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Verfahren zur Reinigung von geschmolzenem zinkhaltigen Blei Es ist
bekannt, zinkhaltiges Blei von sexyem Zinkgehalt dadurch zu reinigen, daß nian es
ist geschmolzenem Zustande mit gasförmigem Chlor behandelt. Dieses Verfahren wurde
jedoch in einem vollständig abgeschlossenen Kessel durchgeführt, in dem das Blei
jeweils durch einen beweglichen Hohlkolben mit durchlöchertem Boden ausgehoben wurde,
so daß es in Einzelstrahlen verteilt durch den mit Chlorgas gefüllten 1,Z-zutn in
den Kessel zurückfiel. Der Nachteil dieses N!erfalucns bestand darin, da(5 das ganze
Bleigefäß gasdicht umhüllt sein mußte, was bei Behandlung von größeren Beschickungen
von Blei unzweckmäßig ist.
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Es ist dann weiterhin der Vorschlag getrLacht worden, die Vorrichtung
ähnlich der des Harris-Verfahrens umzugestalten, indem man das Blei ständig umpumpt
und db.bei durch ein getrenntes, mit Chlor gespeistes Reaktionsgefäß fließen läßt.
Schon H a r r i s hatte bei seinen Versuchen die Erfahrung gemacht, daß die Reaktion
zwischen gewissen Chemikalien und den Verunreinigungen des Bleis in dem mit Reagenzien
gefüllten Reaktionsraum genügt, um nach einer gewissen Zeit vollständige Reaktion
erzielt zu haben. Es lag also an, sich. nahe, das für die Zinkentfernung seit früher
her bekannte Chlor auch in einer der Harris-Vorrichtung ähnlichen zu verwenden.
Ein gewisser Nachteil des Hnrris-Verfahrens liegt allcrdüigs darin, daß der Reaktionsraum
nur eüie beschränkte I'assuilgskraft aufweist, so daß eine baldige Absättigung der
Schmelz: zu erwarben ist. Bei der Arbeit mit Chlor, das in gasförmigem Zustand den
Reaktionsraum füllt, ist überdies zu befürchten, daß die zunehmende Menge des gebildeten
Zinkchlorids den für die An«@esenheit des Gases zur Verfügung stehenden freien Raum
langsam ausfüllt und so den weiteren Ablauf der Reaktion unterbindet bzw. eine besondere
Entloerung erforderlich macht.
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Zur 73eheb'ung dieser Nachtelle ist der Vorschlag gemacht worden,
im Gegensatz zum Harris-Verfahren das getrennte Reaktionsgefäß so auszubilden, daß
das entstehende Zinkchlorid zusammen mit dem umfließenden Blei durch ein Loch am
Boden des Reaktionsgefäßes unmittelbar der Haup:tblcischmeIhe wieder zugeführt wird.
Auch damit sind jedoch Nachteile verknüpft, weil sich das gebildete Zinkchlorid
auf der gesamten Oberfläche des Bleibades verteilt und durch lang-%vierigc Handarbeit
entfernt werden muß, wobei naturgemäß eine Wledeiverunreinigung mit dem darunter
befindlichen Blei kauirr zu vermeiden ist.
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Schließlich ist es noch bekannt, auf das Bleibad zur Aufnahme des
Zinkchlorids einen Eisenring aufzubringen, durch den das gcmeiaisame Abführungsrohr
für das Zink-
Chlorid und das Blei aus dem Chlorierumgsgefäß geführt
wird. Infolge ständiger Be-_ wegung der Bleischmelze wird aber nicht alles Zinkchlorid
sich innerhalb des Ringes ansammeln. Das Zinkchlorid muß auch in diesem Falle von
Hand abgeschöpft werden.
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Ziel der Erfindung ist es nun, in einem einzigen und ununterbrochenen
Arbieitsvorgang alle in einer Bleibeschickung enthaltenen Zinlkzerunreinigungen
mittels Chlor zu entfernen und als marktfähiges Zinkchlorid zu gewinnen, ohne daß
einte überführung des gebildeten Zinkchlorids auf die Hauptschmelze erforderlich
wäre. Zu diesem Zweck wird zunächst, ähnlich wie beim Harrls-Verflhren, die Fjitfernung
des Zinks unter Bindung an Chlor in einem getrennten, von Blei. durchspülten, geschlossenen,
mit Chlor gespeisten Reaktionsgefäß durchgeführt. Aids dies(un Reaktionsgefäß fließt
jedoch dann Blei und Zinkchlorid nicht in das Bleibad im Kessel zurück, sondern
wird zunächst durch ein weiteres besonderes Absetzgefäß geleitet. Dieses Absetzgefäß
hat dann eine siphonartige Abführung, durch die das Blei in chlorzinkfreiem Zustande
dem Hauptbleibad wieder zugeleitet wird, während das gebildete Zinkchlorid hier
zurückgehalten wird. Am Boden dieses Gefäßes sind Ventile angebracht,: durch die
nach Beendigung des Reinigungsvorganges das noch vorhandene Blei abfließen kann,
so daß man- das Zinkchlorid auf einmal und in außerordentlich reiner Form in besondere
Gefäße fließen lassen; kann.
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In beiliegender Abbildung ist ein Apparat zur Durchführung des Verfahrens
gemäß Erf ndung dargestellt. Hierin bedeutet .4, eine Bleipumpe, die in einem Kessel
K angeordnet ist. Mit deren Hilfe wird das Blei in einen Behälter B gepumpt, der
allseitig umschlossen und mit einem Chlorzuführungsrohr :/ -ersehen ist. Aus dem
Gefäß =B fließt Blei und Chlorzink dann durch ein Verbindungsrohr in den besonderen
Behälter C. Hier wird das Chlorzink angesammelt, indem es sich auf der Oberfläche
des Bleis abseht, während das Blei durch den Siphon D-E in den Kessel zurückfließt.
Am Boden des Gefäßes C befinden sich außerdem die Ventilstopfen F und G, die nach
beendigter Reinigungsoperation ausgehoben werden, um das noch im Behälter C befindliche
Blei abzulassen. Die ganze Vorrichtung wird dann mittels einer Hebevorrichtung von
dem Kessel t< abgehoben und beiseite- gefahren, wobei man das Chlorzink ebenfalls
durch die StopfealF und G in geeignete Behälter ablaufen lassen kann.
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Die Anordnung des Siphons D läßt gleichzeitig deal Bleispiegel in
dem Behälter'B regulieren. Der besondere Vorteil des getrennten Behälters C liegt
darin, daß er in der Lag@c ist, eine ziemlich große Menge Chlorzink aufzunehmen,
ohne daß die Reaktion im Behälter B beeinflußt bzw. verlangsamt wird. Im Gegensatz
zum Behälter B ist aber eine vollständig grasdichte Abschließung des Innen: raumes
des Behälters C nicht erforderlich, weil hierin sich keine Reaktion mit dem gasförmigen
Chlor mehr abspielt.