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Überholmaschine zum Befestigen des Oberleders mittels Klammern an
der Brandsohlenlippe Bekanntlich wird an Überholmaschinen der über den Leisten gestülpte
Schaft von mehreren Zangen an der Spitzenpartie erfaßt, ausgezogen und über die
Brandsohle gelegt, worauf Hammerstangenführungen mit oder ohne Überschieber und
Hammerstangen das Oberleder an die Brandsohle und Leistenkante andrücken und Täckse
etwa senkrecht zur Brandsohle einschlagen. Bei Brandsohlen mit hochstehenden Lippen
wird der Täcks nicht bis zum Kopf eingeschlagen, da er später wieder herausgezogen
wird. Die'dadurch in der Brandsohle und dem Oberleder verbleibenden Löcher werden
besonders bei ganz täckslos gearbeiteten Schuhen sehr nachteilig empfunden, da hier
Wasser leicht eindringen kann. Die Täckse, die nur 41s Heftmittel dienen, sind nicht
mehr verwendbar und erfordern außerdem einen zusätzlichen Arbeitsaufwand bei der
Entfernung. Gemäß -der Erfindung werden nun zum erstmaligen Befestigen .des Oberleders
an Stelle von Täcksen Klammern verwendet, die durch die Lippe der Brandsohle hindurchtreten
und sich an einstellbaren gesteuerten Nietwiderlagern verrieten. Durch diese Anordnung
wird unabhängig von der Schuhform eine sichere Vernietung der Klammern und eine
dauernde Haltung des Oberleders erzielt; ohne die Brandsohle zu beschädigen, da
sich die Nietwiderlager genau der Lippenform anpassen. Arbeit und Material wird
erspart. Es sind zwar auch Überholmaschinen bekannt, bei denen an der Spitzenpartie,
nachdem der Schuh bereits an den Seiten übergeholt und mit Täcksen befestigt ist,
Klammern in die Brandsohlenlippe eingetrieben werden, um späteres Einbinden zu ersparen.
Die vier oder sechs Täckse an der Seite der Kappe zum erstmaligen Befestigen des
Oberleders werden jedoch nach wie. vor' benötigt, und nur der Täcks an der Spitze
kommt in Fortfall. Auch kann diese Maschine nicht mit einer Spitzenzange ausgestattet
werden, die aber für das Ausrecken des Schaftes in Längsrichtung von wesentlicher
Bedeutung ist. Außerdem ist nur ein Nietwiderlager -vorgesehen, das beim Wechsel
der Schuhform ausgetauscht werden muß. Es sind auch Überholmaschinen bekannt, die
an Stelle der Täckse Klammern senkrecht in die Brandsohle eintreiben. Die erwähnten
Nachteile werden also hier nicht behoben.
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Man kennt auch Zwickmaschinen zum Seitenzwicker nach erfolgtem Überholvorgang
mit zwei parallel zur Brandsohle gegen ,die Brandsohlenlippe bewegbaren Nietwiderlagern.
Dieselben sind jedoch in einem Block mit der Zange vereinigt, so daß ein Ausrichten
.des Schaftes, wie dies bei Überholmaschinen unbedingt erforderlich ist, da der
Schaft erstmals seine Stellung auf dem Leisten erhält, nicht vorgenommen werden
kann. Ein Spitzennietwiderlager und die Vorderzange fehlen auch an dieser Maschine.
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Da die Befestigungsmittel beim Erfindungsgegenstand den Zug des von
Zangen ausgereckten Oberleders aushalten müssen
und nicht nachgeben
dürfen, ist es notwendig, die Klammer fest und sicher an der Lippe der Brandsohle
zu verankern; d. h. die Nietwiderlager müssen sich der Form des hochstehenden Lippenrandes
nicht nur an. den Seiten, sondern auch an der Spitze anpassen können und trotzdem
ein leichtes Einführen des Schuhes gestatten. Dies wird erreicht durch rasch und
leicht untereinander einstellbare Nietwiderlager, die unabhängig von den Zangen
den Schuh in der Maschine in seiner Lage halten, in seiner Einführung nicht hin-.dern
und sicherst gemeinsam, gesteuert durch einen Hebel, an die Lippenform zur Zeit
des Klammereinschlages anlegen. ' Vorteilhaft arbeiten diese Nietwiderlager mit
Klammersetzvorrichtungen zusammen, die auf Hammersta,ngenführungen, wie solche bei
den Täcksüberholmaschinen bekannt, befestigt sind. Um nun die Klammerbildung übersichtlich
und einfach zu gestalten, wird .nur eine Klammerbildevorrichtun:g verwendet, von
wo aus die fertig gebildete Klammer den Klammersetzvorrichturngen zugeleitet wird.
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Damit der Überblick bei der Schaftausrichtung nicht gestört wird,
ist die Klammerbildevorrichtung beimErfindungsgegenstand möglichst weit ab von der
Verwendungsstelle gelegt worden. Die Klammer wird frei fallend dem Klammerblock
zugeleitet.. Es ist ;gleichgültig, wieviel Klammerblöcke an der Maschine vorhanden
sind, da von einer Klämmerbildevorrichtung aus beliebig viele Klammern hergestellt
und jedem Block getrennt zugeführt werden. Durch die Verwendung eines einfacheiv
Rohres, dessen Ende abgeflacht ist, wird die Klammer störungsfrei in richtiger Eintreibelage
den Klammerblöcken zugeleitet. Zur Sicherheit kann der frei fallenden Klammer durch
einen Luftstrom eine größere Geschwindigkeit erteilt werden. Durch eine einfache,
raumsparende Hebelübersetzung wird die an Überholmaschinen bekannte, senkrecht zur
Brandsohle bewegte Hammerstange zum Eintreiben, der Klammer, etwa parallel zur Brandsohle,
benutzt.
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Die Klammern werden vor Abgabe an die Klammerblöcke einer kippbaren
Sammelwalze zugeleitet, deren Kippgestänge von der Maschine nur ausgelöst, worauf
die Klammerbilde- und Füllvorrichtung für den nächsten Arbeitsgang unabhängig von
der Maschine arbeitet und von dem Kippgestänge wieder außer Tätigkeit gesetzt wird.
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Die Einzelheiten der Erfindung sind nachstehend beschrieben und dargestellt,
wobei allgemein bekannte Teile der Überholmaschine nicht aufgeführt sind.
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Fig. i zeigt einen' Schnitt durch einen Schuh,-indessen Brandsohlenlppe
gerade die Klammern eingeschlagen werden. Fig. 2 zeigt die Sohlenstütze, die aus
einzelnen Umnietblöcken besteht.
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Fi.g. 3 ist eine Seitenansicht der Klammerfüll- und Züteilvorrichtung.
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Fig. 4 zeigt einen Längsschnitt durch die Klammerzuteilvorrichtung
und Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie A-B der Fig. 3.
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In Fig. i bezeichnen: i den Leisten, 2 das Oberleder, 3 -die 4 die
BrandsOhlenlippe, 5 die Zangen, die gerade das Oberleder losgelassen haben, und
6 "die Hammerstangenführungen. Die Hammerstange 7 ist durch ein Zwischengelenk 8,
einen Winkelhebel 9 und Lenker io mit dem Hammerhalter ii, auf dem der Hammer i2
befestigt ist, verbunden. Der Hammerhalter i i bewegt sich in einer Führung 13,
die mit den Hammerstangenführungen verschraubt ist und mit diesen ausschwingt, um
das Oberleder an die Brandsohlenlippe anzupressen oder in rückwärtiger Lage, wie
strichpunktiert gezeigt, den Schuh nach seiner Fertigstellung freizugeben. Die Führung
13 besitzt einen Kanal 14 zum Einführen der fertig gebildeten Klammer. In der strichpunktierten
Lage steht der Einfüllkanal 14 mit der Klammerzuleitung 15, 7z in Verbindung. Der
Hammer 12 nimmt dabei seine rückwärtige Lage ein, so daß sich die Klammer vor denselben
legen kann.
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Die Sohlenstütze (Fig. i und 2) besteht gemäß der Erfindung aus drei
Nietwiderlagern, die an der Spitze mit 16 und an den Seiten mit 17 bezeichnet sind.
An der Spitze wird eine, an den Seiten werden je zwei Klammern eingeschlagen. Entsprechend
sind die Ausbuchtungen 18 in den Nietwiderlagern angeordnet. Die seitlichen Nietwiderlager
sind um die Bolzen i9 schwingbar gelagert und stützen sich gegen einen Keilschieber
2o ab. Eine Feder 31 sucht den Keilschieber 2o gegen die Schuhspitze hin zu verschieben.
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Der Keilschieber 2o ist in einer Führung 22 der Kopfplatte 23 verschiebbar
gelagert. Die Verlängerung des Spitzennietwiderlagers 16 besteht au-s einem Zapfen
24, der durch das Keilstück 2o hindurchgeht. Eine Feder 25, die stärker ist wie
die Feder 31, drückt das hlietwiderlager 16 nach vorn und bringt die im Schlitz
26 des Keilstückes 2o befindliche Mutter 27 ebenfalls vorn zur Anlage. Der hintere
Teil des Zapfens 24 geht durch das Gabelstück 28 des Betätigungshebels 29 hindurch
und besitzt eine Mutter 3o, die durch die Feder 31: an den Hebel 29 angepreßt wird.
Wird die Mutter 30 verstellt, so verstellen sich gleichzeitig alle drei Nietwiderlager
16 und 17. Durch Verstellen der Mutter 27 ändert sich die Stellung der seitlichen
Nietwiderlager 17 zum vorderen 16, da die Feder 25 stärker ist wie die Feder 34
so daß das
Keilstück 2o -ständig an der Mutter 27 anliegt.
Die Betätigung des- Hebels 29 erfolgt von der Maschine aus und ist nicht dargestellt,
da sie für die Erfindung nicht von Bedeutung ist.
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Der Arbeitsgang vollzieht sich wie folgt: Beim Einbringen des Schuhs
ist die Stellung des Hebels 29 so, daß die Nietwiderlager 16, 17 etwas von
derBrandsohlenlippezurückstehen, um ein leichtes Einbringen zu ermöglichen. Sobald
die Klammermundstücke 1ß die Lippe 5 der Brandsohle 3 berühren, wird der Betätigungshebe129
gegen die Schuhspitze hin bewegt und bewirkt durch die Zwischenschaltung der Feder
31 zwischen Hebel 29 und dem Keilstück 2o ein federndes Anpressen der Nietblöcke
16, 17 an die Brandsohlenlippe, wodurch diese und das Oberleder vor dem Einschlagender
Klammern gegen die Mundstücke 13 gepreßt werden, so daß eine sichere Klammerbildung
erfolgen kann.
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Im vorliegenden Falle erfolgt die Herstellung der Klammern oberhalb
der Maschine in einer besonderen Klammerbildevorrichtung, die beliebiger Bauart
sein kann. Die Klammerherstellung kann jedoch auch unmittelbar in der Führung 13
erfolgen, und zwar in der gleichen Weise wie bei Klammerzwickmaschinen, ohne aus
dem Erfindungsbereich zu fallen. Der Antrieb der Klammerbildevorrichtung wird von
der Kurvenscheibe 32 (Fig.3) abgeleitet, so daß Lauf und Stillstand der Klammerfüll-
und Zuteilvorrichtung mit der Klammerbildevorrichtung im gleichen Zeitverhältnis
steht.
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Die Klammerzuteilvorrichtung besteht gemäß Fig.4 aus einem Sammelschieber
in Form einer Walze 33, die eine beliebige Anzahl von Klammeraufnahmelöchern 34
besitzt, wovon jedes einzelne absatzweise unter das Klammerzuleitungsrohr 35 gebracht
wird, um eine abgeteilte Klammer aufzunehmen. Der Schieber 33 erhält seine Längsbewegung
von der Kurve 36, und zwar beispielsweise durch einen Übertragungshebel
37, der in Fig. 4 in Ruhestellung gezeigt ist. Der Hebel ist bei 38 gelagert
und greift mit einem Zapfen 39 in einen Schlitz des die Abteilwalze 33 umgreifenden
Schiebers 40, der in einem Halter 71
geführt wird.
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Die Abteilwalze 33 ist mit zwei Zapfen 41 und 42 im Schieber 40 schwenkbar
gelagert. Ihre Schwenkbe"vegung wird begrenzt durch einen Anschlagstift 43 (Fig.
3), der einmal am Schieber 4o bei 44 infolge der Wirkung einer Torsionsfeder 45
(Fig. 4), das andere Mal bei 46 am Lager 71 (Fig. 3) in Ausschwenkstellung anschlägt.
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Um dieSchwenkbewegung auszuführen, ist auf dem Zapfen 42 (Fig. 4)
ein Hebel 47 mit Stift 48 befestigt. Ein Kipphebel 49 (Fig. 3) ist bei 5o gelagert
und durch Gelenke 51, 527 533- 54 in den Bereich der von der Maschnne
kommenden Auslösstange 55 gebracht. Der Hebel 5 r besitzt eine Rolle 56, die an
der Kurve 57 anläuft. Sobald diese Rolle 56 in die Kurvennute 58 einfällt, kommt
das letzte Glied 54 der Gelenkkette unter Wirkung der Feder 59 zur Anlage an einem
Sperrglied 6o; so ,daß .die Rolle 56 und damit der Kipphebel 49 noch nicht ihren
vollen Weg machen können. Der Weg ist nur so groß gewählt, daß die Kupplungsschraube
61: (Fig. 3 und 5) in den Bereich der Sperrklinke 62 gelangt, um diese auszuheben,
damit die gesamte Klammerbildevorrichtung zum Stillstand kommt.
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Sobald nun die Klammern an der Arbeitsstelle der Maschine benötigt
werden, wird die Auslösstange 55 nach oben bewegt, wobei das Sperrstück 6o so weit
verdreht wird, daß der Hebel 54 und damit das ganze Kippgetriebe 49 bis 54 freigegeben
wird. Hierbei schwenkt der Kipphebel 49 unter dem Zug der Feder 59 die Walze 33
so weit, daß die Klammeraufnahmelöcher 34 mit den Zulaufrohren 72 in einer Linier
stehen. Die Klammern fallen alsdann in letztere ein und werden der Arbeitsstelle
zugeleitet. Eine Feder 63 bringt das Sperrstück6o wieder in seineLage zurück. In
dem Augenblick, wo der Kipphebel 49 seine Kippbewegung ausführt, gleitet die Kupplungsschraube
6r von der Sperrklinke 62 ab und gibt diese zum Eingriff -in die Zahnscheibe.64
der dauernd umlaufenden Welle 65 frei,' worauf die gesamte Klammervorrichtung sofort
wieder in Tätigkeit tritt, um die Sammelwalze 33 zu füllen. Durch diese Regelung,
bei der schon vor Beginn des Klammereinschlages die Füllung ihren Anfang nimmt,
wird die größtmögliche zur Verfügung stehende Zeit für die Klammerbilde- und Fülltätigkeit
ausgenutzt, was bei Maschinen, die eine größere Zahl von Klammern in einem Arbeitsgang
benötigen, von großem Vorteil ist.
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In Fig. 4 ist, wie bereits gesagt, die Walze in Ruhestellung gezeigt.
I)ia Umlaufrichtung der Kurve 36 ist durch einen Pfeil angedeutet. Sobald
das Füllgetriebe seine Tätigkeit beginnt, wird die Sammelwalze 33 aus der gezeigten
Mittelstellung nach rechts gerückt, so daß die erste Klammer in das linke Loch einfällt
und dann weiter, bis alle Löcher der Walze gefüllt sind, worauf die Walze wiederum
in ihrer Mittelstellung (wie in Fi.g.4 gezeigt) zum Stillstand kommt.
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Die Löcher der Sammelwalze 33 sind in den Fig. 3 und 4 durchgebohrt
gezeigt. Die Klammer wird in die Walze 33 eingefüllt, und diese kann nun, je nachdem,
ob der Klammersteg oder die Klammerspitzen die Zulauf rohre zuerst durchlaufen sollen,
in Pfeilrichtung oder umgekehrt gekippt werden. In jedem
Falle ist
es durch eine entsprechende Kippbewegung der Walze 33 möglich, der Klammer die gewünschte
Lage, mit der sie der Arbeitsstelle zugeleitet werden soll, zu geben.
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Zur Unterstützung der Fallgeschwindigkeit und um ein einwandfreies
Zuleiten zur Verbrauchsstelle zu- ermöglichen, ist eine Luftpumpe 66 vorgesehen,
deren Kolben 67 mit der Auslösstange 55 verbunden ist. Die Luft wird vorher verdichtet,
da die Auslösstange 55 erst ein Stück hochgehen muß, bevor sie mit dem Auslösnocken
6o in Berührung kommt, und kann erst ausströmen, nachdem die Walze 33 ausgeschwenkt
ist und deren Löcher 34 mit den Zulaufrohren 72 in einer Richtung stehen. Die Luft
kann alsdann durchströmen und die Zülaufgeschwindigkeit der Klammern beschleunigen.
Die Zulaufrohre 72 können runden Querschnitt haben und brauchen nur an der Mündungsstelle
am Arbeitsstück langsam abgeplattet in Schlitzform 15 überzugehen.