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Vorrichtung zum Fördern und Stapeln oder Sammeln von Balken, Rohren
u. dgl.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befördern, Stapeln oder
Sammeln von Balken, Knüppeln oder anderen langgestreckten Werkstücken, beispielsweise
von Rohren, mittels einer Aufnahmevorrichtung und einer Stapelvorrichtung, die mehrere
muldenartig durchhängende, parallele Ketten hat.
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Es sind bereits Vorrichtungen zum Ablegen von Rohren bekannt, bei
denen die Rohre in einer Mulde abgelegt werden, die aus einer U-förmigen Eisenkonstruktion
gebildet ist, zwischen deren Schenkel eine die Rohre tragende, durchhängende Kette
angeordnet ist. Bei dieser bekannten Vorrichtung ist die Kette an einem Schenkel
fest eingehängt und läuft über eine an dem anderen Schenkel angeordnete Umlenkrolle
und führt dann zu einem Gegengewicht. Bei dieser bekannten Anordnung hält das Gegengewicht
über die von ihm ausgeübte Kettenzugkraft in Abhängigkeit von deren Angriffswinkel
bzw. vom Durchhang der Kette verschiedenen Beladungen der Kette das Gleichgewicht,
wobei nur in gewissen Grenzen auch bei Beladung der Kette durch verschieden viele
Rohre der Rohrstapel mit seinem oberen Rand etwa auf gleicher Höhe gehalten wird.
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Gemäß der Erfindung ist daher bei einer derartigen Vorrichtung zwischen
der Aufnahmevorrichtung und der Stapelvorrichtung eine Rutsche aus Führungen vorgesehen,
die an ihrem an der Stapelvorrichtung liegenden Austragende mit Auswerfern zur Übergabe
der Werkstücke ausgestattet ist und daß der Antrieb der Einrichtung für den sich
selbst-
tätig allmählich vergrößernden Durchhang der tragenden Ketten
der Stapelvorrichtung gemeinsam mit dem Antrieb der Auswerfer durch einen von den
ankommenden Werkstücken betätigten Reglerschalter derart gesteuert wird, daß der
obere Rand des Stapels auf gleicher Höhe gehalten wird.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht die
Stapelvorrichtung aus einer Anzahl seitlich nebeneinander angeordneter, nach oben
offener U-förmiger Träger, an deren äußeren Schenkeln die durchhängenden Ketten
befestigt sind, während die anderen Enden dieser Ketten an Ablauftrommeln befestigt
sind.
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Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, eine gemeinsame Antriebswelle
vorzusehen, durch die die Ablauftrommeln sämtlicher Ketten betätigt werden, so daß
dadurch die Gleichmäßigkeit des Durchhangs der Ketten geregelt werden kann.
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Die Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegen darin, daß
diese Vorrichtung ein rasches und zuverlässiges Arbeiten erlaubt und daß die Vorrichtung
einfach im Aufbau und wirtschaftlich in ihrer Unterhaltung ist.
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Eine beispielsweise Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird im folgenden an Hand der Zeichnung beschrieben.
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Fig. I zeigt eine Draufsicht auf die Stapel- bzw.
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Sammelvorrichtung und die Rutsche zum Fördern von Rohren oder Balken
nach der Erfindung; Fig. 2 stellt einen Längsschnitt nach der Linie II-II der Fig.
I dar; Fig. 3 zeigt einen Querschnitt nach der Linie III-III der Fig. I, und Fig.
4 zeigt ein Schalthild der elektrischen Steueranlage.
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In Fig. I ist eine beheizte Aufnahmevorrichtung II mit einer Anzahl
Förderketten I2 gezeichnet, mittels deren Balken, Rohre od. dgl. auf eine Rutsche
I3 befördert und auf ihr niedergelegt werden. Die Rutsche besteht aus einer Anzahl
von Führungen 13 a, die an ihren Enden auf Ständern 14 und 1-Trägern 15 ruhen. Zum
Fördern von nicht runden Balken können an der Rutsche 13 noch angetriebene Fördermittel
(nicht gezeichnet) vorgesehen werden. Eine Anzahl von Stoßdämpfern I6, die in Längsrichtung
auf den Führungen 13 a verstellbar sind, sind am unteren Ende dieser Führungen angeordnet
und an einem schwingenden Querrahmen I7 befestigt, der in einer Führung I8 gleitet,
die unter der Rutsche angeordnet ist und auf der der Mittelteil der Führungen I3
a ruht. Jeder dieser Stoßdämpfer weist eine mit Gewinde versehene Stange 19 auf,
welche an einem Ende mit dem Querrahmen I7 verschraubt ist und von einer verstellbaren
Druckfeder 21 umgeben wird. Diese Stange ist durch ein Glied 22 geführt, welches
in der Führung des Querrahmens I7 gleiten kann.
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Zwei zusätzliche Druckfedern 23 sind zwischen den Gliedern 22 und
dem Querrahmen 17 angeordnet und drücken diese Teile auseinander. Mittels an den
Enden der Stangen 19 befestigter Muttern 24 kann der Abstand der Glieder 22 von
dem Querrahmen I7 eingestellt werden. Der Querrahmen I7 wird mittels zweier mit
Schraubengewinde versehener Wellen 25 eingestellt, die in am Rahmen I7 befestigte
Muttern 26 eingreifen und sich frei in Lagern 27 an der Führung IS drehen können.
Die Wellen 25 werden über zwei Untersetzungsgetriebesätze 28 von einem Umkehrelektromotor
29 angetrieben.
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Eine Anzahl von Auswerfern 31 mit zwei gekrümmten Fingern, die seitlich
voneinander durch die Führungen 13 a getrennt sind, sind auf die Welle 32 aufgekeilt.
Diese Welle 32 ruht in Lagern 33 auf Ständern 34. Zur Drehung der Welle 32 ist an
einem Ende ein Untersetzungsgetriebe 35 angeordnet und mit einem Elektromotor 35a
gekuppelt.
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An der Austragseite der Auswerfer3I befinden sich Führungen36, die
mit einer Anzahl seitlich getrennter, die Balken aufnehmender, U-förmiger, nach
oben offener Träger 37 verbunden sind, die als Stapelvorrichtung dienen. Über der
offenen Seite dieser Träger befinden sich einige Ketten 3S, die mit den äußeren
Schenkeln der Träger durch einstellbare Schraubenbefestigungen 39 verbunden sind.
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Die Enden der inneren Schenkel der Träger tragen Kettenräder4I, die
auf kurze, in Lagern 43 gelagerte Wellen 42 aufgekeilt sind und in die Ketten 38
eingreifen. Damit sich die Kettenräder 41 um gleiche Winkelbeträge drehen, ist eine
in Lagern 45 gelagerte Ausgleichwelle44 mit einer Anzahl aufgekeilter Kettenräder
46 vorgesehen, über die endlose Ketten 47 laufen, die mit ähnlichen Kettenrädern
qS auf den kurzen Wellen 42 in Eingriff kommen.
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Unter den Stoßdämpfern i6 sind an einer durch gehenden, gemeinsamen
Antriebswelle 49, die in Lagern 5 I in den Ständern 34 gelagert ist, eine Anzahl
von Ablauftrommeln 52 befestigt, an denen die unteren Enden der Ketten 38 angelenkt
sind. Bis zu den Ablauftrommeln 52 ruhen die Ketten in an den Ständern 34 angebrachten
Führungen 53.
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Auf der Antriebswelle 49 ist ferner eine Trommel 54 gelagert, auf
der zwei Kabel 55 aufgewickelt sind. Die Kabel laufen von diesen Trommeln über zwei
Scheiben 56 am oberen Ende einer Führung 57 nach unten in einen Schacht. Am Ende
der Kabel ist ein Gewicht 60 befestigt, das in der Führung 57 gleitet. Zum Antrieb
der Welleßg, wobei nur eine bestimmte Kettenlänge auf die Ablauftrommeln 52 aufgewickelt
wird, ist ein Untersetzungsgetriebe 58 mit einem Elektromotor 58 a vorgesehen. Dieses
Getriebe weist eine Kupplung 59 zwischen seiner Hauptwelle und der Welle 49 auf.
Die Ketten 38 werden schnell auf die Ablauftrommeln aufgewikkelt, indem die Kupplung
59 gelöst wird, wodurch die Gewichte 60 über die Kabel 55 die Ablauftrommeln 52
in eine Drehung im Uhrzeigersinn versetzen.
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Links und rechts von der Mittellinie der Rutsche I3 befindet sich
ein Hebel 61 mit zwei Armen 62 und 63, der frei in Lagern 64 auf Stangen unterhalb
der Rutsche I3 schwingen kann. Der obere Arm 62 steht über die Führungen I3 a vor
und wird niedergedrückt, solange ein Balken auf der Rutsche I3 liegt. Der untere
Hebelarm 63 ist mit einer Spann-
feder 66 versehen, die am Träger
15 befestigt ist.
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Durch diese Feder wird der Arm 62 in seine obere Stellung geschwenkt,
wenn keine Balken auf der Rutsche liegen. An jedem unteren Arm 63 befindet sich
ein unter der Federspannung stehender Reglerschalter 67, der mit einem Hebel 68
versehen ist, der durch den Arm 63 erfaßt und durch ihn gegen den Uhrzeiger verdreht
wird.
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Jeder Reglerschalter 67 (Fig. 4) ist in den Stromkreis des Motors
35 a eingeschaltet, der die Auswerfer 3I dreht. Ferner liegen sie im Stromkreis
des Motors 5Sa, durch den die Ablauftrommeln 52 gedreht werden. Zwischen den Regelspannungsleitungen
69 und 7I ist ein Umschalter 72 zur Umschaltung von Hand auf automatische Betätigung
vorgesehen, der mit einer Spule 73 über die durch Federkraft zurückspringenden Reglerschalter
67, einen normalerweise geschlossenen Notschalter 74 und einen Nockenschalter 75
verbunden ist. Ein von Hand betätigter Anlaßschalter76 ist ebenfalls in diesem Stromkreis
vorgesehen, der Verwendung findet, wenn die Vorrichtung nicht automatisch betätigt
werden soll. Während des Normalbetriebes der Vorrichtung bleibt der Anlaßschalter
76 offen und der Umschalter72 in der Stellung für automatische Betätigung, so daß,
solange ein oder mehrere Balken auf der Rutsche am Austragende liegen, der Reglerschalter
67 geschlossen bleibt und die Spule 73 unter Strom steht. Ein mit Kontakten 78,
79 und 8I versehener Anker wird durch die unter Strom stehende Spule 73 nach oben
gezogen und schließt damit die Kontaktpaare 82, 83 und 84.
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Da der von Hand betätigte Anlaßschalter76 normalerweise offen steht,
hat die Überbrückung der Kontakte 82 keine Wirkung auf den offenen Kreis, jedoch
schalten die anderen überbrückten Kontakte 83 und 84 den Motor 35 a an seine Leitungen
an.
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Zum Betrieb des Motors 58 findet ein ähnlicher Stromkreis wie für
den Motorgga Verwendung.
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Ein Umschalter 8 zum Umschalten von Handbetrieb auf automatischen
Betrieb ist zwischen die Regelspannungsleitungen 69 und 7I über den Reglerschalter
67, einen normalerweise geschlossenen Notschalter 86 und einen drehbaren Nockenschalter
87 und die Spule 88 gelegt. Ein von Hand betätigter Anlaß schalter 89 ist vorgesehen,
wenn die automatische Betätigung der Vorrichtung nicht erwünscht ist. Solange die
Spule 88 unter Strom steht, wird ein Anker 91 in seine obere Stellung gezogen, überbrückt
mit seinen Kontakten 92, 93 und 94 die Kontaktpaare 95, 96 und 97 und schließt damit
über die Kontakte 96 und 97 den Motor 58a an sein Netz an. Da der Anlaß schalter
89 normalerweise offen ist, hat das Schließen der Kontakte 95 keine Wirkung auf
den offenen Kreis.
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Der Nocken des Schalters 75 ist so eingestellt, daß nach dem Entfernen
des letzten Balkens von der Rutsche 13, wodurch der unter Federspannung stehende
Endschalter den Stromkreis öffnet, der Antriebsmotor des Auswerfers 3I sich weiterdreht,
bis der darauffolgende gekrümmte Hebefinger des Auswerfers die Stellung erreicht,
in der der nächste auf den Tisch gelegte Balken entfernt wird. Durch Einstellen
des Nockens des Schalters 87 in Ubereinstimmung mit der Einstellung des Nockenschalters
75 dreht sich der Motor 58a weiter und gibt der Kette mehr Durchhang, bis schließlich
die Nockenschalter 75 und 87 sich öffnen und beide Motoren gleichzeitig zum Stillstand
bringen.
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Das Steuersystem zur Betätigung der Kupplung 59 enthält eine Spule
98, die über einen Druckknopfschalter 99 zwischen die beiden Regelspannungsleitungen
69 und 7I geschaltet ist. Steht die Spule 98 unter Strom, so wird ein Anker IOI
nach oben gezogen, so daß seine Kontakte Io2 und 103 die Kontakte IO4 und IO5 überbrücken
und den Stromkreis für die Kupplung 59 schließen.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Es soll angenommen
werden, daß sich keine Balken auf den Trägern der Stapelvorrichtung 37 befinden
und die Ketten über diesen Trägern gespannt sind.
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Der Druckknopfschalter 99 wird geschlossen, um die Kupplung 59 einzurücken,
so daß der Motor 58a die Antriebswelle 49 antreibt. Die auf der Rutsche I3 gelagerten
Balken rollen oder gleiten zu deren Austragende und kommen gegen den Stoßdämpfer
zu liegen. Abhängig von der Größe der Balken od. dgl. bestimmt die Einstellung des
Stoßdämpfers die Anzahl der Stücke, die jeweils entfernt werden können, wenn einer
der Hebefinger des Auswerfers 3I durch das Ende der Rutsche gedreht wird. Sobald
ein Balken od. dgl. den Hebelarm 62 niederdrückt, wird über den Reglerschalter 67
der Stromkreis des Auswerfermotors 35 a und des Kettenstreckmotors 58a geschlossen,
so daß sie sich gleichzeitig zu drehen beginnen. Somit wird der Kettendurchhang
allmählich vergrößert, wenn mehrere Balken zugeführt werden, wobei die Oberkante
des Stapels im wesentlichen auf der gleichen Ebene gehalten wird. Auch wenn die
Balken nicht lang genug sind, um auf allen Ketten zu liegen, sichert die Ausgleichwelle
44, daß der gleiche Kettendurchhang erfolgt, so daß ein Versperren verhindert wird.
Wenn eine genügende Anzahl von Balken auf den Ketten gesammelt ist, werden sie mittels
einer Schlinge od. dgl. entfernt, die Kupplung 59 wird ausgerückt, und die Ketten
werden gestrafft. Wenn die Balken kurz genug sind, damit sie Ende an Ende auf der
Rutsche I3 liegen können, ist es möglich, gleichzeitig mehr als eine Gruppe auf
den Ketten abzulegen.