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Fahrradsattel aus Gummi Die Erfindung bezieht sich auf Fahrradsättel
u. dgl. In ihrer einfachsten Ausführung haben solche Sättel eine Sitzfläche, die
lediglich nur aus einem zwischen der Sattelspitze oder Sattelnase und der hinteren
Sattelschiene aufgehängten Stück Leder besteht. Da solche Ledersättel im Sitz verhältnismäßig
hart sind, d. h. ihre Sitzfläche überhaupt nicht federnd und nur wenig anpassungsfähig
ist, ist man inzwischen dazu übergegangen, im Sattelrahmen unterhalb der Sitzfläche
zwischen Sattelnase bzw. Sattelspitze und hinterer Sattelschiene nachgiebige Bänder,
z. B. schraubenförmig gewickelte Zugfedern, zu verspannen. Sättel einer solchen
Ausführung genügen wohl den gestellten Anforderungen in bezug auf Nachgiebigkeit
und Anpassungsfähigkeit ihrer Sitzfläche, stellen sich jedoch in der Herstellung
verhältnismäßig teuer und haben im übrigen noch den Nachteil, daß sich die über
den nachgiebigen Bändern bzw. den Federn liegende Sitzfläche bzw. das zwischen der
Sitzfläche und den Federn untergebrachte Sitzpolster mit der Zeit durchscheuert.
Demgegenüber liegt das Neue und Fortschrittliche eines aus Gummi bestehenden Sattels
gemäß der Erfindung darin, daß die Sitzfläche auf ihrer Unterseite mit strang- oder
wulstförmigen Rippen versehen ist, die fächerförmig verzweigt, mit -der Sitzfläche
ein einziges Ganzes bilden und von größerer Zugfestigkeit sind als die in sich weiche
und schmiegsame Sitzfläche. Um die Geschmeidigkeit der seitlichen Flächenabschnitte
der Satteldecke nicht zu beeinträchtigen, empfiehlt es sich, die Rippen zwischen
dem hinteren Sattelschienenende und dem vorderen Nasenende nur auf einem mittleren
Flächenabschnitt der Sattelfläche vorzusehen. Die Enden der Sattelfläche werden
unmittelbar auf der hinteren Sattelschiene und der vorderen Nasenplatte des Sattelrahmens
befestigt.
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Zweck und Wirkung der auf der Unterseite befindlichen, ein einziges
Ganzes mit der Sattelfläche bildenden Rippen sind ungefähr dieselben wie bei jenen
Sätteln, deren Sitzfläche durch besondere, im Sattelrahmen verspannte, schraubenförmig
gewickelte Federn unterstützt gehalten wird. Die wulst- oder strangförmigen Rippen
dienen erfindungsgemäß als Ersatz für die sonst üblichen, im Sattelrahmen verspannten
Schraubenfedern.
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Im übrigen wäre noch zu bemerken, daß aus Gummi bestehende Sitzpolster
lediglich zum Auflegen auf bereits schon vorhandene Sättel bekannt sind, und daß
besonders für solche Sitzpolster schon einmal der Vorschlag gemacht wurde, sie auf
ihrer Unterseite zum Bilden von Luftkammern mit rechtwinklig sich kreuzenden Rippen
zu versehen. Auflegbare Sattelpolster dieser Art können jedoch nicht mit einer im
Sinne der Erfindung verbesserten, im Sattelrahmen fest verspannten Sitzfläche verglichen
werden.
Im folgenden wird die Erfindung an einem besonderen Ausführungsbeispiel
beschrieben: Fig. i veranschaulicht die Decke von unten-. gesehen.
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Fig. z, 3 und 4 veranschaulichen Schnitte nach den Linien 2-z, 3-3
und 4-4 der Fig: i: Der hier dargestellte Sattelsitz besteht aus der Decke a und
aus einen Bestandteil der Decke bildenden federnden Mitteln b. Die Decke ist aus
einer Gummimasse solcher Zusammensetzung geformt, daß sie nach erfolgtem Vulkanisieren
die gewünschte Geschmeidigkeit oder Nachgiebigkeit hat, besonders in den Seitenteilen
oder Seitenlappen c. Wo Leinen oder irgendein anderes zugfestes Gewebe in die Decke
mit eingearbeitet wird, wird das betreffende Gewebe so verarbeitet, daß es die allgemeine
Geschmeidigkeit nicht beeinträchtigt. Die Federung besteht aus einer Reihe von Rippen
oder Wulsten, die als Bestandteile der Decke in die die Belastung auf sich nehmenden
Teile des Sitzes auf der Unterseite der Decke mit eingeformt sind. Diese Rippen
oder Wulste werden aus einer Gummimasse solcher Zusammensetzung hergestellt, daß
sie nach dem Vulkanisieren des Formlings der Belastung des Sattels ein ziemlich
großes Federungsvermögen bzw. der unter Belastung möglichen Verzerrung einen genügend
nachgiebigen Widerstand entgegensetzen.
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Gemäß .der Erfindung hergestellte .Sitze werden also ihre Belastung
nicht nur federnd nachgiebig aufnehmen, sondern auch dem Fahrer außergewöhnliche
Bequemlichkeit bieten, da die Seitenteile oder Seitenlappen c von außergewöhnlicher
Geschmeidigkeit sind.
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Die federnd nachgiebigen Rippen können hergestellt werden aus einem
aus einer zweckentsprechendzusammengemischten Masse bestehenden Stück, das als solches
von der zum Bilden der Decke dienenden Lage getrennt hergestellt worden ist und
in die Form mit eingelegt werden kann. Das Formen .dieser besonderen Lage kann aber
gleichzeitig mit ihrer Einarbeitung in die Decklage und .mittels eines einzigen
Formsatzes erfolgen. Vorzugsweise werden die Rippen oder Wulste mit zweckentsprechenden
seitlichen Abständen längs zwischen den hinteren und vorderen Enden des Formlings
vorgesehen, so daß sie im wesentlichen alle Teile zwischen den seitlichen Lappen
c unterstützt halten. Die unter der Pausche des Sattels gelegenen Rippen werden
vorzugsweise fächerförmig angeordnet. Die Längen sämtlicher Rippen sind kleiner
als die Gesamtlänge des Formlings, so daß die Decke vorn und hinten unmittelbar
an der Nasenplatte und der hinteren Sattelschiene eines Sattelrahmens befestigt
werden kann, so z. B. durch Vernieten öder durch andere zweckentsprechende Art ."ugd
Weise. Die Rippen selbst haben also keineü unmittelbaren Zusammenhang mit den Rahmenschienen
oder -platten, denn sie sind an den Schienen bzw. Platten des Sattelrahmens mittels
der Decke aufgehängt bzw. verankert, so daß die Rippen da, wo sie im Querschnitt
vorzugsweise wesentlich dicker als breit ausgeführt sind, tatsächlich als Belastungstragfedern
wirken können, und zwar in Anbetracht der Tatsache, daß im heruntergedrückten Zustande
bei üblicher Belastung und Durchbiegung des Sitzes der Baustoff in den von der Decke
weiter abgelegenen Teilen der Rippen weit stärker gespannt wird als in den der Decke
näher gelegenen Teilen der Rippen.
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Die Rippen sind von solcher Beschaffenheit, daß sie dem Sitz an den
verschiedensten Stellen eine federnde Unterstützung in verschieden großen Ausmaßen
bieten. Das läßt sich verwirklichen, indem in den Sitz Rippen eingearbeitet werden,
die verhältnismäßig in Breite und bzw. oder Tiefe voneinander abweichen. Auch könnten
die Rippen- verschieden breit und bzw. oder verschieden tief an den verschiedensten
Stellen ihrer Länge ausgeführt werden. - Des weiteren könnte man die Gummizusammensetzung
der verschiedenen Rippen so wählen, daß dadurch ebenfalls gewisse Rippen oder gewisse
Teile davon ein gewünscht kräftigeres oder stärker zum Ausdruck kommendes Federungsvermögen
haben.