DE62314C - Vorrichtung zur telephonischen Wiedergabe von Schallcurven - Google Patents
Vorrichtung zur telephonischen Wiedergabe von SchallcurvenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Mit Hülfe der auf der Zeichnung dargestellten Vorrichtung lassen sich Phonogramme auf
telephonischem Wege zu Gehör bringen. Die Uebertragung geschieht durch' Vermittelung
von Lichtschwingungen, welche in bestimmter Weise durch die phonographische Wellenlinie
hervorgerufen werden. Zu diesem Zweck wird das Phonogramm auf einen endlosen Streifen
aufgezeichnet, und zwar in der Weise, dais die phonographische Wellenlinie auf dem im
übrigen undurchsichtigen Streifen lichtdurchlässig erscheint. Hierzu läfst sich beispielsweise
einseitig gefärbtes Gelatinepapier benutzen, wobei der durch die Schallplatte des
phonographischen Uebertragers in Thätigkeit gesetzte Stift den Farbeüberzug fortkratzt. Die
lichtdurchlässige Wellenlinie wird über die Oeffnungen eines Rohres geleitet. In diesem
befindet sich eine Vergröfserungs- und eine Spiegelvorrichtung, durch welche ein vergröfsertes
Bild der Lichtcurve gegen eine Wand geworfen wird, worin sich ein Schlitz befindet. In diesem erscheint von der Lichtcurve
nur ein kleiner Theil. Bewegt sich die Lichtwellenlinie bei gleichmäfsig · schnellem
Fortgang des Phonogrammstreifens weiter, so. wird jener den Schlitz kreuzende Theil der
Lichtlinie fortwährend seine Lage ändern, d. h. hinter dem Schlitz hin- und her- bezw. auf-
und niedergehen. Dies geschieht um so schneller, je größer die Tiefe der Wellen ist
und je mehr Wellen auf einer bestimmten Strecke einander folgen. Dadurch ruft der
Erfinder die Lichtschwingungen hervor, welche dann in geeigneter .Weise von einer Selenzelle
aufgenommen und in elektrische Schwingungen umgewandelt werden; auf diese Weise läfst
sich ein Fernsprecher bethätigen, dessen Schallplatte Schwingungen macht, die den Wellenlinien
des Phonogramms, also auch den Schwingungen der phonographischen Schallplatte,
genau entsprechen, d. h. der Fernsprecher bringt das Phonogramm regelrecht
zu Gehör.
Bei der auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsform einer derartigen Vorrichtung ist
die Aufnahmevorrichtung α in einem Gestell r an dem Arm al drehbar gelagert und läfst sich
in eine solche Lage bringen, dafs der von der Schallplatte des Aufnehmers in Schwingungen
versetzte Stift den federnd angebrachten Schreibstift veranlafst, in gleicher Weise waagrecht zu
schwingen. 'Unter dem Schreibstift c bewegt sich der Streifen d vorbei, welcher sich von
der Scheibe e abwickelt und durch Rollen f nach der Scheibe e1 geleitet wird, auf welcher
er sich wieder aufrollt. Die Weiterführung des Streifens d hat mit gleichmäßiger Geschwindigkeit
zu geschehen. Zu diesem Zweck sind die Scheiben e e1 mit entsprechenden Antriebsvorrichtungen
versehen. Nachdem in den Streifen d die durchscheinende Phonogrammcurve
eingezeichnet ist, wird dieselbe über die Oeffnung eines Rohres g geleitet, wobei der
Streifen d die Oeffnung verschliefst, so dafs nur durch die durchsichtigen Linien Licht hindurchfällt.
Das in die Röhre g fallende Bild der Curve wird durch ein entsprechend angeordnetes
Linsensystem y aufgenommen und vergröfsert mittelst eines schräg gestellten
Spiegels oder Prismas h1 gegen eine Wand 0
in dem Rohr g geworfen. In dieser Wand 0
befindet sich der Schlitz o1, durch den ein
Theil dieses Bildes hindurchtritt. In welcher Weise in diesem Schlitz die Lichtschwingungen
hervorgerufen werden, ist bereits beschrieben worden.
Um die Wirkung der Lichtschwingungen möglichst vortheilhaft auf die Selenzelle zu
übertragen, ist hinter dem Schlitz eine Lichtzerstreuungslinse
i angebracht. Diese Linse i wirft in Verbindung mit dem Scheinwerfer k
die Lichtstrahlen gegen den Strahlschirm I, welcher so eingerichtet ist, dafs die Strahlen
sämmtlich gegen die Selenzelle m geworfen werden. Die Lichtschwingungen werden durch
die letztere in bekannter Weise in elektrische Schwingungen verwandelt, welche dazu benutzt
werden, den Fernsprecher in Thätigkeit zu setzen. Durch die Drähte η ist die Selenzelle
mit dem Fernsprecher verbunden. Selbstverständlich lassen sich auch mehrere Fernsprecher
mit diesen Drähten κ verbinden, so dafs sich das Phonogramm gleichzeitig an verschiedenen,
mehr oder weniger weit entfernten Stellen wiedergeben läfst. Die Wirkung der
Vorrichtung wird noch durch Anordnung des Scheinwerfers h günstiger, indem dieser bei
entsprechender Einstellung möglichst viel Licht durch die über der Oeffnung des Rohres
gleitende Lichtcurve hindurch zu werfen vermag.
Zur Regelung der Wirkung der Lichtstrahlen dient ferner die in Fig. 3 dargestellte Einrichtung
zur Einstellung der Breite des Schlitzes o1, darin bestehend, dafs die beiden Hälften ο ο
der Wand mittelst der Stellschraube ρ gegen einander verstellt werden. Ferner läfst sich
der Scheinwerfer / mittelst der Schraube q in seinem Abstand von der Zerstreuungslinse i
verstellen, indem derselbe mittelst Führungen tu waagrecht verschiebbar angeordnet ist.
Die Rollen e und e1 werden entsprechend
mechanisch in Thätigkeit gesetzt. Dies geschieht am besten durch ein Federuhrwerk.
Um den Streifen d in beiden Richtungen laufen lassen zu können, was nöthig ist, wenn der
Streifen zurückzuwickeln ist, sind in der Zeichnung beispielsweise drei Zahnräder ^1 ^2 ^3
vorgesehen, von denen das mittlere ^2 mit
dem Uhrwerk verbunden ist. Jede Scheibe e oder e1 lä'fst sich mittelst einer Kupplung ν
mit dem zugehörigen Zahnrad ^1 bezw. ^3
verbinden, was durch Handhabung der mit Knopf versehenen Stangen »»'geschieht.
Die Art des Antriebes der Scheiben e e1
kommt im übrigen nicht in Betracht. Wichtig ist für die vorliegende Erfindung vor allem,
dafs die Lichtcurven stark, vergrößert werden, ehe sie gegen den Schlitz geworfen werden.
Die Art der Uebertragung der Lichtcurve macht die Vorrichtung zur Wiedergabe von
Phonogrammen besonders geeignet; zu diesem Zweck ist keine vollständig genaue Führung
der Curve nothwendig, indem die Wiedergabe des Phonogramms nicht wie beim Phonographen
in der Weise geschieht, dafs ein mit der Schallplatte des Wiedergebers verbundener
Stift in derselben gleitet, sondern es ist nur Bedingung, dafs die Lichtcurve sich über der
Oeffnung des Rohres g verschiebt. Demgemäfs nutzt' sich das Phonogramm auch so
gut wie gar nicht ab. Ueberdies würden sich die Lichtcurven auf photographischem Wege
vervielfältigen lassen. Dies erscheint namentlich dann zweckmäfsig, wenn gleichzeitig eine
Vergröfserung der Curve stattfindet, in welchem Falle die Vergröfserungseinrichtung y in
der Vorrichtung fortfallen kann.
■ Die beschriebene Vorrichtung soll auch zur Wiedergabe Morse'scher Zeichen benutzt werden. In diesem Falle tritt an die Stelle des Schallbechers α ein gewöhnlicher Morseschreiber und an die Stelle der Fernsprecher Klopferoder Schreibtelegraphen. Im übrigen ändert sich die Vorrichtung bei diesem Verwendungszweck nicht.
■ Die beschriebene Vorrichtung soll auch zur Wiedergabe Morse'scher Zeichen benutzt werden. In diesem Falle tritt an die Stelle des Schallbechers α ein gewöhnlicher Morseschreiber und an die Stelle der Fernsprecher Klopferoder Schreibtelegraphen. Im übrigen ändert sich die Vorrichtung bei diesem Verwendungszweck nicht.
Claims (1)
- Patent-Anspruch: · .Eine Vorrichtung zur telephonischen Wiedergabe von Schallcurven, bei welcher ein die Schallcurven als Lichtlinien enthaltendes Band (d) sich von einer Rolle ab- und auf eine andere aufwickelt und dabei über die Oeffnung einer Projectionsvorrichtung geleitet wird, in welcher die Lichtcurven gegen die mit einem in seiner Weite verstellbaren Schlitz (01J versehene Wand (0) fallen und der dadurch hervorgerufene schwingende Lichtpunkt eine Selenzelle oder einen anderen lichtempfindlichen, stromerregenden oder stromändernden Körper belichtet.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE62314C true DE62314C (de) |
Family
ID=336310
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT62314D Expired - Lifetime DE62314C (de) | Vorrichtung zur telephonischen Wiedergabe von Schallcurven |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE62314C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE741332C (de) * | 1931-09-30 | 1943-11-10 | Philips Miller N V | Vorrichtung zum Herausschneiden einer optisch wiederzugebenden Schwingungsaufzeichnung aus einem Traeger |
-
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- DE DENDAT62314D patent/DE62314C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE741332C (de) * | 1931-09-30 | 1943-11-10 | Philips Miller N V | Vorrichtung zum Herausschneiden einer optisch wiederzugebenden Schwingungsaufzeichnung aus einem Traeger |
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