DE617855C - Verfahren zur Beschleunigung der Haertung von Phenol-Aldehyd-Kondensationsprodukten - Google Patents

Description

• Verfahren zur Beschleunigung der Härtung von Phenol-Aldehyd-Kondensationsprodukten Es ist bereits bekannt, daß man die Härtung von Phenol-Aldehyd-Kondensationsprodukten durch bestimmte Zusätze beschleunigen kann.
• Es wurde nun gefunden, daß man die Härtung von Phenol-Aldehyd-Kondensationsprodukten sehr erheblich beschleunigen kann, wenn man. diesen bzw. den daraus hergestellten Preßmassen hochsiedende aliphatische Basen mit gerader Kette und mit einem PH-Wert über io, die im Molekül zugleich primäre und sekundäre Aminogruppen besitzen, oder Gemische solcher Basen zusetzt. Im allgemeinen genügen schon geringe Mengen dieser Basen, z. B. 1/2 bis i %, berechnet auf das Gewicht des angewandten Kondensationsproduktes, um eine starke Beschleunigung der Härtung zu erzielen. Als geeignete Basen seien beispielsweise genannt: Triäthylentetramin (PH - 1q:,2) oder Diäthylentriamin (PH = i2,3).
• Man hat schon früher versucht, Amine zur Beschleunigung der Härtung zu verwenden. So hat man z. B. Paraphenyldiamin als Härtungsbeschleuniger beim überführen von Novolak in ein Resit mittels methylenhaltiger Härtungsmittel zugesetzt. Vergleichsversuche zwischen Paraphenylendiamin und den genannten stark basischen Aminen ergaben, daß bei Verwendung von Paraphen5lendiamin die Beschleunigung der Härtung nicht erheblich ist, während mit den vorher genannten starken Basen eine wesentliche Herabsetzung der Härtungsdauer, insbesondere auch der Dauer des Preßvorganges, für Formstücke erzielt wurde. Man hat früher noch nicht erkamnt, daß der p1.1-Wert der Amine dabei eine ausschlaggebende Rolle spielt. Während Paraphenylendiamin :einen pH-Wert von etwas über 9 hat, zeigen die bei dem Verfahren. der Erfindung angewandten Amine Werte, die erheblich über io liegen.
• Die Wirkung der genannten stark basischen Amine tritt sowohl bei einem Zusatz zu einer Preßmisehung auf der Grundlage härtbarer Phenolharze wie auch zu Mischungen aus Novolak und Hexamethylentetramin (bzw. sonstigen aktive Methylengruppen @enthaltenden Verbindungen) ein.
• Die Beimischung der Amine kann sowohl zu den preßfertigen Harzen oder Preßmischungen unmittelbar vor dem Verpressen, z. B. durch homogenes Vermischen mit diesen in der Kugelmühle oder einer anderen Mischvorrichtung, geschehen, -als auch durch Zusatz der Amine in einem früheren Herstellungsstadium erfolgen. In letzterem Falle verfährt man beispielsweise so, daß man einem ganz oder auch teilweise kondensierten und entwässerten härtbaren Phenolharz etwaige Füllmittel, z. B. Holzmehl, sowie gegebenenfalls Farben und außerdem das betreffende Amin auf der Walze oder in einer Knetvorrichtung beimischt und nötigenfalls so lange walzt bzw. knetet, bis die zum Verpressen unter Druck und Hitzeerforderliche Kondensationsstufe bzw. :eine genügende Entwässerung erreicht ist. An die Stelle des härtbaren Phenolharzes kann, wie bereits erwähnt, auch ein -Gemisch aus einem Novolak und einer methylenabspaltenden Verbindung treten: 11n_ ter Phenolharzen sind im Sinne der vorliegenden Erfindung selbstverständlich auch Aldehydkondensationsprodukte von Kresolen, Ky-Ienolen, Resorcin usw. zu -verstehen.
• Beispiel i 5o Teile eines härtbaren Phenolharzes werden mit 5o Teilen Holzmehl unter Zusatz von i Teil Diäthylentriamin homogen gemischt und-bei :etwa 17o° unter :einem Druck von a- bis 3ookg/qcm in wenigen Minuten zu Formstücken gepreßt.
• Beispiel 2 5oTeile eines dauernd schmelzbaren Phenolharzes (Novolak) werden mit 42 Teilen Holzmehl, 8 Teilen Hexamethylentetramin und i Teil Triäthylentetraniin homogen vermischt und wie oben weiter behandelt. Beispiel 3 5o Teile eines dauernd schmelzbaren Phenolharzes - (Novolak) werden mit 42 Teilen Holzmehl, 8 Teilen Hexamethylentetramin und i Teil eines Gemisches aus etwa

  2o Teilen Diäthylentriamin,

  30 - Triäthylentetramin und

  5o - höherer Amine (Tetraäthylen-

  pentamin, Pentaäthylenhexamin

  usw. )

  homogen vermischt und wie oben weiter behandelt.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Beschleunigung der Härtung von Phenol-Aldehyd-Kondensationsprodukten und Preßmischungen daraus mittels organischer Basen, gekennzeichnet durch die Verwendung von hochsiedenden aliphatischen Basen oder Basengemischen mit gerader bette und mit einem PH-Wert über i o, die im Molekül zugleich primäre und sekundäre Aminogruppen besitzen.