DE681155C - Verfahren zum Herstellen eines Mischgases von hohem Heizwert aus Kohlendestillationsgas und Wassergas - Google Patents

Verfahren zum Herstellen eines Mischgases von hohem Heizwert aus Kohlendestillationsgas und Wassergas

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DE681155C
DE681155C DEB165134D DEB0165134D DE681155C DE 681155 C DE681155 C DE 681155C DE B165134 D DEB165134 D DE B165134D DE B0165134 D DEB0165134 D DE B0165134D DE 681155 C DE681155 C DE 681155C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B57/00Other carbonising or coking processes; Features of destructive distillation processes in general
    • C10B57/18Modifying the properties of the distillation gases in the oven

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Coke Industry (AREA)

Description

  • Verfahren zum Herstellen eines Mischgases von hohem Heizwert aus Kohlend'estillationsgas und Wassergas Es ist bekannt, ein Mischgas aus Destillationsgas und Wassergas in einem Gas- und Kokserzeugungsofen in zwei getrennten außenbeheizten Gaserzeugungskammern, bei denen die Wassergaskammer mit minderwertigem Brennstoff gefüllt ist, zu gewinnen und die beiden Gase in einer ebenfalls außenbeheizten Mischkammer innerhalb der Ofenanlage zusammenzuführen. Diese Mischkammer wird auf einer Temperatur (35o bis 5oo°) gehalten, bei der einerseits ein Niederschlagen bzw. Ausscheiden der schweren Kohlenwasserstoffe und sonstiger Teerdämpfe bzw. unbeständiger Gase noch nicht erfolgt, andererseits aber auch ein Kracken der Destillationsgase vermieden wird. Dadurch werden bei dem Aufeinandertreffen der beiden Gasströme die schweren Kohlenwasserstoffe der Destillationsgase durch das Wassergas aufgenommen und bleiben so dem Mischgas erhalten.
  • Dieses Mischgas kann, da infolge des unveränderlichen Rauminhaltes der Gaserzeugungskammern die Mengen der beiden Brennstoffe unveränderlich sind, durch das Erzeugen einer bestimmten Gasmenge auch stets nur den gleichen Heizwert haben. Erhöhen läßt sich der Heizwert des Mischgases nur, wenn weniger Wassergas erzeugt wird, wobei aber auch die Menge des Mischgases geringer wird.
  • Gemäß der Erfindung wird unter Aufrechterhalten der Gesamtmenge des Mischgases der Heizwert dieses Mischgases dadurch erhöht, daß unter Beibehalten von Steinkohle als Ofenfüllung für das Kohlendestillationsgäs nunmehr als Ofenfüllung für das Wassergas eine innige Mischung aus Steinkohlenkoks und Steinkohle oder Braunkohle verwendet wird. Die für diese Mischung vorgesehene Braunkohle kann dabei in Form von Rohkohle, getrockneter Rohkohle oder als Briketts zugegeben werden.
  • Die bei der Außenbeheizung der Wassergaskammer aus der zugemischten Kohle sich bildenden Destillationsgase ziehen durch die glühende Koksschicht und vermischen sich darin mit dem gleichzeitig aus dem Koks erzeugten Wassergas. Dieses nimmt. dabei die unbeständigen Gase und Dämpfe aus den Destillationsgasen, die sich sonst als Graphitansatz oder Niederschlag ausscheiden, auf und weiter noch einen Teil der Gase, die sich später außerhalb des Raumes nach erfolgter Abkühlung als Teer niederschlagen. Durch diese Adsorption bleiben diese Erzeugnisse, bei denen es sich im wesentlichen um schwere Kohlenwasserstoffe handelt, in Gasform erhalten. Neben den reinen beständigen Destillationsgasen werden somit auch die unbeständigen Gase und Dämpfe, die bei der üblichen Destillation sich als Kondensate und Niederschläge ausscheiden, in Gasform gewonnen und dem Wassergas einverleibt. Das Wassergas wird durch die Aufnahme solcher hochwertigen Gase heizwertreicher, als wenn ein Misciagas hergestellt würde aus dein Destillationsgas der gleichen Kohlenmenge und dem Wassergas der gleichen Koksmenge, diese beiden Gasarten aber nebeneinander, z. B. in getrennten Räumen, erzeugt und dann vermischt würden.
  • Das so erzeugte Wassergas besitzt also einen höheren Heizwert als das nur aus Koks erzeugte Wassergas und erhöht somit den Heizwert des Mischgases. Das Verfahren nach der Erfindung ist deshalb für einen nach dem eingangs beschriebenen Verfahren arbeitenden Gaswerksbetrieb besonders vorteilhaft, weil es je nach den oft unerwartet sich ändernden Betriebsverhältnissen :ein Änderung des Heizwertes des gesamten erzeugten Gases ermöglicht. So kann z. B. bei minderem Heizwert des aus Steinkohle erzeugten Destillationsgases doch ein vorher vorhanden gewesener Heizwert des Mischgases dadurch wieder erreicht werden, daß der Heizwert des Wassergases nach vorliegendem Verfahren erhöht wird.
  • Es ist zwar bekannt, in der Kammer eines senkrechten Kammerofens 'Koks auf Steinkohle oder Steinkohle auf Koks zu bringen und die beiden sich entwickelnden Gasarten - Destillationsgas und Wassergas - innerhalb der Kammer zu mischen. Auch ist schon versucht worden, bei der Erzeugung .von Wassergas aus Steinkohle durch Vergasen nach der zweizeitlichen Arbeitsweise: Heißblasen-Wassergaserzeugen der Steinkohle Koks zuzusetzen, um insbesondere bei Wassergaserzeugern mit großem Durchmesser die in den Kernschichten des Gaserzeugers bei Erweichen der Kohle auftretende Verminderung der Gasdurchlässigkeit bei Verarbeiten von reiner Steinkohle zu vermeiden. An Stelle des Kokses hat man auch Rohbraunkohle oder Braunkohlenbriketts verwendet. lin ersteren Fall durchzogen die Destillationsgase die Koksschüttung, in der Wassergas gebildet wurde, oder das Wassergas durchzog die Steinkohlenschüttung, in der das Destillationsgas gebildet wurde, wobei jedesmal der Heizwert des aus dem Koks gebildeten Wassergases durch Aufnehmen unbeständiger Gase und Dämpfe aus dein Destillationsgas erhöht wurde. Die gleiche Wirkung trat auch bei der im zweiten Fall vorgesehenen Zumischung von Koks zu Steinkohle ein. Beim Verfahren nach der Erfindung handelt es sich aber nicht um die einfache Erhöhung des Heizwertes von Wassergas, sondern darum, bei der Erzeugung eines Mischgases aus Destillationsgas und Wassergas unter Anwenden einer beheizten Mischkammer, in die die beiden Gasströme beim Verlassen der beiden außenbeheizten Kammern - der Destillationskammer und der Wassergaskammer - aufeinandertreffen, durch Erhöhen des Heizwertes des Wassergases den Heizwert des Mischgases in einem solchen Ofen in bestimmbarer Weise günstig zu beeinflussen.
  • Die Menge der Kohle; die man bei dem Verfahren nach der Erfindung dem Steinkohlenkoks zusetzen kann, wird bestimmt durch die Menge der sich aus der Kohle bei ihrer Erhitzung abscheidenden schweren Kohlenwasserstoffe, die sich in Forin von nichtbeständigen Gasen entwickeln. Somit kann eine solche Menge Kohle zugesetzt werden, als das-Wassergas in seiner Bildungszeit die in derselben Zeit entstehenden nicht beständigen Kohlenwasserstoffverbindungen der Kohle aufnehmen kann. Je nach der Zusammensetzung der Kohle wird die Menge der dem Koks zugesetzten Kohle zwischen ao bis 5o % schwanken.
  • Ein weiterer Vorteil in der Anwendung des Verfahrens nach der Erfindung bei der beschriebenen Mischgaserzeugung liegt darin, daß neben der durch den Steinkohlenzusatz zum Steinkohlenkoks für das Wassergas bedingten Heizwerterhöhung dieses Gases noch die Möglichkeit besteht, in der Mischkammer die etwa aus den oberen Schichten der Wassergaskammer mit dem Gasstrom fortgerissenen schweren Kohlenwasserstoffe, die innerhalb der Koks-Kohle-Mischung vom Wassergas nicht aufgenommen werden konnten, infolge der Mischung doch noch vom Wassergas adsorbiert «erden.
  • Bei der Verwendung von Kohle im Wassergaserzeuger nach der Erfindung entsteht infolge des Wassergehaltes der Kohle, insbesondere der Braunkohle, eine vermehrte Erz_eugüng von Wassergas, das dann im Mischraum auf den Destillationsgasstrom der Steinkohle trifft und die in diesem Gasstrom enthaltenen unbeständigen Gase noch aufnimmt. Dabei kann das Destillationsgas aus der Steinkohle, das mit dein angereicherten Wassergas in der Mischkammer zusammengeführt wird, auch aus Braunkohle oder einem Gemisch von Stein- und Braunkohle erzeugt werden.
  • Wird statt der Steinkohle dem zur Wassergaserzeugung dienenden Steinkohlenkoks Braunkohle in Form von Röhkohle, getrockneter Rohkohle oder auch als Briketts zugemischt, so bilden sich bei dieser Kohlenart neben den beständigen Destillationsgasen besonders erhebliche Mengen unbeständiger Gase, die allgemein nur als Teer bezeichnet und in ihrem Bildungszustand von dem Wassergas aufgenommen werden. Weiter entsteht aber bei der Destillation der Braunkohle ein Koks, der stark reaktionsfähig ist und damit eine besonders günstige Wassergaserzeugung ermöglicht.
  • Versuche haben ergeben, daß bei einer Zumischung voll bis zu 5o°lo und mehr Braunkohle, z. B. in Form von Briketts, zum Steinkohlenkoks ein hochwertiges Wassergas erhältlich ist. Dieser hohe Anteil an Braunkohle ist dadurch möglich, daß infolge der innigen Mischung die Braunkohlenstücke allseitig von Steinkohlenkoksstücken umgeben sind und dadurch das Umsetzen, Adsorbieren und Festigen der Gase im Entstehungszustand erfolgt. Das Zusetzen der Braunkohle hat den Vorteil, daß statt der hochwertigen Steinkohle ein minderwertiger Brennstoff verarbeitet wird, der neben seiner Billigkeit gegenüber der Steinkohle noch einen äußerst reaktionsfähigen Koks für die Wassergasbildung gibt.
  • Bei starkem Wassergehalt der Braunkohle ist es zweckmäßig, auf das Steinkohlenkoks-Braunkohlen-Gemisch noch eine Schicht reinen Steinkohlenkokses aufzubringen, durch die sämtliche Gase hindurchgehen müssen. Diese Schicht kann auch unter oder neben der Steinkohlenkoks - Braunkohlen - Beschickung liegen, wobei nur wesentlich ist, daß alle aus dieser Beschickung erzeugten Gase durch die Schicht hindurchgehen. Die bei der Braunkohle vorhandene starke Gasentwicklung bewirkt nämlich eine teilweise sehr schnelle Gasbewegung zur Gasaustrittstelle, so daß das gleichzeitig entstehende Wassergas zurückgedrängt wird und dadurch die in den Destillationsgasen enthaltenen Stoffe nicht in der vorgesehenen Weise vollkommen aufnehmen kann. Gleichzeitig ergibt sich der Vorteil, daß auch die aus den oberen Schichten der Steinkohlenkoks - Braunkohlen - Beschickung austretenden, bei der Braunkohle entstehenden Wasserdämpfe durch eine glühende Koksschicht hindurch müssen und dabei Wassergas bilden.
  • Es ist dabei wiederum an sich bekannt, Destillationsgas in einer senkrechten Retorte aus einem Gemisch von Steinkohle und Braunkohlenbriketts zu gewinnen und weiter bei Entgasungsversuchen mit Braunkohlenbriketts das sich bildende Destillationsgas durch eine mehr oder weniger hohe glühende Koksschicht hindurchzuleiten, um gleichzeitig mit der Umwandlung von Kohlensäure (CO2) zu Kohlenoxyd (CO) möglichst alle Teerdämpfe in Gas umsetzen zu können. Beim Verfahren nach der Erfindung werden diese Maßnahmen aber für das Verfahren der Mischgaserzeugung unter Anwenden der beheizten Mischkammer zur Erhöhung der Leistung dieses Verfahrens nutzbar gemacht.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung eines Mischgases von hohem Heizwert aus Kohlendestillationsgas und Wassergas aus Steinkohlenkoks durch Vermischen der in außen beheizten Räumen gebildeten Gase in einer ebenfalls außen beheizten Mischkammer, in der die beiden Gasströme beim Verlassen der Kammern ihrer Erzeugung aufeinandertreffen, dadurch gekennzeichnet, daß als Ofenfüllung für das Kohlendestillationsgas Steinkohle, für das Wassergas eine innige Mischung aus Steinkohlenkoks und Steinkohle oder Braunkohle verwendet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der das Destillationsgas liefernden Kohle ein bitumenreicher Brennstoff, z. B. Braunkohle, zugesetzt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und ' dadurch gekennzeichnet, daß die aus dem Gemisch aus Steinkohlenkoks und Steinkohle oder Braunkohle kommenden Gase vor ihrem Austritt aus dem Bildungsraum durch eine Schicht glühenden Steinkohlenkokses hindurchziehen.
DEB165134D 1934-04-17 1934-04-17 Verfahren zum Herstellen eines Mischgases von hohem Heizwert aus Kohlendestillationsgas und Wassergas Expired DE681155C (de)

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