<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
EMI1.2
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
Vorgang. Damit die verwendete Flüssigkeit leichter und vollständiger wieder eliminiert werden kann, nachdem sie ihren Zweck erfüllt hat, empfiehlt es sich, flüchtige, sehr flüssige und mit Bezug auf die Gelatine und die übrigen verwendeten Stoffe indifferente Flüssigkeiten zu verwenden. Das Wort, "indifferent" ist in dem Sinne zu verstehen, dass die Flüssigkeit weder die Gelatine oder die anderen Stoffe angreift, noch sich mit ihnen vereinigen wird.
"'- : Allen diesen Bedingungen kommt am besten Äthyl-oder Methylalkohol nach. Man kann ihn 90-bis 95% ig verwenden, wenn es sich um trockene Gelatine handelt. Enthält dagegen die Gelatine eine gewisse überflüssige Feuchtigkeit, so muss dementsprechend der Alkohol weniger wasserhaltig bzw. vollständig wasserlos sein. Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die angegebenen Mengen und Verhältnisse beschränkt, vielmehr kann der Sättigungsgrad des Alkohols je nach den besonderen Umständen und der Natur der verwendeten Gelatine wechseln.
Unter den Körpern, die an Stelle von Alkohol der oben erwähnten Art verwendet werden können. kommt insbesondere Azeton in Betracht. Nur darf man in diesem Falle für die Seele nicht Zelluloid verwenden, da Azeton Zelluloid sehr energisch auflöst. Es macht jedenfalls
Schwierigkeiten, Azeton vollständig zu entfernen, um bei Verwendung von Zelluloid eine schädliche Beeinflussung desselben zu vermeiden.
Im nachstehenden ist beispielsweise angegeben, wie gemäss der Rrfindung hei der Herstellung von Verbundglas verfahren werden kann.
EMI2.2
verwenden.
Nach der Reinigung wird abgespült und getrocknet, ohne dass dabei die Glasfläche berührt wird. Soll die Seele aus Gelatine allein bestehen, so giesst man auf die gereinigte Glasfläche eine wässerige Gelatinelösung auf. Man lässt diese trocknen, bis die Gelatine gerinnt und eine am festhaftende Gelatinehaut sich bildet. Die Trocknung kann an der freien Luft erfolgen, bis zu mehr oder weniger vollständigen Entfeuchtung der Gelatine.
Man taucht darauf die gelatinierte Glasplatte in ungefähr 95%igen alkohol. Dann legt man auf die gelatinierte Glasseite die zweite Glasplatte und bringt beide Platten zwischen die Druck- flächen einer hydraulischen oder sonstigen Presse-Die. Drucknächen werden irgendwie, z. B. durch
EMI2.3
einigen Kilogramm (z. B. 8 kg) pro cm2 ergeben eine gute Verklebung. Die Wärme liewirk-t mählich eine erneute Erweichung der Gelatine und damit ihr Anhaften an der zweiten Glasplatte. während der Druck dazu dient, die überschüssige Flüssigkeit sowie etwa vorhandene Luftblasen auszutreiben.
Handelt es sich um die Herstellung von Verbundglas, dessen Seele aus ZeDuloid und (Gelatine besteht, so geht man m ähnlicher Weise vor. Nur werden beide Glasplatten vorher auf einer Seite mit Gelatine versehen und, wie oben beschrieben, in Alkohol eingetaucht-Dann wird zwischen beide Gelatineseiten ein Zelluloidblatt gelegt, worauf das Ganze, wie oben erwähnt, mit Wärme und Druck behandelt wird. Der etwa mit dem Zelluloid in Berührung kommende Alkohol hat weiter keine nennenswert in Betracht kommenden löseude Wirkungen, zumal er ja durch den Druck sehr rasch entfernt wird.
Sollen solche Verbundgläser hergestellt werden, die heftigen Stössen oder sonstigen Beanspruchungen ausgesetzt sind, wie z. B. auf Kriegsschiffen, so kann man eine beliebige Anzahl von Glasplatten benutzen, z\'ichen denen je eine Gelatineschicht oder ein gelatiniertes Zelluloid- hlatt liegt. Die Herstellung ist im übrigen dieselbe wie oben beschrieben, nu : mit den) Unterschied.
EMI2.4
ersten Beispiel vorgehen, wo die Seele aus Gelatine allein besteht. Die Zelluloidschicht wird gegen die gelatinierten Glasflächen geklebt, genau so wie vorher die zweite Glasplatte.
Anstatt das Glas mit Gelatine zu versehen bzw. die Gelatineschicht auf dem Glas herzustellen. kann man auch die aus Gelatine allein oder in Verbindung mit Zelluloid bestehende Seele besonders herstellen und dann erst zwischen beiden Glasplatten legen, nachdem diese bzw. die Seele ill Alkohol eingetaucht worden sind. Die Verklebung erfolgt, genau wie oben beschrieben, unter dem Einfluss von Wärme und Druck. Die aus Zelluloid und Gelatine bestehende Seele kann, wie eingangs erwähnt, dadurch hergestellt werden, dass man ein Zelluloidblatt in eine wässerige Gelatinelösung taucht.
Als Gelatine kann man in allen Fällen die im Handel vorkommende verwenden, doch empfiehlt es sich, sie durch bekannte Verfahren vorher zu bleichen.
<Desc/Clms Page number 3>
EMI3.1
man beide Körper in kristallisierbarer Essigsäure auf, die ein Lösungsmittel für Zelluloid und Gelatine ist.
An Stelle von gewöhnlicher Gelatine kann man auch andere Körper nehmen, die eine ähnliche Konstitution und ähnliche Eigenschaften haben, z. B. Gelose oder Agar-Agar.
Damit sich das auf diese Weise hergestellte Verbundglas gut hält und die Gelatine nicht et, wa Feuchtigkeit aufnimmt bzw. damit zwischen die verklebten Platten keine Luft eindringt, kann man die Ränder in geeigneter Weise verkitten. Der Kitt muss auf eine gewisse Tiefe zwischen beide Glasplatten in die gelatin'schicht eindringen. Um dies zu erreichen, kann man das eine oder andere der nachstehenden Verfahren anwenden : a) Die Gelatine wird ringsherum, auf eine gewisse Randbreite, durch irgend ein bekanntes Mittel, z. B. durch Eintauchen in Kalium-Bichromat mit nachfolgender Belichtung im Sonnenlicht, oder durch Einwirkung von Formoldämpfen, unlöslich gemacht.
Das Eintauchen in die Bichromatlösung kann vor Anbringung der Gelatineschicht zwischen den Glasplatten erfolgen. während mit der Belichtung bis nach Fertigstellung des Verbundglases gewartet werden kann.
Man kann auch das fertige Glas mehr oder weniger lang einer Atmosphäre von Formoldämpfen aussetzen bzw. in ein Kalium-Bicbromat-Bad eintauchen, in weleh letzterem Falle noch die
Belichtung im Sonnenlicht folgt. b) Man lässt rings um die Glasplatte einen freien Rand, indem eine Seele verwendet wird, die kleiner ist als die Glasplatte. Der verbleibende Zwischenraum wird mit Paraffin, Pech, Mastix, oder sonst mit geeigneten Stoffen ausgefüllt.
EMI3.2
beiden Glasplatten und erstarren dort-
PATENT-ANSPRÜCHE :
1.
Verfahren zur Herstellung von Verbundglas, dessen Seele ganz oder teilweise aus Gelatine besteht. dadurch gekennzeichnet, dass das Gelatineblatt durch Eintauchen in eine hygroskopische, rasch verdunstende und indifferente Flüssigkeit so stark befeuchtet wird, dass es durch Hitze ''rweicht. worauf die Verbindung desselben mit den Clasplatten durch Druck und Wärme erfolgt.
EMI3.3