DE8670C - Mechanischer Teppich-Webstuhl - Google Patents

Mechanischer Teppich-Webstuhl

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DE8670C
DE8670C DENDAT8670D DE8670DA DE8670C DE 8670 C DE8670 C DE 8670C DE NDAT8670 D DENDAT8670 D DE NDAT8670D DE 8670D A DE8670D A DE 8670DA DE 8670 C DE8670 C DE 8670C
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Germany
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wool
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chain
shaft
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DENDAT8670D
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English (en)
Original Assignee
PH. SCHOELLER . in Düren (Rheinprovinz)
Publication of DE8670C publication Critical patent/DE8670C/de
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D39/00Pile-fabric looms
    • D03D39/02Axminster looms, i.e. wherein pile tufts are inserted during weaving

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatment Of Fiber Materials (AREA)

Description

1879.
■ΐνί';
PHILIPP SCHOELLER in DÜREN (Rheinprovinz).
Mechanischer Teppichwebstuhl.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 6. März 1879 ab.
Die bisher angewendete Methode der mechanischen Plüsch: oder Velourteppich-Weberei erfordert entweder:
a) eine mit Muster bedruckte wollene Kette für die Oberfläche nebst zwei aus billigen Gespinnstfasern hergestellten Ketten für das untere Gewebe, und einen Einschlag aus gleicher Faser; oder:
b) die Kette wird nicht gezogen bedruckt, sondern das Muster unter Anwendung der Jacquardmaschine hergestellt; die dazu erforderlichen gefärbten Wollketten werden von Spulen, welche hinter dem Stuhl aufgestellt sind, entnommen.
Es ist bei dieser Art der Herstellung nur die Anwendung einer .. beschränkten Anzahl verschiedener Farben zulässig und wird das Muster auf bekannte Weise durch die Karten der Jacquardmaschine erzeugt.
In beiden unter a) und b) bezeichneten Geweben wird die wollene Kette in die Oberfläche des zu fertigenden Stoffes eingewebt und zwar in der Weise, dafs die wollene Kette allein die obere Fläche des geöffneten Faches bildet; der mechanische Stuhl führt automatisch eine Stahlnadel oder Ruthe über die ganze Breite des geöffneten Faches ein; es entsteht Fachwechsel, das Schiffchen (oder die Schütze) mit dem Eintragfaden wird durch das Fach geschnellt und das Riet drückt den Eintragfaden an den Stoff an. Nun entsteht neuer Fachwechsel, ein Faden wird im Unterschufs «ingebunden; während dieser Pause entnimmt der Nadelgreifer eine schon im Stoff eingewebte Nadel und führt diese ■ in das .neu geöffnete Fach ein.
Das Entnehmen der Nadeln geschieht gewöhnlich erst, nachdem 6 bis 8 Stück hintereinander eingewebt sind und durchläuft zu Anfang der Nadelgreifer seine Bahn leer. Die Teppiche zeigen die Oberfläche des Musters als eingebundene bogenförmige Augen (oder Maschen).
Sollen Plüsch- (aufgeschnittene) Teppiche gefertigt werden, so wird. die Nadel auf der dem Nadelgreifer entgegengesetzten Seite mit einem scharfen Messer versehen, durch das Ausziehen der Nadel werden somit alle Augen aufgeschnitten. Die Manipulationen des Webstuhles werden ,dadurch in keiner Weise beeinflufst.
Der vorliegende Teppichstuhl weicht in folgendem von der bisherigen Herstellung von Plüschteppichen ab:
1. Es sind keine mit Muster bedruckten wollenen Ketten erforderlich, sondern nur zwei Ketten von gleichem (leinenen, baumwollenen etc.) Material.
2. Zur Herstellung der Plüschoberfläche wird die Wolle den Farben des Musters entsprechend (140, mehr oder weniger Fäden) neben einander auf eigenthümliche Wollwalzen aufgewickelt und von diesen in Form ösenähnlich gestellter Noppen in das Grundgewebe eingewebt, so dafs der Verbrauch an Wolle nur auf die Schauseite beschränkt und auf ein Minimum reducirt ist.
3. Der Webstuhl besitzt keine Schiffchen oder Schützen zum Einfuhren der Eintragfaden.
Die Eintragfäden werden von den im Stuhl aufgesteckten Rollen entnommen, der Stelle des Eintrages, ob Ober- oder Unterschufs, entsprechend hingehalten und durch den hakenförmig gestalteten Schufsholer doppelt durchgezogen.
Die an der Seite des Schufsholers dadurch entstehende offene Kante wird durch ein Eckfadenschiffchen, ähnlich wie der Faden bei einer Nähmaschine, eingebunden.
4. Die Wolle wird durch die eigenthümliche Wollwalze für die erforderliche Stelle eingeführt und ohne Verlust oder Abfall von Material entnommen.
In den beiliegenden Zeichnungen ist der obige Bedingungen erfüllende mechanische Teppichwebstuhl dargestellt. Es ist:
Fig. ι die Vorderansicht,
Fig. 2 die Seitenansicht,
Fig. 3 die Oberansicht,
Fig. 4 der mittlere Längenschnitt des Webstuhles,
Fig. 5 zeigt die schematische Darstellung der Bewegungen und
Fig. 6 bis 25 sind Details des Webstuhles.
Der Webstuhl besteht aus den beiden Seitenwänden β«1, der Seitenwand für das Vorgelege β2 und der für die Trittscheiben a3.
Sämmtliche Bewegungen des Stuhles werden durch die beiden Wellen b b% vermittelt, die von der Vorgelegewelle b2 angetrieben werden. . Die Umdrehung dieser Vorgelegewelle b 2 geschieht durch die Riemscheibe c und wird die Rotation vermittelst der Zahnräder c1 c 2 auf die
Welle b und von dieser durch die Räder c3 c4 auf die Welle b' übertragen.
Die Vorgelegewelle b 2 ist aufserdem mit einer Losscheibe c5 ausgerüstet und dient das Handrad d dazu, den Stuhl beliebig genau vor- oder rückwärts einzustellen, wenn beim Weben Fehler vorkommen sollten, jedoch mufs hierbei der Riemen auf die Losscheibe gebracht werden.
Die einzelnen Manipulationen dieses Webstuhles sollen in folgendem nebst ihren Bewegungsmechanismen verdeutlicht werden und zwar sind es folgende:
1. die Bewegung der Schäfte,
2. - - des Schufsholers,
3. - - der . Eintrag - Fadenführung
nebst Kantenbildung durch Eckfadenschiffchen,
4. - - des Einführens der Muster
wollwalzen,
5. - - der endlosen Wollwalzen-
' kette,
6. - - des offenen Rietes,
7. - - des Kammes zum Auf
drücken der Noppenenden,
8. - - der Scheeren zum Ab-
scheeren der Noppen,
9. - - des Waarenbaumes,
10. - - des Schaltwerkes für die
Kettenbäume.
Zu i. Die Bewegung der Schäfte geschieht durch die vier auf die Welle b festgekeilten zwangläufigen Curvenscheiben d1 d"1 d3 d*.
In diesen Curven laufen entsprechende Rollen der Hebel e e1 £2 e3, welche letztere ihren Drehpunkt auf der Welle eA haben.
Diese Hebel sind oberhalb durch stellbare Stangen ff1/'1/3 mit den Lenkern ggl g2g3 und unterhalb durch gleiche Stangen h h ' h 2 h 3 mit den Lenkern It1Pi3 verbunden, so dafs die Harnische k kl k 2 k3, welche durch Schnuren z'4 mit den Lenkern gglg^g3 i i* i% i3 verbunden sind, genau und sicher nach Mafsgabe der Scheiben d1 d~ d3 d4 auf- und abgeführt werden, und so der richtige Fachwechsel unbedingt gesichert ist.
Zu 2. Die Bewegung des Schufsholers wird gleichfalls durch die Welle b bewirkt. Das konische Räderpaar //' dreht die Welle Γ1, an deren Ende sich eine Kurbel I3 befindet. Durch das Zwischengelenk ?n ist diese Kurbel P mit einem Winkelhebel ml verbunden, dessen Ende »z2 mit dem Schufsholer m3 beweglich in Verbindung gebracht wird.
Der Schufsholer m3 besteht aus einer schwachen Stahlstange, welche am vorderen Ende einen sogenannten Häkelhaken hat und freitragend an dem Gleitstück m* angeschraubt ist, welches letztere durch Gelenkstück m 5 mit dem genannten Winkelhebel m' in Verbindung steht.
Zu 3. Die Eintragfadenführung wird durch die Welle b' dirigirt. Auf derselben sitzen zwei Curvenscheiben nnl, welche je einen Hebel n2n3 bewegen; diese letzteren haben ihren Drehpunkt auf der Welle nA und sind an dem anderen Ende in Scharnieren je mit der Führungsstange 0 01 verbu/iden. Diese Führungsstan1-gen 0 0' haben je ein Auge, durch welches der betreffende Eintragfaden von den Rollen yy1 gezogen ist und werden durch zwei Führungen gerade geführt. Durch die genannten Curvenscheiben η η1 wird nun der Faden so geführt, dafs der Schufsholer m3 denselben zur richtigen Zeit erfassen kann und durch die Kette hindurch holt.
Da nun auf der Seite des Schufsholers nur eine Schlinge, jedoch keine feste Bindung entstehen würde, wird ein Faden vermittelst des Eckfadenschiffchens o2 durchgeschossen.
Dieses Eckfadenschiffchen 02 empfängt die ruckweise Bewegung durch die vierhüb ige Curvenscheibe o3. Dasselbe ist analog der Nähmaschine lose von dem Hebel 0* umfafst; dieser letztere ist drehbar auf dem Querstück p und ■ wird durch eine Rolle in der genannten Scheibe o3 geführt.
Zu 4. Die automatische Einführung der Wollwalzen geschieht wie folgt (s. Fig. 4, 5, 8 und 9).
Die Curvenscheibe p' auf der Welle b bewegt den Hebel p2, der auf der Welle n4 sich dreht und am anderen Ende mit dem Zahnradsegment p4 durch die stellbare Stange p3 verbunden ist.
Dieses Zahnradsegment p* ist fest mit der Welle q vereinigt, und trägt letztere ein gleiches Segment p'°, welche beide das Auf- und Abbewegen der Wollwalzenheber qx q2 besorgen. Die genannten Wollwalzenheber q' q 2 bestehen aus je einer Zahnstange, welche sich in verticaler Richtung in Führungen auf- und abschieben und seitlich je einen Arm q3 q* tragen. Diese Arme q3 qA sind mit einer starken Feder q'° armirt, welche die Wollwalzen, wie später beschrieben, erfafst und transportirt.
Die Wollwalzen rr. . . rn bestehen aus Holzrollen, welche mit Zapfen in einer Schiene laufen, in welcher letzteren die Führungsrohre ί'....ίη eingelöthet sind, welche, wie eingangs gesagt, je einen Musterfaden führen. Die Wollwalzen r r. . . sind in einer Gelenkkette ί in offenen Lagerstellen gelagert und werden nur durch eine Feder r', welche schwächer als die an den Armen q3 q4 angebrachte ist, in den Lagerstellen festgehalten (s. Fig. 6 und 7).
Kommen die vorher beschriebenen Wollwalzenheber q3 q4 nach oben, so wird mittelst der Feder q5 die Schiene der Walze r festgehalten und diese letztere, da die Feder q5 stärker ist als r1 beim Nachuntengehen der Arme q3 qA aus der Gelenkkette herausgerissen und zwischen die Garnkette geführt.
Wenn die Walze behufs Einbindens der Noppen benutzt ist, heben die beschriebenen Arme q3 q" dieselbe wieder in die Höhe und geschieht das Einfügen derselben in die endlose Gelenkkette ί auf folgende Art: Wenn die Arme q3 q'1 die Walze r so hochgehoben haben,
dafs die Feder r' der Gelenkkette s die Zapfen der Wollwalze r erfafst, so dreht sich gleichzeitig die endlose Kette um ein Glied weiter. Die Knagge r°~ richtet sich hierbei, da die Kette s sich um die sechseckige Scheibe dreht, etwas nach oben, wodurch die Walze festgehalten und aus den Federn der Arme q 3^" befreit wird.
Zu 5. Die Bewegung der endlosen Wollwalzenkette ί geschieht durch ein intermittirend wirkendes Schaltwerk.
Die zwangläufige Curvenscheibe rz auf der Welle b führt mittelst einer Rolle die Stange r4 auf und ab, welche letztere am Gestell in Klobenführungen gelagert ist; am oberen Ende der Stange r4 ist eine durch Spannfeder gehaltene Gabel r5 angebracht, welche, in die Stifte des Zahnrades t eingreifend, dieses bei jedem Hub um ein Sechstel verschiebt. Das genannte Rad t greift in ein Gegenrad /', welches die Bewegung auf die endlose Kette überträgt, und so bei jedesmaligem Hub der Curvenscheibe r3 die Kette ί um den Walzenabstand verschiebt.
Zu 6. Das offene Riet i2 besteht aus einer Stahlleiste, in welche entsprechend der Anzahl der Kettenfäden dünne, flache Stahlklingen eingesetzt sind.
Die genannte Stahlleiste ist auf drei Hebeln ts t* th angeschraubt und sind diese auf einer Hülse u festgekeilt, welche letztere sich lose auf der Welle ul dreht. Der Hebel t'* führt sich mit seinem Ende mittelst Rolle auf den sternförmig gestalteten Vierschlag #2, der seinerseits auf der Hauptwelle bl angeordnet ist.
Zu 7. Die Bewegung des Kammes u3 zum Aufdrücken der Noppenenden geschieht durch zwei auf der Welle b' sitzende Curvenscheiben u^u*. Der beschriebene Kamm u3 besteht aus ca. 4 mm starken flachen Stahlklingen, welche in genügender Anzahl in einer Reihe auf einer Flachschiene angeordnet sind. Diese letztere führt sich in zwei an den Seitenwänden a a' des Stuhles befestigten etwas ansteigenden Coulissenführungen ν ν * und ist an jeder Seite durch eine kleine Zugstange v~v3 mit den Hebeln Vs" w verbunden.
Die Hebel ν 5 w sind ihrerseits auf der Welle u' befestigt und führen sich mit Rollen in den oben erwähnten Curvenscheiben a4 uh, wodurch also nach Mafsgabe des Curvenhubes die Schiene des Kammes w2 hin- und herbewegt und so vermittelst der Coulissenführungen υ ν' der Kamm gehoben oder gesenkt wird.
Zu 8. Der Mechanismus zum Abschneiden der Noppen von der Wollwalze besteht ans zwei sich gegenüberstehenden Schneideapparaten, und zwar:
1. aus einem flachen über die ganze Breite des Stoffes reichenden Stahlmesser w1, und
2. aus einem diesem gegenüberstehenden schnell rotirenden und dabei über die Fläche der Noppen hinweggezogenen Kreismesser w2.
Das flache Stahlmesser w1 ist an jedem Ende an einem Hebel «>3w4 befestigt, welche auf der Welle w5 aufgekeilt sind. Die Curvenscheibe χ führt das Ende des Hebels w3 mittelst Rolle und wird hierdurch dem flachen Messer für gewisse Arbeitsmomente seine Stellung dicht über der abzuscheerenden Plüschfadenreihe gegeben, Fig. 5.
Das rotirende Messer ze/2 bewegt sich in einem Kasten x1 der auf zwei Hebeln χ 2X3 festgeschraubt ist. Die Hebel x2 x3 sind auf der Welle _y2 befestigt, die gleichzeitig einen nach unten gehenden Hebel x* trägt. Derselbe ist mit einem Gelenkstück x5 verbunden, welches in der Führung ys gelagert ist, und durch Rollenführung von der Kurbelscheibe _j>4 bewegt wird.
Diese Bewegung geschieht gleichzeitig mit der des Messers wi, so dafs während des Moments des Abscheerens beide Messer mit ihrer scharfen Kante zusammentreffen.
Das rotirende Kreismesser w2 schiebt sich in Prismaführungen in dem Kasten x\ welcher innen mit einer Zahnstange a, Fig. 16 bis 19, versehen' ist. Die Welle ß, welche das Kreismesser trägt, ist leicht drehbar in den Führungsprismen gelagert und trägt gleichzeitig ein Zahnrädchen γ, welches in die Zahnstange α eingreift. Wird nun der mit prismatischen Führungen versehene Kasten nebst Kreismesser w2 im Kasten x* hin- und hergeschoben, so kommt dasselbe in schnelle Rotation, indem sich Rädchen γ auf der Zahnstange α abwälzt, wobei es sich auch gleichzeitig über die ganze Breite des Stoffes bewegt.
Dieses Hin- und Herziehen des Kreismessergehäuses geschieht durch eine Schnur <ϊ, welche auf zwei Rollen λ λ1 des Kastens xl geführt und unten auf einer Schnurscheibe ζ befestigt ist. Die Schnurscheibe ζ bewegt sich genau nach Bedarf bald rechts bald links herum und wird so das Kreismesser im Kasten χ' hin- und hergezogen.
Die Bewegung dieser Schnurscheibe ζ geschieht durch das Zahnrad ζ', welches mit derselben auf einer Welle z2 sitzt.
Das genannte Zahnrad ζ' greift in eine Zahnstange z3, welche, in verticaler Richtung verschiebbar, in Kloben gelagert ist, und wird dieselbe durch einen Hebel z4 auf- und abgeschoben, der seinerseits auf der Welle «4 drehbar gestützt ist und seine intermittirend wirkende Bewegung von der zwangläufigen Curvenscheibe zh mittelst Rollenführung erhält, Fig. 3 und 15.
Zu 9. Der Waarenbaum A erhält seine langsam forschreitende Drehung von der Hauptwelle b mittelst der Schnecke B. Diese letztere greift in das Rad C der schräg nach oben gehenden Welle D, die, mit Schnecke E versehen, das Rad F des Waarenbaumes umdreht.
Zu 10. Die Kettenbäume G G' werden gleichzeitig automatisch geschaltet und zwai durch die beiden Vorgelegewellen HH1, die mit Schnecken in die Schneckenräder der Kettenbäume G G' eingreifen und diese umdrehen.
Die Vofgelegewellen HH1 sind oben je mit einem Sperrr'ade versehen und werden wie folgt umge'dreht: Auf der Welle b sitzt ein Excenter_/J welches einen Doppelhebe] K hin und her bewegt.
Dieser Hebel K steht durch Scharnier mit der horizontalen Schubstange L1 in Verbindung und wird durch diese die pendelnde Bewegung des Hebels K auf den Doppelhebel M übertragen, der, mit Sperrklinke versehen, das Sperrrad der Welle H umdreht. Gleichzeitig bewegt die kleine Schubstange nebst Hebel N das Sperrrad der Welle IP1 so dafs also beide Kettenbäume auf einmal geschaltet werden.
Die aufeinander folgenden Manipulationen der beschriebenen verschiedenen Mechanismen sind folgende:
Vorausgesetzt, dafs der Anfang des Grundgewebes bis zu der Stelle, wo das Muster beginnen soll, gebildet ist, so geht der Wollwalzenheber (die Arme q3 q4) in die Höhe, erfafst eine Wollwalze r, senkt sich wieder -und hält dieselbe mit den Röhrchen s1 zwischen die Kettenfäden. Hierauf geht er wieder etwas in die Höhe, so dafs nur die Wollfäden zwischen der Kette hängen bleiben; gleichzeitig ist Fachwechsel entstanden, und der feine Eintragfaden vom Fadenführer ο hingehalten, wird vom Schufsholer m3 durchgeholt.
Hierauf schlüpft das Eckfadenschiffchen o~ durch die vom feinen Eintragfaden gebildete Schlinge, und nun wird letztere vom Riet angeprefst.
Jetzt beginnt der Kamm u3 unter der Kette sich vorwärts und aufwärts zu bewegen und drückt mittelst der Stahlklingen die vorher durch den dünnen Einschufs eingewebten Fäden der Wollwalze mit ihren Enden nach oben.
Bei dem gleichzeitig stattfindenden Fachwechsel geht nun der Kamm u3 zurück und wird nun ein dicker Faden vom Schufsholer ;»3 durchgeholt.
Sobald dies geschehen, geht der Wollwalzenheber sammt seiner Walze noch etwas in die Höhe, um, da die Enden der Wollfäden im Grundgewebe festgewebt sind, noch so viel Fäden aus dem Röhrchen s herauszuziehen, als beim nächsten Gebrauch der Wollwalze für die bestimmte Reihe Noppen nöthig ist.
Das Kettenfach öffnet sich nun zum dritten mal, ein dicker Eintragfaden wird von dem Fadenführer o1 dem Schufsholer m3 hingehalten und von diesem durchgeholt.
Nun neigt sich das flache Messer w1 so weit nach vorn, dafs es mit der Schneidekante dicht an den eingewebten Fäden der Wollwalze steht; das Kreismesser neigt sich gleichzeitig ihm entgegen, wird in dem Kasten x1 über die ganze Breite des Stoffes hinwegbewegt und schneidet so die Fäden ab, welche in Form ösenförmiger Noppen im Stoff eingewebt bleiben.
Jetzt geht der Wollwalzenheber g3 q* nach oben, giebt die Walze an die endlo.se Gelenkkette j ab; in demselben Moment dreht sich die Kette s, die Wollwalze wird hierdurch aus dem Heber q3 q'1 herausgerissen, welcher letztere sich etwas nach unten bewegt, um die neu ankommende Walze r passiren zu lassen.
Das Kettenfach öffnet sich jetzt zum vierten mal und ein dicker Eintragfaden wird durchgeholt. Währenddessen hat der Wollwalzenheber eine neue Wollwalze erfafst, senkt sich und die angeführte Manipulation beginnt von neuem.
Fig. 20 zeigt einen Schnitt des so hergestellten Teppichgewebes.

Claims (7)

Patent-Ansprüche:
1. Die Anwendung eines Schufsholers zum Durchholen des dicken und dünnen Eintrages in Verbindung mit einem Eckfadenschiffchen, welches die offene Kante einbindet.
2. Die Anwendung eines Systems von offenen Stahlstäben im Riet statt der sogenannten Weblade.
3. Die Construction und Anwendung der eigenthümlichen Abschneidevorrichtung, bestehend aus einem feststehenden flachen, über die Breite des Stoffes reichenden Messer nebst rotirendem Circular- oder Kreismesser, welches letztere an der Kante desselben entlang läuft.
4. Die Anwendung eines Kammes u3 zum Hochdrücken der eingewebten Wollwalzenfäden.
5. Die Construction und Anwendung von Walzen, welche Wolle gleichzeitig neben einander in den verschiedensten Farben aufgewickelt enthalten und mit Führungsröhrchen versehen sind.
6. Die Construction und Anwendung einer eigenthümlichen endlosen Kette zum Ein- und Auslegen und zum Transport der Wollwalzen.
7. Die Construction und Anwendung des Wollwalzenhebers nebst Bewegungsmechanismus.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen.
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