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Verfahren zur Herstellung von Sicherheitsgläsern Die vorliegende Erfindung
betrifft eine Verbesserung der Verfahren zur Herstellung von Sicherheitsgläsern,
bei denen man Glasplatten .mit Folien aus plastischen Cellulosederivaten vereinigt,
nachdem man mindestens eine der miteinander in Berührung zu bringenden Flächen mit
einem oder mehreren das Verkleben fördernden Mitteln versehen hat. Als solche Mittel
können sowohl eine Schicht geeigneten Klebstoffes als auch eine die plastische Masse
der Folie lösende oder erweichende Flüssigkeit dienen.
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Bei der Ausführung aller dieser Verfahren war die Verklebung der einzelnen
Elemente miteinander, :gleichgültig welcheMethode man bei der Vereinigung angewendet
hatte und trotz einer Behandlung der vereinigten Schichten in der Wärme und: unter
Druck, weit davon entfernt, an allen Berührungspunkten vollkommen zu sein; vor allem
war diese Verklebung keine dauerhafte. Wenn man die so erhaltenen Gläser ;durch
einen heftigen Schlag entzwei machte; konnte 'man oft Loslösung von kleinen Glassplittern
feststellen, ein Fehler, den man insbesondere bei solchen Sicherheitsgläsern, die
schon längere Zeit im Gebrauch waren, bemerken konnte.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung gelingt es, diese Fehler einwandfrei
zu verbessern. Die Erfindung besteht darin, daß man zum besseren Verkleben der Glasplatten
mit der Folie aus plastischer Masse dem verklebungsfördernden Mittel einen organischen
Ester der Kieselsäure, wie z. B. den Methyl-, Äthyl-, Butyl-, Benzylester der Kieselsäure
usw., zusetzt. Die Menge des zuzusetzenden Kieselsäureesters kann in sehr weiten
Grenzen schwanken und bis zu 50 °/o des die Verklebung der Einzelelemente des Sicherheitsglases
verwendeten Mittels ausmachen. Man erhält hierbei immer Erzeugnisse von einer vollendeten
Verklebung; obgleich man bei der praktischen Aasführung der Erfindung aus Ersparnisgründen
zweckmäßig nicht über 2 bis 5 °% Zusatz hinausgeht. Die Verklebung fällt, wie ermittelt
worden ist, um so vollkommener aus, je weniger Kohlenstoffatome der Alkohol aufweist,
dessen Kieselsäureester man .als Hilfsmittel zur Verklebung verwendet hat.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung - können Erzeugnisse von außergewöhnlicher
Qualität erzielt werden. Sie sind vollkommen haltbar; ein E.ntkleben tritt nicht
ein. Selbst nach längerem Gebrauch zeigt sich bei einem Zerschlagen der .ganzen
Fläche nirgends ein Loslösen von kleinen Splittern.
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Die gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung erreichte vollkommene
Verklebong gestattet es ferner, die Sicherheitsgläser
ohne irgendeine
besondere Verkittung -der Ränder zu benutzen. Selbst nachdem .die Gläser längere
Zeit den Witterungseinflüssen ausgesetzt waren, bemerkte man keine Loslösung noch
irgendeine Veränderung an den Rändern.
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Die im folgenden gegebenen Beispiele sollen lediglich als Fingerzeige
dienen, ohne ,daß jedoch die Erfindung hierdurch .in irgendeiner Weise beschränkt
werden soll; insbesondere ist es möglich, auch andere Temperaturen als die in den
Beispielen angegebenen anzuwenden. Bei den angegebenen Teilen handelt es sich stets
um Gewichtsteile. Beispiele i. Zwei Glasplatten und eine Folie aus acetonlöslicher
Acetylcellulose -oder Nitrocellulose werden in einem Bade vereinigt, das aus 95
Teilen Alkohol von ä5° und 5_ Teilen einer Mischung aus gleichen Teilen Orthokieselsäureäthylester
und Orthoki.eselsäurebutylester besteht. Nach dem Abtropfenlassen wind die Vereinigung
zwischen den Platten einer hydraulischen Presse mit erwärmten Platten =o Minuten
lang einer Temperatur von ==o° unter einem Druck von =o kgjcm2 ausgesetzt. Nach
dem Erkalten unter Druck erhält man ein Sicherheitsglas von vorzüglichen Eigenschaften.
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_ 2. Zwei Glasplatten und eine Folie aus vorzugsweise nach dem Verfahren
der Tran= zösischen Patentschrift 727 055 behandelter -Acetylcellulöse werden
in' einem Bade vereinigt, das aus 95 Teilen Benzylalkohol und 5 Teilen Kieselsäureäthylester
oder -benzylesterbesteht.- Dfe Vereinigung wird alsdann, -so -wie _ sie istä in
einen Aütoklaven gebracht, 'in ,den man auf 4`ö0# erwärmte Luft unter einem Druck
von 3,5 kg1cm' einführt, eine -Behandlung, idie* etwa 25 Minuten fortgesetzt wird.
Die erhaltenen Sicherheitsgläser weisen eine vollkommene Verklebüng auf, die sich
@ auch nach langem- Gebrauch in keiner Weise vermindert.
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_ 3. Zwei Glasplatten werden -mit einer Klebeschicht-versehen,-
die man durch Aufgießen einer Acetonlösung,erhalten hat, die io °/o einer Mischung
von So Teilen @Acetylcellulöse, 5ö Teilen Triacetin und =o Teilen Kie selsäurebutylester
enthält.. Man trocknet, bis_ das Aceton entfernt ist. Die so behandelten Platten
werden mit einer Folie aus plastischer Nitrocellulosemasse .dadurch vereinigt,.
daß, man die übereinandergelegten Einzelelemente zwischen .die auf 9o bis ioo° erhitzten
Platten einer hydraulischen Presse legt.
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q.. Auf die zu verklebenden Flächen zweier Glasplatten gießt man eine
heiße Lösung aus 3o Teilen-Celluloseacetat, 6o Teilen Triacetin und =o Teilen Kieselsäureäthylester
und läßt _ die so gebildete,plastische Klebschicht erkalten. Die so behandelten
Platten werden auf eine Folie aus - plastischer Acetylcellulosemasse .gelegt und
zur Vereinigung der zu verklebenden Flächen zwischen zwei Preßwalzen geführt, und
.die Vereinigung wird dann, so wie sie ist, eine Zeitlang in einem Autoklaven der
Einwirkung eines heißen Mediums unter Druck ausgesetzt, so z. B. 2o Minuten lang
bei =q.0° unter einem Luftdruck von 3,5 kg.
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Es ist bekannt, bei der Herstellung von aus drei Schichten bestehenden
Verbundgläsern wäßri@ge- Lösungen von kolloiden Kalium- und Natriumsilikaten oder
auch kolloide Kieselsäure zu verwenden. Diese Lösungen sind aber an sich zum Verkitten
der Einzelelemente eines Sicherheitsglases ungeeignet und können nur zum Aufbringen
klebender Zwischenschichten besonderer Art aus wasserlöslichen Stoffen dienen. Ferner
macht- die endgültige Verkittung der Elemente im Gegensatz zu den üblichen., Verklebungsverfahren
hierbei ganz besondere Vorsichtsriväßregeln erförderlich. Trotzdem- weisen die auf
diese Weise erhaltenen Sicherheitsgläser schön insofern-@keine vollkommene Verk
,,ittüng auf; als diese durch Feuchtigkeit oder atmosphärische Einflüsse leicht
zerstört wird.