DE631068C

DE631068C - Fenster, bei dem ein Teil der Fluegel seitlich verschiebbar und ausschwenkbar ist

Info

Publication number: DE631068C
Application number: DEP66196D
Authority: DE
Original assignee: Anton Potthoff & Helmuth Loren
Current assignee: Anton Potthoff & Helmuth Loren
Priority date: 1932-10-14
Filing date: 1932-10-14
Publication date: 1936-06-11

Description

Die Erfindung betrifft ein Fenster, bei dem ein Teil der Flügel seitlich verschiebbar und ausschwenkbar ist.

Bei bekannten Fenstern dieser Art werden die verschiebbaren Fensterflügel durch Verriegelungsmittel äti dem · Blendrahmen festgehalten und in dieser Lage nach innen gedreht. Die Führungen sind an entsprechenden Stellen unterbrochen, um den in den Führungen laufenden Teilen des Flügels beim Verschwenken freien Austritt zu gewähren. Diese Unterbrechungsstellen sind aber sehr unerwünscht, da durch sie bei geschlossenem Fenster Zugluft und Nässe von außen nach innen treten kann.

Die Erfindung vermeidet diese Nachteile, und zwar im wesentlichen dadurch, daß die den Fensterverschluß bildende lotrechte Verschlußstange bei seitlich verschobenem Flügel in ein unten am Fensterrahmen sitzendes, als Stützlager ausgebildetes Drucklager eintritt, so daß der Flügel mittels der Verschlußstange aus der durchlaufenden Führung herausgehoben und verschwenkt werden kann.

Es ist zwar schon bekannt, eine Hubvorrichtung an einem Fensterflügel anzuordnen. In diesem Fall handelt es sich aber nicht um einen verschiebbaren Flügel, sondern um einen Flügel, der nur geschwenkt werden kann.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:

Fig. ι die Innenansicht eines Fensters mit schwenkbarem Schiebeflügel -in geschlossenem Zustand,

Fig. 2 einen Schnitt durch das Fenster nach der Linie H-II der Fig. 1,

Fig. 3 denselben Schnitt bei zurückgestelltem Drehflügel,

Fig. 4 das Fenster in Aufsicht bei vollkommen geöffneten Flügeln,

Fig. 5 die Verschlußstange mit dem Drehlager in waagerechtem Schnitt und Aufsicht in größerem Maßstabe,

Fig." 6 dieselben Einzelteile in Ansicht und lotrechtem Schnitt nach der Linie VI-VI von Fig·. S,

Fig. 7 einen Querschnitt durch die untere Führung des Fensters und in vergrößertem Maßstabe,

Fig. 8 einen Grundriß eines dreiflügeligen Fensters.

In dem Blendrahmen 1 sind ein Schiebeflügel 2 und ein Klappflügel 3 angeordnet. Der Flügel 3 kann mittels zweier angelenkter Trag- und Schwenkarme 4 in die Spaltlüftstellung nach Fig. 3 oder auch in eine Lage senkrecht zur Fensterebene nach Fig. 4 gebracht werden. Beide Fensterflügel werden durch eine am Schiebeflügel 2 angebrachte Verschlußvorrichtung 5 in Schließstellung gehalten, indem z. B. ein Handgriff 6 ein Basküleschloß mit Lenkern 7 und Verschlußstangen 8 bewegt, welche in entsprechende Öffnungen von Riegelaugen 9 eingreifen. Der Schiebeflügel 2 ist mittels Rollen 10 auf einer über die ganze Fensterbreite ununterbrochen durchlaufenden Schiene 11, die zweckmäßig aus Winkeleisen besteht, verschiebbar gelagert. Die Rollen 10 laufen in Metallfuttern 12 und 13. Das äußere Futter 13 ragt unter dem Fensterrahmen etwas hervor und legt sich gegen eine Leiste 14, die an dem Winkel 11 angeordnet ist (s. Fig. 7). Die Leiste hat

die Aufgabe, beim Verschieben des Fensters die seitliche Reibung des Futters 13 an der Winkelschienen herabzusetzen und zu verhüten, daß der Anstrich der gesamten Winkelfläche durch die Reibung des Futters bzw. Rahmens verletzt wird. Das gegebenenfalls" nach innen gelangte Wasser wird in Rinnen 15 und 16 aufgefangen und durch Kanäle 17 und 18 wieder nach außen abgeführt. to Die obere Führung für das Schiebefenster wird durch eine LJ-förmige, gleichfalls über die ganze Fensterbreite ununterbrochen durchlaufende Schiene 19 gebildet, in die entsprechende Haltewinkel 20 des Schiebefensters eingreifen. " ■ .

Das Schiebefenster 2 kann verschoben werden, nachdem der Handgriff 6 nach oben gedreht, so daß die Verschlußstangen 8 aus den Riegelaugen 9 gezogen sind und der Flügel 3 ao zurückgestellt ist. Kurz bevor das Schiebefenster seine jechte, in Fig. 3 gestrichelt angedeutete Endlage erreicht, kommen die Enden der Verschlußstangen 8 mit zwei lotrecht übereinanderliegenden, am Blendrahmen befestigten. Lagerköpfen 22 in -Eingriff., -Diese Lagerköpfe bilden Drehlager für die Verschlußstangen. Das Ende der Stangen ist abgeflacht, wie bei 23 angegeben. Die Lagerköpfe22 sind mit einer Bohrung 24 und einem dem Stangenende entsprechenden, nicht bis zum Grunde der Bohrung reichenden ■ Schlitz25.versehen. Bei dem unteren Lagerkopf. reicht die Bohrung nicht bis zum Grunde. Der Zweck dieser Einrichtung ist der-folgende:

.. Bei der Verschiebung des Flügels 2 in seine rechte Endlage gleitet das Ende der Verschlußstarigen 8 in der Pfeilrichtung A durch den Schlitz 25 in den Lagerköpfen 22, bis es an der, Wandung der Bohrung einen Anschlag findet. ■ Der Handgriff 6 wird nun nach unten gedreht, wodurch die Verschlußstange 8 in dem unteren Kopf 22 nach unten bis auf den Grund der Bohrung gedrückt wird. In diesem Augenblick ist jedoch der. Handgriff 6 und die Verschlußstange noch nicht in der unteren Endlage, die der Schließstellung entspricht. Wird nun der Handgriff 6 vollständig in die Endlage heruntergedrückt, so stützt go sich die Verschlußstange gegen den Grund des Kopfes 22, der nun als Widerlager wirkt, undhebt'denFlügel derart an, daß dieRollen 10 und die Haltewinkel 20 aus ihren Führungen 11 bzw. 19 austreten und der Schiebeflügel nunmehr um die' Verschlußstangen 8 bis in die Stellung nach Fig. 4 frei verschwenkt werden kann.
Die Lage der Verschlußstangen 8 und Lenker 7 in der unteren Endlage des Handgriffes 6 ist so gewählt, daß der Schiebeflügel, . ,selbst bei einem kleinen Anstoß des Handgriffes, nicht herunterschnappen kann. Doch Wenn auch versehentlich der Handgriff 6 nach oben gedreht (wodurch sich der Flügel senkt) und dann geschwenkt wird, so kann der Flügel nicht herunterfallen, da die Verschlußstangenenden aus den Lagerköpfen 22 nur darin austreten können (s. Fig. 5 und 6), wenn sich das Schiebefenster in der Ebene der Fensterfront befindet. Hierdurch ist also jedem Unfall vorgebeugt.

Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. Es können auch mehrere drehbare Schiebefenster in Verbindung mit Klappfenstern erfindungsgemäß ausgeführt werden. Fig. 8 zeigt beispielsweise ein vollkommen geöffnetes dreiflügeliges Fenster mit einem gewöhnlichen Klappfenster 26, einem mittleren Schiebefenster 27 nach der Erfindung und einem zurückstellbaren Klappfenster 28.

Eine vierflügelige Ausführung ist ohne weiteres dadurch herzustellen, daß zwei Schiebeflügel und zwei Klappflügel vorgesehen sind, von denen zum Öffnen des Fensters der eine Schiebeflügel nach der einen Seite und der andere Schiebeflügel nach der anderen Seite geschoben wird.

Claims

Patentansprüche·.

1. Fenster, bei dem ein Teil der Flügel seitlich verschiebbar und ausschwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die den Fensterverschluß bildende, lotrechte Verschlußstange (8) bei seitlich verschobenem Flügel in ein unten am Fensterrahmen sitzendes, als Stützlager ausgebildetes Drehlager (22) eintritt, so daß der Flügel mittels der Verschlußstange aus der durchlaufenden Führung herausgehoben und verschwenkt werden kann.

2. Fenster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Fensterverschluß als Basküle-Verschluß ausgebildet ist, dessen obere Stange bei verschobenem Flügel in ein oberes Drehlager (22) eintritt.

3. - Fenster nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehlager (22) aus Einbohrungen (24) aufweisenden Köpfen bestehen, welche je einen nicht bis zum Grunde der Einbohxungen reichenden seitlichen Schlitz (25) für den Eintritt der Basküle-Stangenenden (23) aufweisen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen