-
Gemüselagerschuppen Die Erfindung betrifft einen Gemüselagerschuppen
mit wärmeisolierenden Hohlräumen und mit regelbaren Luftein- und -austrittsöffnungen
in den Wänden und im Dach. In den abgeschlossenen Kühlkammern .der bekannten Kühlhäuser
herrscht häufig eine dumpfe und sauerstoffarme Stickluft ohne Beimengung des für
das Aufbewahren. des Gemüses so notwendigen Ozons. In .den Kühlhäusern schimmelt
daher das Gemüse leicht, zumal es nicht gefrieren darf, und es muß nach kurzer Lagerzeit
verbraucht werden, wenn es nicht ganz verfaulen soll. Gemüselagerschuppen mit wärmeisolierenden
Hohlräumen, und mit regelbaren Luftein- und austrittsöffnungen in den Wänden und
im Dach sind bereits bekannt. Aber diese Mittel genügen nicht allein, eine stetige
und ausreichende Zuführung von Frischluft zu -bewirken und die Wintergemüse bis
in den Sommer hinein gebrauchsfähig zu erhalten.
-
Erfindungsgemäß besteht das Neue nun darin,- daß mit Kühlrohren ausgestattete
Lufteintrittsschächte in den unteren Teilen der Außenwände sowie nach außen offene
Luftkanäle am oberen Ende der Wände und im Dach angeordnet sind, welch letztere
in die Luftaustrittsöffnungen des Lagerraumes am Dachfirst einmünden. Hierdurch
wird eine gerade für Gemüselagerschuppen besonders wichtige verstärkte Lüftung erreicht.
Die in den Lufteintrittsschächten in den Wändien angeordneten Kühlrohre bewirken
einen verstärkten Lufteintritt, gleichzeitig wird durch die im Dach und in dien
oberen Teilen der Außenmauern vorhandenen Luftkanäle, die nach außen offen sind
und am Dachfirst in die Lufteintrittsöffnungen des Lagerarmes einmünden, eine injektorartige
Saugwirkung auf den Lagerraum erzielt und dadurch ebenfalls eine gesteigerte Lufterneuerung
erreicht. Auf diese Weise soll es ermöglicht werden, die Gemüse bis zum Sommer vor
dem Verderben zu bewahren, weil infolge gesteigerter Lufterneuerung für eine ausreichende
Wärmeabhaltung gesorgt ist, so daß Dunstbildungen, Faulungs- und Gärungsprozesse
verhütet werden.
-
Auf .der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einer beispielsweisen
Ausführungsform veranschaulicht, und zwar "zeigen: Abb. r einen Querschnitt eines
Gemüselagerschuppens, Abb. a einen vergrößerten lotrechten Schnitt durch die unteren
Frischluftschächte. In den Umfassungsmauern a des Lagerschuppens befinden sich unten
in gleichen Abständen voneinander die Frischluftschächte b, die etwa vom Boden des
Schuppens bis zur halben Mauerhöhe reichen. Oben sind die Schächte mit der Frischluftöffnung
c versehen, die mit der freien Atmosphäre Verbindung hat, aber durch die Schiebeklappe
d verschieden weit eingestellt werden kann. Weiter unten befinden sich an den Schächten
b die beiden übereinanderliegenden, in den Innenraum des Schuppens hineinragendien
Abströmöffnungen
e, ,_die sich ebenfalls durch Schiebeklappen.
d'z.Auod dz verschieden ein-.' stellen lassen. _ Innerhalb der Frischluftschächte
b sind waagerecht gelagerte Kühlrohre f angeordnet,. und zwar gemäß dem Ausführungsbeispiel
oben zwischen der Einströmöffnung c und! der oberen inneren Abströmöffnung e. Am
Boden der Schächte b befinden sich schräge, aus .dem Mauerwerk herausragende Abflußröhrehen
g, .die zum Abführen des sich auf ,den Küblrobien f niederschlagenden, Wassers und
,der soiis£ durch -,die Frischluft mitgeführten und abgesonderten.-Feuchtigkeit
dienen. -Die kühlere Außenluft strömt durch die Öffnung c ein und, zieht in- den'
Schächten nach unten ab und verdrängt infolge-ihresböheren Gewichts die wärmere
Luft, die sich im Innenraum des Schuppens befindet. Durch die Kühlrohre wird die
Außenluft, sofern deren Temperatur -noch zu. hodh lieg= auf das richtige Maß nahe
dem Nullpunkt li4eruritergekühlt. Die verdrängte wärmere Luft steigt nach oben und
zielfit durch eine Anzahl, von Abzugsöffnungen h, i a:b,,..die in Dachhöhe
in.' den Umfassungsmauern und oben im Dachfirst vorgesehen sind. Um eine besanders
günstige Abzugswirkung oben .durch : die Öffnungen i hindurch zu erzielen, sind
die zwischen den Schalbrettern -des Daches befindlichen flachen Hohlräume k als
offene Luftzugkanäle ausgebildet uni zu diesem Zweck mit den Maueröffnungen m und
mit den öffnungen i -im Dachfirst verbunden, @derart"daß die durch die Hohlräume
k streichende und durcli-die Öffnungeni entweichende Außenluft inj.ektorartig nachsaugend
auf die nach oben abziehende Innenluft einwirkt. Zur Entlüftung dienen ferner die
Abzugsschloten., deren Hohlwände mit Torfmull oder einer ähnlichen leichten Isoliermasse
ausgefüllt sind. 'Durch diese Abzugsvorrichtung wird das Einströmen der Frischluft
in die Schächte b.wesentlich begünstigt.
-
Durch diese neue Kühleinrichtung wird ,. dem Konservierungsgut stets
neue und frische sauerstoffreiche Luft von möglichst nahe'.dem @,ullpunkt :.liegender
Temperatur zugeführt. Änderereits 'kann, die zugeführte Luft auch sofbrt'wieder
entweichen. Durch diesen Austausch kühler Luft wird das Gemüse ausgezeichnet gut
konserviert, es schimmelt nicht und. es bleibt :daher dem Gemüse der natürliche
Geschmack erhalten.
-
Die Kühleinrichtung, gemäß der Erfindung kann auch in bereits vorhandene
Kohlscheunen leicht eingebaut werden. Durch eine Schuppenausbildung gemäß der Erfindung
kann auch .erreicht werden, daß die Lufterneu@rüng sowie die Luftzufuhr selbsttätig
ohne Verwendung von maschineller Kraft beliebig schnell oder langsam (nämlich durch
:die Schieberriegelung) erfolgt.