-
Steuereinrichtung für Fördermaschinen Es sind Einrichtungen zur Steuerung
elektrischer Fördermaschinen bekannt, bei denen der Steuerapparat von entfernter
Stelle aus angelassen und in eine frühere Stellung zurückgeführt werden kann. Bei
diesen völlig selbsttätigen Steuereinrichtungen ist entweder der Verlauf des Anfahrvorganges
von einer bestimmten Widerstandsanordnung und der Umlaufgeschwindigkeit des Hilfsmotors
abhängig und nimmt auf die tatsächliche Beschleunigung keinerlei Rücksicht, oder
es sind Widerstandsanordnungen vorgesehen, die bei verschiedener Lastgröße das Ausfahren
ein und desselben Geschwindigkeitsdiagramms ermöglichen sollen. Bei beiden Anordnungen
ist jedoch keine Gewähr dafür gegeben, daß die Fördermittel in allen Fällen bündig
mit den Abzugsbühnen zum Stillstand kommen. Die Wirtschaftlichkeit des Förderbetriebes
erfordert nämlich, daß die Fördermittel mit voller Geschwindigkeit bis in die nächste
Nähe der Sohlen oder :der Bank .gebracht und erst dann in dem kürzest .möglichen
Hubabschnitt stillgesetzt werden. Hierbei läßt sich jedoch die für .das Beschicken
oder Abziehen erforderliche Genauigkeit der Endstellung nicht in allen Fällen erreichen.
Der Verlauf der Verzögerung hängt von vielen Grölten, wie Beschaffenheit der Bremsbacken,
Höhe des jeweilig vorhandenen Bremsluftdruckes, verhältnismäßig geringen und daher
durch die üblichen Lastmeßvorrichtungen nicht erfaßbaren Unterschieden der Last
und anderem mehr, ab. Infolgedessen müssen besondere Berichtigungszüge erfolgen,
um die Fördermittel in die für das Abziehen der Wagen erforderliche Stellung an
den Bühnen zu bringen. Würde man zur Berichtigung der Korbstellung die ,gleichen
Steuermittel benutzen, .die für den Anfahrvorgang zu Beginn der Förderzüge dienen,
so würde die Fördermaschine eine so hohe Geschwindigkeit annehmen, daß ein Überfahren
.der angestrebten Stellung eintritt. Die Durchführung des Berichtigungsvorganges
durch Steuerung mit den Handhebeln würde zwar ein genaues Einfahren in die vorgeschriebene
Stellung gestatten, aber die Vorzüge der automatischen Steuerung des eigentlichen
Förderzuges wieder in Fortfall bringen.
-
Die Erfindung hat sich die Aufgabe :gestellt, diese Nachteile zu vermeiden.
Dies geschieht nach der Erfindung dadurch, daß für den Antriebsmotor des Steuerapparates
zwei Stromkreise mit gesonderten Steuerschützen für den Motor vorgesehen sind, deren
einer zur Steuerung des Anfahrvorganges in Abhängigkeit vom Kurvenapparat dient
und am Ende des Anfahrvorganges die Abschaltung des Motors mit Hilfe eines in Abhängigkeit
von,der Stellung des Steuerapparates -gesteuerten Schalters durchgeführt, wobei
die Einschaltung,
des Antriebsmotors' in der anderen Drehrichtung
durch Umlegen eines Fahrtrichtungsschalters vorbereitet wird, _ wohingegen der zweite
durch Steuermittel (z. B. Druckknöpfe) gleichfalls von fern her betätigte Stromkreis
zur Berichtigung der Stellung der Fördermittel an den Hubenden außerhalb des ersten
Stromkreises liegende Steuerschütze für den Motor unter Begrenzung der einstellbaren
Geschwindigkeit steuert.
-
Durch ,diese besondere Art der Schaltung werden Fehler in der Bedienung
der Fördermaschine, etwa durch nochmaliges Einschalten des zur gleichen Fahrtrichtung
gehörenden . Druckknopfes ein Ende eines Förderzuges mit Sicherheit vermieden, da
nach Einleitung eines Hubes der entgegengesetzte Steuervorgang vorbereitet wird
und damit der zu Beginn dieses Hubes geschlossene Steuerstromkreis nicht nochmals
geschlossen wenden kann. Die bewußte Trennung der den ordnungsmäßigen Hub einleitenden
Steuerungseinrichtungen von den Manövriereinrichtungen, die eine Berichtigung ,der
Stellung der Körbe im Schacht, vorzugsweise an den Hubenden, ermöglichen, schützt
in Verbindung mit der' obererwähnten Anordnung gleichfalls gegen Bedienungsfehler.
Die Gefahr, daß der Antriebsmotor den Steuerapparat bei einem irrtümlichen Betätigen
der Druckknöpfe an der Hängebank und Füllort unmittelbar aus seiner einen Auslage
über die Nullrage in die andere Auslage führen könnte, ist .durch die Anordnung
von Schaltern beseitigt, die ein Schließen des Stromkreises für den Antriebsmotor
jeweils nach Beendigung eines Förderzuges gestatten. Es wurde be--reits erwähnt,
daß zur Berichtigung der Stellung der Körbe im Schacht ein besonderer Steuerstromkreis
für den Antriebsmotor vorgesehen -ist. Mit Hilfe dieses Steuerstromkreises können
die Körbe so in die Hängebank einmanövriert werden, .daß sie bündig mit der Abzugsbühne
stehen. Dieser zweite Stromkreis kann mit Hilfe von Druckknöpfen gesteuert werden,
die zweckmäßig an der Hängebank angebracht sind und von dem mit der Beschränkung
der Körbe betrauten Personal bedient werden.
-
Diese Anordnung hat den Vorteil, daß die Steuerung von einer Stelle
aus ausgelöst wird, an der man den Korb unmittelbar vor Augen hat, so daß sich ein
besonderes Signalgeber erübrigt. Die Druckknöpfe können mit der Bezeichnung höher,
tiefer und .halt versehen sein. Es ist mit ihrer Hilfe ohne weiteres möglich, die
erforderlichen Berichtigungen vorzunehmen, zumal die mit ihnen einstellbare Geschwindigkeit
begrenzt ist, so daß auch durch einen Irrtum in der Bedienung Beschädigungen nicht
auftreten können. In der Abbildung ist ein Ausführungsbeispiel für die Erfindung
dargestellt.
-
Der Steuerapparat i wird bei Handsteuerung durch den Hebel 2 über
ein Gestänge 3 und 4, bei selbsttätiger Steuerung von einem Motor 5 über ein Schneckengetriebe
6 und 7 und eine Zahnradübersetzung 8 -und 9 bewegt. Zwischen dem Motor 5 und denn
Steuerapparat ist eine elektrische Kupplung io eingeschaltet. Auf der Antriebswelle
i i des Steuerapparates sind Nockenscheiben 12 und 13 befestigt, die zum Abschalten
des Antriebsmotors 5 des Steuerapparates dienen. Auf die Wirkungsweise .dieser Nockenscheiben
wird später eingegangen wenden.
-
Der Druckregler 14 der Regelbremse wird bei Steuerung von Hand von
dem Fahrbremshebel15, bei selbsttätiger Steuerung durch einen Motormagneten 16 in
Abhängigkeit von den Kurvenscheiben 17 und 18 am Teufenzeiger oder von der des Korbes
im Schacht betätigt.
-
Der Hilfsmotor 5 und die elektrische Kupplung io, die zwischen den
Hilfsmotor und ,den Steuerapparat i eingeschaltet ist, werden ,durch Druckknöpfe
i9 und 20 gesteuert. Durch die beiden Knöpfe wenden die parallel geschalteten Schütze
21 und 22 unter Spannung gesetzt, so .daß die Kontakte 23, 24 und 25, 26 überbrückt
werden und der Motor 5 je nach der Stellung des zweipoligen Fahrtrichtungsschalters
27 im einen oder anderenDrehsinn anläuft. Gleichzeitig spricht auch die elektrische
Kupplung io an und verbindet den Hilfsmotor 5 mit dem Steuerapparat i. Die Drucl-lznöpfe
19 und 2o sind an der Hängebank und am Füllort angebracht. Da die Kontrakte 23,
25 und 24, 26 in Reihe geschaltet sind, kann der Hilfsmotor 5 erst anlaufen, wenn
von beiden Stellen. au°s die Fahrtbereitschaft durch Betätigen der Druckknöpfe gemeldet
worden ist. Durch das Einschalten der Schütze 21 und 22 werden gleichzeitig die
Kontakte 28 und 29 überbrückt und damit Selbsthaltestromkreise geschlossen, die
die Schütze 21 und 22 nach Loslassen der Druckknöpfe halten. Dieser Selbsthaltestromkreis
wird nach Einschaltung der vollen Geschwindigkeit,durch den Hilfsmotor 5 je nach
,der Fahrtrichtung von der Nocke 30 oder 31 unterbrochen, die den Schalter 32 öffnen.
Die Schütze 21 und 22 fallen ab, der Motor 5 kommt zum Stillstand und wird gleichzeitig
durch die elektrische Kupplung io von dem Steuerapparat abgekuppelt.
-
Am Ende ides Förderzuges wird der Steuerapparat i von einer Retardierkurve
der Scheibe 17 oder 18 über die Rollenhebel 33 oder 34 .und das Gestänge 3, 4 in
die Nullage zurückgeführt. Hierbei wird gleichzeitig ein Schalter 35, der im Selbsthaltestromkreis
des
zu dem Motormagneten 16 der Regelbremse gehörigen Schützes 36
liegt, geöffnet und auf diese Weise die Regelbremse zur Wirkung gebracht.
-
Da das Gewicht der geförderten Lasten verschieden ist, werden die
Förderkörbe auch verschieden schnell stillgesetzt, so. da3 sie unter Umständen nicht
bündig mit der Hängebank oder der Abzugsbühne stehen. Es ist also in sehr vielen
Fällen eine nächträgliche Berichtigung der Stellung der Körbe erforderlich, um .das
Entladen vornehmen zu können. Eine Berichtigung mit Hilfe des Steuerhebels 2 würde
zu einem unerwünschten Abschalten der selbsttätigen Steuerung führen. Es ist deshalb
eine zusätzliche Einrichtung vorgesehen, die gleichfalls mit Druckknopfsteuerun,g
arbeitet und ein genaues Einfahrender Körbe ermöglicht. Diese Einrichtung besteht
aus einem durch die Spulen 37 und 38 gesteuerten elektromagnetischen Umschalter,
der durch die Druckknöpfe 39 bzwv. 4o an Spannung gelegt wird und einen Schalter
41 an den Kontakt 42 oder 43 legt. Bei Betätigung des Druckknopfes 39 spricht außerdem
das Schütz 44, bei Drücken des Knopfes 4o das Schütz 45 an. Hierdurch werden die
Kontakte 46 und. 47 bzw. 48 und 49 geschlossen, so daß der Motor 5 im einen oder
anderen Sinne anläuft und den Steuerapparat auf Aufwärtsfahrt (bei Betätigung ,des
Druckknopfes 39) oder auf Abwärtsfahrt (bei Betätigung des Druckknopfes 40) einstellt.
Da diese Steuerung lediglich zur Berichtigung der Stellung der Körbe dienen soll,
ist eine Einrichtung vorgesehen, die den Motor 5 bei einer geringen Geschwindigkeit
bereits wieder abschaltet. Hierzu dient die Nockenscheibe 13, die drei Nocken 50,
54 52 trägt. Der Selbsthaltestromkreis für die Schütze 44 und 45 ist über
den Schalter 53 geführt, der .durch einen Rollenhebel 54 bewegt wird. Dieser Rollenhebel
arbeitet mit der Nockenscheibe 13 zusammen; der Schalter 53 ist in der Nullstellung
des Steuerapparates geöffnet, wird beim Anlassen des Motors 5 geschlossen und beim
-Erreichen der eingestellten verminderten Geschwindigkeit durch die I@Tocken 51
oder 52 wieder geöffnet, so daß der Motor den Steuerapparat jeweils nur auf diese
Geschwindigkeit einstellen kann.
-
Bei dem Berichtigungsvorgang ist es- nun wichtig, daß der Steuerapparat
sehr schnell in die Nullstellung zurückgeführt wird, da anderenfalls der Korb in
der einen oder anderen Richtung über die Sohle hinausführen würde. Es ist Jäher
eindritter Druckknopf 55 vorgesehen, der zur Rückführung des Steuerapparates in
die Nullage dient. Durch diesen Druckknopf wird der Schalter 41, der beispielsweise
bei vorherigem Ansprechen des Schützes 38 auf den Kontakt 42 umgelegt sein mag,
auf den Kontakt 43 geschaltet, so daß das der vorhergegangenen Berichtigung entgegengesetzte
Schütz anspricht. Der Motor 5 springt an und führt den Steuerapparat in die Nullage
zurück. Der Selbsthaltestromkreis des zur Rückführung des Steuerapparates unter
Spannung gesetzten Schützes wird von dem Schalter 53 unterbrochen, sobald die Nockenscheibe
i3 die Nullage erreicht, d. h. sobald der Rollenhebel 54 auf die Nocke 5o gelangt.
-
An dem Steuerhebel :2 und .dem Fahrbremshebel 15 sind Verriegelungsvorrichtungen
56 und 57 vorgesehen, die nur schematisch dar-,gestellt sind und zweckmäßig als
elektrische Verriegelungsvorrichtungen in Abhängigkeit von der Betätigung der automatischen
Steuerung wirken. Durch diese Verriegelungseinrichtung wird ein Eingreifen des Maschinisten
in .die Steuerung verhindert, solange mit der selbsttätigen Steuerung gefördert
wird; andererseits kann diese Verriegelung gleichzeitig mit einer Sicherheitseinrichtung
zusammenarbeiten, die eine Inbetriebnahme der Förderanlage mit :der selbsttätigen
Steuerung verhindern, wenn der Steuerhebel :2 und der Fahrbremshebel 15 sich nicht
in einer bestimmten Stellung befinden. Dies wird zweckmäßig durch einen Sicherheitsstromkreis
erreicht, in dem ein mit der Verriegelung 56 zusammenarbeitender Schalter 58 und
ein durch die Verriegelung 57 betätigter Schalter 59 liegt. Die beiden Schalter
sind bei entriegeltem Steuer- und Fahrbremshebel geöffnet, so daß der Haltemagnet
6o spannungslos ist. Hierdurch wird die Sperrung 61 des Schalters 62 aufgehoben
und die automatische Steuerung' zwangsläufig vom Netz RST abgeschaltet.
-
Da bei Seil- oder Revisionsfahrt eine Bewegung .der Maschine mit Hilfe
der automatischen Steuerung unter Umständen unerwünscht ist, kann es zweckmäßig
sein, auch den Seilfahrtschalter 63 in den Sicherheitsstromkreis des Magneten 6o
einzuschalten, so daß ein Fehler in der Steuerung auch in diesen Fällen mit Sicherheit
vermieden wird. Auch die Spule 64 für den Bremslüftmagneten der Sicherheitsbremse
ist in diesem Sicherheitsstromkreis angeordnet.
-
Da der Fahrtrichtungsschalter 27 bereits während des eigentlichen
Förderzuges im Sinne der neuen Fahrtrichtung umgelegt wird, also durch ein nochmaliges
Betätigen der Druckknöpfe i9 und ao der Steuerapparat unmittelbar über die Nullage
in dem anderen Fahrtrichtungssinn ausgelegt werden könnte, sind in dem Haltestromkreis
der Schütze 2i zwei Schalter 65 und 66 vorgesehen, die vom
Teufenzeiger
oder, unmittelbar von den Körben im Schacht am Hubende geschlossen und nach dem
Wiederänfahren wieder geöffnet werden, so daß dieser Fehler sicher vermieden wird.