DE626606C

DE626606C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung gekruemmter Glastafeln

Info

Publication number: DE626606C
Application number: DES114344D
Authority: DE
Original assignee: Compagnie de Saint Gobain SA
Current assignee: Compagnie de Saint Gobain SA
Priority date: 1933-11-25
Filing date: 1934-06-16
Publication date: 1936-02-28

Description

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung gekrümmter Glastafeln Die Erfindung betrifft ein Verfahren und diesem Verfahren dienende Vorrichtungen zum Formen von Glastafeln, um den Flächen derselben bestimmte Krümmungen zu verleihen.
Es ist bekannt, in waagerechter Ebene gelagerte Glastafeln oder Glasplatten unter Wiedererwärmen durch Niedersinkenlassen in eine nach innen gewölbte Form oder auf eine nach außen gekrümmte Unterlage zu gebogenen Scheiben umzuformen. Ferner ist es bekannt, Glasplatten nach dem Erweichen in einer aus Ober- und Untergesenkbestehenden Presse umzuformen.
Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung umfaßt demgegenüber das Erhitzen in senkrechter Lage gehaltener Glastafeln bis auf eine Temperatur, die nahe ihrer Erweichungstemperatur ist, .das Aufbringen von Formstücken mit bestimmten Krümmungen auf die beiden Flächen der erhitzten, in senkrechter Lage befindlichen Glastafeln und nach dem Entfernen dieser Formstücke das Abkühlen der Glastafeln, derart, daß ihre Flächen sich nur mit den Teilen, mittels deren sie in senkrechter Lage gehalten sind, in Berührung befinden.
Das neue Formverfahren weist den bekannten Formverfahren gegenüber folgende Vorteile auf Während der Dauer des Erhitzens und der Abkühlung der Glastafel ist dieselbe mit Fremdkörpern nur an ihren Aufhänge- b7-w. Unterstützungspunkten, deren Fläche praktisch unbeachtet bleiben kann, in Berührung. Es ist also möglich, dieses. Erhitzen und diese Abkühlung unter besseren Bedingungen. hinsichtlich der Gleichförmigkeit für beide Flächen der Glastafeln auszuführen.
Da das Formen der Glastafeln gleichzeitig auf ihren beiden Flächen erfolgt, so kann dasselbe so geregelt werden, daß die ge-.wünschte Gleichförmigkeit gesichert ist und die Dauer des Arbeitsganges auf ein Mindestmaß verringert wird. Die Erfahrung hat gezeigt, daß die Schnelligkeit, mit welcher das Formen erfolgt, eine solche ist, daß es nicht erforderlich ist, die Formstücke gegen die Einwirkungen der Temperatur des Glases besonders zu schützen.
Die Oberflächen der Glastafeln weisen nach ihrer Formung keir. -rlei Anderungem auf, wie solche bei den bisher bekannten Verfahren häufig auftreten.
Die Formstücke können aus Holz oder jedem anderen isolierenden Stoff, z. B. Asbest, bestehen.
Die Abkühlung kann in Hinblick auf die Wiedererwärmung des Glases allmählich oder in Hinblick auf seine Härtung schnell erfolgen.
Das Verfahren ist auch auf das Glätten oder Wiedergeraderichten gekrümmter Glastafeln anwendbar.
Die Zeichnung stellt eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes beispielsweise dar, und zwar hinsichtlich des Krümmens ebener Glastafeln und hinsichtlich der Anwendung der Erfindung auf das Härten gekrümmter Glastafeln.
Fig. i und a veranschaulichen die Glastafeln und die Formstücke vor dem Formen der Glastafeln in senkrechtem Schnitt und in Draufsicht, und Fig.3 und 4. zeigen dieselben Teile während des Formvorganges in senkrechtem Schnitt und in Draufsicht.
Fig. 5 und 6 zeigen dieselben Teile nach der Formung der Glastafeln 1 senkrechtem Schnitt und in Draufsicht, und Fug. 7 veranschaulicht in Seitenansicht das Abkühlen der Glastafeln nach ihrer Formung mittels gasförmiger Strahlen.
a ist eine Glastafel, die mittels an sich bekannter Zangen b nach dem Erhitzen in einem unterhalb angeordneten und nicht veranschaulichten Ofen senkrecht aufgehängt ist.
c und cl- sind Platten einer Presse, die auf Stangen d, d1 von nicht vexanschaulichten Kolben aufgezogen. und mit Schuhen e, ei aus Holz oder anderem starren oder nachgiebigen Stoff versehen sind, welche Formstücke bilden. Die Erfahrung hat gezeigt, daß_ diese Schuhe nicht aneinander anzuschließen, brauchen, also keine zusammenhängende Fläche darstellen müssen.
In Fig. 7 bezeichnen die Pfeile f, tu die gasförmigen Strahlen, welche auf die gekrümmten GlastafeIn ä einwirken; nachdem die.. selben aus jer Formvorrichtung ausgetreten sind. -= Die Einzelheiten des Erfindungsgegenstan-. des können natürlich abgeändert werden; ohnedaß an dem Wesen der Erfindung etwas geändert wird. So könnte man beispielsweise im Falle von zwei gekrümmten Glastafeln, die spiegelbildlich mit Bezug aufeinander angeordnet werden müssen, dieselben Formstücke für die Herstellung dieser Glastafeln verwenden, indem man die Formstücke um i 8o' um eine waagerechte Achse, z. B. die Achse der Stangen d, d1, dreht. Andererseits könnten die Formstücke, anstatt einander gleichgerichtet genähert zu werden, aneinander ang elenkt werden und Backen bilden. Auf alle Fälle können sie selbsttätig oder von Hand betätigt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung gekrümmter Glastafeln durch Umpressen ebener Glastafeln, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig auf beide Flächen einer in senkrechter Lage gehaltenen, in bildsamem Zustande befindlichen Glastafel Formstücke aufgebracht und. gleichzeitig davon entfernt werden, sobald die Formung beendet ist, so daß die beiden Flächen der Glastafel sich während der Abkühlung nur mit den Teilen in Berührung befinden, von denen sie in senkrechter Lage .gehalten werden. . -a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Glastafel unmittelbar nach ihrer Formung der Einwirkung eines Kühlmittels für die Härtung unterworfen wird. 3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine Presse, deren mit der Glastafel in Berührung tretende Formteile gleichzeitig in waagerechter Richtung gegen- und voneinander bewegbar sind, wobei jede Formfläche aus mehreren im Abstand voneinander angeordneten Einzelförmteilen besteht.