DE586156C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Hohlkoerpern aus Faserstoff durch Niederschlagen einer Faserstoffschicht aus Faserstoffwasser auf eine durchlaessige Wand - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Hohlkoerpern aus Faserstoff durch Niederschlagen einer Faserstoffschicht aus Faserstoffwasser auf eine durchlaessige WandInfo
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
26. OKTOBER 1933
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
ΛΙ 586156 KLASSE 54 e GRUPPE
Industrie-Bureau Dr. Oskar Arendt in Berlin
durchlässige Wand
Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. Juli 1929 ab
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur maschinellen Herstellung von Hohlkörpern
aus Faserstoff (Holz-, Papierbrei ο. dgl.), bei dem in ortsfesten Hohlformen
(Siebformen) ein aus Faserstoffwasser gebildeter und bereits entwässerter Formling unmittelbar
danach durch einen in die Hohlform eingeführten undurchlässigen, dehnbaren oder spreizbaren Preßkörper weiterentwässert,
nachgepreßt und geglättet wird. Es sind Verfahren bekannt, bei denen
! Faserstoffbrei in eine Matrize geleitet wird,
in der ein entsprechender Stempel die Formgebung bewirkt, wobei gleichzeitig ein Teil
des Breiwassers durch Pressung frei wird und durch Öffnungen in der Matrize abläuft.
Die bekannten auf diesem Prinzip aufgebauten Verfahren haben den Nachteil, daß
dabei die noch viel Wasser enthaltenden Hohlkörper z. B. durch erhitzte Luft außerhalb
der Form vor der Fertigtrocknung vorgetrocknet werden müssen. Mitunter werden
die aus der Formpresse kommenden Hohlkörper noch einer besonderen Entwässerungspresse
zugeführt. Dabei wird dann eine verhältnismäßig "große Anzahl Fabrikationsformen benötigt.
Nach einem anderen bekannten Verfahren wird Stoff br ei in oder um eine dem herzustellenden
Hohlkörper entsprechende Siebform gebracht und mittels eines durch Preßluft eingedrückten Gummibeutels in oder auf
der Siebform entwässert und nachgepreßt. Die nach diesem Preßverfahren hergestellten
Hohlkörper sind, da beim Entwässern des Stoffbreies in der Siebform keine vollkommene
Faserverfilzung erreicht wird, sehr brüchig und unelastisch. Wohingegen die nach dem neuen Verfahren aus Faserstoffwasser
mittels gleichzeitig wirkenden Stoffwasserüber- und Unterdrucks hergestellten]
Hohlkörper sehr elastisch und von großer Festigkeit sind, da hierbei eine besonders gute
Faserverfilzung erreicht wird.
Auch ein Verfahren, bei welchem die auf beweglichen Siebformen in bekannter Anordnung
durch Luftunterdruck niedergeschlagene und entwässerte Faserstoffschicht alsbald
nach ihrer Entstehung durch eine undurchlässige, dehnbare dar üb ergreifende Gummihülse
weiterentwässert und machgepreßt wird, ist-bekannt. Dieses Verfahren ermöglicht
aber nicht die Herstellung so vielseitiger Formlinge bzw. Hohlkörperformen wie nach der Erfindung, bei der in bekannter
Hohlform mittels gleichzeitig wirkenden Stoffwasserüber- und Unterdrucks der Formling
gebildet und entwässert wird und unmittelbar danach durch einen darin einführbaren
undurchlässigen sowie dehnbaren Preß-
körper weiterentwässert, nachgepreßt und geglättet wird.
Auch die Herstellung von Hohlkörpern und plastischen Gegenständen aus Faserstoff
durch Niederschlagen einer Faserstoffschicht aus Faserstoffwasser auf eine Siebform und
nachfolgendes Auspressen der Faserstoffschicht ist bekannt. Bei diesen bekannten
Verfahren, genannt Gautschverfahren, wird
ίο die Faserstoffschicht auf einer elastisch dehnbaren
Siebform niedergeschlagen und von dieser in eine Gautschform eingegautscht, um dann mittels einer dehnbaren Preßform ausgepreßt
und geglättet zu werden. Diese Arbeitsvorgänge, Saugen, Gautschen und Pressen, bedingen besondere Formen sowie
daß diese Formen teils horizontal und vertikal bewegt werden müssen, wodurch komplizierte
teure Maschinenkonstruktionen, viel Zeit und Kraft benötigt werden.
Demgegenüber wird erfindungsgemäß in der Siebform die dort aus dem Faserstoffwasser
niedergeschlagene Faserstoffschicht durch den eingeführten undurchlässigen, dehnbaren
oder spreizbaren Preßkörper weiterentwässert, gepreßt und geglättet und verläßt die
Siebform als fertiger Hohlkörper. Für dieses Verfahren genügt eine gegenüber dem
Gautschverfahren 'einfachere und billigere Maschinenanordnung sowie geringerer Zeit-
und Kraftbedarf, so daß die Hohlkörper billiger hergestellt werden können.
Schließlich läßt sich nach dem neuen Verfahren durch die Verwendung von ortsfesten
Hohlformen, die ohne die Anordnung eines Preßkörpers zum Nachpressen bekannt sind, ein engerer Zusammenbau der Maschine
ermöglichen sowie größte Schonung des Formlinge bis zu seiner endgültigen Fertigstellung gewährleisten, so daß eine den
jetzigen Anforderungen der Technik entsprechende wirtschaftliche, kontinuierliche
Fabrikation von Hohlkörpern usw. durchge- - führt werden kann, was nach dem anderen
Verfahren nicht in dem Maße möglich war. Beim Verfahren gemäß vorliegender Erfindung
geschieht die Herstellung von Hohlkörpern und plastischen Gegenständen aus Faserstoffwasser unter Niederschlagen einer
oder mehrerer Faserstoffschichten auf einer wasserdurchlässigen Wand (Sieb) derart,
daß die Bildung der Faserstoffschicht unter gleichzeitig wirkendem Stoffwasserüberdruck
und Gas-, z. B. Luft-Unterdruck im Innern der Fabrikationsform (Siebform) erfolgt und daß
die so auf der wasserdurchlässigen Wand niedergeschlagene und bereits entwässerte
Faserstoffschicht unmittelbar nach ihrer Entstehung durch einen dehnbaren oder spreizbaren
Preßkörper weiterentwässert, nachgepreßt und geglättet wird.
Die Abwicklung der wichtigsten Arbeitsgänge, d. h. das Andrücken und Niedersaugen
der Faserstoffschicht auf die wasserdurchlässige Wand, die Entwässerung sowie das
Nachpressen und Glätten des Papierhohlkörpers und die Entnahme des Faserstoffkörpers,
erfolgt also mittels einer einzigen Fabrikationsform.
Eine Vorrichtung zur Ausführung des vorliegenden Verfahrens ist in der Zeichnung
beispielsweise für vier Arbeitsformen dargestellt. Es zeigen:
Abb. ι einen Querschnitt der Maschine nebst Anordnung der Rohrleitungen und
Ventile,
Abb. 2 einen Längsschnitt durch einen Teil der Maschine,
Abb. 3 einen senkrechten Schnitt durch die Fabrikationsform, Abb. 4 einen Querschnitt derselben und
Abb. S einen Preßkörper mit Zubehör.
Der einfacheren Darstellung halber sind Fabrikationsformen zur Herstellung von
zylindrischen Papierhohlkörpern eingezeichnet.
Die Maschine (Abb. 1 und 2) besteht aus einem Gestühl A (Abb. 2), in welchem sich
ein Stoffwasserbehälter 1 befindet, der durch Zwischenwände 2 unterteilt ist. Jede dieser
Abteilungen, im vorliegenden Falle also drei, trägt am Boden eine öffnung, die durch einen
Tellersitz 3 umrandet und durch einen an einer hohlen Hubstange 5 befestigten Abschlußteller
4 verschließbar ist. Der Teller 4 ist zur Aufnahme eines auswechselbaren
Tragkernes 25 des dehnbaren Preßkörpers 26 eingerichtet, und sämtliche Hubstangen 5
sitzen an einem Querhaupt 6, welches durch den hydraulischen Zylinder 7 mittels der
Hubstange 8 bewegbar ist. Unter jedem Tellersitz 3 befindet sich, mit dem Stoffbehälter
ι durch Scharniere 9 (Abb. 1 und 3) verbunden,
eine Fabrikationsform 10, weichet gemäß Abb. 3 und 4 aus zwei aufklappbaren
Hälften besteht, deren jede sich aus einem Außenmantel 11, einem starren, wasserdurchlässigen
Tragkörper 12 und einer starren, wasserdurchlässigen Wand 13 zusammensetzt.
Der Tragkörper 12 und die Wand 13 sind auswechselbar, um diese beiden Teile
gegen andere austauschen zu können, mit denen andere Größen und Formen von Papierhohlkörpern
herstellbar sind. Zum gleichen Zweck ist auch der Tragkern 25 mit dehnbarem Preßkörper 26 austauschbar. Der nur
in Abb. 3 und 4 dargestellte Tragkörper 12 liegt einerseits an der Innenwand des Außenmantels
11 an und trägt andererseits die wasserdurchlässige Wand 13, liegt also im
hinter der Wand 13 befindlichen Hohlraum 14, der als Vakuumraum dient. Diese Hohl-
räume 14 aller Formen ι ο sind an Rohre ι S
(Abb. ι und 2) angeschlossen, welche z. B. mittels biegsamer Schläuche 16 mit der Rohrleitung
17 und durch diese mit der Saugpumpe 18 in Verbindung stehen, vor welche
ein die Saugzeit regelndes Druckventil V1 eingeschaltet
ist (Abb. 1). Das aus den Fabrikationsformen 10 so wieder abgesaugte Wasser
wird durch die Pumpe 18 der Stoffwasser-
to mischbütte 41 (Abb. 1) zugeführt. Jede
Hälfte des Außenmantels 11 trägt am unteren
Rande angegossene Augen 19, durch welche sie mittels des Hebelgestänges 20 mit dem
Querhaupt 21 verbunden ist, welches, wie in Abb. ι für die Offenlage punktiert gezeigt,
durch den hydraulischen Zylinder 22 zum Öffnen und Schließen der Fabrikationsformen
10 bewegt wird. Damit sich nach dem Schließen die Fabrikationsformen nicht
selbsttätig wieder öffnen können, werden die Gestänge 20 etwas über ihren toten Punkt
niedergedrückt.
Der Stoffwasserbehälter 1 ist luftdicht durch einen abnehmbaren Deckel 23 (Abb. 1
und 2) verschlossen, der gleichzeitig zur Führung der hohlen Hubstangen 5 der Abschlußteller
4 dient. Ein an jedem Abschlußteller 4 vorgesehenes Zwischenstück 24 weist, wie Abb. 5 zeigt, eine Bohrung 24° mit
Rechts- und Linksgewinde auf, einerseits zur eigenen Befestigung am Zapfen 40 des Abschlußtellers
4, andererseits zur Aufnahme des Zapfens 25° des durchbohrten, auswechselbaren
Tragkernes 25 des z. B. aus Gummi bestehenden, am Kern 25 luftdicht befestigten dehnbaren Preßkörpers 26. Zum Lösen und
Befestigen des Tragkernes 25 bzw. des Zwischenstücks weist das. Zwischenstück 24 an
seinem äußeren Umfange Paßlöcher 24* für einen Steckschlüssel auf zum Austausch der
Tragkerne 25.
Der dehnbare Preßkörper 26 füllt nach seiner Einführung in die Fabrikationsform 10
den Innenraum der Siebwand 13 so weit aus, daß zwischen ihm und der niedergeschlagenen
Faserstoffschicht nur ein kleiner Zwischen-■ raum verbleibt, so daß der dehnbare Preßkörper
26, z. B. durch Luftdruck, nur um ein Geringes gedehnt werden muß, um zur Anlage
an die Faserstoffschicht zu gelangen. Die Zuführung des Preßmittels in den dehnbaren
Preßkörper 26 erfolgt durch die Bohrung 50
der Hubstange 5 hindurch, die oben einen hohlen Stutzen 27 trägt, der z. B. mittels
eines biegsamen Schlauches 28 mit der Rohrleitung 29 in Verbindung steht, durch welche
das gasförmige Druckmittel (Preßluft) zugeführt wird. In die Rohrleitung 29 sind
Druckölventile eingebaut, von denen V2 den
Zutritt und V3 das Ablassen des Druckmittels regeln (Abb. 1).
In jeder Abteilung des Stoffwasserbehälters ι befindet sich ein Rührwerk, so daß sich
kein Faserstoff zu Boden setzen kann. Ein solches Rührwerk 'besteht, z. B. nach Abb. 1
und 2, aus zwei Rührflügeln 30, die an einer Hohlwelle 31 befestigt sind, welche mittels
eines Zahnrades 32 bewegt wird. Die Hohlwelle 31 ist drehbar auf der Hubstange 5 im
dort zu einem Halslager ausgebildeten Deckel 23 des Stoffwasserbehälters 1 und wird fixiert
einerseits durch die Nabe des Zahnrades 32, andererseits durch den geteilten Stellring 33
(Abb. ι und 2). Die Zahnräder 32 und damit die Rührflügel 30 werden durch eine
Zahnstange 34, welche mittels der Hubstange 35 mit dem hydraulischen Zylinder 36 verbunden
ist, langsam hin und her bewegt.
In jede Abteilung des Stoffwasserbehälters ι mündet an der einen Seite ein Rohrstutzen
37 (Abb. 1), die zu einem gemeinsamen Rohr 38 führen, welches durch die
Rohrleitung 39 mit der Förderpumpe 40 für das Faserstoffwasser in Verbindung steht.
Aus der Mischbütte 41 fördert die Förderpumpe 40 das Faserstoffwasser in die einzelnen
Abteilungen des Stoffwasserbehälters 1. Zwischen jedem Rohrstutzen 37 und dem gemeinsamen
Rohr 38 ist ein Absperrventil H1 eingebaut. Durch ein Druckölventil Vt am
unteren Anschlußende des Rohres 38 kann der Stoffwasserzulauf zum ganzen Stoffwasserbehälter,
durch ein Handventil H2 kann der Zulauf von Stoffwasser aus der Mischbütte
zur Förderpumpe 40 einreguliert bzw. ganz abgestellt werden (Abb. 1).
- Jede Abteilung des Stoffwasserbehälters 1 trägt an ihrer anderen Seite zum Stoffwasserüberlauf bzw. -rücklauf in die Mischbütte 41 mehrere Rohrstutzen 45, welche sich in verschiedener Höhe befinden und die Höhe des Stoffwassers in jeder Abteilung, unabhängig von den anderen, begrenzen, da sich in jeder Abteilung des Stoffwasserbehälters~i nur so viel Stoffwasser befinden darf, wie zur Bildung des betreffenden Papierhohlkörpers erforderlich ist. Jeder dieser Rohrstutzen 45 ist daher durch ein Handventil H1 abstellbar. Es bleibt nur derjenige Rohrstutzen offen, der das jeweils gewünschte Stoffwasserniveau begrenzt. Alle Rohrstuzen 45 münden in ein gemeinsames Rohr 46 ein, welches an die Rücklaufrohrleitung 47 angeschlossen ist, welches jedoch nicht in das Stoffwasser der Mischbütte 41 hineinragen darf, da die gleiche Rohrleitung 47 auch zum Luftaustritt aus den einzelnen Abteilungen des Stoffwasserbehälters ι zu dienen hat. Durch ein Druckölventil V6, welches beim Anschluß des Rohres 46 in die Rohrleitung 47 eingebaut ist, wird die Rohrleitung 47 geschlossen oder geöffnet.
- Jede Abteilung des Stoffwasserbehälters 1 trägt an ihrer anderen Seite zum Stoffwasserüberlauf bzw. -rücklauf in die Mischbütte 41 mehrere Rohrstutzen 45, welche sich in verschiedener Höhe befinden und die Höhe des Stoffwassers in jeder Abteilung, unabhängig von den anderen, begrenzen, da sich in jeder Abteilung des Stoffwasserbehälters~i nur so viel Stoffwasser befinden darf, wie zur Bildung des betreffenden Papierhohlkörpers erforderlich ist. Jeder dieser Rohrstutzen 45 ist daher durch ein Handventil H1 abstellbar. Es bleibt nur derjenige Rohrstutzen offen, der das jeweils gewünschte Stoffwasserniveau begrenzt. Alle Rohrstuzen 45 münden in ein gemeinsames Rohr 46 ein, welches an die Rücklaufrohrleitung 47 angeschlossen ist, welches jedoch nicht in das Stoffwasser der Mischbütte 41 hineinragen darf, da die gleiche Rohrleitung 47 auch zum Luftaustritt aus den einzelnen Abteilungen des Stoffwasserbehälters ι zu dienen hat. Durch ein Druckölventil V6, welches beim Anschluß des Rohres 46 in die Rohrleitung 47 eingebaut ist, wird die Rohrleitung 47 geschlossen oder geöffnet.
Im Deekel 23 des Stoffwasserbehälters 1
befindet sich über jeder von dessen Abteilungen ein Rohranschlußstutzen 42, die alle in
ein gemeinsames Rohr 43 einmünden, welchem mittels der Rohrleitung 44 Druckgas,
z. B. Druckluft o. dgl., zugeführt wird, wodurch das in den einzelnen Abteilungen befindliche
Stoffwasser während des Niederschlagens des Faserstoffes auf die wasserdurchlässige
Wand 13 der Fabrikationsformen 10 unter Druck gesetzt wird. Zwischen
jedem Rohrstutzen 42 und dem gemeinsamen Rohr 43 befindet sich ein Ventil H3, durch
welches man jede Abteilung abschalten kann.
Durch ein Druckölventil V5, welches beim
Anschluß des gemeinsamen Rohres 43 in die Rohrleitung 44 eingebaut ist, wird die Druckmittelzuführung
reguliert.
Unterhalb der Fabrikationsformen (Abb. 1 und 2) befindet sich auf dem Kopf der Hubstange
48 des hydraulischen Zylinders 49 lose befestigt eine abnehmbare Entnahmeschale 50, die zur Aufnahme der aus den aufgeklappten
Fabrikationsformen 10 fallenden Papierhohlkörper 51 dient. Durch den
hydrauli.schen Zylinder 49 wird, wie in Abb. 1
punktiert gezeigt, die Entnahmeschale 50 dicht an die noch geschlossenen Fabrikationsformen 10 gehoben und, nachdem die Papier-
hohlkörper auf die Platte gefallen sind, so weit wieder herunterbewegt, daß sich die
Fabrikationsformen 10 ungehindert wieder schließen können. Die Entnahmeschale 50
wird darauf mit den auf ihr befindlichen Papierhohlkörpern vom Kopf der Hubstange
48 abgenommen, in die hier nicht gezeichnete Trockenmaschine gesetzt und durch eine bereitstehende
leere Entnahmeschale ersetzt. Der Trockenmaschine, z. B. einer Rundmaschine mit Warmluftbeströmung, werden
die fertig getrockneten Papierhohlkörper gegebenenfalls zur weiteren Nachbehandlung, wie
Färbung, Imprägnierung o. dgl., entnommen. Die Entstehung der Papierhohlkörper laßt
+5 sich an Hand der nachfolgenden Beschreibung der aufeinander sich automatisch abwickelnden
Arbeitsvorgänge verfolgen.
Es wird davon ausgegangen, daß alle Arbeitsformen 10 arbeiten und besonders
darauf hingewiesen, daß alle zum Betrieb der Papierhohlkörpermaschine erforderlichen
Hilfsmaschinen, ebenso die Rührwerke, ununterbrochen während der ganzen Betriebszeit arbeiten, also nur dann stillgestellt wer-
den, wenn die Fabrikation der Papierhohlkörper unterbrochen wird, z. B. beim Schichtwechsel.
Zum Arbeitsbeginn ist der Zustand der Anlage folgender:
a) Die Fabrikationsformen 10 haben sich wieder geschlossen, nachdem aus ihnen die
vorher gefertigten Papierhohlkörper entnommen worden sind.
b) Das erforderliche Faserstoffwasser ist
in die Abteilungen des Stoffwasserbehälters 1 gefördert.
c) Die Druckölventile V1, V2, F4, F8 sind
geschlossen. Es sind V1 das Saugventil, V2 das Druckzulaßventil für die dehnbaren
Preßkörper 26, F4 das Stoffwasserzulaufventil
für den Stoffwasserbehälter 1, F5 das Druckluftzulaßventil für den Stoffwasserbehälter
i.
d) Die Druckventile F3 und F0 sind geöffnet.
Es sind F3 das Druckablaßventil für die dehn- und streckbaren Preßkörper 26, F6 das
Stoffwasserüberlaufventil für den Stoffwasserbehälter i, welches gleichzeitig auch
als Druckablaßventil desselben dient.
Die Arbeitsphasen sind folgende:
1. Die Preßkörper 25, 26 an den Abschlußtellern
4 werden durch den hydraulischen Zylinder 7 hochgehoben und F4 geöffnet,
wodurch sich -die Fabrikationsformen 10 mit Stoff wasser füllen.
2. F4 und F0 werden geschlossen.
3. Das Saugventil F1 zum Evakuieren der Hohlräume 14 der Fabrikationsformen 10
und das Druckluftzulaßventil F5 zum Stoffwasserbehälter
1 öffnen sich, wodurch unter gleichzeitiger Druck- und Saugwirkung die
Faserstoffschicht auf die wasserdurchlässigen Wände 13 niedergeschlagen wird. Auch
kann V5 geschlossen und dafür F0 geöffnet
werden, so daß atmosphärische Luft durch die Stoffmasse hindurchgesaugt wird.
4. Sodann senken sich die Preßkörper 25, 26 in die Fabrikationsformen 10 vom hydraulischen
Zylinder 7 her, wobei gleichzeitig die am Boden der einzelnen Abteilungen des Stoffwasserbehälters 1 befindlichen Tellersitze
3 durch die Abschlußteller 4 fest abgeschlossen werden.
5. Nunmehr öffnen sich
a) das Druckventil F2, damit die Preßkörper
25, 26 ihre Entwässerungsarbeit beginnen können, und
b) das Stoffwasserzulaufventil F4, damit
die einzelnen Abteilungen des Stoffwasserbehälters 1 sich wieder für die nächste
Arbeitsperiode mit dem erforderlichen Stoffwasser füllen.
6. Nach Beendigung der Tätigkeit 5" wird
a) das Druckzulaßventil F2 geschlossen, damit sich die dehnbaren Preßkörper 26 nach
Beendigung ihrer Entwässerungsarbeit wieder zusammenziehen; ebenso wird
b) das Saugventil F1 geschlossen, wodurch
in den Hohlräumen 14 der Fabrikationsformen 10 die Vakuumwirkung abgestellt
wird.
7- Nach Beendigung der Tätigkeit 5*
schließt sich das Wasserzulaufventil F4.
8. Nach Beendigung der Arbeitsvorgänge 6 werden die Fabrikationsformen 10 mittels der
beiden hydraulischen Zylinder 22 aufgeklappt und
9. mittels des hydraulischen Zylinders 49 rechtzeitig die Entnahmeschale 50 hochgehoben,
durch welche die in den Fabrikationsformen 10 fertiggestellten Papierhohlkörper
51 entnommen werden.
10. Sofort nach dieser Entnahme wird die Entnahmeschale 50 mit den auf ihr befindlichen
Papierhohlkörpern durch den hydraulischen Zylinder 49 so tief gesenkt, daß die Fabrikationsformen 10 wieder geschlossen
werden können, ohne die Papierhohlkörper zu berühren. Nunmehr werden
11. die Fabrikationsformen 10 mittels der
beiden hydraulischen Zylinder 22 wieder fest zusammengeschlossen, worauf man die gefüllte
Entnahmeschale 50 mit den auf ihr befindlichen Papierhohlkörpern wegnimmt und durch eine andere, leere, ersetzt.
An Stelle der beispielsweise dargestellten und beschriebenen dehnbaren Preßformen 26 mit festem Kern 25 könnten auch zwei- oder mehrteilige spreizbare Preßformen benutzt werden.
An Stelle der beispielsweise dargestellten und beschriebenen dehnbaren Preßformen 26 mit festem Kern 25 könnten auch zwei- oder mehrteilige spreizbare Preßformen benutzt werden.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung von Hohlkörpern aus Faserstoff (Holzschliff, Papierbrei u. dgl.) durch Niederschlagen einer Faserstoffschicht aus Faserstoffwasser auf eine durchlässige Wand (Siebform), wobei die Bildung der Faserstoffschicht unter gleichzeitig wirkendem Stoffwasserüberdrudk und Gas-, z. B. Luft-Unterdruck im Innern der Fabrikationsiform (Siebform) erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die so in der Siebform niedergeschlagene und bereits vorentwässerte Faserstoffschicht unmittelbar nach ihrer Entstehung durch einen in die Siebform eingeführten undurchlässigen, dehnbaren oder spreizbaren Preßkörper weiterentwässert, nachgepreßt und geglättet wird.
- 2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit mindestens zweiteilig und aufklappbar ausgebildeter und angeordneter Fabrikationsform, welche aus einem Außenmantel, einer Siebform und einer zwischen Siebform und Außenmantel eingeschalteten Stützform besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebform (13) und die Stützform (12) auswechselbar angeordnet sind.
- 3. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der heb- und senkbar angeordnete, z. B. am Abschlußteller (4) zum Abschließen der Fabrikationsform (10) gegen den mit ihr zeitweilig verbundenen Stoffwasserbehälter (1) angebrachte Preßkörper (25, 26) in seiner unteren Lage bei aufgeklappter Fabrikationsform (10) auswechselbar ist.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI38607D DE586156C (de) | 1929-07-06 | 1929-07-06 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Hohlkoerpern aus Faserstoff durch Niederschlagen einer Faserstoffschicht aus Faserstoffwasser auf eine durchlaessige Wand |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI38607D DE586156C (de) | 1929-07-06 | 1929-07-06 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Hohlkoerpern aus Faserstoff durch Niederschlagen einer Faserstoffschicht aus Faserstoffwasser auf eine durchlaessige Wand |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE586156C true DE586156C (de) | 1933-10-26 |
Family
ID=7189825
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI38607D Expired DE586156C (de) | 1929-07-06 | 1929-07-06 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Hohlkoerpern aus Faserstoff durch Niederschlagen einer Faserstoffschicht aus Faserstoffwasser auf eine durchlaessige Wand |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE586156C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2447235A (en) * | 1945-02-20 | 1948-08-17 | Moist R Proof Container Co | Machine for making containers from pulpy fibrous material |
-
1929
- 1929-07-06 DE DEI38607D patent/DE586156C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2447235A (en) * | 1945-02-20 | 1948-08-17 | Moist R Proof Container Co | Machine for making containers from pulpy fibrous material |
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