-
Garnbündelpresse Nach dem Patent 6t2 865 werden bei einer mit Dockstiftpaaren
ausgestatteten Garnbündelpresse sowohl die Dockstiftpaare als auch die Seitenwände
des Preßkastens in Richtung aufeinander zu bzw. voneinander weg verstellbar eingerichtet.
Da die Dockstifte in ihrer Längsrichtung nicht beweglich angeordnet waren, so mußbe
eine besondere Vorrichtung vorgesehen werden, durch die das Garnbündel nach dem
Preßvorgang und nach dem öffnen des Preßkastens hochgehoben und von den Dockstiftpaaren
abgezogen werden konnte.
-
Um den damit verbundenen Zeitverlust zu vermeiden und die Bedienung
der Garnbündelpresse zu erleichtern sowie deren Zugänglichkeit zu erhöhen, sind
.erfindungsgemäß im Preßstich schlitzartige Aussparungen zum Führen der Dockstifte
in waagerechter Richtung vorgesehen, ferner die Dockstifte außer in waagerechter
Richtung auch in senkrechter Richtung bis unter die Preßtischebene bewegbar und
die Seitenwände des Preßkastens durch schwenkbare Anordnung am Preßgestell unter
die Preßtischebene senkbar. Zur Erleichterung der Arbeit weist dabei der Preßtisch
noch auf der einen Querseite Träger für Schnürmitbelrollen auf, während auf der
den Schnürmittelträgern gegenüberliegenden Seite des Preßkastens Haltevorrichtungen
für die Schnürmittelenden vorgesehen sind und die Seitenwände des Preßkastens an
ihrer Innenseite Längsnuten für diese Schnürmittel enthalten. Hierbei kann ferner
die mit Klemmvorrichtungen ausgestattete Haltevorrichtung für die Schnürmittelenden
unabhängig von der zugehörigen Seitenwand des Preßkastens um ihre Lagerstelle umlegbar
eingerichtet werden. Außerdem empfiehlt es sich, die Deckelbeile des Preßkastens
austauschbar anzuordnen.
-
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
-
Die Abb. i bis 3 stellen die Garnhündelpresse in der zum Aufdocken
der Garnbündel bestimmten Stellung dar, und zwar Abb. i in Vorderansicht, Abb. 2
in Stirnansicht und Abb. 3 im Grundriß.
-
Die Abb. 4 und 5 zeigen die Garnbündelpresse in der Preßstellung,
und zwar Abb. 4 in Vorderansicht und Abb. 5 in einer Stirnansicht.
-
Jeder der Dockstifte 4 bis 8 ist in einer Hülse 40 senkrecht verschiebbar
geführt und durch sein unteres Ende auf einer der beiden waagerecht angeordneten
Schienen 41 derart abgestützt, da.ß er mit Ausnahme der beiden mittelsten Dockstifte
6 längs dieser Schienen verschiebbar ist. Letztere sind mit dem zugehörigen mittelsten
Dockstift 6 fest verbunden und durch letztere in ihrer waagerechten Lage gehalten.
Am unteren Ende des Dockstiftes 6 und damit zugleich an der Schiene 41 greift eine
Pleuelstange 42 an, deren anderes Ende an einer Kurbel 43 angelenkt ist. Diese sitzt
auf
der Welle 44, die mittels des Räderpaares 45, 46 von der Welle 47 aus in irgendeiner
an sich bekannten Weise jeweils um 18 o° hin und her gedreht wird, um die
Schiene 41 zu heben oder zu senken, wobei sie die Dockstifte 4 bis 8 mitnimmt. Der
beschriebene Antrieb ist doppelt, nämlich je einmal auf jeder Maschinenseite, vorgesehen.
-
Die Führungshülsen 40 sind auf jeder Maschinenseite waagerecht verschiebbar
auf den vom Maschinengestell i getragenen Stangen 48 und 49 abgestützt. Sie sind
miteinander in irgendeiner Weise, z. B. durch eine Gliederkette 5o, verbunden, so
daß sie in der Dockstellung @ein-en bestimmten Abstand von-,einander haben. Um die
Hülsen 4o nach der Mitte der Presse hin zusammenschieben zu können, stehen die Führungshülsen
40 der ,äußersten Dockstifte 4 und 8 in Verbindung mit je einer Kolbenstange 51
(Abb. 4), die in ,einen Zylinder 52 hineinragt und von diesem aus mittels Leines
Kolbens in an sich bekannter Weise hydraulisch- verstellbar ist. Beim Zusammenschieben
der Dockstifte 4 bis 8 legt sich die Gliederkette 5o in die aus Abb. 4 :ersichtliche
Form. Beim Auseinanderziehen der Dockstifte 4 bis 8 nimmt die Gliederkette
5o die Dockstifte 5 und 7 mit, um alle Dockstifte gleich weit voneinander entfernt
einzustellen.
-
Zwischen den Dockstiften 4 bis 8 ist der Preßtisch 53 (Abb. 3) angeordnet,
der als ein ungeteiltes Ganzes ausgeführt ist, jedoch im Weg der Dockstifte 4 bis
8 schlitzartige Aussparungen 54 besitzt, damit die Dockstifte 4 bis 8 in der für
ein festes Zusammenpressen des Garnbündels erforderlichen Weise einander genähert
werden können. Der Preßtisch 53 . besitzt an seiner Unterseite zwei Führungswangen
55, durch die -er zwischen ientsprechenden Rippen der Maschinengestellwände i senkrecht
auf und nieder beweglich ist. An jeder der Führungswangen 5 5 greift .eine gekrümmte
Pleuelstange 56 an. Das andere Ende der letzteren umfaßt einen Kurbelzapfen 57,
der an dem Zahnrad 45 vorgesehen ist. Durch Drehen des letzteren um 18o° wird der
Preßtisch gehoben bzw. gesenkt. Die Kurbelzapfen 57 sind dabei um 18o° versetzt
zu den Kurbeln 43 angeordnet, so daß die Dockstifte gesenkt werden, wenn der Preßtisch
53 'gehoben wird.
-
Die Seitenwände io und i i des Preßkastens nehmen an den Verstellungen
der Dockstifte 4 bis 8 nicht teil, sondern sind bei den Bolzen 58 am Maschinengestell
i derart .angelenkt, daß sie um go° schwenkbar sind. In der Dockstellung liegen
die Seitenwände i o und i i waagerecht, wie es in Abb. i dargestellt ist, um als
Packtisch verwendbar zu sein. In der Preßstellung stehen sie dagegen gemäß Abb.4
senkrecht. An ihren freien Enden tragen die Wände i o und I I
eine Mehrzahl
von beliebig breiten Deckelteilen 59, die gewünschtenfalls auswechselbar mit den
Seitenwänden verbunden sein können, damit sie gegen solche anderer Breite austauschbar
sind.
-
Die Umlegbarkeit der Seitenwände, io und i i bietet den wesentlichen
Vorteil, daß die Verschnürungsfäden 29 leicht in die nutartigen Ausfräsungen ioo
eingelegt werden können, die in den Seitenwänden io und i i für diesen Zweck vorzusehen
sind. Zur einwandfreien Führung der Schnürfäden sind an dem Preßtisch 53 mittels
der Bolzen 6o im Bereich der Seitenwände io und i i die Hilfshebel 61, 62 angelenkt,
deren untere Enden. derart gekrummt sind, daß ihre Hauptteile in der Preßstellung
gemäß Abb. 4 parallel zu den zugehörigen Seitenwänden io und i i des Preßkastens
neben diesen stehen. Jeder der Hebel 61, 62 besitzt einen Längsschlitz 63, 64, in
den ein Führungsbolzen 65,66
hineinreicht, der an den Seitenwänden i o, i
i angebracht ist, so daß beim Aufwärtsbewegen der Seitenwände i o, i i die Hebel
61, 62 mitgenommen werden. Dank der Schlitzführungen 63, 64 können die Hebel 61,
62 beim Aufwärtsgehen - des Preßtisches 53 von diesem mitgeführt werden, während
die Seitenwände i o, i i in Ruhe verharren, damit das Garnbündel nach den Deckelteilen
59 hin zusammengepreßt werden kann.
-
An den gabelförmig gestalteten freien Enden der Hebel 62 ist die Stützwelle
67 für mehrere Garnspulen 68 gelagert, von denen die zum Verschnüren des Garnbündels
dienenden Täden 29 abgezogen werden. Das freie Ende der letzteren ist jeweils in
Klemmen 69 festzulegen, die an einer Tragstange 7o angebracht sind. Diese verbindet
die freien Enden der Hebel 61 miteinander. Damit man die Enden der Fäden 29 leicht
in die Klemmen 69 einlegen kann, sind die Bolzen 65, die die Hebel 61 an der Seitenwand
io führen, rückdrückbar, so daß sich der von den Hebeln 61 und der Verbindungsstailge
70 gebildete Rahmen mittels des daran vorgesehenen Handgriffes 71 aus 'der
in Abb. i mit ausgezogenen Linien dargestellten Lage in die mit gestrichelten Linien
eingezeichnete Stellung 61' umlegen läßt. Sobald in dieser Stellung die Enden der
Fäden 29 in die Klemmen 69 eingelegt sind, wird der Rahmen 61,
7 0 zurückgeschwenkt, wobei sich alle Fäden geradlinig ausspannen und selbsttätig
in die Nuten ioo der Seitenwände io und ii einlegen. Beim Hochschwenken der letzteren
sowie der von ihnen mitgenommenen Hebel 61,62 bleiben die Schnürfäden 29 in den
Wandnuten ioo liegen. Beim Preßvorgang
folgen sie ohne weiteres
dem Hochgehen des Preßtisches 53, so daß sie nach Beendigung des Preßvorganges griffbereit
gehalten werden und das Verschnüren des Garnbündels 30 wesentlich beschleunigen
helfen.
-
Aus dem Vorstehenden ergibt sich ohne weiteres, daß die Seitenwände
io und I I nicht in reine Mehrzahl einzelner Stücke unterschnitten werden
müssen, sondern ein. zusammenhängendes Ganzes bilden können. Nur die Deckelbeile
59 müssen zwischen sich Schlitze frei lassen, damit in diese die Schnürfäden reingelegt
werden können, wie es sich aus Abb. i ohne weiteres ergibt. Da die an den Garnbündeln
anliegenden Flächen der Seitenwände aus poliertem Holz bestehen sollen, so werden
zweckmäßigerweise an einer metallenen Grundplatte polierte Holzleisten befestigt
und zwischen diesen Schlitze frei gelassen, die die Nuten ioo bilden.
-
Um das Aufwärtsschwenken der Seitenwände i o, i i zu erleichtern,
ist jede von ihnen mit einem Zahnkranzsegment 72 (Abt. q.) verbunden, in das ein
Zahnrad 73 eingreift. Dieses wird durch eine Schnecke 74 angetrieben, die von der
Welle 75 getragen wird. Auf der letzteren sitzt das Schneckenrad 76, das von der
Welle 77 mittels der Schnecke 78 gedreht wird.
-
Beim Gebrauch der beschriebenen Garn-' bündelpresse sind die einzelnen
Teile zunächst in die aus Abb. i ersichtliche Stellung zueinander zu bringen, so
daß. auf die Dockstifte q. bis 8 die Garnbündel in einwandfreier Weise aufgedockt
werden können. Wenn dies geschehen ist, werden die Dockstiftpaare nach dem mittelsten
Dockstift 6 hin zusammengeschoben. Hierauf sind die Seitenwände i o und i i in die
senkrechte Lage aufzukippen, so daß die Deckelteile 59 des Preßkastens den Raum
über den Garnbündeln abschließen. Hiernach wird der Preßtisch aufwärts bewegt -und
das Garnbündel in der gewünschten Weise zusammengedrückt. Währenddessen werden die
Dockstifte nach unten bewegt. Wenn dann das Garnbündel mit Hilfe der bereitgehaltenen
Fäden 29 verschnürt ist, werden die Seitenwände mit den Deckelteilen 59 wieder in
die Ausgangslage zurückgelegt, so daß dann das Garnbündel frei auf dem hochgehobenen
Preßtisch 53 liegt und leicht von Hand oder durch eine besondere Vorrichtung auf
die daneben aufgestellte Waage oder eine Fördervorrichtung geschoben werden kann.
-
Bei der beschriebenen Vorrichtung kann das Abwärtsziehen der Dockstifte
in jeder beliebigen Weise ausgeführt werden. Es ist nicht unbedingt notwendig,.
daß das Abwärtsgehen der Dockstifte mit der Aufwärtsbewegung des Preßtisches zwangsläufig
verbunden wird. Man könnte die erstere Biewegung auch vor oder nach dem Preßvorgang
vornehmen. Ebenso kann die Seitwärtsverstellung der Dockstiftpaare auf jede beliebige
Weise ausgeführt werden, insbesondere mit mechanischen Mitteln, und es ist belanglos,
ob man die Dockstifte nach der Mitte des Tisches oder nach einem ihrer Enden hin
zusammenschiebt. Statt die Seitenwände i o und i i am Maschinengestell zu lagern
und den Preßtisch zu lieben, könnte man den letzteren auch ortsfest anordnen und
die Seitenwände i o und i i nach unten ziehen bzw. ein Aufwärtsgehen des Preßtisches
mit .einem Abwärtsgehen der Seitenwände und der mit ihr verbundenen Deckelstücke
59 vereinen. Zum Zusammenknüpfen der Fäden nach dem Preßvorgang lassen sich leicht
an den Hebeln 61 oder 62 Knüpfvorrichtungen vorsehen.