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Elektrische Schalteinrichtung zum selbsttätigen Anlassen von Brennkraftmaschinen
für Fahrzeuge Die Erfindung bezieht sich auf Einrichtungen zum selbsttätigen Einschalten
des Anlassers von Brennkraftmaschinen für Fahrzeuge, wenn jene trotz eingeschalteter
Zündung stehenbleiben. Diese Schalteinrichtungen bestehen in der Regel aus erstens
einem elektromagnetischen Schalter, durch den der Stromkreis des elektrischen Anlas-.
sers geschlossen werden kann, zweitens einem weiteren elektromagnetischen Schalter,
der unter dem Einfluß des durch den Anlasser hindurchfließenden Stromes steht, und
drittens einem mittelbar oder unmittelbar durch dei: Motor gesteuerten Schalter,
z. B. einem Zentrifugalschalter oder einem vom Unterdruck im Ansaugrohr des Fahrzeugmotors
beherrschten Schalter oder einem elektromagnetischen Schalter, der von der Spannung
der vom Fahrzeugmotor angetriebenen Lichtmaschine beeinflußt wird. Bei den bekannten
Ausführungen befindet sich die selbsttätige Schalteinrichtung in der Nähe des Motors
unter der :Motorhaube. Versagen bei dieser Anordnung die unter zweitens und drittens
genannten Teile der Schalteinrichtung, z. B. weil die Kontakte unbrauchbar geworden
sind, so besteht keine -Möglichkeit, den Anlasser von Hand einzuschalten, es sei
denn, claß der Kontakt des unter erstens genannten Schalters von Hand geschlossen
werden kann., In diesem Fall muß jedoch der Führer seinen Sitz verlassen und den
unter der Motorhaube angeordneten Kontakt niederdrücken, bis der Motor angesprungen
ist. Um diesen Nachteil zu vermeiden, ist gemäß der Erfindung in Nähe des Führersitzes
ein unabhängig von Gier selbsttätigen Schalteinrichtung zu bedienender, zweckmäßig
von selbst in seine Ruheiage zurückgehender Schalter vorgesehen; durch den der Anlasser
beim Versagen der selbsttätigen Schalteinrichtung eingeschaltet werden kann.
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In. der Zeichnung sind drei verschiedene Ausführungsbeispiele des
Erfindungsgegenstandes veranschaulicht.
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Abb. i zeigt ein Schaltbild der ersten Anlage, Abb. :2 ein
Schaltbild der zweiten Anlage und Abb. 3 ein Schaltbild der dritten Anlage. In der
Abb. i ist ,4 eine Batterie, deren Minuspol geerdet ist. Von ihrem Pluspol führt
eine Leitung über einen Zündschalter zu einer Zündeinrichtung 6 und von da an 1\-Iasse.
Zwischen dem Zündschalter 5 und der Zündeinrichtung 6 zweigt eine Leitung ab, die
über die Wicklung 7 eines elektromagnetischen Schalters 8 zu einem vom Motor mittelbar
oder unmittelbar beeinflußten Schalter 9, z. B. einem Zentrifugal- oder Unterdruckschalter,
und von da an Masse führt. Parallel zu dem Schalter 9 liegen zwei geerdete Leitungen;
in der- einen .liegt ein Druckknopfschalter io und in der anderen
der
Kontakt i i eines elektromagnetischen Schalters mit der Wicklung 12. Vom Pluspol
der Batterie 4 führt ferner eine Leitung zu dein einen der beiden feststehenden
Kontakte d---s elektromagnetischen Schalters 8; von dem anderen feststehenden Kontakt
dieses Schalters führt weiter eine Leitung zu der Wicklung 12 und von da über einen
elektrischen Anlasser 13 an Masse.
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Der Druckknopfschalter io ist in der mähe des Führers, z. B. an der
Spritzwand zusammen mit dem Zündschalter 5, angeordnet. Bei stillstehendem Motor
ist der Schalter 9 geschlossen, während der Schalter i i offen ist. Wird jetzt der
Zündschalter 5 eingeschaltet, so ist folgender Stromkreis geschlossen: Batterie
4, Zündschalter 5, Spannungsspule Schalter 9, Masse, Batterie 4. In der Folge werden
durch den elektromagnetischen Schalter 8 dessen Kontakte und somit der Stromkreis
des Anlassers 13 geschlossen, nämlich Batterie 4, Kontakte des Schalters 8, Stromspule
12, Anlasser 13, Masse, Batterie 4. Damit ist der Anlasser 13 eingeschaltet. Durch
den großen Anlasserstrom wird die Spule 12 erregt, so daß der Kontakt i i geschlossen
wird. Sobald der Motor sich dreht, öffnet sich der Schalterkontakt 9. Jedoch bleibt
die Spannungsspule 7 weiter erregt, weil, wie eben erwähnt, der Kontakt i i geschlossen
ist. Wenn der Motor den Anlasser zu überholen beginnt, ist der durch den Anlasser
13 fließende Strom so gering, daß die Wicklung 12 den Kontakt i i nicht mehr geschlossen
hält und dieser in seine Offenstellung zurückgeht. Hierdurch wird auch der Stromkreis
der Spannungsspule 7 unterbrochen, die ihrerseits die beiden Kontakte des Schalters
8 und damit den Stromkreis des Anlassers 13 öffnet.
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Sind die Kontakte der beiden Sehalter 9, 11 etwa durch Abbrand oder
Oxydation nicht in Ordnung, so kann das eine Ende der Wicklung 7 des elektromagnetischen
Schalters 8 durch einfaches Niederdrücken des Druckknopfes io vom Führersitz aus
an Masse angeschlossen werden. Auf diese Weise wird durch den Schalter 8 der Stromkreis
des Anlassers 13 unabhängig von den beiden Schalterkontakten 9 und i i geschlossen.
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Die Abb. 2 zeigt eine ähnliche Anlage. Es ist hier lediglich der Druckknopfschalter
io fortgeblieben. Dafür ist ein Fußschalter 14 in Nähe des Führersitzes vorgesehen,
durch den die beiden Kontakte des Schalters 8 überbrückt werden können. Diese Anordnung
des Hilfsschalters ist nicht nur unabhängig von den Schalterkontakten 9 und i i,
sondern auch unabhängig vom Schalter 8; sie benötigt aber eine weitere Kabelleitung
von großem Querschnitt für den Anlasser.
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Bei der in der Abb. 3 dargestellten Anlage sind der Motorschalter
9 und der zweite elektroinagnetische Schalter 11, 12 miteinander vereinigt. Die
der ersten Anlage entsprechenden Teile sind mit denselben Bezugszeichen wie dort
versehen. Von der Elektromagnet-Wicklung 7 führt eine Leitung über einen ili der
Ruhestellung geschlossenen Kontakt 15 an Masse, der unter dem Einfluß zweier Elektromagnetwicklungen
12 und 16 steht. Die Spule 16 liegt mit ihrem einen Ende an Klasse und mit ihrem
anderen Ende an einer zur Plusbürste einer Dynamo 17 führenden Leitung. Die Minusbürste
der Dynamo 17 ist geerdet. Von ihrer Plusbürste führt in bekannter Weise eine Leitung
über einen selbsttätigen Schalter 18 zum Pluspol der Batterie 4.
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Bei eingeschaltetem Zündschalter 5 sind folgende Stromkreise geschlossen:
Batterie 4; Zündschalter 5, Elektromagnetwicklung 7, Kontakt 15, Masse, Batterie
4, ferner Batterie 4, Kontakte des Schalters 8, Elektromagnetwicklung 12, Anlasser
13, Masse, Batterie 4. Hierbei wird infolge des durch die Wicklung 12 fließenden
großen Stromes der Schließdruck des geschlossenen Kontaktes 15 vergrößert. Sobald
sich der Motor dreht, erzeugt die Lichtmaschine 17 Spannung, aber die dadurch hervorgerufene
Erregung der Spannungsspule 16 ist geringer als die Erregung der Wicklung 12, so
daß der Kontakt 15 noch geschlossen bleibt. Wenn der Motor angesprungen ist, ist
der durch den Anlasser 13 und die Wicklung 12 fließende Strom gering und die von
der Lichtmaschine 17 erzeugte Spannung nimmt zu, so daß die Wirkung der Spannungsspule
16 diejenige der Wicklung 12 übertrifft und infolgedessen den Kontakt 15 öffnet.
Dadurch wird der Schalter 8 geöffnet und der Anlasser 13 ausgeschaltet. Der Kontakt
15 bleibt offen, solange die Lichtmaschine 17 genügend Spannung erzeugt. Sinkt diese
bei niedriger Drehzahl des Motors, so schließt sich der Kontakt 15 unter dem Einfluß
einer Rückführfeder, und das beschriebene Spiel beginnt von neuem, sofern der Zündschalter
5 in der Schließlage geblieben ist. Auch bei dieser Anlage kann man an Stelle des
gezeichneten Druckknopfschalters io den ebenfalls selbsttätig in seine Offenstellung
zurückgehenden Fußschalter 14 verwenden.
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Man kann die Kontakteinrichtung 12, 16, 15 noch vereinfachen, indem
man die beiden Wicklungen 16 und 12 auf einem gemeinsamen Kern so anbringt, daß
sie einander entgegen wirken: Versagt bei dieser Anlage beispielsweise die Lichtmaschine
17, so würde der Kontakt 15 ständig geschlossen bleiben und der Anlasser 13 dauernd
eingeschaltet werden. In diesem Fall kann man sich dadurch
helfen,
daß man den Kontakt 15 durch einen Riegel o. dgl. offen hält und den Anlasser
13 jeweils durch den Druckknopf io bzw. Fußschalter 14 einschaltet.