DE642398C - Verfahren zur Herstellung von plastischen Massen und Presskoerpern daraus - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von plastischen Massen und Presskoerpern daraus

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DE642398C
DE642398C DEB159756D DEB0159756D DE642398C DE 642398 C DE642398 C DE 642398C DE B159756 D DEB159756 D DE B159756D DE B0159756 D DEB0159756 D DE B0159756D DE 642398 C DE642398 C DE 642398C
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urea
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DEB159756D
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Dr Herbert Appel
Dr Martin Gierth
Dr Arthur Miekeley
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STUDIENGESELLSCHAFT DER DEUTSC
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STUDIENGESELLSCHAFT DER DEUTSC
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    • C08L89/06Products derived from waste materials, e.g. horn, hoof or hair derived from leather or skin, e.g. gelatin
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung1 von. plastischen Massen und Preßkörpern daraus aus Leim, Harnstoff bzw. Thioharnstoff oder deren Derivaten und Formaldehyd oder formaldehydabspaltenden Substanzen. Es kommt dabei darauf an, daß man tierische Hautabfälle tinter Zusatz von Harnstoff oder Thioharnstoff oder deren Derivaten mit Wasser in Lösung bringt und die Leimlösung, zweckmäßig nach erfolgter Einengung, mit Formaldehyd, ο. dgl. behandelt, worauf man die erhaltene Masse pulverisieren und, gegebenenfalls nach Zusatz von Flußmitteln, auch härtenden Fluß- mitteln, heiß verpressen kann.
Man hat zwar schon vorgeschlagen,
plastische Massen aus Casein u. dgl. mit Hilfe von Harnstoff und Formaldehyd herzu-
• stellen; es war abier keineswegs vorauszusehen, daß es möglich sein würde, ungegerbte tierische · Hautabfälle, wie Leimleder u. dgl., in der oben angegebenen Weise in plastische Massen umzuwandeln, zumal sich die Hautabfälle durch, ihre Quellbarkeit vom Casein und ähnlichen Eiweißstoffen grundsätzlich unterscheiden. Diese Quellbarkeit aber macht anderseits die Hautabfälle für die Verarbeitung in Verbindung mit Harnstoff u.dgl. besonders geeignet, weil sich, auf diese Weise Lösungen beider Bestandteile leichter herstellen lassen. Außerdem ist die Härtung von tierischen Hautabfällen, wie Leimleder, im Gegensatz zu derjenigen des Caseins mit Schwierigkeiten verbunden, und es war daher, wie bereits erwähnt, nicht vorauszusehen, daß plastische Massen aus tierischen Hautabfällen, wie Leimleder, nach denselben Grundsätzen wie aus Casein hergestellt werden können. Die Verwendung tierischer Hautabfälle an Stelle des Caseins bietet aber deswegen, besondere Vorteile, weil jene als Abfallstoffe ein viel billigeres Ausgangsmaterial darstellen als das Casein.
Es ist in diesem Zusammenhang" auch schon vorgeschlagen worden, bei der Herstellung plastischer Massen aus Casein so zu verfahren, daß dieses zunächst in einer wäßrigen. Harnstofflösung in der Kälte gelöst wird, worauf die Lösung in eine Auflösimg von Harnstoff und Formaldehyd eingetragen und nun damit längere Zeit in der Hitze, gegebenenfalls in Gegenwart von Kondensationsmitteln, kondensiert wird. Gemäß vorliegender Erfindung werden hingegen die Hautabfälle in Gegenwart von Harnstoff o. dgl. leinfach in der Wärme, ζ. B. durch Ver- > kochen auf Leim, in Lösung gebracht, worauf dann nach Einengung der Zusatz des Härtungsmittels, wie Formaldehyd, erfolgt und die Härtung bei mäßiger Temperatur
*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dr. Arthur Miekeley in Dresden, Dr. Herbert Appel in Basel, Schweiz, und Dr. Martin Gierth in Neumünster.
vorgenommen werden kann. Hier bedarf es also keiner Kondensation durch langer dauerndes Erhitzen.
bei der bekannten Herstellung von Harnstol Formaldehydharzen Gelatine oder Leim Füllstoffe zuzusetzen. Dieser Zweckbestimmung gemäß sollen dabei Gelatine bzw. Leim aber überhaupt nicht in Lösung gebracht ίο werden und anscheinend auch keine chemische Veränderung erfahren, sondern sie werden nur als solche in fester Form den Harnstoff-Formaldehydharzen einverleibt. Freilich ist bei einem andern Vorschlag auch noch angegeben worden, daß man diese Füllstoffe dem Gemisch von Harnstoff und festem Aldehyd schon vor deren Kondensation zusetzen könne. Aber auch für diesen Fall bleibt die Vorschrift bestehen, daß die Proteide lediglich als Füllstoffe dienen, also nicht .in Lösung gebracht, sondern nur mechanisch beigemischt werden sollen. Auch in diesem Falle handelt es sich also nicht um die Herstellung plastischer Massen aus den Proteiden u. dgl. selbst. ' ·
Schließlich ist vorgeschlagen worden, Abfälle von gegerbtem Leder in der Weise zu verarbeiten, daß man sie mit Wasser unter Zusatz von Harnstoff erweicht oder zum Quellen bringt. Dabei bildet der Harnstoff aber überhaupt keinen notwendigen Bestand-Teil, TsöndenT dienF nur dem" "Zweck" einer Alkalisierung des Weichwassers und kann daher auch durch andere alkalische Stoffe ersetzt werden. Dementsprechend ist die dabei gegebenenfalls angewandte Menge des Harnstoffs nur sehr gering und beträgt nur etwa 2 0/0, während für Ausübung des Verfahrens gemäß vorliegender Erfindung regelmäßig größere Mengen zweckmäßig sind. Bei dem bekannten Verfahren soll nach dem Quellen des gehärteten Leders in dem harnstoffhaltigen Wasser eine Erhitzung in harnstofffreiem Wasser erfolgen, so daß die Wirkung der zuvor zugesetzten geringen Harnstoffmengen dadurch vöUig zurückgedrängt wird. Man soll dann eine gummiartige Masse erhalten, der außer einem Emulgierungsmittel, wie Naphthalin, unter Umständen noch Hexamethylentetramin oder Formaldehyd zugesetzt werden können, um die wasserabstoßenden Eigenschaften der Masse zu verbessern. Eine Notwendigkeit für diesen Zusatz liegt dabei aber nicht vor, während für das neue Verfahren der Zusatz eines Härtungsmittels zu der aus Hautabfällen und Harnstoff hergestellten Lösung- unbedingt erforderlich ist, um überhaupt eine plastische Masse zu erhalten. Der wesentlichste Unterschied zwisehen diesem Verfahren und jenem bekannten liegt eben darin, daß nach dem bekannten Verfahren die Abfälle von gegerbtem Leder der Behandlung unterworfen werden sollen, während es für das neue Verfahren auf die
Anderseits hat man schon vorgeschlagen^* jj^erwendung der Abfälle von ungegerbter 65
ut ankommt. Dafür sind, wie ersichtlich, iz andere Bedingungen einzuhalten, und es war danach keineswegs vorauszusehen, in welcher Weise man aus den Abfällen ungegerbter Haut mit Erfolg plastische Massen werde herstellen können.
Bei Ausführung des neuen Verfahrens geht man zweckmäßig so vor, daß die feuchten Hautabfälle zunächst unter Zusatz von etwa 5 bis ι ο 0/0 Harnstoff o. dgl. durch Verkochen unter milden Bedingungen in einen Leim verwandelt werden und die erhaltene Leimlösung hierauf zweckmäßig so weit eingeengt wird, daß sie gerade noch in der Wärme gießbar ist, worauf man das Härtungsmittel hinzumischt, in Formen gießt und längere Zeit bei mäßiger Wärme härtet. Statt die Leimlösung einzudicken, kann man aus ihr auch (vor oder nach dem Zusatz des Härtungsmittels) durch Koagulations- oder Ausflockungsmittel, wie Säuren oder Salze, den Leim zur Abscheidung bringen und dann die Härtung in Formen vornehmen.
Dien Massen kann man vor dem Härten auch Füllstoffe, wie Holzmehl, Kieselgur u.dgl., zusetzen, wodurch gleichzeitig häufig auch eine viel schnellere Durchhärtung der ganzen Masse ermöglicht wird.
Soll eine nachträgliche mechanische Bearbeitung der Massen auf der Drehbank o. dgl. vermieden werden, so kann man die zunächst erhaltenen, mit dem Härtungsmittel versetzten Produkte nach dem Trocknen zu einem Pulver vermählen und dieses dann mit oder ohne Zusatz von Fließmitteln, wie z. B. von Formamid oder aromatischen Sulfosäuren und deren Derivaten oder den Kondensationsprodukten höhermolekularer Fettsäuren mit Aminen, die gegebenenfalls auch noch zugleich härtend wirken können, heiß verpressen.
Den Massen können auf Wunsch auch Weichmachungsmxttel verschiedener Art zugesetzt und sie können außerdem beliebig gefärbt werden.
Ausf ührungsbeispiele
ι. ι kg entkalktes und gewässertes Leimleder wird mit 100 g Harnstoff und etwa 1 1 Wasser verkocht, zu einem zähflüssigen Leim eingeengt und alsdann mit 100 g 380/oiger Formaldehydlösung vermischt. Hierauf wird in Formen gegossen und bei mäßiger Wärme gehärtet.
2. Wie Beispiel 1 mit der Maßnahme, daß der Leimlösung vor dem Härten noch 250 g
642B98
Kieselgur zugemischt werden. Im übrigen wird wie unter Beispiel ι verfahren.
3. 3 kg Leimleder werden mit 300 g Harnstoff und so viel Wasser, wie zum Bedecken der zerkleinerten Hautstücke notwendig ist, zu Leim verkocht. Die Leimlösung wird auf etwa 2 kg eingeengt und dann mit 900 ecm 300/oiger Formalinlösung gut verrührt. Nachdem die Masse erstarrt ist, wird sie zer-' kleinert, an der Luft getrocknet und pulverisiert. Ausbeute i,r kg. Das so gewonnene Preßpulver kann unter Druck heiß verpneßt werden.

Claims (2)

  1. Patentansprüche:
    i. Verfahren zur Herstellung von plastischen Massen und Preßkörpern daraus aus Leim, Harnstoff bzw. Thioharnstoff oder denen Derivaten und. Formaldehyd oder formaldehydabspaltenden Substanzen, dadurch gekennzeichnet, daß man tierische Hautabfällff^unter Zusatz von Harnstoff oder Thioharnstoff oder-deren Derivaten mit Wasser,, in Lösuhg^/bringt und die Leimlösung/|j%weckmäßig nach erfolgter Einengung, mit Fornjaldehyd o. dgl. behandeltj^worauf mair die erhaltene Masse^-*' pulverisieren und, gegebenenfalls nach Zusatz von Flußmitteln, auch härtenden Flußmitteln, heiß verpressen kann.
  2. 2. Verfahren nach. Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man S bis ioo/0 Harnstoff, berechnet auf die angefeuchteten Hautabfälle, verwendet.
DEB159756D 1933-02-18 1933-02-18 Verfahren zur Herstellung von plastischen Massen und Presskoerpern daraus Expired DE642398C (de)

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