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Furniermessermaschine Um die hin und her gehende Bewegung des Messr-rschlittens
zu erzeugen, ist es üblich, Furnierinessermaschinen über ein mit einer elektromagnetischen
Doppelkupplung für offenen und gekreuzten Riemen ausgerüstetes Vorgelege anzutreiben,
das von einer Transmission her oder durch einen mit zwei Riemenscheiben versehenen
Elektromotor angetrieben wird. Diese bekannten Antriebe sollen neben den mit der
Verwendung von Riemen verbundenen Nachteilen noch folgende Mängel aufweisen. Einmal
beanspruchen sie viel Platz, ferner ist ihre Arbeitsgeschwindigkeit (Hubzahl) und
damit ihre Leistungsfähigkeit infolge der beschränkten Leistungsfähigkeit der elektromagnetischen
Kupplung gering, und schließlich arbeiten sie unwirtschaftlich, da die positive
und negative Beschleunigungsarbeit an den bewegten Massen etwa doppelt so groß ist
wie die eigentliche Nutzarbeit. Wird statt des komplizierten Umkehrgetriebes ein
umsteuerbarer Motor verwendet, so fällt dieser wegen der zu leistenden großen Deschleunigungs-
und Verzögerungsarbeit sehr groß aus; es ist dabei besonders zu beachten, daß Furniermesserniaschinen
außerordentlich kurze Hübe aufweisen, die meist . sogar kürzer als die Schnittbreite
sind.
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Es ist ferner ein hydraulischer Antrieb für solche Furniermessermaschinen
bekanntge-*orden, bei dem der bewegliche Teil der Antriebsmaschine mit dem Messerschlitten
direkt verbunden *ist und eine Geschwindigkeitssteuerung des Antriebes durch Veränderung
der Pumpenfüllung in Abhängigkeit vom Wege erfolgt. Diese Anordnung weist zwar wesentliche
Fortschritte gegenüber den vorstehend erwähnten auf, jedoch sollen hydraulische
Antriebe mit ihren gegen Beschädigungen sehr empfindlichen Röhren besonders in solch,
rauhen Betrieben Anlaß zu Störungen geben.
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Durch die Erfindung wird daher die gleiche Aufgabe auf rein elektrischem
Wege gelöst, indem der oder die Antriebsmotoren auf oder im Messerschlitten untergebracht
sind und in einer lastunabhängigen Steuerung in Abhängigkeit vom Wege des Messerschlittens
betrieben werden.
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Zunächst werden durch den Aufbau des oder der Antriebsmotoren auf
dem Messerschlitten Vorgelege und Riemenantrieb gespart und damit die erforderliche
Antriebsleistung herabgesetzt, ferner wird dadurch gleichzeitig der Raumbedarf um
etwa 40 °1o vermindert. Die Anwendung einer lastunabhängigen Steuerung des Antriebsmotors,
bei Gleichstrom z. B. der Leonardsteuerung, gestattet, die Geschwindigkeit und die
Leistung des Motors genau den an jeder Stelle des Weges des Messerschlittens vorhandenen
Arbeitsbedingungen anzupassen, so daß z. B. größte Geschwindigkeit und größtes Moment
genau in der Mitte des Weges bei der größten Spannbreite auftreten und beide nach
den
beiden Enden zu abnehmen. Die reine elektrische Steuerung gestattet
ferner eine wesentliche Heraufsetzung der Arbeitsgeschwindigkeit und damit der Maschinenleistung
bis zu der durch die Festigkeit der Maschine bedingten Grenze. Damit ist auch zugleich
die Wirtschaftlichkeit des neuen Antriebes gegeben.
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Die elektrische Steuerung erfolgt in bei Leonardschaltung bekannter
Weise durch Änderung der Erregung des Generators. Wird diese gegen Ende der Hubbewegung
herabgesetzt, so wird 4us dem Antriebsmotor ein Bremsgenerator; der ohne Stoß und
ohne zusätzliche. Erwärmung die bewegten Massen stillsetzt.
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Die große Platzersparnis ergibt sich auch daraus, daß bei der Anordnung
des Antriebsmotors nach der Erfindung die Zahnstange am Schlittenbett fest angeordnet
wird und das Motorritzel sich auf ihn abwälzt, während bei feststehendem Antrieb
die Zahnstange. von dem festgelagerten Ritzel bewegt werden muß und daher in ihrer
Endstellung fast in ihrer gesamten Länge über die eigentliche Maschine hinausragt
und nochmals Raum von fast der gleichen Länge in Anspruch nimmt.
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Es ist zwar bekannt, bei Metallhobelmaschinen den Motor auf den Schlitten
aufzubauen, doch liegen bei Metallhobelmaschinen andere Arbeitsbedingungen als bei
Furniermessermaschinen, und es ist bisher nicht erkannt ,vorden, daß sich die besonderen
bei Furniermessermaschinen bestehenden Arbeitsbedingungen in der dargelegten vorteilhaften
Weise erfüllen lassen, wenn die Furniermessermaschinen gemäß der Erfindung ausgebildet
sind.
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Eine beispielsweise Ausführungsform der Maschine ist in der Zeichnung
dargestellt. Der Antriebsmotor b ist auf dem Messerschlitten a aufgebaut oder auch
in ihm eingebaut. Auf dem Ende der Welle des Motors b ist ein Ritzel c aufgesetzt.
Dieses treibt ein Zahnrad d, das auf einer Welle e sitzt, die zwei Ritzel f trägt,
die in die mit dem Maschinengestell i fest verbundenen Zahnstangen g eingreifen.
Bei laufendem Motor b wird der Messerschlitten a von dem Getriebe c, d, e, f,
g über das Werkstück k hin und her bewegt. Bei r ist der Stromzuführungsanschluß
an die in der Maschine verlegten Schleifleitungen angedeutet. Vom Messerschlitten
a wird ein Anstoßschalter k für die Feldschützensteuerung l betätigt.
Der von Hand zu betätigende Nebenschlußregler m dient zur Einstellung der minutlichen
Hubzahl des Schlittens, die etwa im Verhältnis z : 4 geregelt werden kann. Mit n
ist die Leonarddynamo, mit Q der Erregergenerator bezeichnet. Die Dynamo n wird
entweder durch einen Riemen und die Scheibe p oder durch irgendeine unmittelbar
gekuppelte Kraftinaschine von gleichbleibender Drehzahl und Drehrichtung angetrieben.
-Den Hubzahlregler na wird man in der Nähe der Maschine aufstellen. Die Dynamo n
mit dem Erregergenerator o und die Feldsteuerung l kann man unabhängig von der Maschine
an beliebiger Stelle, sogar in einem anderen Raum, aufstellen, um sie vor Dampf
und Nässe zu schützen. Die Druckknopftafel q ermöglicht, daß jederzeit, unabhängig
von der sonst durch den Schalter k und die Feldschützensteuerung l selbsttätigbewirkten
Schlittensteuerung, in diese eingegriffen werden kann. Durch die Druckknopfsteuerung
ist es ermöglicht, den Messerschlitten nicht nur fast plötzlich nach einem Wege
von einigen Zentimetern stillzusetzen, sondern auch, etwa in einem Falle der Gefahr
für das Bedienungspersonal, umzusteuern. Zur Erhöhung der Sicherheit für (las Personal
können Druckknopftafeln an verschiedenen Stellen angeordnet sein, so daß von jeder
dieser Stellen her in das normale Arbeitsspiel der Maschine eingegriffen werden
kann.
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Bei Furnierinessermaschinen mit sehr großer Schnittbreite werden aus
baulichen und dynamischen Gründen an Stelle eines einzigen Motors b mehrere Motoren
entsprechend geringerer Leistung je Einheit angeordnet, die entweder gekuppelt oder
je durch ein eigenes Getriebe c, d die Welle e antreiben. Die Verwendung
mehrerer Motoren bietet auch die Möglichkeit einer weiteren Steigerung der Wirtschaftlichkeit
dann, wenn nicht die volle Arbeitsbreite der Maschine ausgenutzt ist. Entsprechend
einer geringeren Breite des zu messernden Stammes werden nur einige Motoren gespeist,
so daß diese dann vollbelastet und mit besserem Wirkungsgrad arbeiten, als es bei
einem nur-- teilbelasteten großen -Motor der Fall sein wüde.