DE627876C - Schiebefenster mit zwei lotrecht verschiebbaren und um ihre waagerechte, etwa mittlere Achse schwingbaren Fluegeln - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Schiebefenster mit zwei lotrecht im Mauerrahmen verschiebbaren und um ihre waagerechte, etwa mittlere Achse schwingbaren Flügeln, die durch aeitliehe, in den Mauerrahmen zurückschiebbane Leisten abgedichtet werden.

Gegenüber bekannten Schiebefenstern dieser Art, wird durch die Erfindung im wesentlichen erreicht, daß sämtliche Bewegungen des Fensters, wie Verschlußöffnen, Ö,ffnen des Lüftungsflügels, Öffnen des ganzen Fensters, Schließen und Verschließen, von einem Stellgliede aus getätigt werden können. Biei 'ein-' fächer Ausbildung gewährleistet dieses Fenster bei leichter Handhabung eine volle Freigabe der gesamten Fensteröffnung bei waagerecht gestellten und unter den Fenstersturz hochgezogenen Fensterflügeln und eine leicht regelbare Lüftung.

Erreicht wird dies er'findungsgemäß durch beiderseits der Flügel angeordnete, lotrecht begrenzt verschiebbare, durch Rollenzug an dem Hubseil des Unterflügels hängende Steuerleisten, welche Schrägschlitze zum Zurückziehen der Dichtungsleisten aufweisen und eine Lagerung für die Schwenkachsen des Oberflügels tragen, der seinerseits mit dem Mauerrahmen durch Lenker verbunden ist.

Die Fensterausbildung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Es zeigen

Fig. ι die Innenansicht des Fensters mit teilweise aufgebrochenem Mauerrahmen,

Fig. 2 und 3 die Längsschnitte E-F und QrH der Fig. 1,

Fig. 4 und 5 die Querschnitte A-B und C-D der Fig. 1,.

Fig. 6, 7 und 8 Längsschnitte mit. durch punktierte Linien angedeutete Bewegungsvorgänge,

Fig. 9 einen Querschnitt durch eine Fensterseite,

Fig. 10 bis 14 Längsschnitte, welche die einzelnen Zwischenstellungen von geschlossenem (Fig. 10) bis geöffnetem Fenster (Fig. 14) im Schema veranschaulichen.

Die Seitenteile des Mauerrahmens bilden zusammen mit den abnehmbar aufgeschraubten Deckbrettern 1' Nuten, welche die seitlichen Dichtungsvorrichtungen aufnehmen. Diese bestehen aus den beiden Dichtungsleisten 5, 5', welche mittels zweier Stehbolzen 7 zusammengehalten und durch auf sie gesteckte Druckfedern gegen die Wandungen der Nuten gedrückt werden. Die Stehbolzen 7 stecken gleichzeitig in den Schräg- ·

schlitzen 6' der Steuerleiste 6. Steuerleisten und Dichtungsschienen sind mittels Schrauben, die durch die lotrechten Schütze 6" euer Steuerleiste und durch die waagerechten Schlitze der einen Dichtungsleiste 5 hindurchgehen an ,dem Mauerrahmen befestigt. Die Steuerleisten können sich also nur beschränkt im lotrechter Richtung·, die Dichtungsschienen nur beschränkt in waagerechter Richtung bewegen, ίο Werden die Steuerlasten nach abwärts bewegt, so werden durch die Schrägschlitze 6' die- Dichtungsleisten S, 5' nach einwärts gedrückt und .in Längsnuten, welche sich in den Seiten der Fensterflügel befinden, eingeschoben, wodurch die Dichtung bewerkstelligt wird (Fig·. 4 und 9).

Der Stellzug·, welcher auf der Seilrolle 15 befestigt ist und durch die Kurbel 16 bewegt wird, ist derart geführt, daß er zu beidien Seiten über je eine obere Rollet ο am Fensterrahmen, über die Kopfrolle 9 der Steuerleiste 6 führt, von da über 'eine zweite obere Rolle 10 laufend an den Drehlagem 4 des unteren Fensterflügels 2 befestigt ist. Die Drehlager 4 sind zwischen den beiden Dichtungsleisten 5,- 5' lotrecht verschiebbar ge-■ führt (Fig. i, 2 und 5).

Wird die "Kurbel 16 gedreht und so die Hubseile angespannt, so werden zuerst die Steuerleisten 6 gehoben, da durch die FIaschenzugwirkung hierzu nur die halbe Kraft notwendig¹ ist als zum Heben des unteren Fensterflügels durch unmittelbaren Zug. Hierdurch werden die Dichtungsschienen 5, 5' aus den Nuten der Fensterflügel hieraus in den Mauerrahmen zurückgezogen. Beim weiteren Hub der Steuerleisten greifen nun die auf ihnen befestigten Bügeliagier 14 unter die Schwenkachsen 13 des oberen Fensterflügels 3 und heben ihn hoch. Da er aber durch Lenker 11 beweglich mit dem Mauerrahmen verbunden ist, wird er beim Anhub um seine Achse- geschwenkt. Ist die Steuerleiste so weit hochgeschoben, wie es ihre Schlitzie 6" zulassen, und hat der Oberflügel so die größte Lüftungsstellung erreicht (angedeutet in Fig. 6 und 11), so beginnen die Hubseile das Unterfenster zu heben, bis es mit seiner Oberkante gegen das bereits schräg stehende Oberfenster !anliegt und ebenfalls in Schwenkstel·· lung gebracht wird (in Fig. 7 mit punktierten Linien 2° angedeutet). Bei weiterem Hub legt es sich parallel unter das Oberfenster und nimmt die Stellung ein, wie in Fig. 7, 2^δ .und in Fig. 13 gezeichnet. Wird der Unterflügel noch weiter hochgezogen, sio hebt er den nunmehr auf ihm Hegenden Oberflügel mit hoch, dessen Achsen 13 in den Bügellagern 14 der Steuerleisten 6 lotrecht geführt sind. Gleichzeitig· werden beide Flügel durch die ■ Lenker 11 zu weiteren Schwerikbewegungen veranlaßt, so daß. sie, in ihrer Endstellung angelangt, waagerecht liegen, wie dies aus Fig. 8 und 14 hervorgeht.

Das Fenster wird geschlossen durch Rückwärtsdrehen der Kurbel. Der beim Öffnen aufgewickelte Seilzug wird wieder abgewickelt, und die Fensterflügel beginnen sich durch ihr Schwergewicht zu senken, und da bei ihnen die Achsen etwas über die Flügelmitte liegen und so die unteren Flügelteile überlastet sind, schwenken sie gleichzeitig wieder in die geschlossene Stellung ein. Beim Heruntergehen nehmen die Achsen des Oberflügels die Steuerleistetti 6 so weit mit, bis er eingeschwenkt ist, dann haben die Stehbolzen auch die Schrägen in den Schlitzen 7 erreicht, und die Dichtungsleisten 5, 5' werden durch die Plattfedem 8 in die Nuten der Flügel gedrückt, dabei werden auch die Steuerleisten 6 heruntergeschoben. Das Eindrücken der Dichtungsleisten kann auch dadurch erfolgen, daß die Steuerleisten mit Zug nach unten durch Zugfedern mit dem Mauerrahmen verbunden sind.

Durch entsprechende Bemessung der Seilrolle 15 und des Hebelarmes der Kurbel 16 läßt es sich einrichten, daß jedes Fenster beliebiger Größe leicht zu handhaben ist.

Die Neuerung kann sowohl bei Holz- wie Eisenfenster mit einfacher wie mit doppelter Verglasung Anwendung finden.

Die Neuerung bringt folgende Vorteile:

Das Fenster läßt sich in allen seinen Stellungen und Bewegungsvorgängen durch eine einzige Handhabe (Kurbel o. dgl.) bedienen. Dadurch braucht man beim Öffnen und Lüften das Fenster selbst nicht zu berühren und vor dieses zu treten. Auf der Fensterbank stehende Gegenstände, Vorhänge oder vor dem Fenster sitzende Personen sind nicht hinderlich und werden nicht belästigt. Ohne Betätigung der Kurbel ist dagegen ein Öffnen oder Verstellen des Fensters weder von außen noch von innen möglich.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   i. Schiebefenster mit zwei lotrecht verschiebbaren und um ihre waagerechte, etwa mittlere Achse schwingbaren Flügeln, die durch seitliche, in den Mauerrahmen zur rückschiebbare Leisten abgedichtet werden, gekennzeichnet durch beiderseits der •Flügel angeordnete, lotrecht begrenzt verschiebbare, durch Rollenzug an dem Hubseil des Unterflügels (2) hängende Steuerleisten (6), welche Schrägschlitze (6') zum Zurückziehen der Dichtungsleisten (5, 5') aufweisen und eine Lagerung (14) für die Schwenkachsen (13) des Oberflügels (3) tragen, der seinerseits mit dem Mauer-

   rahmen durch Lenker (11) verb unden ist, so daß beim Anziehen des Hubseiles zunächst die Dichtungsleisten zurückgezogen, sodann der Oberflügel ausgeschwenkt und der in derselben Ebene des Oberflügels liegende Unterflügel nachgezogen werden.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerung für die Schwenkachse des Oberflügels nach oben schlitzartig verlängert ist, so ι ο daß der Unterflügel bei weiterem Anheben den Oberflügel mitnehmen kann.

   Hierzu ι Blatt) Zeichnungen