DE1572103C3 - Warmeentwickelbares Diazotypie material - Google Patents
Warmeentwickelbares Diazotypie materialInfo
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- G03—PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
- G03C—PHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
- G03C1/00—Photosensitive materials
- G03C1/52—Compositions containing diazo compounds as photosensitive substances
- G03C1/61—Compositions containing diazo compounds as photosensitive substances with non-macromolecular additives
- G03C1/615—Substances generating bases
Description
H7N-CO —NH-CO —N
ist, worin R1 und R2 Alkyl-, Cycloalkyl-, Aralkyl-
oder Arylgruppen bedeuten oder gemeinsam mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind,
einen heterocyclischen Rest bilden.
2. Diazotypiematerial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die thermolabile Entwicklersubstanz
in einer ersten Schicht und die lichtempfindliche Diazoniumverbindung in einer
darüberliegenden zweiten Schicht auf dem Träger befinden.
3. Diazotypiematerial nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Kupplungskomponente
in der gleichen Schicht wie die lichtempfindliche Diazoniumverbindung befindet.
4. Diazotypiematerial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger porös ist und
auf der einen Seite eine Schicht mit der thermolabilen Entwicklersubstanz und auf der anderen
Seite eine normale Zweikomponenten-Diazotypieschicht trägt.
Die Erfindung betrifft ein wärmeentwickelbares Diazotypiematerial, das mindestens eine lichtempfindliche
Diazoniumverbindung, mindestens eine Kupplungskomponente, saure Stabilisatoren und mindestens
eine Entwicklersubstanz, die beim Erwärmen auf Temperaturen oberhalb 1000C flüchtige basische
Stoffe bildet, enthält.
Es ist bekannt, bestimmte chemische Substanzen, die sich beim Erwärmen derart umwandeln, daß sie
eine,alkalisch reagierende Verbindung, z. B. Ammoniakgas
oder ein flüchtiges Amin, bilden, wärmeentwickelbaren Diazotypie-Kopiermaterialien zuzusetzen.
Die bei der thermölytischen Zersetzung dieser Entwicklersubstanzen entstehenden alkalischen Stoffe
neutralisieren die Stabilisatoren der lichtempfindlichen Schicht, alkalisieren diese und lösen damit den Kupplungsprozeß
zwischen der Diazoniumverbindung und der Kupplungskomponente aus.
' Als thermolabile, Alkali liefernde Entwicklersubstanzen wurden bereits eine Vielzahl geeigneter Substanzen vorgeschlagen und auch zum Aufbau wärmeentwickelbarer Diazotypiematerialien eingesetzt, z. B. Harnstoff, alkylierte Harnstoffe, alkyl- und arylsubstituierte Guanidine sowie Guanidinsalze, Amide, Hydrazide, Semicarbazide, Trihalogenacetate, Dicyandiamid, Additionsverbindungen aus Basen und Salzen, Kombinationen von Ammonium- bzw. Alkylammoniumsalzen mit anorganischen basischen Stoffen, Ammonium- bzw. Alkylammoniumsalze mittelstarker bis schwacher Säuren sowie Komplex-, Additions- und Einschlußverbindungen aus einer »Trägersubstanz« und einem Amin.
' Als thermolabile, Alkali liefernde Entwicklersubstanzen wurden bereits eine Vielzahl geeigneter Substanzen vorgeschlagen und auch zum Aufbau wärmeentwickelbarer Diazotypiematerialien eingesetzt, z. B. Harnstoff, alkylierte Harnstoffe, alkyl- und arylsubstituierte Guanidine sowie Guanidinsalze, Amide, Hydrazide, Semicarbazide, Trihalogenacetate, Dicyandiamid, Additionsverbindungen aus Basen und Salzen, Kombinationen von Ammonium- bzw. Alkylammoniumsalzen mit anorganischen basischen Stoffen, Ammonium- bzw. Alkylammoniumsalze mittelstarker bis schwacher Säuren sowie Komplex-, Additions- und Einschlußverbindungen aus einer »Trägersubstanz« und einem Amin.
Die zum Aufbau wärmeentwickelbarer Diazotypiematerialien zu verwendenden Entwicklersubstanzen
müssen besonders hinsichtlich ihrer thermölytischen und hydrolytischen Stabilität hohe Anforderungen
erfüllen. Sie dürfen weder bei der Herstellung noch bei der Lagerung des Kopiermaterials eine thermo-Iytische
oder hydrolytische Zersetzung erleiden, sollen aber im Idealfall in einem eng begrenzten Temperaturbereich
möglichst spontan und vollständig eine alkalisch reagierende Substanz bilden. Der optimale
thermolytische Zersetzungsbereich einer solchen Ent-Wicklersubstanz
soll aus paus- und entwicklungstechnischen Gründen möglichst niedrig, keinesfalls
aber über 160° liegen. Ferner dürfen bei der Thermolyse
keine giftigen oder übelriechenden Gase gebildet werden.
Die bisher für wärmeentwickelbare Diazotypiematerialien vorgeschlagenen und auch praktisch verwendeten
Entwicklersubstanz«? erfüllen, insbesondere hinsichtlich der geforderten thermölytischen und hydrolytischen
Stabilität, die an sie gestellten Bedingungen meistens nicht oder nur in äußerst unvollständigem
Maße. Mit Hilfe solcher Entwicklersubstanzen hergestellte wärmeentwickelbare Diazotypiematerialien
sind deshalb weder unter normalen klimatischen Bedingungen unserer geographischen Breiten
noch gar unter feuchtwarmen tropischen Bedingungen für die Praxis ausreichend haltbar, da es bei ihnen zu
einer vorzeitigen Kupplung zwischen der in der Kopierschicht vorhandenen Diazoniumverbindung und der
■ Kupplungskomponente kommt. Die Ursache für diese mangelhafte Lagerfähigkeit des unbelichteten
Materials ist darin zu suchen, daß der thermolytische Zersetzungsbereich der verwendeten Entwicklersubstanzen
so groß ist, daß bereits unter den in der Praxis häufig vorkommenden trocken- bzw. feuchtwarmen
Lagerbedingungen eine teilweise Zersetzung dieser Substanzen in der .Kopierschicht erfolgt, wodurch
die Vorkupplung' ausgelöst und der Kontrast einer Kopie deutlich verringert wird.
Als Stabilisatoren für die Kopierschicht werden sauer reagierende Verbindungen, z. B. schwache bis
mittelstarke Säuren, wie Citronensäure, Weinsäure, Borsäure, Naphthalinsulfosäuren usw., verwendet.
Diese Stabilisatoren müssen in großen Mengen eingesetzt werden, um den pH-Wert der Kopierschicht
auf einen für die Stabilisierung des Materials ausreichenden Wert zu senken. Für das Entwickeln wird
dann aber wiederum eine entsprechend große Menge Base benötigt. Da jedoch die hierfür allgemein üblichen
Verbindungen, wie Harnstoff und dessen Derivate, unter den in der Praxis üblichen Entwicklungsbedingungen nur eine geringe Menge einer Base
abgeben, ist die Dichte des entwickelten Bildes nur verhältnismäßig gering, und außerdem muß ziemlich
lange erwärmt werden, damit überhaupt die maximale Menge der Base in Freiheit gesetzt wird. Durch zu
langes Erwärmen wird aber ein großer Teil der Diazoniumverbindung, die kuppeln soll, thermisch zersetzt.
Um die Lagerfähigkeit des unbelichteten Materials zu verbessern, wurde auch bereits vorgeschlagen, die
Entwicklersubstanz in einer von der Kopierschicht und vom Träger getrennten Zusatzschicht anzuordnen.
So ist es z. B. bekannt, eine die Entwicklersubstanz enthaltende wärmeempfindliche Schicht direkt auf
den Träger zu bringen und darauf die lichtempfindliche Schicht. Bei Verwendung gasdurchlässiger Träger
kann die wärmeempfindliche Schicht auch auf die Rückseite des Trägers aufgebracht werden.
Keines der bisher bekanntgewordenen wärmeentwickelbaren Diazotypiematerialien erfüllte jedoch die
Forderung nach einer ausreichenden Lagerfähigkeit, die derjenigen von konventionellen durch Ammoniakgas
entwickelbaren Diazotypiematerialien möglichst nahe kommen sollte.
Viele der bekannten wärmeentwickelbaren Diazotypiematerialien
liefern bereits Kopien guter Qualität. Die Qualität von durch Ammoniak entwickelten
Kopien konnte jedoch von keinem dieser Kopiermaterialien völlig erreicht werden. Beispielsweise ist
der Kontrast einer durch Wärme entwickelten Kopie deutlich geringer als der einer durch Ammoniak entwickelten
Kopie bei sonst gleichem Material. Ferner ist in vielen Fällen eine deutlich sichtbare Kontrastverminderung
der wärmeentwickelten Kopie dann zu beobachten, wenn das unbelichtete Material längere
Zeit gelagert wurde.
Nachteilig bei vielen der bekannten wärmeentwickelbaren Diazotypiematerialien ist die starke Wärme-
und Lichtgilbung des Pausgrundes und die mehr oder weniger stark ausgeprägte Tonverschiebung des
Kupplungsfarbstoffes einer Wärmekopie. Lichtgilbung des Pausgrundes und Tonverschiebung der Kupplungsfarbstoffe
unter Einwirkung von Licht sind besonders dann in der Praxis unerwünscht, wenn die
angefertigten Kopien häufig oder ständig dem Tageslicht ausgesetzt sind. Die Kopien werden unansehnlich
und verlieren stark an Kontrast.
Von einem wärmeentwickelbaren Diazotypiematerial wird neben hoher Qualität der Kopien gefordert,
daß die Entwicklungstemperaturen nicht zu hoch und die Entwicklungszeiten möglichst kurz sind. Als
obere Grenze für die Entwicklungstemperatur sind etwa 16O0C zu betrachten, weil oberhalb dieser Temperatur
die meisten Träger, insbesondere aber Papier, selbst bei kurzzeitiger Einwirkung schon irreversible
Schädigungen erleiden. Ferner werden bei diesen Temperaturen die in der Kopierschicht verwendeten
Diazoniumverbindungen schon teilweise thermisch zerstört, was zu einem starken Kontrastverlust und
vielfach auch zu einer Farbtonverschiebung der erhaltenen Kopien führen kann. Hohe Entwicklungstemperaturen und längere Entwicklungsdauer sind
besonders dann unerwünscht, wenn die Kopierschicht hochlichtempfindliche Diazoniumverbindungen enthält,
da besonders bei diesen hochlichtempfindlichen Diazoniumverbindungen die Stabilität sehr stark mit
steigender Temperatur abnimmt. Die Entwicklungsdauer soll möglichst kurz sein, d. h. etwa zwischen
5 und 15 Sekunden liegen. Eine möglichst kurze Entwicklungsdauer ist auch deshalb erwünscht, damit
die zur Entwicklung erforderlichen Geräte, die in der Regel im Durchlauf arbeiten, nicht zu groß
werden.
Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist daher, ein durch Wärme entwickelbares
Diazotypiematerial zu schaffen, dessen Lagerfahigkeit und dessen Qualität der Kopien etwa einem herkömmlichen
durch Ammoniak entwickelbaren Diazotypiematerial entsprechen, das bei relativ niedrigen
Temperaturen innerhalb kurzer Zeit entwickelt werden kann und das in üblicher Weise ohne großen technischen
Aufwand herzustellen ist.
Die Erfindung geht aus von einem durch Wärme entwickelbaren Diazotypiematerial, das mindestens
eine lichtempfindliche Diazoniumverbindung, mindestens eine Kupplungskomponente, saure Stabilisatoren
und mindestens eine Entwicklersubstanz, die beim Erwärmen auf Temperaturen oberhalb 100° C
flüchtige basische Stoffe bildet, enthält. Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß die thermolabile Entwicklersubstanz
ein N,N-disubstituiertes Biuret der allgemeinen Formel
H9N-CO —NH-CO —N
ist, worin R1 und R2 Alkyl-, Cycloalkyl-, Aralkyl- oder
Arylgruppen bedeuten oder gemeinsam mit dem N-Atom, an das sie gebunden sind, einen heterocyclischen
Rest bilden.
Eine Reihe geeigneter Ν,Ν-disubstituierter Biurete und deren Schmelztemperaturen sind als Beispiele
in der Tabelle zusammengestellt. Der entscheidende Vorteil dieser neuen Entwicklersubstanzen gegenüber
bereits bekannten besteht darin, daß die erfindungsgemäßen Ν,Ν-disubstituierten Biurete bis etwa 100° C
thermolytisch und auch hydrolytisch nahezu völlig beständig sind und sich erst bei Temperaturen über
100° C unter Abspaltung basisch reagierender Stoffe zersetzen. Mit steigender Temperatur wächst hierbei
die Menge der in der Zeiteinheit gebildeten basischen Stoffe, die bei Temperaturen zwischen 130 und 160° C
ausreicht, innerhalb kurzer Zeit die Entwicklung des erfindungsgemäßen Diazotypiematerials zu bewirken.
Hervorragende Ergebnisse werden mit solchen Ν,Ν-disubstituierten Biureten erzielt, deren Schmelzpunkte
zwischen 130 und 160° C liegen.
Es hat sich gezeigt, daß als Thermolyseprodukte bei Anwesenheit von Wasser vorwiegend Ammoniak,
sekundäre Amine und Kohlendioxid auftreten. Vermutlich verläuft daher der Zerfall von Ν,Ν-disubstituierten
Biureten unter derartigen Bedingungen hauptsächlich nach folgender Bruttogleichung:
H2N-CO-NH-CO-NR1R2-HlH2O
Wärme
>2NH3 + HNR1R2 + 2CO2
Auf Grund ihrer optimalen thermolytischen und hydrolytischen Eigenschaften sind N,N-disubstituierte
Biurete gemäß vorliegender Erfindung ausgezeichnet für den Aufbau wärmeentwickelbarer Diazotypiematerialien
geeignet.
Das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten Biurete ist in Journ. Am. Chem. Soc. 51,
1801 bis 1806 (1929), beschrieben.
Bemerkenswert ist bei der Verwendung von N,N-disubstituierten
Biureten als thermolabile, Basen lie-
fernde Substanzen in wärmeentwickelbaren Diazotypiematerialien die große Variationsmöglichkeit hinsichtlich
der Anordnung der thermolabilen Substanz zu den übrigen Schichten und der Kombinationsmöglichkeit der einzelnen Bestandteile des Materials.
Ein bevorzugtes Aufbauprinzip des erfindungsgemäßen Diazotypiematerials besteht z. B. darin, ein oder
mehrere Ν,Ν-disubstituierte Biurete der angegebenen allgemeinen. Formel gegebenenfalls zusammen mit
einem Bindemittel direkt auf den Träger aufzubringen und anschließend die gleiche Seite des auf diese
Weise vorbeschichteten Trägermaterials mit einer üblichen Zweikomponentendiazotypieschicht zu überziehen.
Die wärmeempfindliche Schicht kann aber auch zusätzlich noch eine oder mehrere Kupplungskomponenten
enthalten, so daß in diesem Falle in der lichtempfindlichen Schicht nur die Diazoverbindung
und die sauren Zusätze vorhanden sind. Es ist auch prinzipiell möglich, die lichtempfindliche Schicht
zwischen Schichtträger und wärmeempfindlicher Schicht anzuordnen. Diese Anordnung der wärmeempfindlichen
Schicht wird jedoch aus produktions- und paustechnischen Gründen weniger bevorzugt. Bei
gasdurchlässigen Schichtträgern ist es auch möglich, lichtempfindliche und wärmeempfindliche Schicht getrennt
auf je eine Seite des Schichtträgers aufzubringen. Für diese Schichtenanordnung sind besonders
solche Ν,Ν-disubstituierten Biurete gut geeignet, die bei der Thermolyse neben Ammoniak noch
aliphatische Amine mit hohem Dampfdruck liefern, d. h. also Verbindungen, bei denen die Reste R1 und
R2 Alkylgruppen mit insgesamt bis zu 8 C-Atomen bedeuten. Die durch die Thermolyse entstehenden
flüchtigen basischen Stoffe diffundieren durch den Träger in die lichtempfindliche Schicht. In diesem
Falle müssen allerdings Diazoniumverbindung und Kupplungskomponente in der lichtempfindlichen
Schicht untergebracht sein. Schließlich kann die thermolabile Entwicklersubstanz auch zusammen mit
der Diazoniumverbindung, der Kupplungskomponente und den sauren Zusätzen in einer einzigen
Schicht enthalten sein. Für dieses Aufbauprinzip sind jedoch nur solche Ν,Ν-disubstituierten Biurete gut
geeignet, die in den bevorzugt verwendeten wäßrigen Sensibilisierungslösungen ausreichend löslich sind.
Die meisten der erfindungsgemäß zu verwendenden Ν,Ν-disubstituierten Biurete sind allerdings in Wasser
schwerlöslich und werden deshalb vorzugsweise, wie schon oben erwähnt, in feinteiliger Form als Vorstrich
zusammen mit einem Bindemittel und gegebenenfalls anorganischen Pigmenten auf den Träger
aufgebracht. Die hierfür zu verwendenden wäßrigen Suspensionen erhält man durch Vermählen der Suspension
der Vorstrichkomponenten in einer Kugeloder Kolloidmühle.
Das Mischverhältnis von Entwicklersubstanz zu Bindemittel soll vorteilhaft so ausgewählt sein, daß
in der wärmeempfindlichen Schicht auf 1 Gewichtsteil Entwicklersubstanz etwa 0,25 bis 0,5 Gewichtsteile
Bindemittel kommen.
Die Menge der Entwicklersubstanz liegt günstigerweise zwischen 3 und 5 g je Quadratmeter. Um die
Oberfläche der wärmeempfindlichen Schicht möglichst glatt und nicht klebrig zu erhalten, ist es vorteilhaft,
der wärmeempfindlichen Schicht feinteilige, anorganische Stoffe als Pigmente einzuverleiben. Zweckmäßig
sollte das Mengenverhältnis von Entwicklersubstanz zu anorganischem Pigment in der wärmeempfindlichen
Schicht bei 1: 0,2 bis 1: 0,4 liegen. Die angegebenen Flächengewichte und Mischungsverhältnisse
können jedoch je nach Zusammensetzung und Anordnung der wärmeempfindlichen Schicht
über- oder unterschritten werden.
Die lichtempfindliche Schicht ist bevorzugt eine Zweikomponentenschicht der in der Diazotypie üblichen
Art. Sie kann die bekannten Kombinationen von Diazoniumverbindungen und Kupplungskomponenten
enthalten.
Als Schichtträger für die licht- und wärmeempfindlichen Schichten können alle in der Diazotypie üblichen
Schichtträger verwendet werden. Bevorzugt wird — vor allem aus Preisgründen — Papier. Dieses
kann opak oder transparent sein. Es können auch beschichtete Papiere oder Folien, wie Celluloseacetat-,
Celluloseacetatbutyrat-, Polyester-, Cellulosehydrat- oder Polyamidfolien verwendet werden. Auch gewebte
oder ungewebte Textilien sind geeignet.
Als Bindemittel für die erfindungsgemäßen Entwicklersubstanzen in der wärmeempfindlichen Schicht
sind z. B. geeignet: Polyvinylacetat, Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Formylpolyvinylacetal, Butyrylpolyvinylacetal;
Stärke, Cellulosederivate, wie Carboxymethylcellulose, Methylcellulose, Äthylcellulose;
Polyvinylpyrrolidon, PoIy-N-vinyl-N-methyl-acetamid
oder Polyvinylalkohol. Die obengenannten Kunststoffe werden hauptsächlich in Form ihrer
handelsüblichen wäßrigen Dispersionen eingesetzt.
Es können jedoch auch wasserlösliche Bindemittel allein oder im Gemisch mit den genannten Kunststoffdispersionen
verwendet werden.
Als anorganische, feinteilige Pigmente in der wärmeempfindlichen Schicht sind z. B. geeignet: Kieselsäure
mit großer Oberfläche, Aluminiumsilikate, Titandioxid oder Bariumsulfat.
Die Herstellung des erfindungsgemäßen wärmeentwickelbaren Diazotypiematerials geschieht in an
sich bekannter Weise. Bevorzugt wird ein in der Diazotypie übliches Trägermaterial mit einer wäßrigen,
die Entwicklersubstanz, Bindemittel und anorganische Pigmente enthaltenden Suspension beschichtet und
nach dem Trocknen auf der gleichen Seite mit einer üblichen Zweikomponentenschicht sensibilisiert. Die
Trocknungstemperaturen für die aufgetragenen Schichten sollten mindestens 20 bis 400C unterhalb
der Schmelztemperatur des verwendeten Entwicklers, vorzugsweise bei etwa 90 bis 110° C liegen. Eine weitere
Möglichkeit zur Herstellung des erfindungsgemäßen Kopiermaterials besteht darin, ein bereits fertiges,
durch Ammoniak entwickelbares Diazotypiematerial herkömmlicher Art auf der Rückseite zusätzlich mit
einer die Entwicklersubstanz; enthaltenden wärmeempfindlichen Schicht zu versehen.
Die Verarbeitung des erfindungsgemäßen wärmeentwickelbaren Diazotypiematerials geschieht in bekannter
Weise. Nach dem bildmäßigen Belichten des Kopiermaterials unter einer Vorlage wird dieses
kurze Zeit auf Temperaturen zwischen etwa 130 und 160°C erwärmt. Das Erhitzen des Kopiermaterials
kann in bekannter Weise, z. B. mittels geheizter Platten, Walzen oder Bänder oder durch Anwendung
von Infrarotstrahlen, erfolgen.
Es ist auch möglich, das erfindungsgemäße Kopiermaterial im thermogräphischen Kopierverfahren zu
verwenden, sofern hinreichend dünne und transparente Schichtträger benutzt werden. Bei diesem Verfahren
wird die Kopie durch bildmäßige Wärme-
einwirkung erzeugt. Das geschieht üblicherweise so, daß man das Kopiermaterial zwischen einer Vorlage
und einer Ultrarotquelle so anordnet, daß die zu kopierende Seite der Vorlage und die wärmeempfindliche
Schicht des Kopiermaterials sich berühren. Durch die Einwirkung der Ultrarotstrahlen werden
die dunkleren Bildteile der Kopiervorlage wesentlich stärker erwärmt als die helleren. Die Erwärmung an
den Bildstellen ist bei dem erfindungsgemäßen Kopiermaterial ausreichend, um die thermolabile Entwicklersubstanz
zu zersetzen und die Kopie zu entwickeln. Zweckmäßigerweise werden so hergestellte Kopien
durch nachträgliches ganzflächiges Belichten fixiert. Andernfalls könnte das Kopiermaterial bei einer
späteren Wärmeeinwirkung in unbeabsichtigter Weise verfärbt werden. Auch die verschiedenen bekannten
Varianten der Thermographie ■ können mit dem erfindungsgemäßen Kopiermaterial durchgeführt werden.
Weiterhin ist es selbstverständlich möglich, das erfindungsgemäße Diazotypiematerial in bekannter
Weise mit Ammoniak zu entwickeln. Dazu wird es, genau wie ein trocken entwickelbares Zweikomponenten-Diazotypiematerial,
nach dem bildmäßigen Belichten in eine Ammoniakgasatmosphäre gebracht. Die Lagerfähigkeit des unbelichteten erfindungsgemäßen
Materials ist sowohl unter normalen als auch unter tropischen klimatischen Bedingungen durchaus
derjenigen von mit Ammoniak entwickelbaren Diazotypiematerialien vergleichbar. Das erfindungsgemäße
Kopiermaterial liefert hervorragende Kopien, die sich hinsichtlich Farbton, Kontrast, Pausgrund und
Lichtechtheit praktisch nicht von mit Ammoniak entwickelten Kopien unterscheiden.
Die folgenden Ausführungsbeispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
Weißes, in der Diazotypie gebräuchliches Rohpapier wird mit einer Dispersion folgender Zusammensetzung
einseitig beschichtet:
Gewichtsteile
. Wasser 100
Poly-N-vinyl-N-methyl-acetamid ... 4
Polyvinylacetatdispersion 2,5
Feinteilige Kieselsäure 5,2
Ν,Ν-Diäthyl-biuret (Formel 2) 15
Das vorbeschichtete Papier wird bei 90 bis 1000C
im Luftstrom getrocknet und anschließend auf der gleichen Seite mit einer Lösung aus
Gewichtsteile
Citronensäure
Thioharnstoff
Naphthalin-1,3,6-trisulfosäure
(Na-SaIz)
2,3-Dihydroxy-naphthalin-6-sulfo-
säure (Na-SaIz) -.·.
4-Dimethylamino-benzoldiazonium-
chlorid, Zinkchloriddoppelsalz ...
Zinkchlorid
Saponin
Isopropanol
Wasser
3,0
4,0
4,0
2,0
2,3
1,0
7,5
0,02
2,5
80
0,02
2,5
80
40
45 Die als Vorstrich verwendete Dispersion des Beispiels 1 wird durch die folgende ersetzt:
Gewichtsteile
Wasser 100
Poly-N-vinyl-N-methyl-acetamid ... 4
Polyvinylacetatdispersion 2,5
feinteilige Kieselsäure 3,5
Reisstärke 2
N,N-Di-n-propyl-biuret
(Formel 3) 15
B e i s ρ i e 1 3
Die als Vorstrich verwendete Dispersion des Beispiels 1 wird durch die folgende ersetzt:
Gewichtsteile
Wasser 100
Poly-N-vinylpyrrolidon 4
Polyvinylacetatdispersion 2,5
Feinteilige Kieselsäure 5,0
N-Ureidocarbonyl-pyrrolidin .
(Formel 16) .- 15
Jeweils ein Blatt der nach den Beispielen 1 bis 3 hergestellten Diazotypiepapiere wird unter einer Vorlage
bildmäßig belichtet und anschließend etwa 7 Sekunden mit einer Walze, die auf 140 bis 145° C gehalten
wird, in Kontakt gebracht. Dabei tritt an den unbelichteten Stellen Farbstoffbildung ein. Die
so erhaltenen Kopien sind außerordentlich kontrastreich und zeigen kräftige, dunkelblaue Azofarbstoffbilder
auf klarem, weißem Grund.
Ein in der Diazotypie gebräuchliches weißes Rohpapier wird mit einer Dispersion folgender Zusammensetzung
einseitig beschichtet:
Gewichtsteile
Wasser ; 100
Polyvinylalkohol 10
Polyvinylacetatdispersion 2,5
Feinteilige Kieselsäure 2,6
N-Methyl-N-cyclohexyl-biuret
(Formel7) 10
Das erhaltene Material wird bei 90 bis 1000C im
Luftstrom getrocknet und anschließend auf der gleichen Seite mit einer Lösung aus
Gewichtsteile
Citronensäure 3,2
Thioharnstoff 5,0
Naphthalin-l,3,6-trisulfosäure
(Na-SaIz) 2,5
4-(N-Äthyl-N-ß-hydroxyäthyl)-amino-benzoldiazoniumchlorid,
Zinkchloriddoppelsalz 1,3
2,3-Dihydroxy-naphthalin-6-sulfo-
säure (Na-SaIz) 3,0
Zinkchlorid 7,0
Saponin 0,02
Wasser 80
sensibilisiert und abermals im Luftstrom bei 90 bis 100°C getrocknet.
sensibilisiert und abermals bei 90 bis 1000C getrocknet.
309 516/337
1
An Stelle der im Beispiel 4 verwendeten Dispersion wird die folgende eingesetzt:
Gewichtsteile
Wasser 100
Polyvinylalkohol 8,0
Polyvinylacetatdispersion 2,0
Feinteilige Kieselsäure 2,5
N,N-Diisobutyl-biuret (Formel 5) 10,0
Die Dispersion des Beispiels 4 wird durch die folgende ersetzt:
Gewichtsteile
Wasser 100
Methylcellulose (20 cP/20°C) 5,0
Polyvinylalkohol 5,0
Polyvinylacetatdispersion 2,5
Feinteilige Kieselsäure 2,5
N-Ureidocarbonyl-piperidin (Formel 20) 10,0
Je ein Blatt der nach den Beispielen 4 bis 6 hergestellten Diazotypiepapiere wird wie üblich unter
einer Kopiervorlage bildmäßig belichtet und anschließend etwa 8 Sekunden mit einer auf 150 bis
155° C erwärmten Walze in Kontakt gebracht. Dabei tritt an den unbelichteten Stellen Farbstoffbildung
ein. Die so erhaltenen Kopien sind außerordentlich kontrastreich und zeigen kräftige, dunkelblaue Azofarbstoffbilder
auf klarem, weißem Grund.
B e i s ρ i e 1 7 ■
Weißes, in der Diazotypie gebräuchliches Rohpapier wird einseitig mit einer Dispersion folgender
Zusammensetzung vorgestrichen:
Gewichtsteile
Wasser 100
Poly-N-vinyl-N-methyl-acetamid ... 4
Polyvinylacetatdispersion 2,5
Reisstärke 2
Feinteilige Kieselsäure 3,5
N-Methyl-N-benzyl-biuret
(Formel 8) 15
Das vorbeschichtete Papier wird bei 70 bis 900C
im Luftstrom getrocknet und anschließend mit einer Lösung aus
Gewichtsteile
Weinsäure 4,0
Aluminiumsulfat 1,9
Coffein 1,0
Thioharnstoff 5,0
Naphthalin-1,3,6-trisulfosäure
(Na-SaIz) 2,0
Saponin 0,02
2,3-Dihydroxy-naphthalin 0,6
6-Brom-2-hydroxy-3-naphthoe-
säure-N'-methyl-piperazid 0,65
Glycerin 3,0
Isopropanol 6,0
Eisessig 3,0
4-Morpholino-2,5-dimethoxybenzoldiazoniumchlorid, Zinkchloriddoppelsalz
0,75
103
Gewichtsteile
Zinkchlorid 5,0
Wasser 70
sensibilisiert und abermals bei 70 bis 90° C getrocknet. B ei s pi el 8
An Stelle der im Beispiel 7 verwendeten Dispersion wird die folgende eingesetzt:
. Gewichtsteile
Wasser /... 100
Poly-N-vinyl-N-methyl-acetamid ... 4
Polyvinylacetatdispersion 2,5
Feinteilige Kieselsäure 5,2
N,N-Di-n-hexyl-biuret (Formel 6) .. 15
Die im Beispiel 7 verwendete Dispersion wird durch die folgende ersetzt:
Gewichtsteile
Wasser 100
Poly-N-vinyl-N-methyl-acetamid ... 4
Polyvinylacetatdispersion 2,5
Feinteilige Kieselsäure 4
Reisstärke 2
N-Ureidocarbonyl-heptamethylen-
imin (Formel 19) 15
Jeweils ein Blatt der nach den Beispielen 7 bis 9 hergestellten hochlichtempfindlichen Diazotypiepapiere
wird wie üblich unter einer Kopiervorlage bildmäßig belichtet und anschließend etwa 5 Sekunden
mit einer Walze, die auf 140 bis 145° C erwärmt ist, in Kontakt gebracht. An den unbelichteten Stellen tritt
hierbei Farbstoffbildung ein. Die erhaltenen Kopien sind außerordentlich kontrastreich und zeigen kräftige,
leicht violettstichig blaue Azofarbstoffbilder auf klarem, weißem Grund.
B e i s ρ i e 1 10
Ein in der Diazotypie gebräuchliches Rohpapier wird mit einer Dispersion folgender Zusammensetzung
einseitig beschichtet:
Gewichtsteile
Wasser 100
Poly-N-vinyl-N-methyl-acetamid ... 4
Polyvinylacetatdispersion 2,5
Feinteilige Kieselsäure 2,6
N-Ureidocarbonyl-morpholin
(Formel 12) 15
1 -(2 '-Diäthylamino-carbanilido)-
3,5-dihydroxy-4-brom-benzol 5
Das vorbeschichtete Papier wird im Luftstrom bei bis 1000C getrocknet und anschließend mit einer
Lösung aus
^ Gewichtsteile
Citronensäure 3,0
Thioharnstoff 4,0
Naphthalin-1,3,6-trisulfosäure
(Na-SaIz) 2,0
4-Diäthylamino-benzoldiazoniumchlorid,
Zinkchloriddoppelsalz ... 1,0
Zinkchlorid 7,5
Saponin 0,02
Eisessig 2,0
Wasser 80
sensibilisiert und abermals bei 90 bis 100° C getrocknet. Ein Blatt des so hergestellten Diazotypiepapiers
wird wie üblich bildmäßig belichtet und anschließend etwa 9 Sekunden mit einer Walze, die auf 150 bis
1550C erhitzt ist, in Kontakt gebracht. Es wird eine
außerordentlich kontrastreiche Kopie mit kräftigen, roten Azofarbstoffbildern auf klarem, weißem Grund
erhalten.
B e i s ρ i e 1 11
Die im Beispiel 10 verwendete, gleichzeitig die Kupplungskomponente enthaltende Vorstrichdispersion
wird durch die folgende ersetzt:
Gewichtsteile
Wasser 100
Polyvinylalkohol 8
Polyvinylacetatdispersion 2,5
Feinteilige Kieselsäure 5,0
Reisstärke 2,0
N-Ureidocarbonyl-hexamethylen-
imin (Formel 18) 15
2,7-Dihydroxy-naphthalin-3,6-di-
sulfosäure (Na-SaIz) 5
Ein Blatt des so hergestellten Diazotypiepapiers wird wie üblich bildmäßig belichtet und anschließend
etwa 9 Sekunden mit einer auf 150 bis 155° C erwärmten Walze in Kontakt gebracht, wobei an den nicht
belichteten Stellen Farbstoffbildung eintritt. Die erhaltene Kopie zeigt ein kräftiges, violettstichig blaues
Azofarbstoffbild auf klarem, weißem Grund und ist außerordentlich kontrastreich.
An Stelle der im Beispiel 10 verwendeten Dispersion wird die folgende eingesetzt:
Gewichtsteile
Wasser 100
Poly-N-vinyl-N-methyl-acetamid ... 4
Polyvinylacetatdispersion 2
Feinteilige Kieselsäure 4
Reisstärke 2
N-Ureidocarbonyl-2-methyl-
morpholin (Formel 13) 15
2,4-Dibrom-l,3,6-trihydroxy-benzol 3
Ein Blatt des auf diese Weise hergestellten Diazotypiepapiers wird wie üblich bildmäßig belichtet und
anschließend etwa 7 Sekunden mit einer Walze, die auf 155 bis 160° C erhitzt ist, in Kontakt gebracht.
Es wird eine außerordentlich kontrastreiche Kopie mit kräftigen, leicht violettstichig schwarzen Azofarbstoffbildern
auf klarem, weißem Grund erhalten.
Weißes Lichtpausrohpapier wird einseitig mit einer Dispersion folgender Zusammensetzung vorgestrichen:
Gewichtsteile
Wasser 100
Poly-N-vinyl-N-methyl-acetamid ... 4,0
Polyvinylacetatdispersion 2,5
Feinteilige Kieselsäure 5,0
Reisstärke 2,0
Ν,Ν-Diäthyl-biuret (Formel 2) 15
Das auf diese Weise vorgestrichene Papier wird im Luftstrom bei 90 bis 100° C getrocknet und anschließend
mit einer Lösung aus
Gewichtsteile
Sulfosalicylsäure 3,0
Thioharnstoff 4,0
Naphthalin-l,3,6-trisulfosäure
(Na-SaIz) ....2,0
2,3-Dihydroxy-naphthalin-6-sulfo-
säure (Na-SaIz) 1,0
Resorcin 2,0
4-Diäthylamino-benzoldiazoniumchlorid,
Zinkchloriddoppelsalz .:. 1,0
Zinkchlorid 7,5
Isopropanol 2,5
Eisessig 1,0
Saponin 0,02
Wasser 75
sensibilisiert und abermals bei 90 bis 100° C wie üblich getrocknet. Ein Blatt des so hergestellten
Diazotypiematerials wird wie üblich bildmäßig belichtet und anschließend etwa 10 Sekunden bei 140
bis 145° C mit einer Walze in Kontakt gebracht. Es wird eine außerordentlich kontrastreiche Kopie mit
kräftigen, neutral schwarzen Azofarbstoffbildern auf klarem, weißem Grund erhalten.
Ein in der Diazotypie gebräuchliches Transparentpapier wird mit einer Dispersion folgender Zusammensetzung
Gewichtsteile
Wasser 100
Poly-N-vinyl-N-methyl-acetamid ... .4
Polyvinylacetatdispersion ;. 2
Feinteilige Kieselsäure 4
N,N-Di-n-propyl-biuret (Formel 3) 15
einseitig vorgestrichen und bei 90 bis 100° C im Luftstrom getrocknet. Anschließend wird die gleiche Seite
mit einer Lösung aus
Gewichtsteile
Sulfosalicylsäure 4,0
Thioharnstoff 4,0
Naphthalin-1,3,6-trisulfosäure
(Na-SaIz) 2,5
Resorcin 3,0
4-Diäthylamino-benzol-diazonium-
chlorid, Zinkchloriddoppelsalz ... 1,2 4-Morpholino-benzol-diazonium-
chlorid, Zinkchloriddoppelsalz ... 0,2
Zinkchlorid 7,5
Saponin 0,02
Eisessig 2,5
Wasser „ 75
sensibilisiert und abermals bei 90 bis 100° C getrocknet.
Ein Blatt des so hergestellten Papiers wird wie üblich bildmäßig belichtet und anschließend etwa
Sekunden auf einer auf 140 bis 145° C erhitzten Walze erwärmt. Es wird eine außergewöhnlich kontrastreiche
Kopie mit braunen Azofarbstoffbildern auf weißem Grund erhalten. Da der braune Azofarbstoff
UV-Strahlen hervorragend absorbiert, eignet sich diese Kopie ausgezeichnet als Zwischenoriginal
zum Weiterkopieren in üblichen Kopiergeräten.
Ein in der Diazotypie gebräuchliches transparentisiertes Papier wird einseitig mit einer Dispersion
folgender Zusammensetzung vorbeschichtet:
Gewichtsteile
Wasser 100
Polyvinylalkohol 8
Polyvinylacetatdispersion 2,5
Feinteilige Kieselsäure 3,5
N-Ureidocarbonyl-2,5-dimethyl-
pyrrolidin (Formel 17) 15
Das so vorbeschichtete Papier wird bei 90 bis 100° C
wie üblich getrocknet und anschließend mit einer Lösung aus Gewichtsteile '5
Sulfosalicylsäure 4,0
Thioharnstoff 4,0
Naphthalin-l,3,6-trisulfosäure
(Na-SaIz) 2,5
Resorcin 3,0
2,3-Dihydroxy-naphthalin 0,3
4-Dimethylamino-benzol-diazonium-
chlorid, Zinkchloriddoppelsalz ... 1,6 4-Morpholino-2,5-diäthoxy-benzol-
diazoniumtetrafluoroborat 0,3
Zinkchlorid ; 5,0
Coffein 0,5
Saponin 0,02
Isopropanol 2,0
Eisessig 2,0
Wasser 75,0
sensibilisiert und abermals bei 90 bis 100° C wie üblich
getrocknet.
Ein Blatt: des so hergestellten Diazotypiepapiers wird wie üblich bildmäßig belichtet und anschließend
etwa 8 Sekunden auf 140 bis 145° C erwärmt. Die erhaltene Kopie ist außerordentlich kontrastreich,
zeigt ein kräftiges, dunkelbraunes Azofarbstoffbild auf weißem Grund und eignet sich ausgezeichnet als
Zwischenoriginal zum Weiterpausen.
B e i s ρ ie I 16
Die hydrophilierte Seite einer Polyesterfolie wird mit einer Dispersion folgender Zusammensetzung
beschichtet:
Gewichtsteile
Wasser 100
Poly-N-vinyl-N-methyl-acetamid ... 4
Polyvinylacetatdispersion 2,5
Feinteilige Kieselsäure 5,0
Ν,Ν-Diäthyl-biuret (Formel 2) 15
Die vorbeschichtete Folie wird bei 90 bis 100° C wie üblich getrocknet und anschließend mit einer
Lösung aus
Gewichtsteile
Sulfosalicylsäure 3,0
Thioharnstoff 4,0
Naphthalin- 1,3,6-trisulfosäure
(Na-SaIz) 2,5
Resorcin 3,0
4-Diäthylamino-benzoldiazonium-
tetrafluoroborat 1,2
Zinkchlorid 7,5
Saponin 0,02
Gewichtsteile
Isopropanol 2,5
Eisessig 2,5
Wasser 70
sensibilisiert und abermals bei 90 bis 100° C wie üblich getrocknet.
Ein Blatt der so hergestellten Folie wird wie üblich bildmäßig belichtet und anschließend etwa 9 Sekunden
auf einer Walze auf 140 bis 145° C erwärmt. Es wird eine kontrastreiche Kopie mit kräftigen braunen
Azofarbstoffbildern auf weißem Grund erhalten. Die Kopie kann als Zwischenoriginal zum Weiterpausen
verwendet werden.
Ein in der Diazotypie gebräuchliches Rohpapier wird mit einer wäßrigen Dispersion aus feinteiliger
Kieselsäure und Casein einseitig vorgestrichen, getrocknet und anschließend auf der gleichen Seite
mit einer Lösung folgender Zusammensetzung sensibilisiert:
Gewichtsteile
Citronensäure 2,5
Zinkchlorid 4,5
Naphthalin-1,3,6-trisulfosäure
(Na-SaIz) 2,5
Thioharnstoff 4,0
Saponin 0,02
2,3-Dihydroxy-naphthalin-6-sulfo-
säure (Na-SaIz) 2,3
4-(N-Äthyl-N-ß-hydroxyäthyl)-
aminobenzoldiazoniumchlorid,
Zinkchloriddoppelsalz 1,4
Isopropanol 2,0
Wasser 80,0
Das auf diese Weise sensibilisierte Papier wird bei 90 bis 100°C wie üblich getrocknet und anschließend
auf der Rückseite mit einer Dispersion folgender Zusammensetzung beschichtet:
Gewichtsteile
Wasser 100
Polyvinylalkohol 8,0
Polyvinylacetatdispersion 2,5
Feinteilige Kieselsäure 5,0
Ν,Ν-Dimethyl-biuret (Formel 1) ... 15,0
Nach abermaliger Trocknung bei 90 bis 100° C wird ein Blatt des so hergestellten Diazotypiepapiers
wie üblich belichtet und anschließend etwa 10 Sekunden auf einer Walze von 145 bis 150°C erwärmt.
Es wird eine Kopie mit kräftigen, blauen Azofarbstoffbildern auf klarem, weißem Grund erhalten.
Die in den Beispielen 1 bis 17 zur Herstellung der wärmeempfindlichen Schichten verwendeten wäßrigen
Dispersionen werden durch Vermählen der Bestandteile in einer Kugel- oder Kolloidmühle hergestellt,
wobei eine Teilchengröße der eingesetzten N,N-disubstituierten Biurete von etwa 5 bis 15 μ erzielt wird.
Die Dispersionen werden in solcher Menge auf den Träger aufgebracht, daß nach dem Trocknen der
beschichteten Materialien das Flächengewicht des jeweils verwendeten Ν,Ν-disubstituierten Biurets etwa
3 bis 5 g/m2 beträgt.
Die nach den Beispielen 1 bis 7 hergestellten Diazotypiematerialien
sind unbelichtet bei 70% relativer Feuchte und 40° C wenigstens 5 bis 7 Tage praktisch
ohne Vorkupplung haltbar und unterscheiden sich damit hinsichtlich ihrer Haltbarkeit kaum von üb-
15
16
lichen durch Ammoniak entwickelbaren Diazotypiematerialien.
Der Kontrastverlust einer Kopie, die von einem längere Zeit gelagerten Material der Beispiele
1 bis 17 angefertigt wird, ist unbedeutend im Vergleich zu einem frisch hergestellten Kopiermaterial
des gleichen Aufbaus. Der Farbton, der Grund der Pausen, die Lichtechtheit und der Kontrast der nach den Beispielen
bis 17 durch Einwirkung von Wärme erhaltenen Kopien sind ausgezeichnet und unterscheiden sich
kaum von durch Ammoniak entwickelten Kopien herkömmlicher Diazotypiematerialien.
Formel Nr. Schmelzpunkt (0C)
3 4 5 6
10
11
12
13
14
15
16
CH3 C2H5
H-C3H7 n-C4H9
(CHs)2CH2-CH2
H-C6H13
CH3 CH3 CH,
CH,
CH3
QH5
n-C3H7
n-C4H9
(CH3)2CH2—CH2
QH5
n-C3H7
n-C4H9
(CH3)2CH2—CH2
CH
O H
N O
H3C-ZnV-CH3
CH3
' N
140 bis 142 139 bis 141 124 bis 126 136 bis 139 130 bis 132
116 bis 118
147 bis 149 159 bis 160 149 bis 150
183 bis 184
98 bis 102
159 bis 161
166 bis 169 182 bis 184
150 bis 154
181 bis 184
309516/337
Fortsetzung
Formel Nr. | R, | R2 | H H3CA ) N |
J | U | Schmelzpunkt (0C) |
17 | ) | ". 138 bis 140 | ||||
18 | ) | 157 bis 159 | ||||
19 | N | 125 bis 128 | ||||
20 | 152 bis 155 | |||||
Claims (1)
1. Wärmeentwickelbares Diazotypiematerial, das mindestens eine lichtempfindliche Diazoniumverbindung,
mindestens eine Kupplungskomponente, saure Stabilisatoren und mindestens eine Entwicklersubstanz,
die beim Erwärmen auf Temperaturen oberhalb 100° C flüchtige basische Stoffe bildet, enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß die thermolabile Entwicklersubstanz ein Ν,Ν-disubstituiertes Biuret der allgemeinen
Formel
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