Verfahren zum Reinigen von reduzierbaren, cyclischen, organischen Verbindungen
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Reinigung von reduzierbaren, cyclischen, organischen Verbindungen und insbesondere von Phenol, Anilin und Nitrobenzol.
Bekanntlich enthalten reduzierbare, cyclische, organische Verbindungen wie Phenol, Anilin und Nitrobenzol oft metallische oder nichtmetallische Verunreinigungen, welche während der katalytischen Hydrierung den Katalysator beeinflussen und seine Wirksamkeit verringern oder dessen Selektivität nach- teilig beeinflussen. Beispielsweise hat handelsübliches Phenol einen Schwefelgehalt und einen Halogen- gehalt (z. B. als Chlor) von mehr als 20 ppm und einen Eisengehalt von mehr als 0, 3 ppm. Weiterhin sind in dem aus Cumolhydroperoxyd hergestellten Phenol noch alpha-Methylstyrol und Acetophenon vorhanden.
Bei Hydrierung mit einem üblichen Hydrierungskatalysator erhält man mit einem derart verunreinig- ten Phenol nur verhältnismässig schlechte Ausbeuten, niedrige Umwandlungsgeschwindigkeiten und ferner noch eine schnelle Vergiftung des Katalysators. Wenn das Phenol, was allgemein üblich ist, vor dem Hy- drieren gelagert wird, so werden diese nachteiligen Wirkungen nur noch verstärkt. Handelsübliches Anilin und Nitrobenzol enthalten im allgemeinen merkbare Mengen an Eisen-, Schwefel-und Halogen verunreinigun, gen. Bei der katalytischen Hydrierung derartiger Stoffe ergibt sich ebenfalls eine verhältnismässig schlechte Ausbeute, niedrige Umwandlungsgeschwindigkeit und eine sehr schnelle Verschlechterung der Wirksamkeit und Selektivität des Katalysators.
Durch Lagern von Anilin und Hydrobenzol wird, genau wie bei Phenol, diese Wirkung noch verstärkt.
Die bisher bekannten Verfahren zur Reinigung von reduzierbaren, cyclischen, organischen Verbindungen, welche derartige metallische und nichtmetallische Verunreinigungen enthalten und kataly- tisch hydriert werden sollen, sind unzureichend. Bei- spielsweise wird durch die Destillation des Phenols nach vorheriger Behandlung mit Alkalilaugen oder Mineralsäuren oder sauer reagierenden Substanzen der Gehalt an metallischen und nichtmetallischen Verunreinigungen im Phenol nicht so wesentlich ver ringert, dass das Material für die katalytische Hydrierung besser geeignet ist und/oder dass die Verunreinigung beim Lagern verhindert wird.
Obwohl bestimmte Verbindungen, wie Aminocarbonsäuren, welche bekanntlich metallische Verunreinigungen wirksam entfernen, bei unreinem Phenol als stabili sierende Zusätze verwendet worden sind, haben sie nur eine geringe Verbesserung der Ausbeute und/oder Erleichterung der katalytischen Hydrierung bewirkt.
Mit der vorliegenden Erfindung wird nun ein verbessertes Verfahren zum Reinigen von reduzierbaren, cyclischen, organischen Verbindungen und insbesondere von Phenol, Anilin und Nitrobenzol vorgeschlagen, welche metallische und nichtmetallische Verunreinigungen enthalten, so dass diese für die katalytische Hydrierung geeigneter sind und deren Lagerfähigkeit verbessert wird.
Erfindungsgemäss besteht das Verfahren zum Reinigen einer cyclischen, organischen Verbindung, welche leicht durch katalytische Hydrierung reduzier- bar und unter den Verfahrensbedingungen stabil ist, darin, dass die cyclische, organische Verbindung mit Athylendiamintetraessigsäure oder einem Alkali- oder Ammoniumsalz als Konditionierungsnüttel gemischt und das Gemisch mindestens eine Stunde bei mindestens 80 C erwärmt und die betreffende Verbindung aus dem Gemisch abdestilliert wird.
Obwohl sich die voraiegende Erfindung besonders auf die Reinigung von Phenol, Anilin und Nitro benzol bezieht, können auch andere reduzierbare, cyclische, organische Verbindungen nach diesem Verfahren gereinigt werden, und zwar beispielsweise u. a. Benzoesäure, Nitrocyclohexan, Chinolin, Toluidin und Methylendianilin.
Als Konditionierungsmittel wird das leicht erhält- liche Trinatriumsalz der Athylendiamintetraessigsäure bevorzugt. Es können jedoch die freie Säure oder andere Alkalisalze der Äthylendiamintetraessigsäure (wobei Ammoniumsalze eingeschlossen sind) ebenfalls verwendet werden. Es kann also Athylen- diamintetraessigsäure genau so gut wie die Mononatrium-, Dinatrium-, Tetranatrium-, Mononatrium monokalium-, Mononatrium-dikalium-, Dinatrium dikalium-, Trinatrium-monokalium-, Dinatrium-mono- kalium-, Monokalium-, Dikalium-, Trikalium-und Tetrakaliumsalze der Athylendiamintetraessigsäure verwendet werden. Im folgenden werden diese Verbdndungen alle als Konditionierungsmittel bezeichnet.
Die Menge der zugesetzten Konditionierungs- mittel ist gering und liegt im allgemeinen, berechnet als Trinatriumsalz der Athylendiamintetraessigsäure im Bereich von 0, 01 bis 2 Gew. % der cyclischen organischen Verbindung. Falls die reduzierbaren cyclischen Verbindungen verhältnismässig wenig Ver unreinigungen. enthalten, so kann bereits eine zufriedenstellende Reinigung bei einer Konzentration an Konditionierungsmittel von weniger als 0, 01 %, wie beispielsweise bei 0, 001 %, erfolgreich durchgeführt werden.
Es mag manchmal notwendig sein, grössere Mengen als 2 % an Konditionierungsmittel einzusetzen, wenn die cyclische organische Verbindung erheblich grosse Mengen Verunreinigungen enthält, wenn beispielsweise der Gesamtschwefel-und Halogengehalt im wesentlichen mehr als 100 ppm beträgt.
Im allgemeinen wird jedoch das Konditionierungs- mittel in Mengen von 0, 015 bis 0, 1 Gew. %, bezogen auf die cyclische organische Verbindung und berechnet als Trinatriumsalz der Athylendiamintetraessigsäure eingesetzt, um zu den gewünschten Ergeb- nissen zu gelangen ; eine derartige Menge wird demzufolge bevorzugt.
Bei der Reinigung von Phenol oder Anilin wird das Reaktionsgemisch vor dem Erwärmen vorzugs- weise mit einer kleinen Menge Ätzalkali, wie Natrium-oder Kaliumhydroxyd, versetzt. Dieses Atzalkali dient zur Neutralisierung der etwa in dem Phenol oder Anilin vorhandenen sauren Bestand teile.
Obwohl die Menge des zugesetztenAtzalkalis erheblich schwanken kann, wird es vorzugsweise in etwa gleicher Gewichtsmenge wie das Konditionierungs- mittel zugesetzt. Das Ätzalkali kann entweder trocken oder als wässrige Lösung verwendet werden.
Die Erwärmung wird mindestens bei etwa 80 und vorzugsweise mindestens bei etwa a 140 und beispielsweise im Bereich von etwa 150 bis 250 durchgeführt. Obwohl vorzugsweise bei Normaldruck gearbeitet wird, kann nach Wunsch auch bei Unterdruck gearbeitet werden. Am besten erfolgt das Erwärmen bei der Rückflusstemperatur des Reak tionsgemisches. Die Dauer der erforderlichen Erwär- mung ändert sich umgekehrt mit der verwendeten Temperatur. Je höher die Arbeitstemperaturen also sind, desto kürzer ist die erforderliche Dauer des Erwärmens. Im allgemeinen beträgt die Dauer der Erwärmung 1 bis 20 Stunden oder mehr, wobei mindestens 2 Stunden und beispielsweise 2 bis 6 Stunden bevorzugt werden.
Das Erwärmen soll insbesondere bei kontinuierlicher Durchführung des Verfahrens mindestens etwa 2 Stunden dauern.
Zur Erzielung der günstigsten Ergebnisse nach dem erfindungsgemässen Verfahren muss das mit Wärme behandelte Gemisch destilliert werden, um die gereinigte cyclische organische Verbindung zu isolieren. Diese Destillation kann nach Wunsch bei Normaldruck oder Unterdruck erfolgen.
Bei dem erfindungsgemässen Reinigungsverfahren wird nicht nur der Metallgehalt der cyclischen orga- nischen Verbindung sondern überraschenderweise auch die Menge an nicht metallischen Verunreinigungen einschliesslich der Schwefel-und/oder Halogen enthaltenden Substanzen und anderer verschiedener organischer Verbindungen wie alpha-Methyl- styrol, Acetophenon usw. verringert. Es wird ange nommen, dass derartige nichtmetallische Verunreini- gungen grundsätzlich für die nachteiligen Einflüsse bei der katalytischen Hydrierung der cyclischen orga- nischen Verbindung verantwortlich ist. Im folgenden ist eine typische Zusammensetzung eines handels üblichen Phenols vor und nach dem Reinigen angegeben.
Gehalt in ppm Gehalt in ppm vor Reinigung nach Reinigung Eisen 0, 3 0, 1 Schwefel 20 20 Halogen 20 20 alpha-Methylstyrol 100-150 50-75 Acetophenon 150-200 75-100
Die katalytische Hydrierung einer erfindungs- gemäss gereinigten Verbindung fuhrt zu bemerkenswert besseren Ausbeuten an Reduktionsprodukten mit hoheren Umwandlungsgeschwindigkeiten und geringeren Mengen an unerwünschten Nebenprodukten, wobei der Katalysator bezüglich seiner Akti vität oder Selektivität im wesentlichen nicht nachteilig beeinflusst wird. Der Katalysator kann deshalb mit äusserst geringen Verunreinigungen im Kreislauf wieder zurückgeführt werden, so dass er bei einem kontinuierlichen Hydrierungsverfahren eingesetzt werden kann.
Die verbesserte Lagerstabilität der erfindungsgemäss gereinigten cyclischen organischen Verbindungen ergibt noch einen weiteren Vorteil, nämlich, dass jetzt die betreffende Verbindung vor ihrer Verwendung ohne wesentliche Einbusse der durch die Reinigung erzielten Vorteile längere Zeit gelagert werden kann. Beispielsweise kann das erfindungs- gemäss gereinigte Phenol längere Zeiten und sogar in eisernen Behältern in. geschmolzenem Zustand transportiert oder gelagert werden, ohne dass sich die Farbe oder der pH-Wert wesentlich verändert, wobei das Material immer noch zur katalytischen Hydrierung geeignet ist.
Im folgenden soll die Erfindung anhand von einigen Beispielen näher erläutert werden, wobei sich sämtliche Mengen und Prozentangaben auf das Gewicht beziehen.
Beispiel I
Es wurde ein Gemisch aus 4000 Teilen handels- üblichem Phenol, welches nach dem Cumolhydro- peroxyd-Verfahren hergestellt war und als Verunrei- nigung Eisen, Schwefel, Halogen, alpha-Methylstyrol und Acetophenon enthielt, sowie aus 0, 8 Teilen des Monohydrates des Trinatriumsalzes der Athylendiamintetraessigsäure (im folgenden als Trinatrium EDTA) und 0, 8 Teile Natriumhydroxyd in eine Destillationsvorrichtung gebracht, welche eine Kolonne mit 10 Böden enthielt. Das Gemisch wurde bei seiner Rückflusstemperatur von etwa 182 unter Normaldruck erwärmt und 2 Stunden mässig unter Rückfluss am Sieden gehalten.
Das Phenol wurde dann bei Normaldruck abdestilliert, bis die Temperatur am Säulenkopf bei ansteigender Blasentempe- ratur zu fallen begann, was zeigte, dass in der Blase nur noch hochsiedende Anteile vorhanden waren.
Die verbesserte Qualität des destillierten Phenols wurde nach dem folgenden Hydriertest bestimmt.
Ein Reaktionsgemisch mit einem Gehalt von 1000 Teilen des gereinigten Phenols, 1 Teil eines 5 % Palladium-auf-Kohle-Katalysators und 0, 01 Teile Natriumoarbonat wurden in einen geeigneten Druckreaktor gegeben. Das Reaktionsgemisch wurde auf 185 erwärmt und umgewälzt, während Wasserstoff in den Boden des Reaktors so schnell eingeleitet wurde, dass ein Wasserstoffüberschuss unter einem Druck von 4, 9 kg/cm2 aufrechterhalten wurde. Nach 150 Minuten war die Geschwindigkeit des Wasserstoffverbrauches unter 24 Liter je Stunde gefallen, was anzeigte, dass die Umsetzung beendet war. Das Gemisch wurde aus dem Reaktor entfernt und der Katalysator wurde durch Infrarotspektralanalyse auf Cyclohexanon, Cyclohexanol und Phenol quantitativ untersucht.
Das Hydrieren wurde dann in einem zweiten Durchgang wiederholt, wobei die ursprüng- liche Katalysatormenge und eine frische Menge des gereinigten Phenols verwendet wurden. Die Ergebnisse dieses Versuches sind in der folgenden Tabelle I im Vergleich mit einer ähnlichen katalytischen Hydrierung des ungereinigten Phenols angegeben.
Tabelle 1
Reinigung mit 0, 2% Trinatrium EDTA ErgebnissebeiderHydrierung""Reinigungggg Ergebnisse bei der Hydrierung lmal hydriert lmal hydriert 2mal hydriert Zeitdauer, in Minuten 195 150 150 Gehalt an Cyclohexanon in % 40 97, 5 97, 5 Gehalt an Cyclohexanon in %-2, 0 2, 0 Gehalt an Phenol in % 60 0, 5 0, 5
Die massgebenden Gesichtspunkte, nach welchen die Ergebnisse des obigen Hydriertestes beurteilt werden, sind die folgenden : 1. die längste annehmbare Zeit, die zur Beendi- gung der Hydrierung des Phenols notwendig ist, beträgt 180 Minuten ;
2. die annehmbare Mindestqualität des hydrier ten Produktes enthält mindestens 93 % Cyclo hexanon und nicht mehr als 6% Cyclohexanol sowie nicht mehr als 1% Phenol.
Beispiele 2 bis 9
Die Ergebnisse der Versuche, bei welchen ein oder mehrere. der Veränderlichen des Verfahrens gemäss Beispiel 1 abgeändert wurden, sind in der folgenden Tabelle II angegeben : Tabelle Il
Ergebnisse beim Hydrierungstest Zeit *y Beispiel Reinigungsverfahren Katalysator-in Cyclo-Cyclo-%
Behandlungen Minuten hexanon hexanol im Produkt 2 Gemäss Beispiel 1 ohne keines 1 180 81 18 1
Behandlungszusätze 2 240 61 30 8 3 Gemäss Beispiel 1 ohne 0, 02% NaOH 1 150 94 5 1, 0
Konditionierungsmittel 2 210 85 3, 5 1, 5 4 Gemäss Beispiel 1 mit 0, 01% Trinatrium EDTA 1 160 96 3 1 geringen Konzentrationen 0, 01% NaOH eines Behandlungsmittels 5 Gemäss Beispiel 1 ohne 0, 02% Trinatrium EDTA 1 150 97, 6 1, 7 0,
7
Verwendung von NaOH 2 155 98, 5 1, 2 0, 3 6 Gemäss Beispiel 1 ohne 0, 1 % Athylendiamin-1 150 95 4 < 0, 5
Verwendung von NaOH tetraessigsäure 2 180 93 6 < 0, 5 mit anderem Konditionie- rungsmittel 7 Gemäss Beispiel 1 ohne 0, 1 % Tetranatriumsalz 1 150 96, 5 3 < 0, 5
Verwendung von NaOH der Athylendiamin- mit anderem Konditionie-tetraessigsäure rungsmittel 8 Gemäss Beispiel 1, jedoch 0, 02% Trinatrium EDTA 1 180 95 4 1 war Rückflussbehandlung 0, 02% NaOH 2 240 90 6 4 kürzer als 1 Stunde 9 Gemäss Beispiel 1 ohne 0, 02% Trinatrium EDTA 1 180 91, 5 5 3,
5 Rückflussbehandlung 0, 02% NaOH 2 210 92, 5 6 1, 5 (Reaktionsgemisch wurde in 15-30 Minuten auf 182 C bei Normal druck erwärmt)
Beispiel 10
Zum Reinigen von handelsüblichem Anilin, welches Eisen-, schwefelhaltige und halogenhaltige Ver unreinigungen enthielt, wurde das Reinigungsverfahren gemäss Beispiel 1 durchgeführt, wobei jedoch die Rückflusstemperatur etwa bei 185 C lag. Die Qualität des gereinigten Anilins wurde durch katalytische Hydrierung zu Cyclohexylamin bestimmt.
Hierbei wurden 500 Teile gereinigten Anilin und 10 Teile 5 % Palladium-auf-Kohle-Katalysator in einen Reaktor gegeben, welcher mit einem erwärmten Kondensator für die aus dem Reaktor austretende Gase versehen war. Das Reaktionsgemisch wurde auf 155 bis 165 C bei einem Wasserstoffdruck von 0 bis 0, 35 atü erwärmt. In das gerahrte Reaktionsgemisch wurde Wasserstoff mit einer Geschwindigkeit von 200 bis 225 Liter je Minute eingeleitet. Die Temperatur im Kondensator wurde auf 130 bis 135 C gehalten, so dass das Cyclohexylamin aus dem Reaktor nahezu so schnell abdestilliert wurde, wie es gebildet wurde, während fast alles den Reaktor verlassende Anilin kondensiert und wieder in das Reaktionsgefäss zurückgeleitet wurde.
Nach etwa 1 bis 11/2 Stunden erreichte die Destillationsgeschwindigkeit des Rohanilins einen Wert von 86, 5 Teilen je Stunde. Zu diesem Zeitpunkt wurde mehr gereinigtes Anilin in den Reaktor gegeben, um das Volumen des Reak tionsgemisches konstant zu halten. Die Umsetzung wurde Stunden fortgesetzt. Die Ausbeute an Cyclohexylamin und an höher siedenden Anteilen ausgedrückt in durchschnittlicher Herstellungsgeschwindigkeit in Teilen je Stunde wurden durch eine dampf phasenchromatographische Bestimmung der Fraktionen des Rohdestillates bestimmt. Die Qualität eines ungereinigten Anilins wurde ebenfalls mit dieser katalytischen Hydrierung bestimmt. Die Ergebnisse dieser Teste sind in der folgenden Tabelle III angegeben.
Tabelle 111 Durchschnittsgeschwindigkeiten der Herstellung ohne Reinigungs-Reinigung gemäss bei 24 Stunden Hydrierung von verfahren Beispiel 10 Cyclohexylamin in Teilen je Stunde 30 42 Hochsiedende Anteile in Teilen je Stunde 2, 1 1, 3
Die obigen Werte zeigen die verbesserte Qualität und Ausbeute des durch katalytische Hydrierung erhaltenen Produktes, welches gemäss Erfindung gereinigt worden war.
Beispiel 11
Handelsübliches Nitrobenzol, welches Eisen, sowie schwefel-und halogenhaltige Verunreinigungen enthielt, wurde nach dem Verfahren gemäss Beispiel 1 gereinigt, wobei jedoch jetzt kein Natrum- hydroxyd zugesetzt und eine Temperatur von etwa 211 C eingehalten wurde. Die Qualität des gereinigten Nitrobenzols wurde durch katalytische Hydrierung zu Anilin bestimmt. Ein Gemisch von 1900 Teilen des gereinigten Nitrobenzols und 1, 0 Teil eines 5 % Palladium-auf-Kohle-Katalysators wurde in einen Reaktor wie in Beispiel 10 eingebracht.
Nach Erwärmen des umgewälzten Gemisches auf etwa 150 bis 165 C wurde Wasserstoff in den unteren Teil des Reaktors so schnell eingeleitet, dass ein t) ber- schuss an Wasserstoff unter einem Druck von 4, 9 kg/cm2 vorhanden war. Der Kondensator wurde auf 100 bis 110 C gehalten, damit das bei der Reduktion gebildete Wasser aus dem Reaktions- gemisch entfernt werden konnte. Dieses Wasser wurde von einem Kondensator aufgenommen und in einem gesonderten Gefäss gesammelt. Das Hydrieren wurde bis zur, Beendigung der Wasserentwicklung fortgesetzt. Beim Kühlen wurde der Reaktor mit Stickstoff von dem Wasserstoff gereinigt. Das Reak tionsgemisch wurde von dem Katalysator abfiltriert, worauf Wasser und etwa vorhandene höher siedende Anteile von dem Rohanilin abdestilliert wurden.
Das Versuchsergebnis wurde in Prozent des umgewandel ten Nitrobenzols ausgedrückt, welches während des Reaktionsablaufes durch die Wasserentwicklung gemessen wurde. Die Qualität des ungereinigten Nitrobenzols wurde ebenfalls nach diesem Verfahren bestimmt. Die Untersuchungsergebnisse sind in der folgenden Tabelle IV angegeben.
Tabelle IV
Hydrierzeit umgewandeltes Nitrobenzol Reinigungsverfahren in Stunden in % keines 2, 5 zu vernachlässigen* gemäss Beispiel 11 2, 5 etwa 30% gemäss Beispiel 11 8 > 99% ** * weniger als 1 ml Wasserentwicklung ** die Wasserstoffaufnahme fiel auf weniger als 24 Liter je Stunde
Beispiel 12
Handelsübliches Phenol mit einem Gehalt von 18 ppm Schwefel, 24, 1 ppm Chlor und 196 ppm Acetophenol wurde nach dem Verfahren gemäss Beispiel 1 unter Verwendung von 0, 1 Trinatrium-EDTA und 0, 1 % Natriumhydroxyd gereinigt. Das erhaltene 'Produkt enthielt 3 ppm Schwefel, 4, 8 ppm Chlor und < 1 ppm Acetophenon.
Das gereinigte Phenol wurde 5 Tage bei 60 C in Gegenwart von kohlenstoffhaltigem Stahl gelagert und dann gemäss Beispiel l hydnert. Die erhaltenen Messwerte sind in der folgenden Tabelle V angegeben.
Tabelle V Katalysatordurchgang 1 2 Zeit in Minuten 150 150 % Cyclohexanon 97, 0 95, 5 % Cyclohexanol 2, 5 4, 0 % Phenol < 0, 5 < 0, 5 Beispiel 13
Eine Probe handelsübliches und nach dem Verfahren gemäss Beispiel 5 gereinigtes Phenol wurde 48 Stunden bei 120 C in einem Glasgefäss und unter Luft gelagert. Der pH-Wert, die Farbe und die Qualität des Phenols wurden vor und nach dem Lagern mach dem in Beispiel 1 beschriebenen Hydrierversuch bestimmt. Dieses Verfahren wurde mit ungereinigtem Phenol wiederholt, die Messwerte dieser Versuche sind in der folgenden Tabelle VI aufge fart.
Tabelle VI
Me¯werte beim Hydrierversuch vor dem Lagern
Farbe Farbe pH-Wert pH-Wert Zeit % % % Reinigungs- vor nach vor dem nach dem Katalysator- in Cyclo- Cyclo- %
Verfahren dem Lagern dem Lagern Lagern Lagren Behandlungen Minuten hexanon hexanol Phenol im Produkt ohne hellgebrÏunt dunkelbraun 5,9 5,24 1 195 < 40 > 60 gemäss farblos hellgebräunt 6, 25 5, 79 1 150 97, 6 1, 7 0, 7 Beispiel 5 2 155 98,5 1,2 0, 3
Messwerte beim Hydrierversuch nach dem Lagern
Z'eit Reinigungs-Katalysator- verfahren Behandlungen Minuten hexanon hexanol im Produkt Beispiel 5
Beispiel 5 Beispiele 14 und 15
Eine Probe eines handelsüblichen Phenols, welches gemäss Beispiel 1 mit 0, 1 % Trinatrium-EDTA und 0, 1 % Natriumhydroxyd behandelt worden war,
wurde 120 Stunden bei 60 C in einem kohlenstoff- haltigen Stahlbehälter aufbewahrt, dessen effektive Berührungsfläche 400 cm2/Liter Phenol betrug. Die Qualität des Phenols wurde vor und nach der Lagerung durch die in Beispiel 1 beschriebene Hydrierung abgeschätzt. Dieses Verfahren wurde mit weiteren Proben handelsüblichem Phenol durchgeführt, welche gemäss Beispiel 1 mit 0, 1 % Natriumhydroxyd, aber ohne Konditionierungsmittel behandelt worden war.
Die Ergebnisse dieser Versuche sind in der folgenden Liste zusammengefasst.
Tabelle Vll
Messwerte beim Hydrierversuch vor dem Lagern
Zeit % % Beispiel Reinigungsverfahren Behandlungsmittel Katalysator-in Cyclo-Cyclo-%
Behandlungen Minuten hexanon hexanol Phenol im Produkt 14 Gemäss Beispiel 1, jedoch 0, 1 % Trinatrium EDTA 1 160 97, 1 2, 0 0, 9 wurden höhere Konzen-0, 1% NaOH 2 155 97, 6 2, 1 0, 3 trationen an Behandlungs mittel verwendet 15 Gemäss Beispiel 1, jedoch 0, 1% NaOH 1 150 95, 5 3, 5 1, 0 mitO, 1% NaOH, aberohne 2 150 92, 5 4, 0 3, 5
Verwendung von Kondi tionierungsmittel
Messwerte beim Hydrierversuch nach dem Lagern
Zeit % % % Beispiel Katalysator-in Cyclo- Cyclo- % @@ @ @@
Minuten hexanon hexanol im Produkt 14 1 150 98, 4 1, 4 0,
2 2 155 96, 2 3, 4 0, 4 15 1 180 93, 5 2, 5 4, 0 2 240 87, 5 2, 5 10, 0
Beispiel 16
Eine Probe handelsübliches Anilin, welches nach dem Verfahren gemäss Beispiel 10 gereinigt worden war, wurde in einem Glasgefäss unter Luft bei Zim mertemperatur aufbewahrt. Die Farbe des Anilins wurde in Barrett Einheiten, und zwar vor und nach dem Lagern bestimmt. Dieser Versuch wurde mit ungereinigtem Anilin wiederholt, die Ergebnisse dieser Versuche sind in der folgenden Tabelle VIII aufgeführt.
Tabelle VIII Farbe in Barretts Einheiten ohne Reinigung gemäss Beispiel 10 mit 0, 02% Trinatrium-EDTA nach Stunden ohne Zusatz und 0, 02% NaOH gereinigt
0 Stwnn 1 < 1 150 Stunden 2 200 Stunden 3 250 Stunden < 1 400 Stunden 2 600 Stunden 2