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Verfahren zur Herstellung von Hohlkörpern aus Papiermasse Die Erfindung
betrifft die Herstellung von Gegenständen, wie Fässer, Wannen, Platten usw., aus
Papiermasse nach Art des bekannten, bei der Herstellung von Papier gebräuchlichen
Verfahrens, welches darin besteht, daß aus Stoffwasser, welches etwa 99 Teile
`,`'asser und i Teil feste Bestandteile enthält, eine 1lasseschicht auf ein Sieb
angesaugt und darauf gegautscht wird.
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Es ist bekannt, mit Hilfe dieses Verfahrens Gegenstände aus Papiermasse
in der Weise herzustellen, daß auf eine in einen Stoffwasserbehälter eingetauchte
elastische Siebform, in der sich ein elastischer Preßbeutel befindet, eine Masseschicht
angesaugt und in eine feste Form gebracht wird, in der sie gepreßt wird. Dieses
Verfahren erfordert zu seiner Ausführung eine kostspielige Einrichtung und gestaltet
sich, wenn mehrere Masseschichten nacheinander angesaugt und miteinander vereinigt
werden, sehr umständlich. Es ist auch mit dem Mangel behaftet, daß die außen auf
der Siebform gebildete Masseschicht, wenn sie nur wenig nach außen ausgedehnt wird,
ihren durch Verfilzung der die Masse bildenden Fasern hergestellten Zusammenhang
verliert.
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Diese Mängel werden durch die vorliegende Erfindung beseitigt, welche
darin bestellt, daß die durch Ansaugen aus einem Stoftwassergemisch auf einer Siebform
gebildete Masseschicht auf den das Gautschen bewirkenden biegsamen Preßkörper übertragen
und durch diesen von dem Siebe abgehoben wird. ` Diese Arbeitsweise bietet den Vorteil,
daß innerhalb kurzer Zeit mehrere Masseschichten auf einem Siebe gebildet und miteinander
vereinigt werden können, da nach jedesmaligem Ansaugen einer Masseschicht der das
Gautschen bewirkende biegsame Preßkörper nur kurze Wege innerhalb des Raumes, der
das Stoffwasser, aus dem die Papiermasse angesaugt wird, e_ nthält, zurückzulegen
hat.
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Die Zeichnung stellt eine Einrichtung zur Ausführung der Erfindung
dar, und zwar zeigt Fig. i die Gesamteinrichtung in einem Längsschnitte bzw. in
Seitenansicht, Fig. -2 eine die Bedienung der Einrichtung vereinfachende Steuervorrichtung,
Fig. 3 ein Schaltungsschema einer selbsttätigen elektrischen Steuervorrichtung.
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Die dargestellte Einrichtung ist zur Herstellung kegelförmiger Gefäße
bestimmt, welche in einer Form i erzeugt werden. Die Form kann je nach der Gestalt
der zu erzeugenden Gegenstände ein- oder mehrteilig ausgebildet sein. Die Form i
ist je nach Bedarf an der Innenseite mit einem z. B. durch ein Drahtgewebe oder
ein gelochtes Blech gebildeten Siebe, einer Filzschicht o. dgl. becleckt. In der
Außenwand der Form sind auf
der Innenseite rinnenförmige Vertiefungen
angebracht, so daß zwischen der Außenwand und ihrer inneren Verkleidung Räume gebildet
werden, durch welche von innen her Luft und Wasser angesaugt werden können. Zu diesem
Zwecke sind in der Wandung der Form Saugöffnungen 2 angeordnet, an die außen Saugleitungen
3 mit Ventilen q. angeschlossen sind. Die Saugleitungen 3 mÜnden in eine Hauptsaugleitung
5, in der ein Ventil 6 angeordnet ist.
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Die Form i ist auf einen Zylinder 7 aufgesetzt, in welchem ein Kolben
8 beweglich ist. In der Wand des Zylinders 7 befindet sich ein nach innen offener,
ringförmiger Kanal 9, an den eine Rohrleitung io mit einem Ventil i i angeschlossen
ist. Durch den Kanal 9 tritt das Stoffwasser, aus dem der herzustellende Körper
gebildet wird, in das Innere des Zylinders und in den Raum 21 ein.
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Der Kolben 8 trägt einen aus Holz oder einem anderen geeigneten Material
hergestellten Kern 12, über dem der biegsame Preßkörper 14 liegt, der das Verdichten
und Entwässern der Masseschicht, welche auf dem in der Form i befindlichen Sieb
gebildet wird, bewirkt. Der Preßkörper, welcher mit dem Kern durch einen Befestigungsring
13 verbunden ist, besteht aus einem aus biegsamem, schwach elastischem, Wasser-
und luftdichtem Stoffe, z. B. Gummi, hergestellten Beutel 1.4, der mit einem Papiermacherfilz
85 überzogen ist. Der Kern i2 hat an seinem Umfange Einbuchtungen, in die sich der
Beutel einlegt. Hierdurch erhält der Beutel solche Form, daß er, wenn in sein Inneres
durch die Leitung 17 ein flüssiges oder gasförmiges Druckmittel eingeleitet wird,
entfaltet und, ohne ausgedehnt zu -werden, an die Innenfläche der Form i angelegt
wird.
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Dem Zylinder 7 kann durch die Leitung 15 Wasser oder ein anderes flüssiges
oder gasförmiges Druckmittel zugeführt werden. Die Leitung 15 ist mit einem Absperrorgan
16 verbunden, durch welches sowohl das Druckmittel in die Leitung 15 eingelassen
wie auch aus ihr abgelassen werden kann. Die Einbuchtungen des Kernes 12 sind durch
die mit dem Kolben 8 bewegliche Leitung 17 mit der unterhalb des Zylinders 7 angeordneten
Kammer 18 verbunden, der durch die Leitung i 9 das Druckmittel zugeführt werden
kann. Das mit der Leitung i9 verbundene Absperrorgan 2o vermittelt sowohl den Eintritt
des Druckmittels in die Leitung i9 wie auch deren Entleerung.
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Bei Benutzung der Vorrichtung wird, während der Kolben 8 sich am Boden
des Zylinders 7 befindet, durch öffnen des Ventils i i in den Raum 21 zwischen der
Wandung der Form i und dem Preßkörper Stoffwasser eingelassen. Wenn dieser Raum
gefüllt ist, wird aus ihm das Wasser durch die Üffnungen z und die Leitungen 3 und
5 abgesaugt, so daß auf der Innenseite des in der Form i angeordneten Siebes eine
Stoffschicht abgelagert wird. Wenn diese Stoffschicht eine genügende Stärke erreicht
hat, wird das Ventil 16 in der Leitung 15 geöffnet und dadurch Druckwasser in den
Zylinder ; eingelassen, durch welches der Kolben 8 gehoben wird, wobei er den Ringkanal
9 abschließt, so daß der Zufluß von Stoffwasser zu dem Raume 2 i aufhört und die
Spitze des Preßkörpers gegen die Siebform stößt. Alsdann wird durch öffnen des Ventils
20 in der Leitung i9 Druckwasser in die Einbuchtungen des Kernes-12 eingelassen,
durch welches der Beutel an die auf dem Siebe in der Form befindliche Stoffschicht
angepreßt und diese verdichtet sowie Wasser aus ihr nach außen ausgetrieben wird,
wobei zugleich die Schicht auf dem. Papiermacherfilz 85 gegautscht wird. Die Leitungen
15 und i9 sind miteinander durch die Leitung 86 verbunden, deren Zweck an anderer
Stelle anzugeben ist, doch werden die Leitungen 15 und 16 durch das in der Leitung
86 angeordnete Rückschlagventil 8;, das sich nach der Leitung 15 hin öffnet, in
der erforderlichen ZVeise voneinander getrennt gehalten. Nunmehr -wird das Ventil
6 in der Saugleitung 5 geschlossen und in die Leitung 5 durch das Ventil 22 und
die Leitung 23 Luft zur Aufhebung des Vakuums eingeführt, und es wird zunächst aus
den Einbuchtungen des Beutels 1.4 und darauf aus dem Zylinder 7 das in ihnen befindliche
Wasser abgelassen, welches durch die Leitung 24 und das Ventil 25 austritt. Infolgedessen
fällt der Beutel 14 zusammen, und der Kolben 8 sinkt mit dem in der Form i gebildeten,
auf den Beutel 14 mit dem Papiermacherfilz 85 gegautschten Hohlkörper in dem Zylinder
7 nieder, wobei er den Ringkanal9 wieder freigibt, so daß von neuem Stoffwasser
in den Zylinder 7 eintritt, das, nachdem das Ventil 22 wieder geschlossen und das
Ventil 6 geöffnet worden ist, von neuem der von der Leitung 5 ausgehenden Saugwirkung
ausgesetzt wird.
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Durch wiederholtes Ansaugen von Stoff auf das Sieb und Pressen der
ängesaugten Schicht, wobei die zuletzt gebildete Schicht mit den früher erzeugten
Schichten vereinigt wird, erhält man einen Hohlkörper von genügender Stärke, der
sich zwischen dein Siebe und dem Preßkörper befindet. Dieser wird weiter verdichtet
und entwässert, indem der Beutel von einem Druckmittel mit höherer Spannung, als
es zum Entwässern und Abgautschen der einzelnen Lagen benutzt
würde,
gegen den Hohlkörper gedrückt wird. Zu diesem Zweck wird das Ventil 26 in der Leitung
27 geöffnet, wodurch unter hohem Druck stehendes Wasser, das natürlich auch durch
ein; anderes Druckmittel ersetzt werden kann, unter den Beutel 14. gelangt und durch
die Leitung 86 und das Rückschlagventil 87 auch in den Zylinder 7 eintritt. Nach
Beendigung des Pressens werden das Ventil ?6 in der Leitung 27 und das Ventil 6
in der Saugleitung 5 sowie das Ventil 25 in der Leitung 24 geschlossen. Hierauf
werden die Ventile 16 und 2o so gestellt, daß eine Verbindung des Zylinders 7 und
des Raumes zwischen dem Kerne 12 und dem Beutel 14 mit der Leitung 24 hergestellt
wird. Die Leitung a4 ist durch. ein Rückschlagventil 28 mit einem Wasserbehälter
29 verbunden, in dem der Wasserspiegel auf gleicher Höhe gehalten wird. Der der
Höhe des Wasserspiegels in dem Behälter 29 entsprechende Druck, welcher in dem-
Zylinder 7 und in dem Raume zwischen dem Kerne 12 und dem Beutel 14 herrscht, hat
gerade die Größe, welche genügt, den Kolben 8 gehoben und den Beutel 14. in der
Form des gebildeten Hohlkörpers zu erhalten. Durch Öffnen des Ventils 22 wird nunmehr
Luft in die Saugleitungen 5 und 3 eingelassen und dadurch der gebildete Hohlkörper
von der Form gelöst.
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Um den Hohlkörper aus der Form zu entfernen, wird die Form so weit
angehoben, daß der auf dem Preßkörper befindliche Hohlkörper vollständig freiliegt.
Dies kann z. B. durch eine Winde beliebiger Art oder durch eine hydraulische Hebevorrichtung,
wie sie in der Zeichnung wiedergegeben ist, geschehen. Die hydraulische Hebevorrichtung
wird durch Zylinder 3o, in denen Kolben 31 beweglich sind, welche an einem mit der
Form i verbundenen Querstück 32 angreifen, gebildet.
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Wenn die Form sich in der in der Fig. i wiedergegebenen Lage befindet,.
so wird der auf sie ausgeübte Preßdruck von Stützbalken 33 aufgenommen, die auf
Säulen 3.1 befestigt sind. Die Ubertragung des Druckes auf die Balken 33 wird durch
Druckkörper 35 vermittelt, welche durch Nasen 36 die Form in der in der Zeichnung
wiedergegebenen Lage verriegeln. Die Druckkörper 35 sind an den Säulen 3,4 mittels
Zapfen 5o drehbar gelagert und tragen Nasen 37, an welche, wenn die hydraulische
Hebevorrichtung zu wirken beginnt, Keilstücke 38, die mit der Form beweglich sind,
anstoßen. Die Druckstücke 35 werden also durch die Keilstücke 38 zur Seite bewegt,
so daß sie die Form freigeben.
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Die Form wird durch die Hebevorrichtung aufwärts bewegt, wobei der
obere Teil der Saugleitung 5 von dein unteren Teil 88 der Leitung, mit deiner nicht
fest verbunden ist, getrennt wird. Dabei fällt das Ventil 89, das vorher in der
Lage, in der es in der Zeichnung dargestellt ist, durch einen Anschlag 9o am Teil
88 der Leitung zurückgehalten wurde, auf seinen Sitz und schließt dadurch den oberen
Teil der Leitung 5 ab. Die Aufwärtsbewegung der Form durch die Hebevorrichtung dauert
an, bis die an dem Querstücke 32 angebrachte Tragöse 39 von dem pendelnden Haken
40 erfaßt wird, welcher an dem auf Säulen 41 ruhenden Querbalken 42 gelagert ist.
Sobald der auf dem Preßkörper befindliche Hohlkörper freiliegt. wird das Ventil
25 geöffnet, worauf der Kolben 8 niedersinkt und der Beutel 14 zusammenfällt, so
daß der gebildete Hohlkörper von ihm abgenommen werden kann. Nunmehr kann der Haken
4ö mittels eines Zugorgans 43 so verstellt werden, daß er die Tragöse 39
freigibt und die Form i wieder in die Lage, in der sie in der Zeichnung wiedergegeben
ist, gesenkt werden kann, worauf von neuem in der beschriebenen Weise ein Hohlkörper
erzeugt werden kann.
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Damit die Verstellung der Ventile, mit denen die Vorrichtung ausgerüstet
wird, in richtiger Reihenfolge gesichert wird, ist es zweckmäßig, die Ventile, wie
Fig. 2 zeigt, in zwei Gruppen anzuordnen und mit jeder Ventilgruppe eine Steuerwelle
zu verbinden, durch deren Drehung die Ventile bewegt werden.
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Gemäß Fig: 2 sind im Bereiche einer Steuerwelle 44. das Einlaßv entil
45, durch das die hydraulische Hebevorrichtung in Tätigkeit versetzt wird, das Auslaßventil
46 der Hebevorrichtung, das Auslaßventi125 an der mit den Ventilen 16 und 20 verbundenen
Ablußleitung 24 und das Ventil 26 für den Einlaß von Hochdruckwasser in den Zylinder
7 und in den Raum zwischen dem Kerne 1.2 und dem Beutel 14 angeordnet. Eine zweite
Steuerwelle 47 dient zur Verstellung des die Zuführung des Stoffwassers zu dem Raum
2i vermittelnden Ventils i i, des mit der Saugleitung 5 verbundenen Lufteinlaßventils
22. des den Wassereinlaß vermittelnden Teiles i6' des Ventils 16, des Teiles 16"
desselben Ventils, das den Wasseraustritt regelt, der den beiden Teilen des Ventils
16 entsprechenden Teile 20' und 2o" des Ventils 2o und des Ventils 6, das Luft in
die Saugleitung 5 eintreten läßt. Die Wellen 44 und 47 tragen Steuernocken, durch
welche die Ventile verstellt werden.
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Wenn die Form i an dem Haken .1o hängt, so befinden sich beide Steuerwellen
in einer Nullstellung, bei der das 1?inlaßventil 45 der Iivdraulischen Hebevorrichtung
offen und das
Auslaßventil46 der Hebevorrichtung geschlossen ist.
Wenn der Haken 4o aus der Tragöse 39 ausgehoben wird, so wird zugleich die Steuerwelle
4.1 mittels des Handrades 48 soweit gedreht, daß das Ventil 45 geschlossen und das
Ventil 46 geöffnet wird, so daß die Kolben 30 mit der Form i niedersinken.
Der auf das Auslaßventil 46 der . hydraulischen Hebevorrichtung wirkende Steuernocken
hat eine solche Ausdehnung, daß das Ventil 46 in allen Stellungen, die die Welle
44 einnehmen kann, bis durch ihren Übergang in ihre Anfangsstellung das Einlaßv
entil 45 der Hebevorrichtung wieder geöffnet wird, offen bleibt. Die Welle 44 verbleibt
in der Lage, die sie einnimmt, wenn das Ventil 46 vollständig geöffnet worden ist,
bis die Welle 47 entsprechend gedreht worden ist. Die Welle 47 wird mittels des
Handrades 49 zunächst in eine Lage gedreht, in der das Stoffwasserv entil i i und
das Ventil 6 geöffnet sind. Nach einiger Zeit wird die Welle 47 so gedreht, daß
das Ventil 16' geöffnet wird. Sobald der Kblben 8 seine obere Endlage erreicht hat,
wird die Welle 47 um so viel weiter gedreht, daß das Ventil 2o' geöffnet -wird.
Die auf die Ventile 6 und ii wirkenden Nocken sind so gestaltet, daß, wenn das Ventil
16' geöffnet wird, das Ventil i i geschlossen wird, während das Ventil 6 offen bleibt.
Nachdem die auf dem Siebe in der Form befindliche Stoffschicht genügend verdichtet
und entwässert worden ist, wird durch Weiterdrehen der Welle 47 das Ventil 6 geschlossen
und unmittelbar darauf das Ventil 22 geöffnet, während die Ventile 2o" und 16" nacheinander
geöffnet werden. Durch Weiterdrehung der Welle 47 in ihre Anfangslage werden die
Ventile 16" und 2o" wieder geschlossen. Wenn die Welle 47 eine volle Umdrehung ausgeführt
hat, ist ein aus Ansaugen der Stoffmasse, Pressen der Masse unter niedrigem Druck
und Abnahme der gepreßten Schicht von der Innenseite der Form durch den Preßkörper
bestehender Arbeitsgang vollendet. Die Welle 47 wird nunmehr von neuem in Drehung
versetzt, und zwar so oft, bis in der Form die letzte der miteinander zu einem Hohlkörper
zu vereinigenden Schichten gebildet worden ist. Die letzte Drehung der Welle 47
wird nur so weit durchgeführt, bis das Ventil 16' geöffnet und das Ventil i i geschlossen
worden ist. Nunmehr wird die vorher unterbrochene Drehung der Welle 44 fortgesetzt,
bis die Welle in eine Lage gelangt, bei der das Einlaßventil 26 für Hochdruckwassr
geöffnet ist. In dieser Lage verbleibt die Welle etwa 2o bis 6o Sekunden, worauf
durch ihre Weiterdrehung die Ventile 26 und 2.# geschlossen werden. Nun wird die
Welle 47 weitergedreht, bis sie ihre Anfangsstellung wieder erreicht, worauf auch
die Welle .4 in ihre Anfangsstellung zurückgeführt wird, wodurch die Ventile 45
und 25 geöffnet werden.
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Die Drehung der Steuerwellen 44 und 47 kann auch selbsttätig
bewirkt werden. Eine zu diesem Zweck dienende Einrichtung, bei der die Steuerwellen
mit ihre Drehung bewirkenden, durch Elektromagnete in Tätigkeit versetzten Schaltwerken
verbunden sind, zeigt schematisch Fig. 3.
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Die Steuerwellen werden durch einen oder mehrere Elektromotoren in
Drehung versetzt, deren Verbindung mit den Steuerwellen durch elektromagnetisch
zu verstellende Kuppelungen 51 und 52 bewirkt wird. In den Stromkreisen der Kuppelungen
liegen Schalter, welche teils durch Bewegungen, die von bei den Arbeitsvorgängen
unmittelbar mitwirkenden Teilen der Vorrichtung ausgeführt werden, teils durch die
Steuerwellen unmittelbar oder auf elektromagnetischem Wege verstellt werden.
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Durch den Haken 4o, welcher die Form i angehoben hält, wird der Schalter
53 beeinflußt. Der Schalter 54 wird durch die Vereinigung der Form i mit dem Zylinder
7, z. B. durch Vermittlung der die Form bei ihrer Verbindung mit dem Zylinder verriegelnden
Stützkörper 35 geschlossen. Auf den Schalter 55 wirkt der in der Zeichnung schematisch
nebst dem Zylinder 7 dargestellte Kolben B. Die Schalter 56, 57 und 58 werden durch
Nocken auf der Steuerwelle 44 verstellt. In ähnlicher Weise wirkt die Steuerwelle
47 auf den Schalter 59.
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Die Zeitdauer einzelner der von den: Steuerwellen 44 und 47 ausgeführten
Drehungen wird durch Schaltwellen 6o und 61 geregelt, welche mit Elektromotoren-
durch elektromagnetisch verstellbare Kuppelungen 62 bzw. 63 verbunden werden können.
Die Umlaufgeschwindigkeit der Wellen 6o und 61 ist veränderlich, und zwar können
zu diesem Zwecke sowohl Elektromotoren mit veränderlicher Umlaufzahl verwendet wie
auch regelbare Zwischengetriebe angeordnet werden. Die Welle 6o wirkt auf einen
Schalter 64, die Welle 61 auf einen Schalter 65.
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Ein Schalter 66 wird durch ein Zählwerk, «-elches entsprechend der
Zahl der in der Form i nacheinander zu bildenden und miteinander zu vereinigenden
Massenschichten eingestellt wird, verstellt.
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Beim Beginn der Arbeit wird, wenn der Haken 4o aus der Tragöse der
Form i ausgehoben wird, durch den Schalter 53 der Stromkreis eines Elektromagneten
67 geschlossen, welcher den Schalter 68 so verstellt, daß der 'Magnet unabhängig
von dem Schalter 53 unter Strom bleibt, solange sein
magnetischer
Kreis nicht unterbrochen wird. Der Schalter 68 wirkt auf den Stromkreis eines Relais
69, in dem die beiden Schalter 58 und 64 liegen, welche die Leitung 84 schließen,
solange keiner von ihnen durch die Welle 44 bzw. 6o verstellt wird. Wenn
der Stromkreis des Relais 69 geschlossen wird, so wird durch das Relais der Schalter
7o so verstellt, daß er den Stromkreis der elektromagnetischen Kuppelung 5i schließt,
so daß die Welle 44 in Drehung versetzt wird.
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Wenn die Welle 44 die Stellung erreicht, in der das Ventil
45 geschlossen und das Ventil 46 geöffnet ist, so. verstellt sie den Schalter 58
so, daß der Stromkreis des Relais 7o unterbrochen wird. Hierdurch wird die Kuppelung
5i außer Tätigkeit gesetzt, und die Welle 44 kommt zum Stillstand.
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Wenn der Schalter 54 durch Verbindung der Form i mit dem Zylinder
7 geschlossen wird, so erhält hierdurch das Relais 71 Strom und schließt durch den
Schalter 72, den Stromkreis der Kuppelung 52 über dem Schalter 66 und die
Leitung 73. Hierdurch wird die Welle 47 gedreht, bis sie in die Lage gelangt, bei
der das Stoffwasserventil ii und das Ventil 6 geöffnet sind. Bei Erreichung dieser
Lage verstellt die Welle 47 den Schalter 59 so, daß er den Stromkreis des Relais
71 unterbricht, 'während er den Stromkreis der Kuppelung 63 schließt.
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Hierdurch wird der Welle 61 eine Drehung erteilt, die j e nach der
Geschwindigkeit, auf die der sie antreibende Elektromotor oder das diesen mit der
Welle verbindende Zwischengetriebe eingestellt ist, einen größeren oder geringeren
Teil einer vollen Umdrehung beträgt. Während dieser Drehung der Welle 61 findet
die größere oder geringere Zeit erfordernde Bildung der iMasseschicht in der Form
i statt. Nachdem die hierfür bestimmte Zeit verflossen ist, verstellt die Welle
61 den Schalter 65 so, daß der Stromkreis des Relais 71 über die Leitung 74 wieder
geschlossen wird. Hierdurch wird auch wieder der Stromkreis der Kuppelung 52 geschlossen
und die Welle 47 in Drehung versetzt, während infolge der durch den Schalter 65
bewirkten Unterbrechung des Stromkreises der Kuppelung 63 die Welle 61 stillgesetzt
wird.
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Wenn die Welle 47 so weit gedreht worden ist, bis sie das Ventil 16'
geöffnet hat, so läßt sie den Schalter 59 in seine frühere Lage zurückgehen, wodurch
die Leitung 74 und damit der Stromkreis des Relais 71 unterbrochen wird, so daß
der Schalter 72 den Stromkreis der Kupplung 52 unterbricht und die Welle 47 wieder
stillgesetzt wird.
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Nun beginnt die Einströmung von Druck-«nasser in den Zylinder 7, und
der Kolben 8 wird angehoben, wodurch der Schalter 55 verstellt wird. Der Schalter
55 unterbricht den Stromkreis der Kupplung 63, so daß, obwohl dieser durch den Schalter
72 geschlossen ist, die Welle 61 in Ruhe bleibt. Wenn der Kolben 8 seine obere Endlage
erreicht hat, so wird der Stromkreis der Kupplung 63 wieder durch den Schalter 55
geschlossen und die Welle 61 in Drehung versetzt. Bei dieser Drehung der Welle 61
gehtl der Schalter 65 in seine frühere Lage zurück, in der er den Stromkreis des
Relais 71 schließt, so daß der Schalter 72 den Stromkreis der Kupplung 52 schließt
und die Welle 47 in Drehung versetzt wird, während infolge der durch den Schalter
72 bewirkten Unterbrechung des Stromkreises der Kupplung 63 die Welle-61 stehenbleibt.
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Wenn die Welle 47 die Lage erreicht, bei der das Ventil 2o' geöffnet
ist, so unterbricht sie durch Verstellung des Schalters 59 wieder den Stromkreis
des Relais 71, so daß die Kupplung 63 eingerückt und die Welle 61 in Drehung versetzt
wird. Diese Drehung der Welle 61 wird fortgesetzt, bis die in der Form befindliche
Masseschicht genügend verdichtet und entwässert worden ist, und wenn dies der Fall
ist, so verstellt die Welle 61 wieder den Schalter 65, so daß in- der bereits beschriebenen
-Weise die Welle 47 von neuem in Drehung versetzt wird, während die Welle 61 stehenbleibt.
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Wenn die Welle 47 das Ventil 6 geschlossen und das Ventil22 geöffnet
hat, so läßt sie den Schalter 59 in die Lage zurückgehen, in der er, wenn der Schalter
55 in der durch das Aufsteigen des Kolbens 8 erreichten Stellung verbleiben würde,
den Stromkreis der Kupplung 63 schließen würde, so daß die Welle 61 in Drehung versetzt
werden würde; aber da durch das Schließen des Ventils 6 der Druck im Zylinder 7
aufgehört hat und infolgedessen der. Kolben 8 sinkt, so wird durch den Schalter
55 der Stromkreis der Kupplung 63 unterbrochen, und die Welle 61 kann sich nicht
drehen, bis der Kolben seine untere Endlage erreicht hat und infolgedessen der Stromkreis
der Kupplung 63 durch den Schalter 55 wieder geschlossen worden ist. Bei der infolgedessen
eintretenden Drehung der Welle 61 wird sofort der Schalter 65 so verstellt, daß
er den Stromkreis des Relais 71 schließt und infolgedessen die Welle 61 stillgesetzt
wird, während die Welle 47 gedreht wird, bis sie in ihre Anfangslage gelangt. Die
Schalter 59 und 65 befinden y sich nunmehr wieder in der in der Zeichnung wiedergegebenen
Lage, und die Drehung der Welle 47 und 61 in der beschriebenen Weise kann von neuem
beginnen.
Die Schaltwelle 6o ist von dem bereits erwähnten Zählwerk
abhängig, welches aus einer Zahnstange 75 und einem in diese eingreifenden, auf
einer Welle 76 sitzenden Daumen 77 besteht. Die Welle 76 macht infolge geeigneter
Verbindung mit der Welle 47 bei jeder vollen Drehung der letzteren ebenfalls eine
rolle Umdrehung. Bei jeder Drehung der Welle 47 wird also die Zahnstange 75 durch
den Daumen 77 um einen Zahn weiter geschaltet. Die Sperrklinke 78, welche in eine
Sperrverzahnung 79 an der Zahnstange 75 eingreift, verhindert, daß die Zahnstange
zurückgeht, nachdem der Daumen 77 außer Eingriff mit der Verzahnung gekommen ist.
Die Zahnstange 75 trägt eine verstellbare Anschlagplatte 8o, welche in Verbindung
mit dem festen Anschlage 81 die untere Endlage der Zahnstange bestimmt. Wenn die
Zahnstange um ein gewisses Stück angehoben ist, so verstellt sie den Schalter 66.
Der Zeitpunkt, in dem dies geschieht, hängt von der Einstellung der Anschlagplatte
8o ab, welche je nach der Zahl der Masseschichten, die in der Form i nacheinander
gebildet werden sollen, verschieden gewählt wird. Wenn die Welle 47 bei Bildung
der letzten Schicht soweit gedreht worden ist, daß das Ventil 2o' geöffnet worden
ist, so wird der Schalter 66 durch die Zahnstange 75 so verstellt, daß er die Leitungen
82 und 83 im Stromkreise der Kuppelung 62 miteinander verbindet. Die Welle 44 befindet
sich im Stillstande, während die Welle 61 gedreht wird, bis der Stromkreis der Kuppelung
63 durch den Schalter 72 unterbrochen wird. Hierdurch wird an dem kuhezustande der
Welle 47 nichts geändert, weil der Stromkreis der Kuppelung 52 durch den Schalter
66 unterbrochen ist.
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Durch die Umstellung des Schalters 66 wird der Stromkreis der Kuppelung
62 geschlossen und die Schaltwelle 6o in Drehung versetzt, welche andauert, bis
die Welle den Schalter 64 umstellt, so daß er den Stromkreis des Relais 69 schließt,
wodurch der Stromkreis der Kuppelung 51 geschlossen und die Welle 44 in Drehung
versetzt wird, bis sie das Ventil 26 für den Einlaß von.. Hochdruckwasser in den
Zylinder 7 geöffnet hat. Bei dieser Drehung der Welle 44 geht der Schalter 58 in
seine Anfangslage zurück, wodurch der Stromkreis des Relais 69 und damit auch der
Stromkreis der Kuppelung 51 unterbrochen wird, so daß die Welle 44 zum Stillstande
kommt, während die Steuerwelle 6o wieder in Drehung versetzt-wird, in der sie verbleibt,
bis eine genügend lange Verdichtung und Entwässerung der miteinander vereinigten
Masseschichten durch das in den Beutel 14 eingetretene Hochdruckwasser stattgefunden
hat. Die Länge dieser Zeit wird dadurch bestimmt, daß die Welle 6o, indem sie den
Schalter 64 in seine Anfangslage zurückgehen läßt, den Stromkreis der Kupplung 62
unterbricht, wobei zugleich die Welle 44 gedreht wird, bis sie die Lage erreicht,
in der die Ventile 25 und a6 wieder geschlossen sind.
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Während der letzten Drehung der Welle 4 ist der Schalter 57 so verstellt
worden, daß er den Stromkreis der Kuppelung 5a, der vorher durch den Schalter 66
geöffnet «-orden war, über die Leitung 74 und die Schalter 59 und 65 geschlossen
hat. Die Welle 47 wird also von neuem in Drehung versetzt, bei der sie nacheinander
die Ventile 16", 2o" und :22 öffnet und den Schalter 59 in die in der Zeichnung
wiedergegebene Lage zurückgehen läßt. wodurch sie zum Stillstande kommt. Bei der
nunmehr erreichten Lage der Welle 47 herrscht im Zylinder 7 kein Druck mehr, und
infolgedessen wird der Kolben 8 abwärts bewegt und durch den Schalter 5 der Stromkreis
der Kupplung 63 unterbrochen, bis der Kolben seine untere Endlage erreicht. In dieser
Lage des Kolbens wird durch den Schalter 55 der Stromkreis der Kuppelung 63 wieder
geschlossen, so daß die Welle 61 wieder in Drehung versetzt wird, bei der sie den
Schalter 65 in die in der Zeichnung wiedergegebene Lage zurückgehen läßt. Hierdurch
wird wieder der Stromkreis der Kuppelung 52 geschlossen und die Welle 47 in ihre
Anfangslage gedreht.
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Bei der Umstellung des Schalters 55 durch den Kolben 8 wird auch der
Stromkreis der Kuppelung 51 geschlossen, so daß die Welle 44 gedreht wird, bis sie
wieder ihre Anfangslage erreicht. Bei dieser Drehung wird der Schalter 57 in seine
in der Zeichnung wiedergegebene Lage zurückgeführt und ferner der Schalter 56 auf
kurze Zeit geöffnet, so daß der Stromkreis des Elektromagneten 67 unterbrochen wird
und, wenn der Schalter 53 offen ist, durch den Schalter 08 alle auf die Wellen 44
und 6o wirkenden Stromkreise geöffnet werden. Wenn die Welle 44 ihre Anfangslage
erreicht, so wird das Einlaßventil der hydraulischen Hebevorrichtung geöffnet und
die Form i angehoben, wobei durch Verstellung der Druckkörper 35 auch der Schalter
54 geöffnet wird, so daß auch die Stromkreise, durch welche die Wellen 47 und 6r
beeinflußt werden, geöffnet werden. Auch wird die Sperrklinke ; 8 aus der Verzahnung
79 ausgehoben, so dah die Zahnstange 75 in ihre untere Endlage zurückfällt.
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Die die Drehung der Wellen 44, 47, 6o und 61 bewirkenden Elektromotoren
und die ihre Verbindung mit den `Fellen bewirkenden
Kuppelungen
können auch durch elektromagnetisch beeinflußte Schaltvorrichtungen ersetzt werden.
Die auf die Wellen 6o und 61 wirkenden Schaltvorrichtungen müssen dann so ausgebildet
werden, daß der Hub des Schaltorgans veränderlich ist.
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Die beschriebene Einrichtung kann durch eine Vorrichtung ergänzt werden,
welche den hergestellten Gegenstand selbsttätig fortschafft und zu einer Trockenvorrichtung
führt. Eine solche Vorrichtung kann z. B. durch den Haken 4o, wenn er aus der Tragöse
der Form ausgehoben wird, in Tätigkeit versetzt werden.