DE63002C - Vorrichtung zur Bildung innerer Leisten beim gleichzeitigen Weben mehrerer Gewebe mit einem Schützen - Google Patents
Vorrichtung zur Bildung innerer Leisten beim gleichzeitigen Weben mehrerer Gewebe mit einem SchützenInfo
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Classifications
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- D—TEXTILES; PAPER
- D03—WEAVING
- D03D—WOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
- D03D47/00—Looms in which bulk supply of weft does not pass through shed, e.g. shuttleless looms, gripper shuttle looms, dummy shuttle looms
- D03D47/40—Forming selvedges
- D03D47/48—Forming selvedges by inserting cut end of weft in next shed, e.g. by tucking, by blowing
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- Textile Engineering (AREA)
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bildung der Leisten mehrerer in
einem Webstuhl mit nur einem Schützen gleichzeitig hergestellter Gewebe.
Die Arbeitsweise der Vorrichtung wird durch die Fig. 14, 15, 16 und 17 der beiliegenden
Zeichnung veranschaulicht. Die Kettenfaden werden derart auf den Schäften und dem Rietblatt
aufgezogen, dafs zwischen den für die einzelnen Gewebe erforderlichen Kettenfädengruppen
ein freier Raum A2 von ungefähr 20 mm Breite gelassen wird. In diesen
Zwischenraum wird die Vorrichtung eingefügt, und zwar in der Stellung, dafs der durch das
Rietblatt angeschlagene Schufsfaden dicht vor den Apparat zu liegen kommt. Sobald der
Schufsfaden eingeschossen, durch das Rietblatt angeschlagen und das Fach gewechselt ist, wird
ein gleichzeitiges Vorbewegen der Arbeitstheile der Vorrichtung, nämlich einer Zange A,
eines Messers B und zweier einander zugekehrter Fanghaken C veranläfst, während
gleichzeitig die Gewebe durch Nadelspitzen / festgehalten werden. Dabei gelangen die arbeitenden
Theile aus der Stellung in Fig. 14 · in die der Fig. 15. Aus letzterer ersieht man,
dafs die Fanghaken C sich auf die oberen Kettenfäden ^I1 legen, und zwar in einiger Entfernung
vom Rand, so dafs, wenn die Haken C im Verlauf des weiteren Arbeitsvorganges sich
senken und alsdann einander nähern, sie zwischen das untere und obere Fach der frei gebliebenen
Kettenfäden durchgreifen. Die Fig. 15 zeigt die Zange A in der äufsersten Stellung,
und zwar in dem Augenblick, in welchem die Zange sich schliefst und den Schufsfaden A3
ergreift. In dem Augenblick, in welchem sich die Haken C einander, und zwar bis dicht an
die Zange nähern, so dafs sie mit ihren Spitzen unter den Schufsfaden vorbeigreifen, hebt sich
die Zange A, wodurch der Faden leicht gespannt wird, und das Messer B senkt sich
und durchschneidet den Faden. Der Apparat gelangt somit in die durch die Fig. 16 dargestellte
Stellung. Gleich nach Ausführung des Schnittes senkt sich die Zange A um eine geringe
Entfernung und legt dabei die Fadenenden in die Haken C ein. Sobald dies geschehen
ist, bewegen sich die Haken zurück und ziehen sich aus dem Fach wieder heraus. Dabei nehmen sie die in sie eingelegten Fadenenden
mit und ziehen dieselben in das Fach ein, wie die Fig. 17 zeigt. Sobald die Haken
herausgezogen sind, erfolgt das Einschiefsen des. nächstfolgenden Schufsgarnes, die Vorrichtung
gelangt wieder in die Stellung der Fig. 14 und der beschriebene Vorgang wiederholt sich. Es
wird dabei ein Gewebe erzeugt, wie es durch die Fig. ia schematisch dargestellt ist.
Die Fig. 1 der Zeichnung deutet die allgemeine Anwendung der Vorrichtung an einem
Webstuhl an. Fig. ia zeigt in vergrößertem
Mafsstabe die Anordnung der Fäden in zwei benachbarten Leisten.
Die Fig. 2 bis j zeigen die Vorrichtung selbst in verschiedenen Ansichten und Fig. 8
bis 13 Einzeltheile.
Die zum Festhalten des durchschossenen Fadens dienende Zange A besteht aus einem
doppelten Hebel E, welcher bei c an dem Schlitten F drehbar gelagert ist, und einer
Federzunge a1, welche bestrebt ist, mit ihrem
äufseren Ende als obere Zangenbacke sich gegen die untere Backe α des Hebels E zu legen.
Auf der Welle R sitzt die excentrische Scheibe V fest aufgekeilt, welche gegen einen am Schieber F
sitzenden senkrechten Arm arbeitet und sowohl dem Schieber F als auch der Zange A stofsweise
eine Vorbewegung mittheilt. Die Wickelfeder / bewirkt die Rückbewegung. Ein ebenfalls
auf der Welle R sitzender Daumen W bewirkt die Auf- und Niederbewegung der Zange A,
indem derselbe gegen das hintere freie Ende des Hebels E drückt. Die Wickelfeder e' ist
bestrebt, dieses Ende des Hebels E nach Bethätigung durch den Daumen W wieder nach
oben zu ziehen. Neben- dem Hebel E sitzt ein zweiter Hebel E', ebenfalls drehbar um
den Stift c. An diesem Hebel ist vorn ein aufwärts gerichteter Stift e angebracht, welcher
an dem ersten Hebel E vorbeigleiten kann, jedoch bei einer Aufwärtsbewegung die Federn a'
erfafst. Auf diese Weise vermag der Hebel E', sobald derselbe unabhängig von E schwingt,"
das Oeffnen des Zangenmaules α α' zu bewirken. Die Bethätigung des Hebels E' geschieht
durch ein Zwischenglied E", welches pendelartig an dem Doppelhebel E aufgehängt
ist. Dieses Glied E" hat nahe seinem unteren Ende einen Druckzapfen e", welcher gegen das
Ende des Hebels E' drückt. So lange der Zapfen e" den Hebel E' somit berührt, werden
die Federbacken a' mittelst der Stifte e gesperrt gehalten; wenn jedoch der Schlitten F
genügend weit in Richtung des Rietblattes vorgerückt ist, so stöfst der an dem Glied E"
sitzende Finger/" gegen die Führung/0. Dadurch wird das Glied E" zurückgehalten, dasselbe
giebt den Hebel E' frei und gestattet den Federn a', den Schufsfaden zu fassen.
Der an dem Rahmen sitzende Ansatz /'" hält den Finger /" in der Rückbewegung auf und
bringt das pendelartige Glied E" in seine frühere Lage zurück, welches somit wieder auf
,den Hebel E' drückt und die Zange öffnet.
Es werden also der Zange A zwei vollständig von einander unabhängige Bewegungen ertheilt:
eine Vor- und Rückbewegung mittelst des Schiebers F und der Excenterscheibe V
und eine Drehbewegung um den Stift c mittelst der Daumenscheibe W. Diese Scheiben V
und W veranlassen somit die Zange, zunächst vorzurücken, den Faden zu ergreifen und festzuhalten
und denselben über die unten näher beschriebenen Haken C zu legen, indem sie
sich senkt, und alsdann zurückzutreten, um diesen Kreislauf zu wiederholen.
Der Schlitten F bewegt sich in Führungen/0 und /', welche fest am Rahmen angebracht
sind.
Auf der Zangenbacke α sitzen rechtwinklig
angeordnete Stifte a", welche beim. Schliefsen der Zange durch Löcher in den Federn a'
durchtreten können. Hierdurch wird vermieden, dafs der Faden zu weit in die Maulöffnung
der Zange eintreten kann, ehe derselbe durchschnitten wird.
Oberhalb des Zangenmaules hängt ein mit scharfer Schneide ausgerüstetes Messer B. Dasselbe
vermag zwischen den beiden Federbacken a' von oben nach unten durchzugreifen
und dient zum Durchschneiden des Fadens im geeigneten Moment. Es ist an einem schwingenden Hebel C" angebracht,
welcher drehbar an dem Schlitten H gelagert ist. Der Daumen Y, welcher auf der Welle R
sitzt, drückt bei jeder Umdrehung letzterer auf das freie Ende des Hebels C" und erzeugt
somit die schwingende Bewegung desselben. Das Messer wird in dem Augenblick zurückgezogen,
in welchem die Zange den Faden festhält und sich . nicht bewegt, wodurch der Schnitt bewirkt wird.
An jeder Seite der Zange A in der Nähe der Maulöffnung~ spielt ein Haken oder
Finger C, welcher an dem Winkelhebel C sitzt. Beide Hebel C stehen in Verbindung
mit dem beweglichen Schlitten M, derart, dafs dem Haken C eine dreifache Bewegung ertheilt
werden kann.
Die Winkelhebel C sind auf dem Doppelhebel C" in den Punkten b' drehbar gelagert,
so dafs sie in waagrechter Richtung ausschwingen können. Die kürzeren Schenkel dieser Hebel C stehen einander gegenüber
und werden gemeinschaftlich durch die Platte C" bethätigt, welche an dem Hebel B' stellbar anbracht,
ist. Dieser Hebel B' hängt drehbar an dem Rahmen h' des Schlittens H und kann
somit in senkrechter Ebene ausschwingen. Hierbei stöfst die untere Kante der Platte c'"
auf die Zapfen c", welche an den" Enden der kürzeren Schenkel der Winkelhebel C sitzen,
und bewirkt, somit deren Drehung. Eine gleitende Vor- und Rückbewegung wird dieser
Anordnung durch den Schlitten H mitgetheilt. Dieser hat seitliche Gleitbacken h", die in den
Führungsnuthen m des festen Rahmens M gleiten. Am freien Ende eines der Backen h"
sitzt ein Zapfen ^-,. welcher von dem Daumen Z
bethätigt wird (Fig. 13). Dieser letztere sitzt auf der Welle R. Der Hebel C" ist an dem
Schlitten mittelst des verstellbaren Stiftes h drehbar befestigt. Dieser Hebel bewirkt die
Auf- und Niederbewegung, welche,· wie vorher
beschrieben, durch den Daumen Y von der Welle R ausgeht.
Zur Bewegung des Hebels B' dient ein Zwischenhebel t, welcher von der Daumenscheibe
T auf- und niederbewegt wird. Dieser Hebel trägt an den Enden beider Arme Rollen t'
und t" zur Verminderung der Reibung. Die dreifache Bewegung der Haken C geht mithin
von der einen Welle R aus, und zwar übermittelt der Daumen Z die Vor- und Rückbewegung
durch den Schlitten H, der Daumen Y bewirkt eine pendelnde senkrechte Bewegung
durch den Hebel C" und der Daumen T die Seitenbewegungen mittelst der Hebel t
und B1.
Um die Gewebe in richtiger Lage zu halten, d.h. die.Leisten stets parallel und im gleichen
Abstande von einander laufen zu lassen und zu vermeiden, dafs infolge des Anzuges im
Webstuhl oder der Haken die Stoffe.sich enger zusammenziehen, sind Nadelspitzen I und Druckwalzen
L vorgesehen. Die Nadeln I stecken in einem Querholz i, welches an dem Hebel J
angebracht ist. Dieser ist mittelst des Stiftes j an dem Rahmen M drehbar befestigt. Eine
senkrechte Pendelbewegung erfährt dieser Hebel J durch den an der Welle R sitzenden Daumen U.
Dadurch werden die Nadeln / in dem Augenblick gehoben, in welchem das Rietblatt sich
ihnen nähert, und ehe dieses zurücktritt, senken sich die Nadeln wieder und ergreifen den Stoff.
Dieser Vorgang wird durch die Platte K begünstigt, indem dieselbe mit ihrer oberen
Kante k den Stoff hochhält und die Nadeln dicht hinter derselben heruntergreifen.
Die Feder j' ist bestrebt, die Nadeln abwärts zu drücken.
Um auch bei etwaigen Schufsfehlern rückwärts weben zu können, ist es erforderlich,
die Nadeln aufser Eingriff mit dem Stoff zu halten. Dieses kann mittelst des Daumenhebels
J' geschehen, dessen kürzerer Schenkel in senkrechter Stellung den Hebel J herabdrückt.
Das Gehäuse M sitzt auf Consolen in', welche am Brustbaum N mittelst Schrauben
befestigt werden können. Der Antrieb der einzelnen Theile des Apparates geschieht durch
die Welle R, welche aus dem Gehäuse hervorragt und hier die Kettenscheibe P trägt.
Die weitere Kraftentnahme geschieht durch die Ketten ο ο' von der Hauptwelle O des Webstuhles
aus, indem die Kette ο die Kraft auf die Welle S überträgt und die Kette o' dieselbe
von der Welle S auf die Welle R weiter leitet.
Die Vorrichtung arbeitet also, nochmals kurz zusammengefafst, in folgender Weise:
Beim Einziehen der Kettenfäden in den Webstuhl ist auf den Schäften und dem Rietblatt
ein Theil von ca. 20 mm zwischen den Fäden freigelassen. Hier wird die Zange A
eingeschaltet. In der Ruhestellung zwischen jedem Schufs hat die Vorrichtung die Lage, in
der sie auf der Zeichnung dargestellt ist.
Nach jedem Durchschiefsen des Schufsfadens und Wechseln des Faches treten die Zange A
und die Fanghaken C gleichzeitig vor, indem die Scheibe V die Zange A an dem Schlitten F
vortreibt und der Daumen Z die Fanghaken an dem Schlitten H. Hierbei erfassen die
Zangenbacken α und a' den Schufsfaden, indem der Hebel E' sich hebt, und gleich darauf wird
das Messer gegen den Faden zurückgezogen und durchschneidet denselben.
Während das Messer diesen Schnitt ausführt, senken sich die Fanghaken allmälig herunter,
wobei sie mehrere obere Kettenfäden herunterdrücken bis zur Mitte des Faches. Dann werden
sie durch die Wirkung des Daumens T in das Fach hindurch nach der Zange A zu gewendet.
In diesem Augenblick fällt die Zange, welche bisher langsam gehoben wurde, eine
kleine Strecke herunter, und indem sie zurückgezogen wird, legt sie die Fadenenden um die
Haken C. Diese werden alsdann von dem Daumen T derart weiter bethätigt, dafs sie durch
das Fach wieder zurückgezogen werden. Hierbei ziehen sie die Fadenenden aus der Zange
heraus und legen sie in das Fach ein, wodurch die doppelte Leiste hergestellt ist. Dann werden
die Haken C und Zange A in ihre Anfangsstellung, wie sie in der Zeichnung dargestellt
sind, zurückgezogen. Der Vorgang wiederholt sich nach jedem Vorschiefsen des Schützens.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Eine Vorrichtung zur Bildung innerer Leisten beim gleichzeitigen Weben mehrerer Gewebe mit einem Schützen, bestehend aus zwei in symmetrischer Anordnung beweglichen Fanghaken (C), welche derart bethätigt werden, dafs sie sich nach gemeinsamem Vorrücken in einiger Entfernung von der Leistenkante von oben in das Fach einsenken, zwischen den freigebliebenen .oberen und den unteren Kettenfäden durchgreifen und die Enden des mittelst eines Messers (B) gleichzeitig durchschnittenen, vor dem letzten Wechseln des Faches eingeschossenen Schufsfadens in das neue Fach einziehen, wobei eine in senkrechter Richtung geschlitzte Zange (A), in deren Schlitz das Messer (B) spielt, den zu durchschneidenden Faden festhält und die Fadenenden nach erfolgtem Schnitt in die Fanghaken (C) einlegt.Hierzu 4 BlatfZeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE63002C true DE63002C (de) |
Family
ID=336956
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT63002D Expired - Lifetime DE63002C (de) | Vorrichtung zur Bildung innerer Leisten beim gleichzeitigen Weben mehrerer Gewebe mit einem Schützen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE63002C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3111966A (en) * | 1960-06-01 | 1963-11-26 | Sulzer Ag | Method and apparatus for simultaneously weaving lengths of fabric |
EP0360742A1 (de) * | 1988-09-23 | 1990-03-28 | GebràDer Sulzer Aktiengesellschaft | Leistenlegevorrichtung für eine Webmaschine |
-
0
- DE DENDAT63002D patent/DE63002C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US3111966A (en) * | 1960-06-01 | 1963-11-26 | Sulzer Ag | Method and apparatus for simultaneously weaving lengths of fabric |
EP0360742A1 (de) * | 1988-09-23 | 1990-03-28 | GebràDer Sulzer Aktiengesellschaft | Leistenlegevorrichtung für eine Webmaschine |
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