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Müllsammelwagen oder -behälter Vorliegende Erfindung bezieht sich
auf einen Müllsammelwagen oder -behälter mit einer durch ein Druckmittel, das auf
einen in einem Zylinder verschiebbaren Treibkolben einwirkt, mittels eines Schwenkarmes
antreibbaren Vorrichtung zum Einkippen von Müllgefäßen.
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Die Aufgabe, derartige Kippvorrichtungen durch Preßmittel zu betätigen,
kann nur dadurch gelöst werden, daß die Vorrichtung auf möglichst kleinem Raum untergebracht
wird. Das setzt aber voraus, daß ein Preßmittel hohen Druckes verwendet wird, beispielsweise
ein hydraulisches Preßmittel, das mit etwa Zoo Atm. arbeitet. Nur unter diesen Voraussetzungen
ist es möglich, die Abmessungen der hydraulischen Antriebskolben und -zylinder so
zu verringern, daß die Antriebsvorrichtung an einer Seite der Einschütte unmittelbar
neben der Schwenkachse für 'den zu schwenkenden Mülleimer angebracht werden kann.
Der Raum zur Unterbringung der Getriebeteile für den Antrieb der Schwenkachsen wird
dadurch auf ein sehr geringes Maß herabgedrückt, daß unmittelbar auf der Achse ein
Zahnrad befestigt wird, das durch eine Kette angetrieben wird, die von der Kolbenstange
des hydraulischen Kolbens hin und her bewegt wird und sich um das Zahnrad schlingt.
Durch die Vereinigung dieser im einzelnen bekannten Konstruktionsteile wird eine
weitgehende Raumersparnis erzielt. Bei der Verwendung der hier in Frage kommenden
hohen Drücke ist es nicht mehr möglich, die Betriebsflüssigkeit der Antriebsvorrichtung
durch biegsame Leitungen zuzuführen, da diese erfahrungsgemäß den auftretenden Kräften
auf die Dauer keinen Widerstand leisten können. Vielmehr erfolgt die Zuleitung der
hydraulischen Preßflüssigkeit mittels feststehender Rohre in der Drehachse des Kastens
oder der Entladeklappe, je nachdem die Einkippvorrichtung am kippbaren Wagenkasten
oder an der abklappbaren Kastenrückwand angebracht ist.
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Die .Zuleitung der Druckflüssigkeit-mittels feststehender Rohre durch
die Drehachse des Kastens ist an sich bereits bekannt. Durch die Vereinigung der
vorgenannten Mittel wird erreicht, daß alle Antriebsteile in einem geschlossenen
Gehäuse im kleinsten Raume untergebracht werden können und daß bewegte Teile außerhalb
dieses Gehäuses, mit Ausnahme des Schwenkarmes, vermieden sind. Dadurch, daß mit
Ausnahme des Schwenkarmes alle bewegten Teile eingekapselt sind, werden selbst bei
rauhester Behandlung und bei unvermeidlicher Staubentwicklung Betriebsstörungen
weitgehenst vermieden.
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Bei den bisher bekannten Ausführungen vorliegender Art sind ausschließlich
mechanische Mittel zur Anwendung gekommen. Der Antrieb mittels Preßflüssigkeit ist
zwar vorgeschlagen und auch versucht worden; die bisherigen Ausführungen dieser
Art haben
aber versagt. Zur Anwendung kamen dabei für die Zuleitung-
der Druckflüssigkeit biegsame Schläuche, die den hier erforderlichen, hohen Drücken
im-Betriebe nicht gewachsen waren.
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Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungs:. formen der Vorrichtung schematisch
dargestellt.
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Abb. i bis 5 zeigen eine hydraulische Vorrichtung, bei welcher die
Rückführung des unteren Schwenkhebels durch gespannte Federn bewirkt wird.
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Abb. 6 und 7 zeigen eine rein hydraulische Ausführungsform.
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Auf der Zeichnung bedeutet i den Eimer, der auf einem Aufsatz :2 des
Eimerschwenkarmes 3 ruht, der zwei seitliche Schienen 4 besitzt, die einen nach
unten offenen Schlitz bilden. Der Hebel 3 ist bei 5 gelenkig an der Einschütte 6
befestigt. In den Schienen 4 laufen die Rollen 7 des hydraulisch betätigten Hebelarmes
8, der auf einer Welle 9 sitzt, die bei io am Wagenkasten gelagert ist: Auf dem
einen Ende der Welle 9 sitzt ein Kettenrad i i, über das eine Kette 12 läuft. Das
eine Ende der Kette 12 ist mit der Kolbenstange 13 des hydraulischen Kolbens 14
verbunden, der in dem hydraulischen Zylinder 15 -läuft. Das andere Ende der Kette
ist mit einer Stange 16 verbunden, die mit einem verstellbaren Querstück 17 verbunden
ist. Zwischen dem Querstück 17 und dem festen Anschlag 18 ist eine Schraubenfeder
19 vorgesehen. Diese Feder wird beim Heben des Müllkastens während des ganzen Hubes
gespannt. Außerdem ist noch eine zweite Feder 2o auf dem Bolzen-16 vorgesehen, die
zwischen dem Querstück 17 und einem Anschlagring 21 gehalten wird. Dieser Anschlagring
setzt sich zum Schluß der Bewegung der Kette beim Anheben des Mülleimers auf den
Rand des Anschlages 18, und beim Weiterbewegen wird jetzt auch die Feder 2o gespannt.
Diese Feder dient dazu, im Zusammenwirken mit der Feder i9 beim Nachlassen des hydraulischen
Druckes den Eimer sehr schnell aus der obersten Kippstellung zurückzuziehen. Diese
beschleunigte Rückführbewegung hält bis zur@Entspannung der Feder 2o an. Von diesem
Zeitpunkt ab erfolgt die Rückführbewegung durch die Feder i9. Durch rasches Öffnen
und Schließen des Steuerventils der hydraulischen Flüssigkeit bei der Rückführung
des entleerten Eimers aus der obersten Kippstellung tritt eine lebhafte Schüttelbewegung
des Eimers ein. Die Lagerungen für das Kettenrad i i bestehen aus zwei Flanschlagern
22. Der Zylinder 15 und der Anschlag 18 sind durch Seitenbleche 23 miteinander verbunden,
so daß ein geschlossenes Gebilde entsteht. Einen Teil dieses Kastens bilden auch
die Führungsschienen 24 für die Kette 12. Diese Führungsschienen sind nötig, damit
die Kette nicht beim Bewegen desHebels 8 :von Hand aus von dem Kettenrad i i abspringen
kann, sondern den Kolben verschiebt: ;Die hydraulische Vorrichtung erhält von einem
Druckrohr 25 aus die Preßflüssigkeit, welches Druckrohr bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
in der Drehachse des Wagenkastens angeordnet ist. Wenn die Vorrichtung an der beweglichen
Entladeklappe des feststehenden Wagenkastens angeordnet ist, erfolgt die Zuführung
der Preßflüssigkeit durch ein Rohr, welches durch den Gelenkpunkt der Entladeklappe
geleitet ist. Bei der Ausführungsform nach Abb. i bis 5 bedeutet P die Pumpe und
B den Behälter für die Preßflüssigkeit. Die Preßflüssigkeit wird durch das Druckrohr
25 in einen Steuerraum geführt und läuft bei geöffnetem Steuerventil durch die Leitung
26 in den Behälter zurück. Sobald das Steuerventil 27 durch den Steuerhebel 28 nach
rechts bewegt und dadurch der Abfluß durch das Rohr 26 geschlossen wird, geht die
Druckflüssigkeit in den Ringraum des Zylinders 15 und schiebt den Kolben nach rechts,
wodurch das Anheben des Eimers erfolgt. Sobald das Steuerventil geöffnet wird und
der Druck sinkt, erfolgt die rückläufige Bewegung zunächst durch die Federn i 9
und 2o und zum Schluß durch die Feder i9.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. 6 und 7 ist die Rückführfeder in
Fortfall gekommen und statt dessen die Vorrichtung rein hydraulisch ausgebildet,
wobei die Kette ein endloses Ganzes bildet und auf einem zweiten Kettenrad i i"
geführt ist. In diesem Fall ist an dieser Stelle die Kette durch einen Mitnehmer
29 mit der Kolbenstange 30 und dem Kolben 31 verbunden. Dieser Kolben bewegt
sich in einem beiderseitig geschlossenen und abgedichteten Zylinder 32, wobei die
Preßflüssigkeit durch zwei Druckrohre 33, 34 dem Raum vor und hinter dem Kolben
zugeführt wird. Das Steuerventil 35 ist in diesem Falle doppelsitzig ausgebildet,
so daß beim Anheben des Steuerhebels 36 beide Räume des hydraulischen Zylinders
Preßflüssigkeit erhalten und der Kolben nach rechts vorgeschoben wird, während,
wenn der Steuerhebel 36 in der stark ausgezogenen Stellung sich befindet, nur der
Ringraum Druck erhält und der Kolben 31 die Flüssigkeit durch die Leitung 33 in
den Behälter zurückdrückt und dabei der Kolben sich nach links bewegt. Falls eine
Kippung von Hand erfolgen soll, braucht nur der Hebel 3 mit dem Mülleimer ausgeschwenkt
und gekippt zu werden, was dadurch ermöglicht wird, daß der Schlitz in den Führungsschienen
4 unten offen ist und die Rollen 7 ohne weiteres aus dem Schlitz
heraustreten
können, so daß beim Anheben des Hebels 3 der Hebel 8 der hydraulischen Vorrichtung
in keiner Weise in Mitleidenschaft gezogen wird.