DE62703C - Verfahren zur Darstellung von Alizarinblaü und Methylalizarinblau durch Condensation von Amidoalizarin mit Acrolein bezw. Acetaldehyd - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Alizarinblaü und Methylalizarinblau durch Condensation von Amidoalizarin mit Acrolein bezw. Acetaldehyd

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DE62703C
DE62703C DENDAT62703D DE62703DA DE62703C DE 62703 C DE62703 C DE 62703C DE NDAT62703 D DENDAT62703 D DE NDAT62703D DE 62703D A DE62703D A DE 62703DA DE 62703 C DE62703 C DE 62703C
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amidoalizarin
acetaldehyde
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Dr. ORTH in Darmstadt
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B1/00Dyes with anthracene nucleus not condensed with any other ring

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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Für das Alizarinblau giebt Graebe (Ann., Bd. 201, S. 333) die Formel:
C„ H,
C6(OH)2
CH\CH
an, nach welcher dasselbe als das Chinolin des Anthrachinone aufzufassen sei.. Auerbach gab demselben in seinem Buche »Das Anthracen und seine Derivate« (2. Aufl. 150) die Formel:
C6 H, ( C c°0 ) C6 H(OH)2-N=CH
hebt jedoch gegen die Formel den Umstand hervor, dafs Acrole'in mit ß-Amidoalizarin nicht in Alizarinblau übergehe.
Auch Brunner und Chuard (Berl. Ber., XVIII, S. 445) neigen sich der Auerbach'schen Formel zu, speciell weil sie durch Condensation von jS- Nitroalizarin mit mehratomigen Alkoholen mittelst concentrirter Schwefelsäure zu keinem dem Alizarinblau verwandten Körper gekommen sind, sondern nur zu ß-Amidoalizarin und daher zu dem Schlufs kommen, dafs sich β - Nitroalizarin durch concentrirte Schwefelsäure zuerst zu ß-Amidoalizarin reducire und dann mit dem aus Glycerin und Schwefelsäure entstehenden Acrole'in zu Alizarinblau condensire.
Es hat sich nun gezeigt, dafs sich β - Nitroalizarin ohne Zusatz von Alkoholen mit concentrirter Schwefelsäure zu β - Amidoalizarin reducirt. Weiter hat sich ergeben, dafs sich reines Amidoalizarin, hergestellt durch Einleiten von H2 S in eine kalte ammoniakalische Lösung von β-Nitroalizarin, sowohl mit Acrole'in als auch mit Acetaldehyd mittelst Condensationsmitteln zu blauen Farbstoffen condensiren läfst, und es dürfte demnach wohl die Auerbach'sche Formel für das Alizarinblau die richtigere sein; danach käme dem Blau aus β - Amidoalizarin und Acetaldehyd gemäfs der Gleichung:
C6 A4 ( £ g ) C6 H(O HJ2 NH2 + CH,- CHO
4 ( £ g ) C6
N=CH
-CH3+H2 O
die Formel zu:
C6H4(^)C6H(OHJ2N=CH-CH,.
i. Beispiel: Zur Darstellung des blauen Farbstoffes aus β - Amidoalizarin und Acetaldehyd erhitzt man 1 Theil ß-Amidoalizarin mit 5 Theilen Aethylalkohol (95 pCt.), 2 Theilen Wasser und 0,5 Theilen Acetaldehyd im Wasserbade auf 70° und setzt innerhalb einer halben Stunde 4 Theile concentrirte Schwefelsäure hinzu. Man fügt dann noch ca. 5,2 Theile Acetaldehyd hinzu, erhitzt auf ioo° und giebt im Verlauf einer halben Stunde noch 2 Theile concentrirte Schwefelsäure hinzu.
Man verdünnt dann die Masse mit Wasser und kocht, wobei der gebildete Farbstoff als schwefelsaures Salz in Lösung geht. Nach der Filtration derselben verdünnt man stark mit
Wasser, wobei sich das schwefelsaure Salz des Farbstoffes in braunen Flocken ausscheidet. Dieselben werden einige Male mit Wasser decantirt und dann mit ziemlich concentrirter Natronlauge gekocht, wobei noch vorhandenes ß-Amidoalizarin in Lösung geht, während sich der Farbstoff nur in Spuren löst, welche sich beim Erkalten der Flüssigkeit abscheiden und durch Filtriren wiedergewonnen werden können.
Die Masse wird auf. dem Filter so lange mit heifsem Wasser ausgewaschen, bis das Filtrat klar abläuft.
Durch nochmaliges Auflösen des Farbsalzes in Schwefelsäure, Ausfällen mit Wasser und Auswaschen des braunen schwefelsauren Salzes mit Wasser, bis das Filtral keine saure Reaction mehr zeigt, erhält nian den blauen Farbstoff rein.
2. Beispiel: Zu ι Theil ß-Amidoalizarin giebt man 5 Theile Aethylalkohol (95 pCt.), ι Theil entwässerte Oxalsäure und 0,5 Theile Acetaldehyd und erhitzt im Wasserbade eine Viertelstunde bei 70 °, hierauf giebt man noch ι Theil entwässerte Oxalsäure hinzu und erhitzt noch eine Viertelstunde bei 700, dann fügt man weiter 1 Theil entwässerte Oxalsäure und 0,2 Theile Acetaldehyd hinzu und erhitzt noch eine Viertelstunde bei ioo°. Die Reindarstellung des Blaus geschieht wie im 1. Beispiel.
Der Farbstoff bildet trocken ein dunkelblaues Pulver, ist in Wasser unlöslich und in den anderen Lösungsmitteln, wie Eisessig, Benzol, Alkohol, schwer löslich. Er bildet mit Schwefelsäure, Salzsäure, Essigsäure, Oxalsäure rothbraune Salze, die in heifsem Wasser löslich sind, beim Erkalten sich als braune Flocken abscheiden. Dieselben verlieren beim Auswaseben auf dem Filter die Säure und es bleibt der blaue Farbstoff zurück.
Mit den Alkalien, sowie Ammoniak bildet der Farbstoff blaue — bei Anwendung eines Ueberschusses der ersteren grüne — Salze, die in heifsen und concentrirten Alkalilaugen und concentrirtem Ammoniak ziemlich löslich sind.
Der Farbstoff läfst sich in alkalischer Lösung durch Zinkstaub reduciren und bildet eine rothe Reductionsflüssigkeit, aus welcher sich beim Stehen an der Luft,, rascher beim Durchleiten von Luft der blaue Farbstoff wieder ausscheidet. Derselbe färbt mit Thonerde oder Chrom gebeizte Wolle echt blau.
Bei der Darstellung des zweiten Farbstoffes, der mit dem schon bekannten Alizarinblau aus ß-Nitroalizarin, Glycerin und Schwefelsäure identisch ist, verfährt man folgendermafsen:
■ · Zu ι Theil β - Amidoalizarin giebt man 5.Theile Alkohol (95 pCt.), 4 Theile Wasser, 0,5 Theile Acrolein und 2 Theile concentrirte Schwefelsäure und erhitzt eine Viertelstunde bei 70 °, dann giebt man noch 2 Theile concentrirte Schwefelsäure hinzu und erhitzt eine Viertelstunde bei 700, hierauf fügt man 0,2 Theile Acrolein und 2 Theile concentrirte Schwefelsäure hinzu und erhitzt noch eine· Viertelstunde bei ioo°. Die Reindarstellung des Farbstoffes geschieht wie bei dem ersten Farbstoff.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung blauer Farbstoffe durch Condensation von ß-Amidoalizarin mit den Aldehyden der Fettreihe, Acetaldehyd und Acrolein mittelst Schwefelsäure, Salzsäure oder entwässerter Oxalsäure.
DENDAT62703D Verfahren zur Darstellung von Alizarinblaü und Methylalizarinblau durch Condensation von Amidoalizarin mit Acrolein bezw. Acetaldehyd Expired - Lifetime DE62703C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2443899A (en) * 1943-12-21 1948-06-22 Allied Chem & Dye Corp Production of nu-alkylated aminoanthraquinones

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