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Einrichtung zum selbsttätigen Aufrechterhalten eines Abschlußpolsters
von feinkörnigem Gut in dem Zuführrohr von Zellenrädern für die Austragung von Brennstoff
aus Schweltrommeln Die Erfindung bezieht sich auf Einrichtungen zur selbsttätigen
Aufrechterhaltung eines Polsters von feinkörnigem Gut in dem Zuführrohr von Zellenrädern
oder ähnlichen Austragsvorrichtungen, die eine mit einem besonderenAntrieb versehene
Fördervorrichtung zum Austragen von Gut aus dem Gutpolster besitzen, und insbesondere
auf solche derartigen Einrichtungen, mit denen feinkörnige Brennstoffe aus geschlossenen
Räumen ausgetragen werden, beispielsweise aus Schweltrommeln.
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Die Aufgabe der Erfindung ist darin zu sehen, eine Einrichtung an
derartigen Zellenrädern zu schaffen, durch die vor dem Zellenrad unabhängig von
dem Gutzufluß selbsttätig ein Gutpolster bestimmter Höhe aufrechterhalten wird,
das den ganzen Querschnitt des Zuführrohres des Zellenrades auf eine bestimmte Rohrlänge
ausfüllt, so daß. Verpuffungen und in gewissem Umfang auch Feuer durch das Zellenrad
nicht hindurchwirken können.
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Das Zellenrad an sich bildet bereits -einen gewissen Schutz gegen
die Fortpflanzung von Verpuffungen, ähnlich wie eine Rohrschnecke. Aber mit letzterer
hat @es gemeinsam den Nachteil, daß es in leergelaufenem Zustand wesentlich geringeren
Schutz gewährt als im gefüllten Zustand. Bei Schneckenförderern .hat man diesen
Nachteil dadurch zu beheben versucht, daß man die Schraubengänge auf eine gewisse
Strecke unterbricht. Es entsteht dann eine sogenannte Polsterschnecke.
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Durch diese Polsterschnecke läßt sich nun zwar in normalem Betrieb,
d. h. wenn die Schnecke mit Gut beschickt ist und gefüllt wird, !ein guter Abschluß
erreichen. Indessen wird das Polster sofort undicht, wenn kein Gut nachdrückt, d.
h. die Schnecke leer läuft. Es bilden sich dann schnell am Ende des Polsters Böschungen,
die von der weiterlaufenden Schnecke erfaßt werden, bis schließlich das Polster
ganz auseinandergezogen ist. Unterstützt wird dieser Vorgang durch die unvermeidlichen
Erschütterungen des Schnekkengehäuses im Betrieb.
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Dem Zellenrad hat bisher eine Einrichtung zur sicheren Erhaltung eines
Gutabschlußpolsters gefehlt. Man könnte daran denken, ausgewuchtete Verschlußklappen
am Zuführrohr des Zellenrades vorzusehen. Aber die Wirkungsweise derartiger Klappen
ist unsicher und ungenau. Die Klappe soll gesteuert werden von dem Gewicht des daraufliegenden
Gutes. Da aber zur Überwindung der Lagerreibung der Klappe ein Übergewicht notwendig
ist, kommt es leicht zu einem Durchrutschen des ganzen Gutpolsters.
Die
Lösung der oben kurz angegebenen Aufgabe besteht ilüü:.gemäß der vorliegenden Erfindung
grundsätzlich darin, daß die Tätigkeit des Zellenrades unterbrochen wird, wenn die
Höhe des -Gutpolsters im Zuführrohr durch einen Taster unterhalb einer bestimmten
Höhe festgestellt wird. Es befindet sich also beim Erfindungsgegenstand vor dem
Zellenrad in jedem Betriebszustand, d.h. gleichgültig, wieviel Gut zuströmt, ein
Gutabschlußpolster einer bestimmten regelbaren Höhe.
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In diesem Gutpolster werden, falls es die für den Einzelfall notwendige
Höhe hat, Verpuffungen mit Sicherheit aufgehalten und Feuer erstickt. Ferner wird
auch der übertritt von Gasen (Luft) durch die Austragsvorrichtung in ihrem Zuführrohr
und von dort in den von dem feinkörnigen Brennstoff erfüllten Innenraum des Schwelofens
verhindert.
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Der angegebene grundsätzliche Erfindungsgedanlke wird zweckmäßig so
verwirklicht, daß zwischen der Arbeitswelle des Zellenrades oder sonstiger Austragsvorrichtungen
und dessen Antriebsvorrichtung ein ausrückbares Kupplungsglied, beispielsweise -eine
in ein Zahnrad der Antriebswelle eingreifende ausrückhare Klinke, angeordnet wird,
welche derart mit einem gegen das Gutpolster bewegten Taster verbunden ist, daß
nur beim Aufliegen des Tasters auf der Oberfläche des Gutpolsters die Kupplungsklinke
freigegeben wird und zum Eingriff in das Zahnrad der Zellenradwelle kommt.
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In der beigefügten Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung
dargestellt. Fig. i ist ein Schnitt nach der Linie A-A der Fig.2.
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Fig.2 ist ein Profil im Schnitt nach der Linie B-B der Fig. i.
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In diesem Beispiel ist der Drehrohrofen, in dem das zu behandelnde
Gut umläuft, bei 2 gezeigt. Sein Austrag sende 2a ragt dichtgehend - mittels einer
Dichtung 43. - in das Gehäuse 14 hinein. Das Gut fällt in das Fallrohr 44 und wird
selbsttätig durch den Verteiler 45 in eine der Fördereinrichtungen 46 oder 47 ausgeleert.
Der Verbeifer 45 arbeitet nur, wenn die Schütthöhe des Gutes in dem Fallrohr 44
einen rein für allemal bestimmten Wert erreicht und auf diese Weise .eine Abdichtung
gegen jeden Lufteintritt in dem unter leichtem Unterdruck stehenden Ofen geschaffen
wird, aus dem durch diesen Unterdruck die Gase und Teerdämpfe abgezogen werden.
Im übrigen ist die Leistung des Verteilers 45 dem Guteintritt in das Fallrohr 44
proportional. Die mit Staub beladenen Gase und Teerdämpfe' ziehen unter der Wirkung
des in dem Sammler 48 aufrechterhaltenen Unterdruckes aus dem Gehäuse i 4 durch
das "Rohr 49 in den Abscheider 50 ab, wo die Staubteilchen niedergeschlagen
und dem Verteiler 45 7ugeleitet werden.
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Ein an den Stützrollen 6 des Drehrohr-Ofens 2 angebrachter Kurbelzapfen
gestattet mittels der Schubstange 66, dem Hebel 67 eine Schwingbewegung zu verleihen,
welche sich mittels der Stangen oder Hebel 68 und 69 in eine längs der senkrechten
Strebe des Gegengewichts 7o hin und her gehende Bewegung umwandelt.
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Befindet sich kein Gut im Fallrohr 44, so bewegt sich das Gegenge"vicht
frei. Die Stange 68 ist ständig unter Spannung, und die Klinke 7 i befindet sich
daher dauernd angehoben. Sie greift also nicht in das zugehörige Sperrad, und dem
Verteiler wird durch die Kegelräder 72 und 73 keinerlei Bewegung zugeleitet. Erreicht
dagegen das Gut in dem Rohr 44 eine gewisse '=Höhe, so wird der Abstieg des Gegengewichtes
70 gebremst, die Stange 68 steht dann nicht mehr unter Spannung, die Klinke
71 fällt in das Klinkrad ein, und der Verteiler arbeitet. Die Leistung des
Verteilers nimmt in dem Maße zu, wie sich das Gut in dem Rohr 44 aufschichtet, da
der Angriff des Klinkrades und damit die Bewegung des Verteilers beginnen, sobald
das Gegengewicht 70 sich auf das im Fallrohr angestaute Gut aufsetzt. Auf
diese Weise wird die Höhe des Gutes im Fallrohr ständig etwa unveränderlich gehalten
und jedenfalls ausreichend, um die Dichtigkeit zu schaffen.