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Verfahren zum dichten Abschliessen der Ränder von nicht splitterndem oder Sicher- heits-Glas.
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung des dichten Abschlusses der Ränder von nicht splitterndem oder Sicherheits-Glas und bezweckt, diesen zur Hintanhaltung atmosphärischer und anderer Einwirkungen auf das zwischen den Glaslagen befindliche durchsichtige Material dienenden Abschluss auf einem verlässlicheren und wohlfeileren Weg als bisher durchzuführen.'
Es ist bekannt, dass nicht splitterndes oder Sieherheits-Glas unter den gewohnlichen atmosphärischen Verhältnissen alsbald Schaden leidet, sofern das durchsichtige, zwischen die Glaslagen eingebrachte kolloidale Material nicht durch einen entsprechenden Stoff dicht abgeschlossen ist.
Zur Hintanhaltung von Beschädigungen ist es am zweckmässigsten, wenn am Rand der Verband platte in einer Tiefe von 1-3 mm das durchsichtige kolloidale Material fehlt und in der hiedurch entstehenden Rille oder Nut ein Abschlussmaterial eingebracht ist.
Diese Nut für das Einbringen des Abschlussmaterials wurde bisher in der Weise erhalten, dass entweder Lagen des durchsichtigen kolloidalen Materials verwendet wurden, welche geringere Grösse haben als die zu vereinigenden Glasplatten oder dass der Rand des kolloidalen Materials durch mechanische Mittel entfernt wurde. Beide Methoden haben aber beträchtliche Mängel insofern, als es sehr unbequem ist, die Glasplatten und die Schichten des durchsichtigen Materials während der Herstellung in genaue Übereinstimmung zu bringen und es ist für die Erhaltung der Adhäsion zwischen den zur Verbundplatte vereinigten Teilen schädlich, einen Teil des kolloidalen Materials durch Auskratzen, Abschneiden, Aussägen od. dgl. zu entfernen.
Die bekannten Verfahren lassen den Abschluss der Ränder von SieherheitsGläsern von unregelmässigem Umriss nur ausserordentlich schwierig herstellen.
Die vorliegende Erfindung besteht darin, den Abschluss der Ränder von nicht splitterndem oder Sicherheits-Glas dadurch herzustellen, dass man die Nut für das Abschlussmaterial durch Einwirkung eines Mittels auf die Ränder der fertiggestellten Verbundplatte erzeugt, welches den Randteil der kolloidalen durchsichtigen Masse in der erforderlichen Tiefe in eine weiche Masse umwandelt, worauf diese entfernt und in die dabei entstehende Nut das Abschlussmaterial eingeführt wird.
Die Erfindung kann auf verschiedenste Weise ausgeführt werden und es können erweichen wirkende Mittel der verschiedensten Art verwendet werden, beispielsweise Lösungsmittel mit oder ohne Substanzen, die ein Quellen, ein Hydrolisieren oder sonstige Änderungen des kolloidalen Materials hervorzurufen vermögen bzw. welche das Eindringen des Lösungsmittels erleichtern.
Die Wirkung der Lösungsmittel kann erforderlichenfalls hinsichtlich der Zeit und der Stärke der Einwirkung durch Zusätze geeigneter Verdünnungsmittel geregelt werden. Wenn das durchsichtige kolloidale Material Zellulose-Acetat oder Zellulose-Nitrat (Zelluloid) in einer Dicke von ungefähr 4/"mm ist, wird beispielsweise durch ein Gemisch von 80% handelsüblichem Aceton und 20% Wasser das kolloidale Material in einer Tiefe von 2 mm in ungefähr 3 Stunden bei einer Temperatur von etwa 7 C erweicht bzw. gelöst.
Es ist klar, dass die Wahl des Lösungsmittels oder der Lösungsmittel von der Natur des zu erweichenden Materials und von den Umständen abhängt, unter welchen diese Umwandlung stattfindet ; bei Verwendung von Zellulose-Acetat oder Zellulose-Nitrat als durchsichtiges kolloidales Material kann Essigsäure, Methyl-Acetat oder ein Gemenge von Alkohol und Äther an Stelle von Aceton verwendet werden.
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Ist es notwendig, die Lebhaftigkeit der Einwirkung in zeitlicher Hinsicht zu regeln, so können d :) s Lösungsmittel bzw. die Lösungsmittel mit handelsüblichen Alkoholen verdünnt werden, wobei der Natur des zu entfernenden kolloidalen Materials Rechnung zu tragen ist.
Die Lösungsmittellösung kann leicht auf den freien Rand des durchscheinenden kolloidalen Materials dadurch zur Einwirkung gebracht werden, dass man die Platte aus Sicherheitsglas nach ihrem Vereinen und nach dem Pressen in ein Bad eintaucht, welches das jeweilige Lösungsmittel enthält.
Die durch die Einwirkung erweichte Masse kann leicht entfernt werden, ohne dass dabei die Gefahr der Zerstörung des Haftens der Glasflächen an der Lage aus kolloidalem Material entstünde und auf diese Weise kann die Nut hergestellt werden, ohne den festen Zusammenhalt des Verbundglases zu beein- träe. htigen.
NachEntfernen der. erweichtenMasse kann die gebildeteNut durchAusbürsten mit einer geeigneten Reinigungsflüssigkeit geputzt werden, worauf sie nach Trocknen in der üblichen Weise mit einem geeigneten abdichtend wirkenden Material ausgefüllt wird. Die Praxis hat gezeigt, dass durch Eintauchen der Platte aus nicht splitterndem oder Sicherheits-Glas in ein das Lösungsmittel enthaltendes Bad ganz unabhängig vom Umriss des Glases eine Nut von gleicher Tiefe an allen Stellen des Umrisses erzeugt wird.
Man kann daher auch Platten aus Sicherheitsglas mit Durchbrechungen oder Öffnungen herstellen, da man diese gleichfalls in der angegebenen Weise mit einer Nut ausstatten kann, ohne hiebei auf eine grössere Schwierigkeit zu stossen, als bei der Behandlung des Aussenumfanges von Platten.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum dichten Abschliessen der Ränder von nicht splitterndem oder Sieherheits-Glas unter Herstellung einer mit dem Abdichtungsmaterial zu füllenden Nut oder Rille, dadurch gekennzeichnet, dass auf den Rand der fertiggestellten Verbundplatte ein den Rand der durchsichtigen kolloidalen Zwischenlage in der erforderlichen Tiefe in eine weiche Masse umwandelndes Mittel zur Einwirkung gebracht, sodann die weiche Masse entfernt und das Abdichtungsmaterial in die entstandene Nut eingebracht wird.