DE621292C - Verfahren zur Herstellung von Acetaldehyd aus Acetylen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Acetaldehyd aus Acetylen

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DE621292C
DE621292C DEI42800D DEI0042800D DE621292C DE 621292 C DE621292 C DE 621292C DE I42800 D DEI42800 D DE I42800D DE I0042800 D DEI0042800 D DE I0042800D DE 621292 C DE621292 C DE 621292C
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Germany
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acetylene
acetaldehyde
water
gas
acids
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Expired
Application number
DEI42800D
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Inventor
Dr Walter Rosinsky
Dr Paul Baumann
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Acetaldehyd aus Acetylen Gegenstand des Patents 620 q.02 ist ein Verfahren zur Herstellung von Acetaldehy d aus Acetylen, gemäß dem man konzentrierte wäBrige Lösungen sogenannter Anhydrosäuren (s. J. Liebigs Annalen der Chemie, Band q.55, Seite 228), insbesondere von Neutralsalzen, zweckmäßig bei erhöhter Temperatur, auf Acetylen oder acetylenhaltige Gasgemische einwirken läßt. Hierfür hat sich beispielsweise eine Lösung von r Mol von Mineralsäure und basischen Verbindungen freiem Zinkchlorid in 2 Molen Wasser als geeignet erwiesen. Will man unter diesen Bedingungen Acetaldehyd im Dauerbetrieb gewinnen, so ist es geboten, ein Acetylen anzuwenden, das möglichst rein ist, da die gewöhnlich im Acetylen, insbesondere- in dem durch thermische Zersetzung von Kohlenwasserstoffen bei hohen Temperaturen erhaltenen Acetylen vorhandenen Verunreinigungen eine nachteilige Wirkung auf die katalytische Flüssigkeit ausüben können.
  • Es wurde nun gefunden, daß man bei diesem Verfahren auf den Reinheitsgrad des Ausgangsgases nicht mehr einen derartigen Wert zu legen braucht, sondern daß man mit großem Vorteil acetylenhaltige Gase beliebigen Ursprungs auf Acetaldehyd verarbeiten kann, wenn man das Ausgangsgas unter erhöhtem- Druck auf verdünnte, aber noch als Anhydrosäuren vorliegende Lösungen der zur Bildung von Anhydrosäuren befähigten Verbindungen einwirken läßt. Im Falle des Zinkchlorids verwendet man demgemäß beispielsweise eine Lösung von r Mol Zinkchlorid in 3 bis 4 Molen Wasser; indessen sind auch noch verdünntere Lösungen brauchbar. Die Grenze liegt etwa bei einem Verhältnis Zinkchlorid :Wasser wie 1:7. Die Konzentration der katalytischen Flüssigkeit läßt sich je nach dein zur Anwendung gelangenden, Anhydrösäuren bildenden Salz von Fall zu Fall im Vorversuch leicht ermitteln. Es gibt für jedes Salz eine bestimmte Konzentrationsgrenze, unterhalb deren eine merkliche Umsetzung des Acetylens in Acetaldehyd nicht mehr stattfindet.
  • Abgesehen von der wesentlichen Verbilligung des Katalysators liegt ein besonderer Vorteil des vorliegenden Verfahrens darin, daß man mit einer gegebenen Menge der Anhydrosäure erheblich größere Gasmengen durchzusetzen und höhere Raumzeitausbeuten zu erzielen vermag als im Falle der Anwendung hochkonzentrierter Anhydrosäuren.
  • An Stelle von Zinkchloridlösungen kommen beispielsweise Lösungen von Chromichlorid oder Cadmiumchlorid oder Mischungen solcher Lösungen, gegebenenfalls in Gegenwart von anderen katalytisch wirkenden Schwermetallverbindungen, z. B. Quecksilbersalzen, in Betracht.
  • Wendet man als Ausgangsgas ein durch thermische Umwandlung von Kohlenwasserstoffen, insbesondere im elektrischen Lichtbogen erhaltenes acetylenhaltiges Gasgemisch an, so befreit man dieses von Ruß. und höheren ungesättigten Kohlenwasserstoffen, wie Diacetylen, Butadien u. dgl., und führt es dann unter Druck durch die katalytische Flüssigkeit, oder aber man entfernt lediglich den Ruß, was in an sich bekannter Weise etwa durch Filtration geschehen kann. In letzterem Falle ist es zweckmäßig, einen verhältnismäßig geringen, etwa nur einige Atmosphären betragenden Druck bei der Umsetzung anzuwenden, um eine allzu starke Bildung von störenden Umwandlungsprodukten der ungesättigten Verunreinigungen zu vermeiden. Man kann schließlich auch unmittelbar das ungereinigte Rohgas der Katalyse zuführen, indem man die katalytische Flüssigkeit von Zeit zu Zeit einer Reinigung mit Stoffen, wie Bleicherden, aktiver Kohle, Fullererde o. dgl., unterwirft, welche die Verunreinigungen zurückzuhalten vermögen und gleichzeitig auch als Filter für den Ruß wirken. Diese auch bei schon teilweise gereinigten Gasen günstige Reinigung läßt sich in der Weise durchführen, daß man ständig einen Teil der Flüssigkeit aus dem Reaktionsgefäß abzieht, mit den Stoffen der genannten Art behandelt und dann in gereinigtem Zustand wieder dem Reaktionsgefäß zuführt.
  • Für die störungslose Ausführung des Verfahrens ist die Aufrechterhaltung der gewählten Konzentration der katalytischen Flüssigkeit wesentlich. Dies kann z. B. so geschehen, daß man die für die Bildung von Acetaldehyd notwendige Wassermenge laufend der Flüssigkeit zuführt, oder daß man einen Acetylengasstrom anwendet; der eine entsprechende Menge Wasserdampf enthält. Wurde beispielsweise das Ausgangsgas in der Weise durch thermische Umwandlung von Kohlenwasserstoffen gewonnen, daß die Reaktionsgase bei dieser Umwandlung mit Wasser abgeschreckt - wurden, so kann das Gas, mit diesem verdampften Wasser beladen, der katalytischen Flüssigkeit zugeführt werden.
  • Man arbeitet bei dem Verfahren zweckmäßig so, daß man das Acetylen bzw. acetylenhaltige Gas, gegebenenfalls zusammen mit Wasserdampf, durch ein zylindrisches, mit Raschigringen versehenes oder sonsrivie als Wäscher ausgebildetes, mit der katalytischen Flüssigkeit gefülltes Gefäß führt, den mit Aldehyddämpfen beladenen Gasstrom vom Aldehyd durch Auswaschen befreit und, gegebenenfalls mit Frischgas gemischt, erneut der Apparatur zuführt. Die vom Acetylen bzw. dem daraus gebildeten Acetaldehyd befreiten Gase können beispielsweise als Heizgase Verwendung finden.
  • Die Arbeitstemperaturen richten sich nach der Konzentration der Lösung und den jeweils angewandten Drucken; im allgemeinen liegen sie etwa zwischen 8o° und a5o°.
  • Es sind bereits Versuche veröffentlicht worden, die sich mit dem Einfluß bestimmter Salzlösungen auf die Hydratation von Kohlenwasserstoffen der Acetylenreihe beschäftigen. Es wurden dabei . Lösungen von Acetaten, Chloriden und Bromiden des Cadmiums, Zinks und Magnesiums in Konzentrationen von io°/o angewandt, und zwar in der Weise, daß man Acetylen zusammen mit diesen Lösungen in Selterswasserflaschen mehrere Stunden lang auf ioo° erhitzte. Die Ergebnisse waren indessen unbefriedigend. Durch die Anwendung erheblich konzentrierterer Lösungen gemäß der Erfindung, nämlich solcher Konzentrationen, daß die Lösungen noch als Anhydrosäuren vorliegen, beispielsweise im Falle des Zinkchlorids einer Mindestkonzentration von 52°/0, erzielt man im Gegensatz zu den früher durchgeführten Versuchen befriedigende Ausbeuten. an Acetaldehyd, wobei die in jenem Fall vorgeschriebene weitgehende Reinigung des umzusetzenden Acetylens nicht erforderlich ist. Im übrigen ist bei den älteren Versuchen die besondere Wirksamkeit der zur Bildung von Anhydrosäuren befähigten Salze nicht erkannt worden, denn man hat dort keinen Unterschied zwischen Cadmium- und Zinksalzen einerseits und den nicht zur Bildung von Anhydrosäuren befähigten Magnesiumsalzen andererseits gemacht. Beispiel i Ein durch thermische-Zersetzung von Methan im elektrischen Lichtbogen gewonnenes Gasgemisch, daß von Ruß und durch Waschen mit Gasöl von höheren ungesättigten Kohlenwasserstoffen befreit ist und folgende Zusammensetzunghat: 15'/,Methan, 4.,5°/oStickstoff, 6$,5°/o Wasserstoff und 12°1o Acetylen, wird durch ein zylindrisches, mit i5oo Volumteilen Zinkchloridlösung (i Mol Zinkchlorid : q. Mole Wasser) beschicktes, verbleites Rohr unter 16 Atm. Druck mit einer Strömungsgeschwindigkeitvon 6ooooVolumteilen in der Stunde bei etwa 17o° geleitet. Das die Apparatur unter 15 Atm. verlassende Gas wird durch Wasserwäsche vom gebildeten Acetaldehyd befreit und zusammen mit Frischgas der Apparatur von neuem zugeführt. Das für die Umsetzung erforderliche Wasser (pro Stunde etwa 25 Volumteile) wird der Kontaktlösung' ständig zugeführt. Es werden pro Stunde etwa 7o Volumteile Acetaldehyd gebildet, dessen Reinheitsgrad etwa 96 bis 98 % beträgt.
  • Leitet man unter sonst gleichen Bediagungen den. Gasstrom durch eine Lösung, die auf i Mol Zinkchlorid 2 Mole Wasser enthält, so verharzt die Kontaktlösung allmählich, während sie beim Arbeiten unter gewöhnlichem Druck lange Zeit wirksam bleibt, jedoch erheblich geringere Mengen Rohgas in der Zeit- und Raumeinheit umzusetzen vermag.
  • Beispiel 2 Durch i5oo Volumteile einer Lösung von i Mol Zinkchlorid in 3 Molen Wasser leitet man bei einer Temperatur von 13o bis 135° das im Beispiel i angegebene Gas, das aber noch etwa iola höhere ungesättigte Kohlenwasserstoffe (Diacetylen, Allylen und Butadien) enthält, unter i Atm. Überdruck mit einer Strömungsgeschwindigkeit von ioooo Volumteilen pro Stunde. Dabei wird ein Teil der Lösung ständig über ein mit Bleicherde beschicktes Filter geführt und auf diese Weise von den Verunreinigungen befreit und hochaktiv erhalten. Die Aufarbeitung der Reaktionsgase erfolgt in der im Beispiel i angegebenen Weise; man erhält pro Stunde etwa io bis i2 Volumteile eines etwa 97°/oigen Acetaldehyds.
  • In derselben Weise verfährt man, wenn das Ausgangsgas noch geringe Mengen Ruß enthält: diese werden ebenfalls von der Bleicherde zurückgehalten. An Stelle von Zinkchlorid kann auch eine Mischung aus einer Lösung von 5 Molen Zinkchlorid in 15 Molen Wasser und einer solchen von i Mol Cadmiumchlorid in 3 Molen Wasser angewandt werden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Abänderung des Verfahrens des Hauptpatents 620402 zwecks Herstellung von Acetaldehyd aus Acetylen mittels konzentrierter wäßriger Lösungen, sogenannter Anhydrosäuren, dadurch gekennzeichnet, daß man das Acetylen oder die acetylenhaltigen Gasgemische unter erhöhtem Druck auf verdünnte, aber noch als Anhydrosäuren vorliegende Lösungen der zur Bildung von Anhydrosäuren befähigten Verbindungen einwirken läßt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Lösung von i Mol Zinkchlorid in 3 bis q. Molen Wasser anwendet.
DEI42800D 1931-10-15 1931-10-15 Verfahren zur Herstellung von Acetaldehyd aus Acetylen Expired DE621292C (de)

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