DE623809C - - Google Patents

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DE623809C
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water gas
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B57/00Other carbonising or coking processes; Features of destructive distillation processes in general
    • C10B57/12Applying additives during coking

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
4. JANUAR 1936
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 26a GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. Oktober 1932 ab
Um bei der Gaserzeugung im Kohlendestil· lationsprozeß je 1 t durchgesetzter Kohle größere Gasmengen von genügend hohem Heizwert zu erhalten, bediente man sich bisher im wesentlichen der Zumischung von Wassergas, welches man in gesonderten Generatoren oder aber durch Einblasen von. Dampf in die Kammern oder Retorten herstellt. Je heizkräftiger das ursprüngliche Destülationsgas war, desto mehr Wassergas konnte zugesetzt werden, ehe der normenmäßig festgelegte Heizwert des abzugebenden Gases unterschritten wurde. Wollte man darüber hinaus die Gasausbeute noch weiter erhöhen, so mußte, um den normenmäßig festgelegten Heizwert innezuhalten, das Wassergas carburiert werden. Diese Carburation mit Gasöl, Braunkohlenteeröl u. dgl. konnte sowohl in den Wassergasgeneratoren als auch bei der Wassergasbereitung in Koksöfen oder Retorten durch Einspritzen des Carburieröles unschwer durchgeführt werden.
Der große Nachteil bei diesem Verfahren besteht darin, daß der'Aufwand an Carburierölen verhältnismäßig groß ist, so daß die auf diese Weise durch Carburation von Wassergas zusätzlich gewonnenen Mengen an Reichgas teuer sind und nur eine begrenzte Anwendung dieser Arbeitsweise, z. B. zur Deckung eines vorübergehenden Spitzenbedarfes, möglich war.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren, diesen Bedarf an Garburieröl bei der Herstellung zusätzlicher Mengen Reichgas dadurch erheblich zn senken, daß nicht das Wassergas, sondern das Kohlendestillationsgas, insbesondere das- in den letzten Destillationsstunden abgegebene wasserstoffreiche Armgas, carburiert und dann dieses zusätzlich im Heizwert verstärkte Kohlendestillationsgas mit entsprechend größeren Mengen von Wassergas vermischt wird.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß der Bedarf an Garburieröl, um ein Reichgas von bestimmtem Heizwert herzu- +5 stellen, in einer Wassergasatmosphäre viel größer als in einer Wasserstoffatmosphäre ist.
Will man z. B. Wasserstoff und Wassergas, die beide etwa den gleichen Heizwert haben, auf denselben Heizwert von 4600 WE/cbm bringen, so benötigt man bei Arbeitstemperaturen von 9 ο o° im Falle der Verwendung von Wasserstoff mir etwa 190 bis 200 g Gasöl je Kubikmeter carburiertes Gas von 4600 WE, während in einer Wassergasatmosphäre 3 60 g Gasöl verbraucht werden. In der Wasserstoffatmosphäre benötigt man also etwa nur 55 o/o der Gasölmenge, die man bisher in Wassergasatmosphäre aufwenden mußte.
Der Grund für diese außerordentliche Gasölersparnis liegt darin, daß in einer Atmosphäre von reinem Wasserstoff das Gasöl auf Grund der hydrierenden Wirkung des hochprozentigen Wasserstoffs eine höhere Heizwertzahl im Gas ergibt, ,als es in einer Atmo-Sphäre von Wassergas mit etwa nur 50 o/o Wasserstoff möglich ist, sei es, daß die Ausbeute an heizkräftigem Gas in der Wasser-
stoffatmosp'häre höher ist oder sei es, daß bei gleicher Gasausbeute der Heizwert des Spaltgases gesteigert ist. Gemäß der Erfindung wird daher das Carburieröi während der Verkokung, selbst, insbesondere aber in den letzten Diestillationsstunden, in die Öfen, oder Retorten eingegeben, d. h. also zu einer Zeit, zu der die Wasserstofrkonzentration des abziehenden Gases größer ist als diejenige von to Wassergas. Zwar ist der mittlere "Wasserstoffgehalt des Koksofengases mit etwa 50 o/o nur unwesentlich vpn dem.des Wassergases; verschieden; dagegen ist aber bekanntlich im Laufe der Destillation selbst der· Wasserstoff!- ' 15 gehalt im D'estillationsgias zu Beginn kleiner als 50 °/0 und steigt in 'der zweiten Hälfte bzw. gegen Ende der Destillation die Wasserstoffkonzentration im Destülationsgias (Armgas) außerordentlich, nämlich bis zu 70 o/o und mehr. Erfindungsgiemäß wird nun dieses wasserstoffreiche, gegen Ende der eigentlichen Destillation abgegebene Gas, sobald es einen höheren Wasserstoffgehalt als Wassergas hat, carburiert, so daß die Vierkrackung des Gasöles in einer wasserstoffreicheren: Atmosphäre, als es beim Wassergas der Fall ist, zu besonders heizkräftigem Ölgas vorge- -- noimmerf wird, Erst anschießend wird dann in die Öfen Wasserdampf zux Herstellung von Wassergas eingeblaseh. Gegebenenfalls' kann aber auch.bereits während der letzten Destillationsstunden Wasserdampf: eingeblasen werden, aber "nur in. solchen Mengen, daß die Wasserstoffkonzientraidon..derentwick!elten;Gäse über derjenigen von reinem Wassergas liegt. Das gleiche Verfahren ist selbstverständlich auch anwendbar, wienn das Wassergas in besonderen Generatoren hergestellt wird. Dieses Wassergas wird, dann dem carburiert en und im Heizwert zusätzlich erhöhten Kohlendestillationsgas beigemischt.
Nach dem. neuen Verfahren ist es mithin möglich, in einer Kokerei oder Gasanstalt mit rund der halben Menge. Carburieröl die gleiche Ausbeute an Reichgas zu erzielen, die bisher bei der Verwendung von carburierüem Wassergas hergestellt worden ist. Hierdurch ist es möglich, das aufgewandte1 Gasöl erheblich besser für die Gewinnung "von Reichgas auszunutzen und darüber hinaus nicht nur vorübergehend den Spitzeribedarf an Reichgas zu decken, sondern laufend zusätzliche Mengen Reichgas wirtschaftlich herzustellen.
Beispiel 1
Leitet man Wassergas (53 o/0 H2) mit 400 g Gasöl je Kubikmeter in einer Versuchsretorte über glühenden Koks, so erhält man bei 70o? C 0,996 cbm carburiertes Wassergas mit einem Heizwert von 4700 WE/cbm; carburiert man in gleicher Weise Wasserstoff, so erhält man 1,12 cbm carburiertes Gas mit einem Heizwert von 5300 WE/cbm.
Beispiel 2
Gibt man, um ein heizkräftiges Gas zu erhalten, auf den Kubikmeter Wassergas 1 kg Gasöl, so erhält man bei 7000 C 1,45 cbm carburiertes Gas mit 6800 WE/cbm. und 30 0/0 Teer, 10 o/o leichtes Öl (bei-8oo°: 1,59 cbm, 6640 WE, 30 o/o Teer, 13 o/o leichtes Öl); carburiert man in gleicherweise Wasserstoff, so erhält man 1,30 cbm carburiertes Gas mit 7620 WE/cbm und 25 o/o Teer, 12 o/o leichtes Öl (bei 8oo°: 1,43 cbm, 7380 WE/cbm, 21 o/o Teer, 11 o/o leichtes Öl).

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Steigerung der Ausbeute an heizkräftigem Gas: bei der Verkokung von Kohlen durch Zumischung von Wassergas ' und unter Anwendung einer Carburation, dadurch gekennzeichnet, daß das Carburieröl in die Öfen oder Retorten zu einer Zeit eingegeben wird, zu
■ der die Wasserstöffkonzentration des abziehenden Destillationsgases größer ist als diejienige von Wassergas und erst anschließend eine Vermischung mit Wassergas stattfindet.
2. Verfahren nach Anspruch 1 mit gleichzeitiger Einführung von Öl und Wasserdampf, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserdampf in solchen geringen Mengen eingeführt wird, daß der Wässerstoffgehalt des "entwickelten Gesamtgases immer höher ist als derjenige von reinem Wassergas.
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