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Verfahren und Vorrichtung zum Biegen von Glastafeln.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Biegen von Glastafeln. Dieses Verfahren umfasst folgende Stufen :
1. Die in lotrechter Stellung gehaltene Glastafel wird auf eine Temperatur, die in der Nähe ihrer Erweichungstemperatur liegt, erhitzt ;
2. nach der Erhitzung werden auf beide Seiten der Tafel Formgebungsorgane von bestimmter Krümmung zur Wirkung gebracht ;
3. sogleich nach Entfernung der Formgebungsorgane wird die Glastafel derart abgekühlt, dass ihre Seiten nur mit jenen Organen in Berührung stehen, die sie in lotreehter Stellung halten ;
4. im besonderen wird die Glastafel zwecks Härtung (Abschreckens) mittels Luftstrahlen oder Strahlen eines sonstigen gasförmigen Mediums rasch abgekühlt.
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mehrere Formgebungsorgane Anwendung finden, dadurch, dass die Glasplatte während der drei aufeinanderfolgenden Stufen, nämlich Erhitzung, Formgebung und Abkühlung, in lotrechter Stellung gehalten wird.
Das erfindungsgemässe Verfahren ergibt folgende Vorteile :
1. Vor und nach der Formgebung steht die Glastafel mit Fremdkörpern bloss an ihren Aufhänge-
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der Platte kann daher für beide Seiten unter den giinstigsten Bedingungen für die Regelmässigkeit vor sich gehen.
2. Die Erhitzung der Platte, wenn sie eben ist, erfordert nicht, wie bei den bekannten Verfahren, Spezialöfen für die Formgebung bzw : die Wiedererhitzung nach der Formgebung.
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organe auf beide Seiten der Glastafel vollzieht sich die vollständige Formgebung in derart kurzer Zeit, dass die Formgebungsorgane nicht gegen die Wirkung der Temperatur des Glases geschützt zu werden brauchen und dass diese Temperatur noch genügend hoch ist, um ein Härten (Abschrecken) des Glases zu gestatten.
4. Unabhängig von der Art der angewendete ! 1 AbkÜhlung, nämlich rasche Abkühlung zwecks Härtung des Glases, oder langsame Abkühlung zwecks Vermeidung von Spannungen in demselben,
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der Formgebung ohne zwischengeschaltete Wiedererhitzung vor sich geht.
5. Die nach dem erfindungsgemässen Verfahren erhaltenen G] astafeln zeigen keinen der Fehler, die häufig bei den bekannten Verfahren auftreten.
6. Das ganze Verfahren, nämlich Erhitzung, Formgebung und Abkühlung, geht mit einem Mindestaufwand von Zeit und Kosten vor sieh.
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Das Verfahren ist in gleicher Weise zum Ebnen bzw. Geraderichten gekrümmter Tafeln verwendbar. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Verfahrens, u. zw. zum
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bombierter gehärteter Tafeln dargestellt. Die Fig. 1 und 2 zeigen in lotrechtem Schnitt und Draufsicht die Glastafel und die Formgebungsorgane vor der Formgebungsphase.
Die Fig. 3 und 4 zeigen in gleicher Darstellungsweise dieselben Teile während der Formgebungsphase, die Fig. 5 und 6 zeigen die gleichen
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der Vorrichtung zur Herstellung bombierter, gehärteter Tafeln, bei der der Ofen, die Formgebungs- organe und die Abkühlvorrichtung übereinander geschaltet sind, wobei letztere aus Rosten besteht, durch deren Löcher ein gasförmiges Medium auf beide Seiten der zwischen den Rosten lotrecht aufgehängten Glastafel geschleudert wird. Fig. 8 zeigt im lotrechten Schnitt eine weitere Vorrichtung zum selben Zweck, bei der der Ofen, in welchem die Glastafel erhitzt wird, und eine Vorrichtung, die nacheinander zur Formgebung und Abkühlung dient, übereinander geschaltet sind.
Die Glastafel a ist mittels Zangen b lotrecht aufgehängt. Die Formgebungsorgane sind durch Pressplatten c, cl gebildet, die auf Stangen d, il1 von in Zylindern f, f1 geführten Kolben e, e1 sitzen. In den Fig. 1 bis 7 sind die Platten c, e mit Schuhen g, versehen, die die Formgebungsorgane bilden und aus Holz oder sonstigem geeignetem starrem oder elastischem Material bestehen. Wie die Erfahrung gezeigt hat, können die Schuhe jeder Platte in Abstand voneinander angeordnet sein.
In Fig. 7 ist die Tafel a im Augenblick der Abkühlung dargestellt ; der Heizofen 7t besteht a. us einer zur Erhitzung der ebenen, lotrecht aufgehängten Glastafel geeigneten Kammer, die mit Heizelementen i, versehen ist. Zwei Roste 7c, 7c1, zwischen die die Glastafel nach ihrer Formgebung durch lotrechte Verschiebung gebracht wird, sind durch Rohre gebildet, durch deren Öffnungen 1, 11 Druckluft auf beide Seiten der Tafel geschleudert wird.
In Fig. 8 ist die Glastafel im Verlaufe ihrer Erhitzung im Ofen h dargestellt. Die Formgebungsorgane sind durch zwei an Platten c, cl befestigten Kasten. m, 1121 gebildet, deren mit den Seiten der Tafel in Berührung kommende Wände mit Öffnungen n, n1 versehen sind, durch die Luft auf diese Seiten geblasen wird. Dieses Blasen erfolgt unmittelbar nach der Formgebung, wenn die Formgebungsorgane einfach in einen passenden Abstand von der Tafel abgezogen sind, ohne dass die Tafel in lotrechter Richtung verstellt wird. Die Blaseluft wird unter Druck in die Kasten m, m1 mittels der zu diesem Zwecke
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PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Biegen von Glastafeln mittels Formgebungsorganen, die mit beiden Seiten der zuvor auf eine der Erweichungstemperatur nahe Temperatur erhitzten Tafel in Berührung kommen, dadurch gekennzeichnet, dass die Formgebungsorgane gleichzeitig auf beide Seiten der in lotrechter Stellung gehaltenen Tafel zur Wirkung gebracht und von ihr gleichzeitig abgezogen werden, um die
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den Organen in Berührung stehen, die die Tafeln in lotrechter Stellung halten.