DE625548C - Kurbelgreifer - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
11. FEBRUAR 1936

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JVi 625 KLASSE 57 a GRUPPE

I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges. in Frankfurt a. M.*) Kurbelgreifer

Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. Dezember 1933 ab

Die Erfindung betrifft einen Greifer, dessen die Greiferspitzen tragender Arm durch einen Kurbelzapfen angetrieben und durch ein Gleitlager gesteuert wird und der unter der Bezeichnung Kurbelgreifer bekannt ist. Diese Greiferbauart ist wegen ihrer Einfachheit zum Fortschalten von gelochten Bildbändern be-. sonders geeignet. Die bisher bekannten Greifer dieser Art genügen aber nicht den heutigen hohen Anforderungen in bezug auf die Geräuschlosigkeit und die kurze Zugzeit bzw. das Verhältnis von. Zugzeit zu Standzeit.

Durch die Erfindung ist es gelungen, einem

Kurbelgreifer Eigenschaften zu verleihen, die bisher nur hochtourige Greifertypen mit einem verwickelten Greiferspitzenweg besessen haben. Gemäß der Erfindung wird der Drehpunkt des den Greiferarm führenden Gleitlagers, das in bekannter Weise durch einen Zwischenhebel gesteuert ist, beweglich gelagert. Die Greiferspitzen können infolge der Lagerung und Führung des die Greiferspitzen tragenden Armes in die Filmlochung nahezu geradlinig ein- bzw. aus den Lochungen austreten, und der Schalthub beginnt erst nach dem vollständigen Eintritt der Spitzen und ist schon vor dem Austritt der -Greiferspitzen beendet. Außerdem gelingt es, mit Hilfe eines durch Exzenter ο. dgl. gesteuerten Gleitlagers einen Schaltwinkel von 45⁰ und geringer zu erzielen. Eine solche kurze Zugzeit war bisher nur durch komplizierte Schaltkurven oder durch ein bzw. zwei Leerläufe zwischen jedem Schalthub des Greifers zu erreichen. Die den Greifer treibende Achse mußte demnach mit weit höherer Tourenzahl laufen als die Kurbelachse eines gewöhnlichen Greifers. Eine hohe Tourenzahl. ist aber wegen der damit verbundenen Geräusche besonders bei Tonfilmapparaten ganz unerwünscht.

Der im folgenden näher beschriebene Greifer besitzt trotz niedriger Tourenzahl der Kurbelachse einen kleinen Schaltwinkel, ohne daß die Greiferspitzen in einer Achterschleife 0. dgl. geführt zu werden brauchen. Ferner kann die Bauart wegen des Fortfalls der bisher nötigen Leerlaufbewegungen gedrängter ausgeführt werden als bisher.

In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt

Abb. ι den Greifer von der Seite gesehen, Abb. 2 eine Draufsicht auf den Greifer.

Der Greiferarm 1, an dessen äußerem freien Ende die Greiferspitzen 2 angebracht sind, ist um den Kurbelzapfen 3 drehbar gelagert. Die Kurbelscheibe 4 wird durch die Achse 5 vom Triebwerk angetrieben. Nahe den Greiferspitzen wird der Greiferarm 1 durch den Kreuzkopf (Gleitschieber) 6 gesteuert. Die Steuerung des Gleitschiebers 6 erfolgt durch einen Zwischenhebel 7, der mit

*) Von dem Patent sucher sind als die Erfinder angegeben worden:

Dr. Alfred Lingg und Leo Goldhammer in München.

dem. Schwinghebel 8 durch ein Gelenk 9 und mit dem Gleitschieber 6 durch ein Gelenk 10 verbunden ist. Der Zwischenhebel 7 ist durch •einen an der Werkplatte 12 befestigten BoI-aen 11 geführt. Der Schlitz im Zwischenhebel 7 ist mit 13 bezeichnet.

Der Schwinghebel 8 schwingt um den Bolzen 14, der gleichfalls an der Werkplatte 12 befestigt ist. Der Schwinghebels besitzt zwei parallel zueinander angeordnete Lappen 15 und 15a, die einen auf der Kurbelachse 5 angebrachten Exzenter 16 umgreifen. Bei Drehung· der Achse 5 wird also der Greiferarm ι 'einerseits durch den Kurbelzapfen 3 und anderseits durch den Exzenter 16, den Schwinghebel 8, den Zwischenhebel 7 und das Gleitlager 6 derart gesteuert, daß als resultierende Bewegung der Greiferspitze die in Abb. ι gestrichelte Kurve entsteht.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Kurbelgreifer mit einem durch einen Zwischenhebel gesteuerten Gleitlager für den die Greiferspitzien tragenden Arm, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehpurikt (10) des Gleitlagers (6) beweglich gelagert ist.

2. Kurbelgreifer nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß der das Gleitlager (6) steuernde Zwischenhebel (7) durch einen auf der Kurbelachse (5) angebrachten Exzenter (16) gesteuert wird.

3. Kurbelgreifer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Exzenter (16) durch einen Schwinghebel (8) umgriffel wird, der gelenkig mit dem Zwischenhebel (7) und durch diesen mit dem Gleitlager (6) verbunden ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen