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Verfahren zur Herstellung von Papierhohlkörpern aus Faserstoffwasser.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Papierhohlkörpem
aus mit Faserstoffen in beliebigem Verhältnis durchmischtem Stoffwasser. Der Erfindung
gemäß wird die wirtschaftliche Massenherstellung von Hohlkörpern kleinerer Abmessungen
bei im wesentlichen selbsttätig geregelter Arbeits-I weise ermöglicht. Es handelt
sich dabei im allgemeinen auch um Hohlkörper mit verhältnismäßig dünnen Wandungen
aus wenigen Faserstoffschichten. Derartige Papierhohlkörper können an bestimmten
Stellen zur Erhöhung der Steifigkeit, z. B. am Bodenrande, Verstärkungen durch Aufbringen
einer weiteren
Faserstoffschicht an dies-en Stellen aufweisen.
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Gegenüber bekannten Verfahren zur Herstellung von Hohlkörpern aus
Faserstoffwasser unterscheidet sich das vorliegende im wesentlichen dadurch, daß
dabei gleichz,-itig in den Saugoberformen und auf den zentrisch darunter befindlichen
Unterformen, welche für sich, z. B. rxiittels hydraulischer Vorrichtung, lieb- und
senkbar sind und sich im Innern des Stoffwasserbehälters befinden, eine Faserstoffschicht
angesaugt wird und darauf, z. B. nach Herabsenken des in an sich bekann,er Weise
lieb- und senkbaren Stoffwasserbehülters, aus dem Bereich der oberen Saugformen
die auf den unteren Saugformen niedergeschlagene Faserstoffschicht auf die im Innern
des Formsiebes der oberen Saugform bereits vorhandene Faserschicht zur Verstärkung
des herzustellenden Papierhohlkörpers, z. B. mittels Luftdrucks, aufgegautscht wird.
DieVorrichtung ist auch derart einzurichten, daß je
nach Zweck und Wunsch
entweder nur die-Oberformen oder aber auch Ober- und Unterformen gleichzeitig arbeiten,
d.h. also Papierhohlkörper mit nur einer oder mit mehreren Faserstoffschichten mittels
derselben Maschine hergestellt werden können.
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Von der in der Zeichnung beispielsweise dargestellten Anlage zur Herstellung
von Papierhohlkörpern gemäß der Erfindung zeigen: Abb. i und 2 Längsseite bzw. Querseite
der Gesamtanlage in schematischer Darstellung der Hauptteile, Abb. - , in
größerem b Maßstabe einen Längsschnitt durch eine beheizbare Oberform, Abb. 4 die
hauptsüchlichsten Arbeitsstufen zur Herstellung von Papierhohlkörpern mittels Ober-
und Unterformen.
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Die in den Abb. i und 2 gezeigte Anlage ermöglicht beispielsweise
die gleichzeitige Herstellung von zwanzig Hohlkörpern gleicher oder verschiedener
Form. Die Formen sind dabei zu je fünf in im ganzen vier Unterabteilungen
bzw. Stoffwasserbottichen unterteilt, damit auch die einzelnen Abteilungen für sich
betrieben werden können. IrnDauerbetriebe können mit der ganzen Maschine bei täglich
21 Arbeitsstunden rund 6oooo Hohlkörper täglich hergestellt werden. Zur Verdoppelung
der Produktion müßten z. B. auf der Querseite (Abb. 2) statteines Formensatzes
je zwei Formen (Ober- und Unterformen) vorgesehen sein. Es sei dabei hervorgehoben,
daß die einzelnen Arbeitsgänge selbsttätig, z. B. mittels elektromagnetisch geregelter
öldrucksteuerung, sich abspielen. Zum Heben und Senken werden z. B. hydraulisch
betriebene Hubzylinder verwendet werden -, an deren Stelle aber auch jede andere
geeignete Einrichtung treten kann. Die Arbeisweise dü dargestellten Vorrichtun-
ist folgende: Der Stoffwasserbottich a (Abb. 4) hebi sich, so daß das S,offwasser
die Oberforin b
(bzw. die entsprechende Mehrzahl) umspült. Darauf wird auf
das im Innern der Oberform b
befindliche Sieb c und gleichzeitig auf das Außensieb
der Unterform d durch Vakuum je eine Faserstoffschicht ang#esaugt
(Stellung 3
in Abb - 4'). Nunmehr senkt sich der Stoff -waSserbottich
a wieder, und gleichzeitig hebt sich die Unterforin d, so daß
sich diese in die Oberform b einführt, worauf durch Luftdruck oder andere
Mittel die Faserstoffschicht vom Sieb der Unterform an die bereits auf dem Sieb
c (Abb. 3) der Oberform b gebildete Faserstoffschicht angegautscht
wird (Stellungen 4 und 5 in Abb. 4). Alsdann senkt sich die Unterform wieder
in ihre Anfangsstellung in den Stoffwasserbottich züirück, der in der Zwischenzeit
wieder mit neuem Stoffwasser gefüllt worden ist (Stellun-"en 6 und
7 in Abb. 4). NunmeÜr läuft der auf einer Laufschiene /angeordnete Laufwagen
g, der in diesem Falle hintereinander drei Oberformen bl, b2,
b, trägt, nach der Richtung der Trockenunterform h, hin, bis die soeben gefüllte
Oberforin b, zentrisch über die Trockenform hi zu stehen kommt.
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Der soeben beschriebene Vorgang der Stoffschichtenbildung wiederholt
sich nunmehr mit der Oberforin b. bzw. dem entsprechenden Oberformensatz,
während sich gleichzeitig in die Oberform bl. die Trockenform li, hineinhebt und
die Fertigtrocknung des Hohlkörpers bewirkt. Der vorteilhaft gleichzeitig auch von
außen beheizte Hohlkörper (Heizschlangen 1,
Abb. 3) zieht sich dabei
etwas zusammen und löst sich vom Sieb der Oberform ab. Der Laufwagen g (Abb.
2) verschiebt sich nunr mehr nochmals weiter in Richtung auf die Trockenform li,
zu, bis die Oberformb., über der Unterformh, und die Oberform b. über der
Mitte des Faserstoffbottichs a angelangt ist. Die Oberform bl mit dem fertig getrockneten
Hohlkörper befindet sich dabei über dem Transportband kl, auf welches der durch
Auseinanderspreizen der geteilten Oberforin freigegebene fertige Hohlkörper hinabfällt.
Gleichzeitig werden die Faserstoffschichten in der Oberforin b, wie oben
beschrieben, gebildet und in der Oberforin b. fertig getrocknet.
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Nunmehr läuft der Laufwagen g in eine Anfangsstellung zurück,
so daß also die nunmehr leere Oberform b, sich wieder über dem Stoffwasserbottich
a befindet. Die den getrockneten Papierhohlkörper enthaltende Oberform b# steht
dabei über dem Transportband Ä# und die den noch nassen Papierhohlkörper enthaltende
Oberform b3 über der Trockenunterform h.. Dann erhält die Oberform
bi
wieder neue Faserstofischichten, die Oberform b., läßt den getrockneten
Papierhohlkörper auf das Transportband k. fallen und der in der Oberform
b3 befindliche nasse Papierhohlkörper wird getrocknet. Alsdann bewegt sich
der Laufwagen wieder in der ZD el Richtung nach der Trockenunterfonn li, und das
beschriebene Spiel wiederholt sich, so daß ein ununterbrochener Arbeitsgang erzielt
wird. Sollte die Trockenzeit bei Anordnung je einer Trockenunterform li zu
kurz sein, so werden auf jeder Seite zwei oder mehr Trockenunterformen und natürlich
auch entsprechend mehr Oberformen in der Querrichiung des Laufwagens angeordnet.
Der Arbeitsgang bleibt im Prinzip derselbe.
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Eine Ausführungsart der Sau,form mit innerem Formsieb ist im Schnitt
in Abb. 3 veranschaulicht. Die in der Längsrichtung geteilte und durch hier
nicht dargestellte Mittel zum Ausstoßen des fertigen Papierhohlkörpers auseinanderspreizbare
Sau-form b ist dabei mit einem im Innern der Form des Papierhohlkörpers entsprechend
gestalteten und zweckmäßig auswechselbaren Formsiebeinsatz c ausgerüstet. Dieser
Formsiebeinsatz kann aus gelochtem Blech, Metalldrahtgewebe o.dgl. bestehen und
wird zweckmäßig aus mehreren Lagen übereinander in der Weise hergestellt, daß nach
der Faserstoffschicht zu die Sieblage mit den engsten Maschen, also eine sogenannte
Feinfilterlage -, und nach außen hin die Siebla-en größerer Maschenweite folgen.
Dadurch wird ein Hindurchtreten von Faserstoff durch das Formsieb nach Möglichkeit
verhindert, eine genügende niechanische Festigkeit des Forrnsiebes und ferner auch
eine zweckmäßige Wasserableitung erzielt. Das abgesaugte Wasser tritt hinter dem
Formsiebe c in den von einer Zwischenwandung bl der Saugform b gebildeten
Raum 1 ein, in welchen die Vakuumsaugrohre tii einmünden. In diesem Raum
1 sind ferner die z. B. mittels Heißluft heizbaren Heizschlangen i angeordnet,
die nach dem Absau 'gen des durch das Formsieb c hindurchgetretenen Wassers die
Trockenheizung des Papierhohlkörpers bewirken sollen. Die Heißluft kann dabei dem
Raum 1, der Saugform b en-,nommen werden, in welchen die Zuleitunggen
o und die Ableitungen p für das Heizmittel einmünden.
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Die zur Herstellung mehrscli*chtiger Papierhohlkörper im StoffwasserbchÜlter
lieb- und senkbar angeordnete Saugfo-m d mit,äußerem Siebbela"- -, z. B.
in Gestalt ehies starren metallischen Formsiebes nach Art des Formsiebes c der oberen
Saugform, aber in umgekehrter Reihenfolge der einzelnen Siebschichten (die Feinfilterlage
-außen), muß natürlich umso viel kleiner als das Formsieb c der oberen Sauform
gehalten sein., daß sie sich in die Oberform zusammen rnh der niedergeschlagenen
Stoffschicht einführen läßt, ohne daß die beiden Stoffschichten zusammengeschohen
werden. Unter dem Siebbelag der Unterform d
münden Saug- und Druckrohre #p
r., (Abb. 2)# mittels welcher die Stoffschicht auf der Unter--form
niedergeschlagen und die Ablösung der Stoffschicht zwecks Aufgautschen auf die im
Formsieb der Oberform bereits niedergeschlagene Stoffschicht unterstützt wird.
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Die lieb- und senkbaren Trockenfor-men, h, k. können
ebenfalls mit Heißluft beheizt Weiden, welche durch Leitungen s"s., (Abb. 2) zu-
und abgeleitet werden kann.
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Was für die einzelnen Formen gesagt ist, gilt sinngemäß auch für Anlagen,
die mit einem oder mehreren Formensätzen arbeiten. Die Formen sind dabei gemäß Abb.
i zu mehreren auf Formentischen o. dgl. 1 vereinigt und werden demzufolge
gemeinsam bewegt und aus gemeinsamen Zu- und Ableitungen mit Saugluft, Druckluft
bzw. Heißluft o. dgl. versorgt. Mittels derselben Maschinenanlage können
gleichzeitig entweder nur gleichartige, aber auch untereinander verschiedene Hohlkörper
hergestellt werden.
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Die Einzelheiten der Vorrichtung können von der dargestellten und
beschriebenen in wesentlichen Punkten abweichen, ohne daß dadurch das der Erfindung
zugrunde liegende Arbeitsprinzip geändert wird.