-
Elektrische Anlaßvorrichtung für Brennkraftmaschinen Das Patent 62o
305 betrifft eine elektrische Anlaßvorrichtung für Brennkraftmaschinen mit
einer den Anlaßstromkreis beim Rückwärtsdrehen der Brennkraftmaschine selbsttätig
öffnenden Sicherheitsvorrichtung, die von dem Druck in der Saugleitung der Brennkraftmaschine
gesteuert wird und in den Stromkreis des Anlaßschalters eingesetzt ist. Es ist ferner
eine Vorrichtung vorgesehen, welche das Wiederanlassen verzögern soll, falls die
Brennkraftmaschine nach dem ersten Anlassen stehenbleibt.
-
Diese Verzögerungsvorrichtung nach dem Hauptpatent kann aber nur arbeiten,
wenn die Brennkraftmaschine im richtigen Drehsinn anspringt, während bei einem etwaigen
Rückschlagen der Brennkraftmaschine eine Verzögerung nicht vorhanden ist, obwohl
sie dann auch nötig wäre. Es wird dann nämlich sofort der Anlaßschalter geöffnet,
da der Generator nicht arbeitet und damit auch die Verzögerungsvorrichtung unwirksam
gemacht ist, so daß, sobald der durch das Zurückschlagen hervorgerufene Überdruck
in der Saugleitung aufhört, der Anlaßschalter wieder geschlossen wird, ohne Rücksicht
darauf, ob die Brennkraftmaschine selbst schon zur Ruhe gekommen ist. Auch hierbei
können dann die gleichen Schäden eintreten, die an sich bei ordnungsmäßigem Anspringen
verhindert werden sollen.
-
Die Erfindung beseitigt nun diesen Übelstand. Das Hauptmerkmal besteht
darin, daß die- Sicherheitsvorrichtung im Stromkreis einer Spule liegt, die in an
sich bekannter Weise den Anlaßschalterstromkreis unterbricht und ihn über eine Vorrichtung
zur Verzögerung des Wiedereinschaltens wieder schließt. Hierbei ist die Anordnung
so getroffen, daß der Spulenkern bei stromdurchflossener Spule dieselbe Verzögerungseinrichtung
in die Bereitschaftsstellung bringt, die auch das Wiederanlassen nach beendeter
Vorwärtsdrehung der Brennkraftmaschine zeitlich verhindert. Es spielt bei dieser
Vorrichtung also keine Rolle mehr, ob die Brennkraftmaschine vorwärts oder rückwärts
anspringt, um die Verzögerungsvorrichtung richtig in Tätigkeit zu setzen und etwaige
Beschädigungen zu verhindern.
-
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht dann darin, daß die auf
den Überdruck
in der Saugleitung, also beim Rückwärtsanspringen,
ansprechende Sicherheitsvorrichtung auf einen Doppelschalter einwirkt, welcher in
normaler Stellung die mit ihrem einen Ende geerdete Spule hinter dem Anlaßschalter,
beim Rückwärtsdrehen der Brennkraftmaschine aber vor dem Anlaßschalter mit dem Anlasserstromkreis
verbindet.
-
Soweit bisher ähnliche Sicherheitsvorrichtungen vorgeschlagen worden
sind, ist doch niemals auf die wirklichen Betriebsbedingungen, insbesondere auf
das mögliche Zurückschlagen der Brennkraftmaschine, Rücksicht genommen worden, so
daß sie also nicht, wie die Vorrichtung nach der Erfindung, in allen Fällen sicher
arbeiten können.
-
Die Zeichnung zeigt eine elektrische Anlaßvorrichtung für einen nicht
dargestellten Verbrennungsmotor, ähnlich wie beim Hauptpatent. Diese Vorrichtung
besteht aus einer Batterie i, die bei 2 geerdet und durch eine Leitung 3 mit einer
üblichen, mit 4 bezeichneten selbsttätigen Anlaßvorrichtung verbunden ist. Die selbsttätige
Anlaßvorrichtung besteht aus einem Anlaßschalter 5, der mit der Batterieleitung
3 und durch eine Einzelwindungsspule 6 und eine Leitung 7 mit dem zur Vervollständigung
des Anlaßstromkreises bei 8 geerdeten Anlaßmotor AIVI verbunden ist.
-
Der Anlaßschalter 5 kann durch eine Magnetspule 9 elektromagnetisch
betätigt werden, die durch einen Steuerstromkreis erregt wird, welcher von der Batterieleitung
i i aus über den Zündungsschalter 12, die Leitungen 13 und 14, den ortsfesten Kontakt
15 zum beweglichen Kontakt 16 führt, der an dem bei. %8, 'geerdeten federnden Streifen
17 angebracht ist.
-
Der Kontakt 16 wird gewöhnlich durch den federnden Streifen 17 mit
dem ortsfesten Kontakt 15 in Berührung gehalten; jedoch kann er von diesem durch
einen Hebel i9 abgehoben werden, der mit einem am Ende-des federnden Streifens 17
angebrachten Gewicht 21 in Berührung kommen kann, wenn er durch. einen Magnetspulenkern
22 abwärts bewegt wird. Der Magnetspulenkern 22 wird gewöhnlich durch eine Feder
23 in seiner obersten Stellung gehalten; jedoch kann er durch eine Nebenschlußspule
24 nach unten gezogen werden. Die Spule 24 ist so' angeordnet, d_aß sie bei eingeschaltetem
Schalter 5 von der Batterie i aus durch einen Stromkreis erregt werden kann, in
welchem eine mit der Motorleitung 7 verbundene Leitung 25,- eine Leitung 26 und
die Erdverbindung 27 liegt. *Der. Magnetspulenkern 22 wird während- des normalen
Betriebes des Motors durch eine Generatorspule 28 in der zurückgezogenen Stellung
gehalten, die mit einem Ende durch eine Leitung 29 mit dem Generator G verbunden,
Während das andere Ende bei 27 geerdet ist. Die Nebenschlußspule 24. dient also
dazu, die Kontakte 15, 16 zu öffnen, während die Generatorspule die Kontakte während
des normalen Betriebes des Motors offen hält.
-
Erfindungsgemäß soll die Nebenschlußspule 24 von der Batterie i aus
erregt werden, um die Kontakte 15, 16 während der Rückwärtsdrehung des Motors offen
zu halten, da ja dann der Generator G nicht imstande-ist, die Spule 28 zur Offenhaltung
der Kontakte zu erregen. Hierzu dient eine Vorrichtung, die unter dem Einfluß des
in der Ansaugleitung herrschenden Druckes steht, um die Nebenschlußspule 24 von
der Anlaßschalterleitung 7 zu trennen und mit der Leitung 13 des Steuerstromkreises
zu verbinden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine federnde Scheidewand
31 in einem luftdichten Gehäuse 32 angeordnet, das mit einem . Einlaß 33 versehen
ist. Dieser Einlaß ist in einen Teil 34 der Ansaugleitung eingeschraubt. Die Scheidewand
31 trägt einen in der Mitte angeordneten Stift 35, der eine Reihe von Kontakten
36, 37, 38 und 39 steuert. Der Kontakt 36 ist mit der Leitung 25 verbunden; die
Kontakte 37 und 38. sind an einem mit der Leitung 26 der Nebenschlußspule verbundenen
federnden Streifen 41 angebracht, während der Kontakt 39 durch eine Leitung 4z mit
der Leitung 13 des Steuerstromkreises verbunden ist.
-
Die Anordnung der Kontakte 36, 37, 38 und 39 ist so gewählt, daß,
wenn die Scheidewand 31 unter dem Einfluß des atmosphärischen Druckes oder des in
der Ansaugleitung erzeugten Vakuums steht, die Kontakte 36 und 37 geschlossen sind,
während die Nebenschlußspule wie üblich mit dem Anlaßschalter 5 verbunden ist, um
beim Einschalten dieses Schalters erregt zu werden. Wenn jedoch beim Zurückschlagen
der Brennkraftmaschine Überdruck in der Ansaugleitung entsteht, wird die Scheidewand
31 nach oben bewegt, wodurch sie die Kontakte 36, 37 öffnet und die Kontakte 38,
39 schließt. Hierdurch wird die Nebenschlußspule 24 von der Steuerstromkreisleitung
13 aus erregt, so daß der Hebel i9 in der Weise bewegt wird, daß die Kontakte 15,
16 geöffnet und so lange offen gehalten werden, wie ein Druck in der Ansaugleitung
anhält.
-
Die. Arbeitsweise der Vorrichtung ist folgende: Wenn sich die Teile
in der gezeigten Stellung befinden, wird durch Einschalten des Zündungsschalters
12 der Steuerstromkreis geschlossen und die Magetspule erregt, die dann- den Anlaßschalter
5 und hierdurch den Anläßmotor einschaltet. Zu dieser Zeit ist die Nebenschlußspule
24 durch einen durch die
Leitungen 25 und 26 fließenden Strom erregt;
aber der Magnetspulenkern 22 wird durch den magnetischen Fluß der Einzelwindungsspule
6 in seiner obersten Stellung gehalten und von dem starken Erregungsstrom des Anlaßmotors
durchflossen. Wenn der Motor anspringt und der Anlaßmotor AM frei ausläuft,
so kann die Nebenschlußspule 24 infolge der Verringerung des durch die Spule 6 fließenden
Stromes den Magnetspulenkern 22 nach unten ziehen, wodurch der Hebel 19 die Kontakte
15, 16 öffnet und somit die Magnetspule 9 aberregt und das Ausschalten des Anlaßschalters
ermöglicht. Der Magnetspulenkern 22 wird durch die Generatorspule 28 während der
Vorwärtsdrehung des Motors in dieser Stellung gehalten.
-
Söllte der Motor zum Stillstand kommen, so kann der Magnetspulenkern
22 infolge der Aberregung der Generatorspule 28 in die normale Stellung zurückkehren
und somit den federnden Streifen 17 freigeben. Die Magnetspule 9 des Anlaßschalters
wird jedoch nicht sofort wieder betätigt, weil der federnde Streifen 17 wegen der
Anordnung des Gewichtes 21 während einer vorbestimmten Zeit schwingt, bevor er zur
Ruhe kommt, und während dieser Zeit wird ein wirksames Schließen des Steuerstromkreises
durch das Flattern der Kontakte 15, 16 verhindert. Sobald der federnde Streifen
17 zur Ruhe kommt, setzt der Anlaßvorgang wieder ein.
-
Sollte nach dem Einschalten der Anlaßv orrichtung ein Rückschlag am
Motor eintreten und dieser sich infolgedessen rückwärts drehen, so erzeugt diese
Rückwärtsdrehung des Motors in der Saugleitung 34 einen Druck, der die Scheidewand
31 so bewegt, daß sie die Kontakte 36, 37 öffnet und die Kontakte 38, 39 schließt.
Hierdurch wird folgender Stromkreis geschlossen: Zündungsschalter 12, -Leitung 13,
Leitung 42, federnder Streifen 41 und Leitung 26 zur Nebenschlußspule 24 und von
hier über die Erdverbindung 27 zurück, wodurch die Nebenschlußspule erregt wird
und den Magnetspulenkern 22 so. betätigt, daß er die Kontakte 15, 16 öffnet. Auf
diese Weise wird der Steuerstromkreis für die Magnetspule 9 solange offen gehalten,
wie der Motor rückwärts läuft. Wenn die Rückwärtsdrehung des Motors aufhört, öffnen
sich die Kontakte 38, 39, wodurch die Nebenschlußspule 24 aberregt und der Magnetspulenkern
22 freigegeben wird. In diesem Fall wird ein Wiedereinschalten des Anlaßschalters
5 in derselben Weise wie bei der Vorwärtsdrehung des Motors, und z@var wie oben
beschrieben, d. h. durch das Schwingen des federnden Streifens 17, verzögert, so
daß der Motor Zeit hat, völlig zum Stillstand zu kommen, bevor ein Wiedereinschalten
erfolgt.