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Satteldeckenähnliche Sitzfläche für landwirtschaftliche Maschinen,
Traktoren od. dgl. Bei landwirtschaftlichen Maschinen wurde bisher als Sitz eine
große, meist durchlöcherte Sitzpfanne aus Eisenblech, welche auf einer aus der Maschine
.herausragenden, federnden Stütze einer Schrauben- oder Blattfeder gelagert war,
verwendet. Derartige Federn bewirken durch iden langen Hebelarm der elastischen
Stütze vor allem in unebenem Gelände ein starkes Schwingen, wodurch oft das Bedienen
der Maschine schwierig wird. Dazu kommt, daß das Sitzen auf .der eisernen Sitzpfanne
recht unbequem ist, so daß die Benutzer häufig Decken od. dgl. unterlegen. Dies
hat indessen ebenfalls Nachteile, da die Decken leicht rutschen, bei der Arbeit
auf dem Felde schnell verschmutzen usw.
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Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, einen Sattel insbesondere
für landwirtschaftliche Maschinen zu schaffen, dessen Konstruktion unter Vermeidung
einer federnd schwingenden senkrechten Stütze ein weiches Sitzen gewährleistet und
der dennoch leicht saubergehalten werden kann und zugleich eine bei landwirtschaftlichen
Maschinen erforderliche rückwärtige Stütze bietet. Zu diesem ZRveck -wird für Traktoren
oder andere landwirtschaftliche Maschinen eine Sitzfläche verivendet, die ähnlich
wie bei Fahrrad- und Motorradsätteln aus Gummi, Schwammgummi, Faserstoffen oder
.anderen federnden Stoffen besteht und nach hinten zu in eine die freie Hüftbewegung
nicht behindernde, als Abstützung bzw. Rückhalt dienende Erhöhung ausläuft.
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In einer besonderen Ausführungsform ist eine frei tragende Gummidecke
vorgesehen, die am Rand eines Sattelgehäuses aufgehängt ist und nach hinten hin
die entsprechende Erhöhung besitzt. Vorteilhafterweise
ist die
Sitzfläche .so eingerichtet, daß sie über die üblichen eisernen Traktorensitze übergezogen
werden kann. Zweckmäßig weist sie an ihrer Unterseite eingearbeitete Verdickungen
auf, die z. B. strahlenförmig nach -der.- Mitte zu. verlaufen können und eine solche
Verstärkung bewirken, daß sich waagerecht tragende Schraubenfedern, wie- sie.bei
Fahrrad- und Motorradsätteln üblich sind, im-allgemeinen erübrigen. Es können aber,
besonders an den Einhängestellen, in die Satteldecke Verstärkungen bzw. Metalleinlagen
eingearbeitet sein, um ein Abrutschen von den Haltemitteln mit Sicherheit zu verhindern.
_ Die nach hinten zu vorgesehene Erhöhung kann mit Drahteinlagen od. dgl. ebenfalls-
verstärkt sein und nachträglich auf eine selbstträgen de Sitzfläche aufvulkanisiert
werden.
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Bei dünneren Decken kann der Zwischenraum, der zwischen der Satteldecke
;und :der normalen eisernen Sitzpfanne verbleibt, durch elastisches Füllmaterial,
wie Schwammgummi, Heu od. dgl., ausgefüllt werden, wobei die z. B.- aus Gummi bestehende
Satteldecke die Polsterung vor Nässe schützt.
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Statt eine Anpassung .an vorhandene eiserne Sitzpfannen -vorzunehmen,
-ist es ferner möglich,- dem festen Untergerüst eine dem neuen Verwendungszweck
entsprechende Sonderform zu geben und eine Spannvorrichtung vorzusehen, durch welche
die im ungespannten Zustand bequem über das feste Gerüst gezogene Satteldecke jede
gewünschte Spannung erhalten kann. - - -Eine Eigenart mancher Traktorensättel besteht
darin, daß sie bereits eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Rückenlehne haben.
Da diese Sättel aber ihre Federung in der Stützte haben und selbst aus Eisen hergestellt
sind, haben sie den -eingangs geschilderten Nachteil des weiten Hinundherscnwi.ngens
bei trotzdem unibequem harter Sitzfläche. Solche Sättel können aber vorzugsweise
mit starrer Stütze versehen und durch eine erfindungsgemäß gestaltete Sitzfläche
verbessert werden, -die einfach über die eiserne Sitzfläche übergezogen wird; so
daß sie sich bei Belastung durchbiegt und eine federnde Sitzfläche ergibt, während
die Rückenstütze des eisernen Sattels weiterhin als Stütze wirksam, bleibt.- In-diesem--Fall..ist.
,die..Überzugsdecke an den Einhängestellen zw@eckmäßig.mit_Verstärkungen 'bzw. mix
Metalleinlagen, versehen, um ein -Abrutschen von. den -Aüffiängemitbeln zu verhindern.
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Um die Einhängung besowders. fest-zu gestalten, vc=erden nach einem
weiteren Merkmal .der' Neuerung .im Gummi .öd. dgl. an .dien Einhänggestellen Taschen
vorgesehen, die .über entsprechende 'Ansätze des Traggerüstes geschoben werden können,
so - daß diese wie in einer Scheide gehalten.werden-können. Die Ansätze und
die -zügeh&rigen Taschen können z. B.' am Hinteren Sattelrand --,waagerecht
oder auch senkrecht nach unten gerichtet sein. .=In letzterem Fäll ist -.die Beanspruchung
des Gummis öder sonatigen Werkstoffes geringer- -als im ersteren Fall. _Zur;Verstärkung
:bzw. zur Verhinderung. des=Ausrenßens der Taschen können deren Ränder durch
im Werkstöff mit eingeformte Drähte verstärkt sein. Zweckmäßig werden dabei zwei
einander an den Stegen zwischen den Taschen überschneidende Drähte benutzt, welche
die Taschen schleifenartig umschließen, wobei aber die Kreuzungsstellen nicht aufliegen.
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'Durch keilförmige Beilagen läßt sich bei Nachlassen :der Spannung
im Gebrauch auf bequeme Weise ein Nachspannen erzielen.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung, die einige Ausführungsbeispiele
idanstellt, näher erläutert. Es zeigt Fig. i einen üblichen Traktorensattel mit
dem erfindungsgerüäß."gestalteten Überzug im Querschnitt, Fig. 2 den Sattel nach
Fig. i in Draufsicht, Fig. 3 den Querschnitt eines Sattels mit Spannvorrichtung,
Fig.4 den Querschnitt durch eine Satteldecke mit Radialverstärkungen, F'ig. 5 ,ein
Sattelgerüst mit Spannvorrichtungen vorn bzw. hinten, ähnlich den von Motorradsätteln,
Fi-g. 6 eine hintere Spannvorrichtung nach Fig. 5 mit übergezogener Decke im Schnitt,
Fig: 7 den Rand einer überziehbaren Decke perspektivisch teilweise im Schnitt, Fig.
$ einen Querschnitt durch eine als endloses Bandausgeführte und mit aufvulkanisierter
Rückenstütze versehenen Satteldecke.
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In .den Ddguren ist i der z. B. eiserne Sitz eines üblichen Traktors.
Der Sitz ist bei 2 durch einen Bolzen auf einer Tragstange 3 festgemacht, die im
wesentlichen starr sein kann und nicht sonderlich zu federn braucht. Die Federung
wird vielmehr durch eine federnde Satteldecke 4 erzielt, die vor -allem an
ihrem vorderen und hinteren Rand einen Falz 5 bzw. 6 aufweist, mit dem- sie über
den Rand des eisernen Sitztellers i geschoben bzw. eingehängt werden kann. Damrat
die Satteldecke nicht zu ungedämpft federt, kann in den Raum zwischen der Satteldecke
und dem eisernen Sitz Heu, Schwammgummi öfder ein anderes weiches Material (nicht
dargestellt) untergebracht werden. Dieses wird dürch die aus wasserdichtem Stoff,
wie z. B. Gummi, bestehende Satteldecke zugleich vor Feuchiigkeit _ geschützt .Die
.Satteldecke hat in ihrem hinteren Teil; wo sie auf die Rücklehne des eisernen .
Sitzes aufgehängt ist, eine' Versteifungseinlage 8 von etwa S-fölrmiger Gestalt,
die sich der eisernen Rücklehne anschmiegt. Diese bewirkt, daß der federnde Teil
der Satteldecke erst am untren Rand :der. Verstärkungseinlagen beginnt, so daß die
Rückenlehne 9 trotz. aufgelegter. Satteldecke als Stütze wirksam bleibt. Bei =io
sind .die üblichen Ausspar.ungexn in der- Sitzpfanne dargestellt.
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Die .Ausführungsform nach Fig. 3 zeigt eine durch Verstärkungsrippen
ii stabilisierte Sattel--decke. Die Sitzpfanne i ist hierdurch eine Spannvorrichtüng
i2 der Decke angepaßt. Diese besteht vorzugsweise aus. einer Lasche, oder einem
Bügel ..i3, der bei 14 einen kleinen Ansatz aufweist, der das. Einsetzen der, Spannschraube
1g erleichtert.
Bei loser Schraube 15 läßt sich die Lasche oder
der Bügel 13« etwas zurückklappen, so daß die Satteldecke mühelos eingehängt werden
kann und nach Anziehen der Spannschraube gestrafft wird.
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Gemäß Fig. d. wird die Satteldecke q. durch radial verlaufende Rippen
i i verstärkt.
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Gemäß Fig.5 ist 16 ein Sattelgerippe, wie es ähnlich auch für Motorrad-
bzw. Fahrradsättel verwendbar ist. Hierbei kann in der Ausführung nach Fig. 5 .die
Spannvorrichtung wahlweise vorn bei 17 oder hinten bei 18 und i9 angebracht sein.
Die Spannmöglichkeit kannbei diesen Ausführungsformen durch kleine Keile 20 reguliert
werden. Der Teilkranz 21 greift mit seinen Fortsätzen 22 in die Taschen 23 (vgl.
auch Fig. 7).
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Gemäß Fig. 6 wird .die Satteldecke q. durch die in .die eingearbeiteten
Taschen 23 greifenden FortsätZe 22 mit Hilfe der Spannvorrichtung 12, 13, 15, 20
gespannt.
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Gemäß Fig.7 sind die stark beanspruchten Taschenöffnungen 23 durch
in das Gummimaterial eingearbeitete Drahtschleifen 24 (vgl. auch Fig. 6) verstärkt.
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In Fig. 8 ist 25 eine als endloses Bünd ausgeführte Gummisatteldecke,
die vorn und hinten über Spannarme 26, 27 geführt ist. Am hinteren Teil ist eine
mit einer Einlage 28 versehene Rückenstütze 29, ebenfalls aus Gummi, aufvulkanisnert.