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Viersäulenpresse Die bekannten neigbaren Exzenterpressen sind derart
ausgebildet, daß die gesamte Maschine in einem besonderen Gestell neigbar gelagert
wird.
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Es sind bereits Säulenpressen bekannt, bei denen vier Säulen im Tisch
eines Maschinenkörpers geführt sind und eine sie verbindende Kopf- und Fußplatte
tragen. An letzterer greift in bekannter Weise die Kurbel bzw. die Pleuelstange
eines entsprechenden Antriebs an.
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Bei ;diesen bekannten Säulenpressen ist der Bedienungsstand oft am
freien Ende der waagerecht liegenden Kurbelwelle vorgesehen, und das am anderen
Ende derselben gelagerte Schwungrad gestattet nicht, daß das Arbeitsstück bei neigbarer
Lagerung der gesamten Maschine in einem besonderen Gestell, was allein möglich ist,
in üblicher Weise nach hinten ausfallen kann. Man ist vielmehr gezwungen, die Ausfallrinne
seitwärts zu verlegen.
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Bei Anordnung von mechanischen Vorschubvorrichtungen verläuft der
Vorschub des Werkstoffs dementsprechend senkrecht zur Achse der Antriebskurbelwelle.
Eine neigbare Ausbildung der Maschine ist nahezu unmöglich, da die gesamte Maschine
in einem besonderen Gestell geschwenkt werden müßte. Der Antrieb des Vorschubes
gestaltet sich bei diesen bekannten Maschinen sehr umständlich, da er-von der Schwungradseite
abgeleitet und zu den seitwärts befindlichen Walzen oder Vorschubzangen geführt
werden muß. So hat man zum Antrieb der Vorschubvorrichtung bei derartigen Ausführungen
die Kurbelschleife gewählt, welche wohl einwandfrei arbeitet, jedoch den Bedienungsmann
bzw. die Bedienung des Werkzeuges behindert.
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Ein weiterer Nachteil derartiger Ausführungen besteht darin, daß eine
neigbare Anordnung mit Schwierigkeiten hinsichtlich des Antriebs und, der Gestaltung
des Maschinenkörpers verknüpft ist.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Viersäulenpresse, bei der das
auf vier im Tisch geführten Säulen ruhende Kopfstück von einer im Fuß des Maschinenkörpers
gelagerten Kurbel- bzw. Scheibekurbelwelle gegen den Tisch zu bewegt wird, wobei
die Kurbelstange in bekannter Weise eine die vier Säulen verbindende Fußplatte antreibt.
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Das Neue und Erfinderische besteht darin, daß die Presse neigbar ist,
da der obere Teil des Maschinenkörpers mit den im Tisch geführten Säulen um die
Achse der Kurbel-bzw. Scheibenkurbelwelle schwenkbar und auf der Welle oder deren
im Unterteil befestigten Lagern gelagert ist. Die Verstellung -des neigbaren Teils
erfolgt in bekannter Weise mittels Schrauben und Spindeln in Schlitzen des unteren
Maschinenkörperteils.
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Der Vorteil einer derartigen Anordnung besteht darin, daß lediglich
der Tisch mit den darin geführten Säulen und dem Kopfstück geschwenkt wird und andererseits
die Antriebswelle im feststehenden Teil gelagert ist
und durch das
Schwenken in keiner Weise beeinfluß@ wird: frri'degenteil kann die Antriebswelle
bzw. deren Lager oder Lageraugen vorteilhaft für die Lagerung des oberen Teils herangezogen
werden. Da die Welle quer zum Standort des Bedienungsmannes liegt, ist ein völlig
fieies Abfallen der Arbeitsstücke bei geneigter Presse nach hinten möglich. ,Der
Bedienungsmann kann zudem unbehindert bis dicht an das Werkzeug gelangen. Bei Benutzung
eines Werkstoffvorschubes, beispielsweise einer Walzenvorschubvorrichtung,welche
nunmehr entsprechend in, der Achsrichtung der Kurbelwelle liegt, gestaltet sich
der Antrieb dieser Vorschubvorrichtung nach der Erfindung besonders einfach und
zweckmäßig. Eine am Ende der Kurbelwelle auf dieser vorgesehene Kurbelscheibe ist
auf kürzestem Wege durch nur eine Kurbelstange mit dem normalen'Walzenantrieb verbunden,
ohne irgendwie die Bedienung. der Maschine zu erschweren. Das Zubehör der Scheibenkurbel-
bzw. Kurbel-. welle, wie Pleuelstange, Sicherheitsdrehkeilkupplung, Bremse usw.
entspricht völlig den bekannten Ausführungen, so daß damit eine den normalen Pressen
überlegene, vielseitig verwendbare Maschine bei größtmöglicher Verwendung von Normalteilen
geschaffen ist. Da eine schädliche Federung kaurd -auftreten kann, ist die Maschine
besonders für hochwertige Arbeiten geeignet. ' Der Erfindungsgegenstand ist auf
der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel schäübildlich dargestellt, und zwar zeigt
Fig: i- die Maschine in Vorderansicht, Fig. 2 eine Seitenansicht, Fig.3 einen Schnitt
durch ein Kurbelwellenlager.
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In dem oberen Teil eines Maschinenkörpers a ist ein üblicher Scheibenkurbelantrieb
eingebaut, wie er dem einer doppellagerigen Exzenterpresse entspricht.' Er besteht
aus einer vom Schwungrad b über die Drehkeilkupplung c angetriebenen Scheibenkurbel-oder
Kurbelwelle e, an deren anderem Ende sich die Bremse f befindet. Die Pleuelstange
d
ist in bekannter Weise mit einer Druckplatte g- mittels Kugel und Kugelpfanne
verbünden. Auf dem Lager h (Fig. 3) der Kurbelwelle e ist ein oberer Maschinenkörperteil
i schwenkbar gelagert. Dieser kastenförmige obere Teil i ist nach oben hin als Tisch
ausgebildet, durch bzw. in welchem Säulen k geführt sind. Diese Säulen k tragen
über dem Tisch eine Kopfplatte 1, welche in bekannter Weise durch Muttern o. dgl.
in der Höhe verstellbar ist, während die Säulen an ihrem anderen Ende in der Druckplatte
g fest verankert sind. An dem Tisch des Teiles i ist fernerhin ein Walzenvorschub
m angeordnet, dessen Vorschubrichtung in der Achse der Scheibenkurbelwelle liegt.
Die Walzen werden in bekannter Weise von einer am Ende der Welle e angeordneten
Kröpfscheibe n angetrieben. Der Teil i ist mittels Schrauben in einem Schlitz o
des Teiles a geführt und kann auf diese Weise verschwenkt und festgestellt werden.
Ein Verschwenken des Teiles i ist auf den Vorschub völlig ohne Einfluß, da d'ie
Stellung zwischen der Pleuelstange des Hauptantriebs und dem Kröpfscheibenantrieb
des Walzenvorschubes sich hierbei nicht verändert.
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Die Wirkungsweise der Maschine geht aus der Skizze eindeutig hervor.
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Die Pleuelstange d bewegt über die Druckplatte g die Säulen und damit
die Kopfplatte l gegen den Tisch i, so daß mit einem zwischen Kopfplatte Z und Tisch
eingespannten Werkzeug ohne weiteres Arbeiten, wie sie auf Scheibenkurbelpressen
üblich sind, vorgenommen werden können.