DE619636C

DE619636C - Selbsttaetige Umschaltvorrichtung fuer elektrisch beheizte Geraete, deren Heizwicklung zwecks schnellen Anheizens voruebergehend an eine hohe Spannung gelegt wird

Info

Publication number: DE619636C
Application number: DES113100D
Authority: DE
Inventors: Rudolf Brey
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1934-03-03
Filing date: 1934-03-03
Publication date: 1935-10-04

Description

DEUTSCHES REICH

Sur. Lid. engend
2 5 NOV. 1935

AUSGEGEBEN AM 4. OKTOBER 1935

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21 h GRUPPE 13 ίο

Patentiert im Deutschen Reiche vom 3. März 1934 ab

Die Erfindung bezieht sich auf eine selbsttätige Umschaltvorrichtung für elektrisch beheizte Geräte, dere.i Heizwicklung zum Zweck schnellen Anheizens vorübergehend an hohe Spannung gelegt wird.

Es ist bereits bekannt, elektrisch beheizte Geräte, z. B. Kochplatten, während einer kurzen Anheizzeit wesentlich höher als im Betriebszustand zu belasten. Die für den Betriebszustand bemessenen Geräte leiden dabei keinen Schaden. Die Temperatur, die ein Heizleiter dauernd ertragen kann, ist zwar auf einen bestimmten Wert beschränkt, da das ganze Gerat im gewöhnlichen Betriebszustand sehr heiß wird und die Wärmeabfuhr trotz hoher Heizleitertemperatur begrenzt ist. Beim Anheizen des kalten Gerätes liegen die Verhältnisse aber anders. Das kalte Gerät kann schon in sich selbst eine erhebliche Wärme aufnehmen und aufspeichern. Bei dem großen Unterschied zwischen der Temperatur des kalten Gerätes und der höchstzulässigen Temperatur des Heizleiters ist eine sehr starke Wärmezufuhr unbedenklich, bis diese Höchsttemperatur erreicht ist. Man kann die Umschaltung von starker auf schwache Belastung von Hand oder auch durch selbsttätig wirkende Umschalter herbeiführen.

Beim Gegenstand der Erfindung steuert der übliche Regelschalter des Gerätes mittels einer Kurvenscheibe einen mit Verzögerung arbeitenden Ouecksilberumschalter, der nach Verlauf einer bestimmten Zeit nach dem Einschalten die Heizwicklung von hoher Spannung auf niedrige Spannung umschaltet.

In Fig. ι ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, angewendet auf eine Kochplatte, dargestellt, die mit einem Regelschalter mit drei Betriebsstellungen versehen ist.

Die Kochplatte 11 wird mittels des Regelschalters 15 geschaltet, der vom Handgriff 16 aus der Nullstellung in die verschiedenen Betriebsstellungen umgelegt wird. Mit dem Handgriff 16 ist eine Kurvenscheibe 17 verbunden, die mittels einer um den Punkt 19 schwenkbaren, Stange 24 einen Quecksilberumschalter 20 aus der einen in die andere Stellung bringt. Der Quecksilberumschalter ist durch die Brücke oder Zunge 25 in zwei Räume M und N geschieden, die durch eine feine Öffnung 26 miteinander in Verbindungstehen.

Wird der Handgriff 16 von Stellung 0 auf Stellung 1 gelegt, so läuft das Rädchen 18 an der Stange 24 auf die Kurve 17 auf, und der Ouecksilberumschalter wird in die in Fig. 2 dargestellte Lage gekippt. Das Quecksilber kann wegen des kleinen Durchflußquerschnittes aus dem Raum N nur langsam in den Raum Jl/ ausfließen. Solange die Anschluß-

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden;

Rudolf Br ey in Meißen, Sa.

punkte 22 und 23 noch durch Quecksilber leitend verbunden werden, bleibt die Kochplatte 11, wie aus Fig. 1 ersehen werden kann, an die hohe Spannung zwischen den Phasen R und vS" angeschlossen. Sobald das Quecksilber aber von der Anschlußstelle 23 abgeflossen ist, kommt es mit der Anschlußstelle 21 in Berührung, und die Kochplatte ist nunmehr über die Anschlußstellen 21 und 22 an die niedrige Spannung zwischen Phase R und Phase O angeschlossen, ohne daß an der Stellung des Handgriffes 16 irgend etwas geändert wird. In Stellung 1 des Schalters 15 sind die beiden Heizwicklungen 12 und 13 parallel geschaltet. Durch Weiterdrehen des Handgriffes in die Regelstellung 2 wird nur die Heizwicklung 12 eingeschaltet. In Stellung 3 sind die Heizwicklungeni2 und 13 in Reihe geschaltet. Die Durchflußöffnung 26 muß in ihrem Querschnitt so gewählt werden, daß das Quecksilber während der zum Anheizen der Kochplatte erforderlichen Zeit die Anschlußpunkte 22 und 23 berührt.

Wird der Handgriff 17 wieder auf Null zurückgelegt, so nimmt der Quecksilberumschalter 20 wieder die in Fig. 1 dargestellte Lage ein. Man kann durch Ausbildung der Brücke 25 erreichen, daß das Rückfließen des Quecksilbers in die in Fig. 1 dargestellte Lage mehr oder weniger schnell erfolgt. Es ist vorteilhaft, wenn die Umlegung des Quecksilberumschalters in die Nullstellung erst nach einer gewissen Zeit die Betriebsbereitschaft für hohe Spannung wieder herbeiführt, weil dadurch verhindert wird, daß durch Fehlbetätigung des Schalters sofort die hohe Anheizleistung wieder eingeschaltet wird, die das Gerät gefährden könnte.

"Es ist natürlich auch möglich, die beschriebene Umschaltvorrichtung dazu zu benützen, eine anfänglich normale Leistung auf eine wesentlich geringere Leistung herabzusetzen. Bei einer Kochplatte kann z. B. die normale Leistungsaufnahme auf eine Fortkochstufe verringert werden.

Claims

Patentansprüche:

i. Selbsttätige Umschaltvorrichtung für elektrisch' beheizte Geräte, deren Heizwicklung zum Zweck schnellen Anheizens vorübergehend an eine hohe Spannung gelegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der übliche Regelschalter des Gerätes einen mit Verzögerung arbeitenden Quecksilberumschalter steuert, der nach Verlauf einer bestimmten Zeit die· Heizwicklung von hoher Spannung auf niedrige Spannung umschaltet.

- 2. Umschaltvorrichtung für elektrisch beheizte Geräte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auch bei Zurückführung des Quecksilberumschaiters in die Nullstellung das Quecksilber mit Verzögerung zurückfließt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen