DE478982C

DE478982C - Verfahren zur Erzeugung von Starkgas, Halbkoks und Nebenprodukten

Info

Publication number: DE478982C
Application number: DEM89893D
Authority: DE
Original assignee: Metallgesellschaft AG
Current assignee: GEA Group AG
Priority date: 1925-05-26
Filing date: 1925-05-26
Publication date: 1929-07-08

Description

Verfahren zur Erzeugung von Starkgas, Halbkoks und Nebenprodukten Es ist vorgeschlagen worden, den Heizwert von Generatorgas dadurch zu erhöhen, daß man die Vergasung mit Sauerstoff oder mit an Sauerstoff angereicherter Luft durchführt. Auf diese Weise wollte man ein dem Wassergas ähnliches Gas in kontinuierlichem Betrieb erhalten. Die Anwendung dieses Verfahrens ist jedoch bisher an den zu hohen Kosten für Sauerstoff gescheitert sowie an dem im Vergleich zum Leuchtgas noch ungenügenden Heizwert des erhaltenen Gases.
Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist nun einerseits, den Sauerstoffverbrauch pro Kubikmeter erzeugten Gases und je Kilogramm Brennstoff herabzusetzen und anderseits durch Anreicherung des aus Sauerstoff erzeugten Gases mit Destillationsgasen den Heizwert des Mischgases zu erhöhen, so daß dieses Gas als Leuchtgas Verwendung finden kann.
Erfindungsgemäß geschieht dies dadurch, daß bituminöse Brennstoffe, beispielsweise solche mit hohem Gas- und Teergehalt, mittels Sauerstoff oder sauerstoffreicher Gase und Wasserdampf nur teilweise vergast werden, wobei der größte Teil des zugeführten Kohlenstoffs als Halbkoks gewonnen wird.
Zur Durchführung des Verfahrens bedient man sich zweckmäßig eines für die Vergasung mittels Luft gebräuchlichen Generators, in dessen Vergasung szonej eKilog ramm auf,- eg ebenen Brennstoffs nur so viel Sauerstoff eingeführt wird, als zur Wärmeentwicklung für die Verkokung des Brennstoffs erforderlich ist. Dem Sauerstoff wird so viel Dampf und in besonderen Fällen auch Kohlensäure zugegeben, als für die Beherrschung des Generatorganges und die gewünschte Gasbildung erforderlich ist. Der Austrag für den Rückstand muß gegenüber dem bekannten Gaserzeugerbetrieb so beschleunigt werden, daß der größte Teil des aufgegebenen Kohlenstoffs als Halbkoks ausgetragen wird.
Durch das Verfahren ist es möglich, mit einem verhältnismäßig geringen Aufwand an Sauerstoff durch. direkte Vergasung eines Teiles des Brennstoffs ein hochwertiges Gas zu erzeugen, das als Leuchtgas Verwendung finden kann. Der nicht vergaste Teil des Brennstoffs wird als ein leicht verbrennlicher Halbkoks gewonnen. Da bei dem Prozeß verhältnismäßig wenig permanente Gase gebildet werden und der Dampfzusatz die Ammoniakbildung begünstigt, kann fast der gesamte Stickstoff des Brennstoffes als Ammoniak gewonnen werden. Die Gewinnung von Teer und Benzinen wird ebenfalls durch den verhältnismäßig geringen Anfall an permanentem Gas begünstigt. Anderseits ist man bei Brennstoffen, welche keinen hochwertigen Teer erwarten lassen, in der Lage; den Prozeß so zu führen, daß der Teer in permanente Gase zersetzt wird. Man erhält auf diese Weise ein Gas, wie es heute in den Gasanstalten durch Mischung von Retortengas und Wassergas erzeugt wird. Nach den neuen Verfahren wird es möglich, dieses Gas in einer einzigen kontinuierlich arbeitenden Vorrichtung von hoher Durchsatzleistung zu erzeugen.
Ein weiterer Teil der Erfindung besteht darin, daß der Heizwert des Gases durch Zersetzung von fremden Kohlenwasserstoffen gesteigert wird, was in einfachster Weise durch Einspritzen von Teerrückständen u. dgl. in die heißen Zonen erreicht werden kann. Auf diese Weise können auch weniger gasreiche Brennstoffe für das Verfahren nutzbar gemacht werden. Die Wirtschaftlichkeit der Gaserzeugung wird durch diese Ausführungsform der Erfindung, die den Vorteil bietet, minderwertige Teerrückstände u. dgl. in hochwertiges Gas überzuführen, noch wesentlich gesteigert.
Zur Erhöhung der Wärmewirtschaft des Verfahrens ist es zweckmäßig, den Zusatzdampf zunächst durch den heißen Halbkoks hindurchzuführen und dann erst dem Sauerstoff für die Vergasung beizumischen. Der Halbkoks kann auf diese Weise ohne die bisher übliche Kühlung, die durch Ablös.-#hen erfolgt, wasserfrei gewonnen werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Erzeugung von Starkgas, Halbkoks und Nebenproduktan aus bituminösen Brennstoffen unter Anwendung von Sauerstoff oder sauerstoffreicher Gase mit Wasserdampf, dadurch gekennzeichnet, daß man in die Vergasungszone nur soviel Sauerstoff einführt, daß der größere Teil. der Beschickung als Halbkoks gewonnen wird, aber doch so viel Wärme entwickelt wird, wie für die durch die Vergasungsgase unmittelbar zu bewirkende Entgasung und Verkokung erforderlich ist.
2. Verfahren zur Erzeugung von Starkgas, Halbkoks und Nebenprodukten nach Anspruch i, gekennzeichnet durch gleichzeitige an sich bekannte Zersetzung von organischen Abfallstoffen, wie Teerückstände u. dgl., in den heißen Zonen des Prozesses.
3. Verfahren zur Erzeugung von Starkgas, Halbkoks und Nebenprodukten nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der in die Vergasungszone einzuführende Wasserdampf in an sich bekannter Weise zuvor durch den heißen Koks geleitet wird.