-
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von geblasenen Sandkernen
und -formen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von geblasenen
Sandkernen und -formen, insbesondere aus grünem Sand.
-
Es ist bereits bekanntgeworden, den Sand in geschlossenen Kästen einzublasen,
und zwar mit Hilfe von außerhalb der Kästen angeordneten-feststehenden Blasdüsen
bzw. an den Kasten angelegten Blasdüsen. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß
die in den Kasten eingeschlossene und- die während des Blasens in den Kasten zusätzlich
eintretende Luft während des kurzen Blasvor-"anges nicht mit Sicherheit vollkommen
ent-
weichen konnte. Dadurch bilden sich in dein Sandgefüge leicht lockere
Stellen, die die Formen unbrauchbar machen. Auch isß es unmöglich, mit derartigen
Vorrichtungen Formen oder Kerne größerer Länge herzustellen, weil dabei erstens
die eingeschlossene Luftmenge größer ist und zweitens auf dem Wege von der Blasdüse
bis zum entfernt, liegenden Ende des Kastens die Strahlwirkung sich verliert, zumal
die eingeschlossene Luft gleichsam wie ein zusammengepreßtes Polster hemmend im
Wege steht.
-
Durch die Erfindung werden die vorerwähnten Nachteile beseitigt. Das
Verfahren nach der Erfindung besteht darin, daß eine oder mehrere Sandblasdüsen
in den Kern-bzw. Formkasten eingeführt werden und entsprechend der fortschreitenden
Sandfüllung den Blasdüsen und dem Kasten eine Relativbewegung zueinander erteilt
wird. Das kann in der Weise geschehen, daß beispielsweise die Rückstoßbewegung des
austretenden Sandstrahles benutzt wird, um Sie in den feststehenden Kasten eingeführte
Blasdüse oder Blasdüsen mit fortschreitender Sandfüllung aus dem Kasten herauszubewegen.
Es kann das aber auch so geschehen, daß die Blasdüse oder Blasdüsen fest angeordnet
sind und die- Kraftwirkung des austretenden Sandluftstrahles dazu benutzt wird,
um den beweglich angeordneten Kasten vorwärts zu treiben. Schließlich ist die Möglichkeit
gegeben, sowohl den Kasten als auch die Blasdüse bzw. Blasdüsen beweglich anzuordnen.
In jedem Falle ergibt sich die äußerst günstige Wirkung, daß sich während des Einblasens
innerhalb des Kastens Luftpolster nicht ausbilden können, vielmehr setzt sich der
Sand in der Weise innerhalb des Kastens ab, daß er die Luft vor sich her und aus
dem Kasten heraustreibt.
-
Ein zweiter, sehr wesentlicher Vorteil besteht darin, daß der Sandstrahl
nur einen ganz kurzen Weg von der Blasdüse bis zur Verwendungsstelle durchläuft
und infolgedessen praktisch die gesamte Strahlwirkung beibehält. Es ergibt sich
eine sehr feste und gleichmäßige Form. Auch wirkt sich dieser Umstand insofern aus,
als man im Vergleich zu den bekannten Vorrichtungen eine wesentlich geringere Strahlwirkung
aufbringen maß, um eine brauchbare Form zu erhalten. Damit ist gleichbedeutend auch
die Tatsache, daß wesentlich weniger zusätzliche Luft in den Kasten eingeführt wird,
als das bei den bekannten Vorrichtungen der Fall ist.
Somit zeichnet
sich das Verfahren gemäß der Erfindung durch eine ganz genaue Arbeitsweise und entsprechend
genaue Form aus. Auch insoweit ergibt sich ein wesenv@-licher Unterschied gegenüber
jenen bekam. ten Vorrichtungen, bei denen ähnlich Wle,, beim Schleudergußverfahren
aus zentral ans', geordneten Zuführungsdüsen die Wandung des umlaufenden Kastens
mit Formmaterial bedeckt wird. Für diese Vorrichtungen ist der Umstand beachtlich,
daß das der Düse radial zum Kasten entströmende Material jeweils nur einen Teil
der Kastenwand trifft. Der übrige Teil der Kastenwandung ~vird durch die Drehung
des Kastens nach und nach vor die feststehende Düse gebracht. Eine Begrenzung für
das Formmaterial nach innen zu ist nicht vorhanden, so daß eine Gewähr für eine
genaue- Ausführung nicht gegeben ist; auch benötigt ein derartiges als Aufspritzen
zu bezeichnendes Verfahren eine recht erhebliche Zeit. Im übrigen ließe sich nach
- einem derartigen Verfahren ein Kern überhaupt nicht Tierstellen.
-
Im Gegensatz dazu vollzieht sich der Blasvorgang nach dem angemeldeten
Verfahren in überraschend kurzer Zeit, indem das den Blasdüsen entströmende Formmaterial
sich gleichmäßig über den gesamten Form- blw. Kernkastenquerschnitt verteilt. Das
Formmaterial füllt den ihm zur Verfügung stehenden Querschnitt völlig aus, so daß
sich ein sehr genauer Kern bzw. eine sehr genaue Form ausbildet.
-
Ein weiterer Vorzug des Verfahrens gemäß der Erfindung besteht darin,
daß es ohne Schwierigkeiten möglich ist, sogleich mit dem Blasvorgang beispielsweise
ein Kerneisen einzubringen, was besonders für die Herstellung von grünen Kernen
von Bedeutung ist. Ebenso lassen sich in dem gleichen Arbeitsvorgang auch Luftkanäle
ausbilden, indem der Düsenkopf beispielsweise mit stabartigen Vorsprüngen- ausgestattet
wird.
-
An sich sind derartige Ansätze zur Bilclung von Luftkanälen bei Kernmaschinen
bekannt, bei denen der Sand durch eine Schnecke o. dgl. in die Form hineingedrückt
wird.
-
Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus .der folgenden Beschreibung
mehrerer Ausführungsbeispiele hervor, die in der Zeichnung veränschaulicht sind.
-
Es zeigen: ' Abb. i einen Längsschnitt durch eine Vorrichtung zur
Ausübung -des Verfahrens in schematischer Darstellung, Abb. 2 die Vorrichtung gemäß
Abb. i in Verbindung mit einem Maschinengestell, Abb.3 eine ähnliche Vorrichtung
wie Abb. 2, aber in waagerechter Anordnung, Abb. q, eine Vorrichtung gemäß der Erfindung
. in Verbindung mit einem Maschinengestell, teilweise geschnitten, Abb. 5 das Maschinengestell
gemäß Abb. 4 :#,4-;einem anderen Betriebszustand, ,``Abb. 6 die Anordnung gemäß
Abb. 3 in boppelanordnung, teilweise im Schnitt, Abb. 7 eine Einzelheit der Vorrichtung
gemäß der Erfindung im Schnitt, Abb.8 eine andere Einzelheit der Vorrichtung gemäß
der. Erfindung im- Schnitt, Abb.9, io und ii Schnitte durch verschiedene Ausführungsbeispiele
gemäß der Erfindung in Zusammenhahg mit Kernbüchse und Kerneisen, Abb. 12 einen
Längsschnitt durch die Vorrichtung gemäß Abb. i i.
-
Bei dem in Abb. i dargestellten Ausführungsbeispiel ist i der auf
dem Boden :2 stehende Form- oder Kernkasten. In den Kasten i ist die Blasdüse 3
eingeführt, die mit einem Sandbehälter :4 zusammenhängt. Zwischen der Düse 3' und
dein Kasten i ist, wie die Abb. i erkennen läßt, noch ein Ringraum vorhanden, dessen
Zweck aus der folgenden Beschreibung der Wirkungsweise der Vorrichtung sogleich
erkennbar werden wird.
-
Wie eingangs auseinandergesetzt, ist für die Erfindung wesentlich,
daß bei der Bildung der Form Luftpolster vermieden werden. Deswegen ist die Düse
3 zweckmäßig so tief in den Kasten einzuführen, daß die vor der Düse befindliche
Luftmenge noch Gelegenheit hat, seitlich und um die Düse herum auszuweichen. Auf
diese Weise ergibt sich alsbald eine Sandansammlung, wie sie in Abb. i angedeutet
ist. Man erkennt auch, daß infolge des geringen Abstandes zwischen der Düsenmündung
und dem Kastenboden bzw. der vor der Mündung befindlichen Sandschicht der Sand mit
.großer Strahlwirkung sich absetzt.. Mit fortschreitelder Sandfüllung bewegen sich
der Kasten i und die Düsen 3 relativ zueinander auseinander, und zwar entsprechend
den Pfeilen 5 und. 6. Während des ganzen Arbeitsvorganges hat die Luft Gelegenheit,
zwischen den Düsenkörper 3 und der Forminnenwandung, d. h. durch den erwähnten Ringraum,
in Richtung der Pfeile 7 ungestört zu entweichen. Die Relativbewegung zwischen Kasten
i und Düse 3 kann in verschiedener Weise zustande kommen, und zwar zweckmäßig, indem
- die Kraftwirkung des austretenden Sandstrahles dazu mitbenutzt wird, die bezüglichen
Bewegungen hervorzurufen. So kann bei feststehendem Kasten :i die Rückstoßwirkung
des austretenden Sandluftstrahles die Rückbewegung der Düse 3 veranlassen. Es kann
aber auch bei feststehender Düse die Stoßkraft des austretenden Sand-
Luftstrahles
den bewegeichen Kasten i vor sich her treiben, und schließlich kann die Kraftwirkung
des austretenden Sandluftstrahles sowohl die Düse als auch den Kasten in Bewegung
setzen. Vorteilhaft kann es in manchen Fällen auch sein, die Kraftwirkung des austretenden
Sandstrahles zu beeinflussen, beispielsweise durch Anwendung einer zusätzlichen
Antriebskraft, die für den ersten Zeitabschnitt die Bewegung der verhältnismäßig
schweren Massen einleitet, um dann der Kraftwirkung des austretenden Sandluftstrahles
es zu überlassen, die weitere Bewegung fortzuführen.
-
Im übrigen wird man darauf zu achten haben, zur Erzeugung eines möglichst
gleichmäßigen Kernes die Bewegungen entsprechend in der Hand zu behalten. Zu diesem
Zweck kann es vorteilhaft sein, gegen Ende der Bewegung Bremskräfte zur Anwendung
zu bringen, worauf noch weiter unten eingegangen werden wird. Die Darstellung in
Abb. i ist nur schematisch gehalten. Selbstverständlich können auch mehrere Blasdüsen
gleichzeitig vorgesehen sein.
-
Abb. z zeigt die in Abb. i mehr schematisch gezeichnete Einrichtung
in einer für die praktische Anwendung geeigneten Ausführungsart. Die Unterlage z
für die Form i ist bei 8 waagerecht an dem Ständer 9 gelagert. Die Schwenkbarkeit
hat den Vorteil, daß man nach Fertigstellen der Formen diese aus dem sonst störenden
Bereich der Blasdüse 3 herausbewegen kann. Selbstverständlich kann auch die Düse
schwenkbar bei feststehender Form angeordnet sein, aber auch beide lassen sich gegenseitig
verstellbar anordnen. Der Sandbehälter q. wird von einem an der senkrechten Ständerwand
geführten Schlitten getragen, dessen Tragseil über eine Rolle io geleitet ist und
ein Gegengewicht i i trägt. Beim Arbeiten ergibt der Rückstoß des austretenden Sandluftgemisches
einen Auftrieb für den Sandbehälter q., welcher bei der Bemessung des Gewichtes
i i nach bekannten Regeln zu berücksichtigen ist. Die mit dem Ausblasen des Sandes
erfolgende Gewichtsabnahme des. Behälters q. läßt sich durch weitere bekannte Mittel
ausgleichen, etwa so, daß das Gewicht i i nach Art von Materialprüfungsapparaten
derart mehrteilig ausgebildet wird, daß bei seinem Niedergang Einzelteile von ihm
allmählich von in seine Bahn hineinreichenden Vorsprüngen aufgenommen, also auf
diesen abgelagert werden. Statt das abwärts gehende Gewicht allmählich zu verkleinern,
kann man auch das Gewicht des aufwärts gehenden Sandbehälters q. z. B. durch allmählich
zunehmende Belastung mittels sog. Zuladegewichte vergrößern. Auf Ausführungseinzelheiten
in dieser Hinsicht kommt es für den Erfindungsgedanken nicht an, da es sich nur
darum handelt, eine die Gleichmäßigkeit der Sandverdichtung in der Form gegebenenfalls
störende Beschleunigung der Düsenbewegung zu verhindern. da von der Düsenausfuhrgeschwindigkeit
die Dichtigkeit und Festigkeit der geblasenen Form abhängig ist. Regelungs- und
Bremsvorrichtungen anderer Art sind .natürlich ebenfalls anwendbar.
-
Das Ausführungsbeispiel nach Abb. 3 zeigt eine waagerechte Anlage,
die dann vorteilhaft anzuwenden ist, wenn die Form durch ihre Länge eine senkrechte
Aufstellung zu umständlich macht oder ein Kern zum Ausheben aus der Kernbüchse ohnehin
in die waagerechte Lage gebracht -werden muß.
-
Der Sandbehälter ist nach Abb.3 auf einem auf waagerechten Schienen
laufenden Wagen 1a angeordnet, der durch eine Kolbenstange 14 mit dem Preßluft-
oder Flüssigkeitszylinder 13 in Verbindung steht. Dieser bewegt den Sandbehälter
q. mit der Ausblasedüse 3 in die waagerechte Form i hinein. Hierbei wird der Zylinder
13 zweckmäßig selbst zum Abbremsen der beim Blasen auftretenden Rückstoßkraft benutzt.
Zur Regelung der Bewegung ist bei 15 ein einstellbares Entlüftungsventil angebracht,
mit welchem die Rücklaufgeschwindigkeit des. Tisches mit der Düse genau einzuregeln
ist. Der Zylinder 13 kann, wenn es die Platzverhältnisse erfordern, natürlich auch
gegenüber oder unter der Vorrichtung bzw. der Fahrbahn für den Tisch 12 angebracht
werden. Bei Betrieb des Zylinders mit Druckflüssigkeit kann die beim Rücklauf ausfließende
Flüssigkeit durch einen besonderen Behälter wieder aufgefangen werden. Im Zusammenhang
mit der Einrichtung nach Abb. 3 kann der Antrieb für die Tischbewegung und für die
Bremsung natürlich auch auf elektrischem Wege erfolgen. Bei 16 ist noch eine Fangvorrichtung
angedeutet, die den Wagen in der Endstellung festhält, um seine zufällige Vorbewegung
zu verhindern.
-
Wird bei der Ausführungsform nach Abb. 2 der Träger :2 der Form i
zu deren Auswechslung um die Zapfen 8 seitlich verschwenkt, so wird bei einer Anlage
gemäß Abb. 3 mit Vorteil der waagerechte Tisch ?-
entsprechend ausgebildet,
wie das beispielsweise in den Abb. q. und 5 in Stirnansicht mit teilweisem Schnitt
herausgezeichnet ist. Um die Blaseinrichtung ortsfest ausführen zu können, ist der
Tisch 2 auf Streben 18 um die Stützpunkte 17 schwenkbar gelagert, so daß er parallel
geführt wird, seine waagerechte Lage also stets beibehalten wird. Zu seiner Bewegung
kann der in der Zeichnung
angedeutete Druckzylinder dienen, und
es wird seine Seitenbewegung zweckmäßig auch noch zum Öffnen der Form benutzt. Erfolgt
nach Beendigung des Blasvorganges die Bewegung des Tisches 2 nach rechts hin, so
legt sich, der Ansatz z9 der Stange 2o an das -Auge 2 1 an und zieht so die obere
Formhälfte mittels des Hebelarmes 22 auf. Beim Zurückschwenken des Tisches fällt
dann die obere Formhälfte wieder in die Schließlage zurück und wird dann durch eine
Verriegelungsv orriehtung 23 während des Blasens geschlossen gehalten.- Die Verriegelung
kann, wie in der Zeichnung angedeutet, zweckrfläßig selbsttätig erfolgen.
-
Für besonders lange Formen oder Kerne ist es vorteilhaft, die Blasdüse
beim Zurückfahren zu führen, um schütternde sog. Flatterbewegungen-zu verhindern.
Zu dem Zweck erhält, -wie in Abb.8 herausgezeichnet, die Blasdüse arl ihrem Ende
Führungsnocken oder Führungsrollen 2q., deren Bahn 25 durch die Form- oder Kernbüchse
selbst gebildet wird.
-
Man kann eine ruhige, ,erschütterungsfreie Zurückbewegung der Blasdüse
aber auch in anderer Art fördern, was schon dadurch zu erreichen ist, daß zwei Blasdüsen
Anwendung finden, die gleichzeitig von beiden Enden der entsprechend langen Form
her eingeführt werden. Diese sind entsprechend kürzer und stabiler' als eine für
den gleichen Zweck bestimmte lange Blasdüse und arbeiten daher erschütterungsfreier.
Die Anweudung zweier Blasdüsen kann auch aus anderen Gründern vorteilhaft dein,
beispielsweise beim Miteinformen von Kernstützen. Es ist dabei nicht notwendig,
daß_ die gegenüber der Anwendung nur einer Düse in ihrer Länge verkürzten Düsen
beide gleich lang sind. In jedem Falle ergibt sich die Wirkung, daß die beiden Sandstrahlen
in der Mitte oder in einem mittleren Teil der Form aufeinandertreffen und sich dabei
gewissermaßen gegenseitig verdichten.
-
Abb. 6 zeigt zwei derartige- Düsen 3 mit den dazugehörigen Sandbehältern
q. während des Blasvorganges. Bei Beginn des Blasens, wenn also die Form noch keine
Sandpackung enthält, kann die eingeblasene Luft jeder Düse auf der gegenüberliegenden
Seite aus der. Form heraus ins- Freie treten, Ivobei sie um die Düsen herum an der
Formwandung entlang strömt.
-
Wirken beide Blasdüsen ,gleichzeitig, so treffen die beiden Sandstrahlen
zwischen den Düsenmündungen aufeinander u_ nd;bilden zunächst eine Ärt Sandpfropfen
innerhalb der Form. Es kann aber auch zunächst mit einer Düse allein geblasen werden,
in welchem Falle in. die Form für diese Düse ein Widerlagen etwa in Form einer Querwand
einzusetzen ist; auf welche der Sand auftrifft. Auf diese Weise ist es möglich,
einen längeren Kern von zwei Seiten.in zwei zueinander zeitlich gersetzten Abschnitten
zu blasen. Diese Wand kann in der geblasenen Form verbleiben, kann aber auch herausgenommen
werden, ehe die andere Seite der Form von der anderen Düse gefüllt wird.
-
Das hier beschriebene Verfahren ist sinngemäß auch für mehr als zwei
Düsen anwendbar.
-
Wie Abb. 6 zeigt, sind die beiden Bremszylinder 13 je mit ihrer
Blasdüse 3 und ihrem Sandbehälter q. verbunden. Ebenso ist der auf den- Streben
18 ruhende Schwenktisch 2 vorhanden, der das bequeme Herausheben der Formen
oder Kerne ermöglicht. Bei Anordnung von zwei oder mehreren Formen auf einem Tisch
läßt sich der Arbeitsvorgang so regeln, daß, während eine Form zum Herausnehmen
des Sandkernes ausgeschwenkt ist, die zweite Form sich vor den Blasdüsen befindet
und gefüllt wird. Nach beendetem Blasvorgang kommt dann durch die Schwenkbewegung
des Tisches die inzwischen geleerte Form zwischen die Düsen, und die gefüllte Form
wird nunmehr während des nächsten Blasvorganges geleert und gereinigt. Die Anordnung
kann des weiteren auch so getroffen werden, daß das Verschwenken der Kernbüchse
oder der Formen vor den Blasdüsen um eine in der Mitte angebrachte waagerechte Achse
der senkrecht gestellten Büchse erfolgt; ebenso kann einewaagerecht angeordnete
Kernbüchse um eine senkrechte Achse herum, also drehscheibenartig, angeordnet werden.
Die beiden Zylinder 13 werden zweckmäßig durch eine hydraulische Steuerung
oder durch andere Mittel so miteinander gekuppelt, daß sie zu entgegengesetzt übereinstimmenden
Bewegungen gezwungen sind. .
-
Ist die Füllung der Form beendet, dann läßt sich der Rückstoß der
rücklaufenden Düse zweckmäßig dazu benutzen, um am Ende der-Bewegung eine Ventilstange
und damit einen Ventilkörper 26 in die Düsenöffnung einzuführen und diese zu verschließen,
wie das in Abb. 7 herausgezeichnet ist. In dieser Weise wird dann die Sandzufuhr
vom Behälter .q. nach der Düse abgesperrt, so daß einmal nicht mehr Sand ausgeblasen
und Luft verbraucht wird, als für die Form erforderlich, und zum anderen der in
dem Sandbehälter zurückbleibende Sand zum Füllen der nächsten Form zur Verfügung
steht.
-
Auch andere Absperreinrichtungen lassen sich entsprechend anwenden,
beispielsweise Membrane oder Ventile, bei denen die Betätigung
durch
von der beweglichen Düse gesteuerte Ein- und Auslaßventile erfolgt.
-
Bei allen mittels Sand hergestellten Formen ist das Anbringen von
Luftkanälen zur Abführung der beim Gießen entstehenden Gase wichtig. Bei der Handformerei
werden Stäbe und Schnüre miteingeformt, die dann aus der fertigen Sandform wieder
herausgezogen werden.
-
Nach der Erfindung wird die Herstellung solcher Kanäle gleich mit
dem Einförinen vorgenommen, und zwar so, daß zugleich noch ein weiterer Vorteil
erreicht, nämlich die erschütterungsfreie Bewegung der Blasdüse gefördert wird.
Zu dem Zweck erhält die Blasdüse 3, wie` in Abb. 8 dargestellt, in an sich bekannter
Weise an ihren Enden einen (gegebenenfalls auch mehrere) in ihrer Verlängerung liegenden.
stiftartigen Vorsprung 27, um welchen sich im Anfang des Blasens der Sand verdichtet;
bewegt sich nun die Düse 3 aus der Form heraiys, nach Abb.8 also von links nach
rechts, dann bleibt der Stift 27 immer in der Verlängerung des durch ihn gebildeten
Kanals und zieht so einen durchgehenden Luftkanal in die Sandform, wie das in Abb.
6 dargestellt ist. Da der Stift 27 in dem von ihm selbst gebildeten, ihn eng umschließenden
Kanal gleitet, so bildet er, wie schon angeführt, eine Düsenführung, die insbesondere
bei langen Formen von erheblichem Wert ist., Für Kerne ohne Kerneisen, also für
getrocknete Kerne, ist die Düsenform ohne Erheblichkeit; anders liegt es bei Kernen,
die ungetrocknet vergossen werden, die also eine Kernspindel erhalten.
-
In Abb. 9 ist eine beispielsweise Ausführungform für einen Düsenquerschnitt
gezeigt, welcher sich für das Miteinbetten eines Kerneisens eignet. Das Kerneisen,
«-elches naturgemäß jede beliebige Gestalt haben kann, ist für Abb. 9 als starres
Rohr 28 angenommen, die Blasdüse 3 ist im Querschnitt sichelförmig bzw. als Teil
eines Kreisringquerschnittes geformt, damit sie ungehindert über die- das Kerneisen
tragende Stütze 29 verfahren werden kann. Sind mit dem Kerneisen nicht nur untere,
sondern auch obere Stützen miteinzuformen, so empfiehlt es sich, eine aus zwei halbmondförmigen
Kreisringausschnitten bestehende Düse gemäß Abb. io zu verwenden.
-
Abb. 12 zeigt in einem teilweisen Längsschnitt eine Ringdüse 3, bei
welcher das Kerneisen 30 in einfacher Weise in ein Mittelrohr 31 eingelegt
ist, welches beiderseits offen ist. Bei dieser Ausführungsart kann der Blaswind
nicht .nur in den Hohlraum zwischen Form und Düsenkörper, sondern auch durch das
Mittelrohr 31 am Kerneisen entlang ausströmen, so daß die Luftabführung hier in
besonders hohem Maße gesichert wird. Diese Düsenform läßt sich natürlich auch anwenden,
ohne daß ein-Kerneisen zum Einlegen kommt.
-
Beim Miteinformen von Kernstützen, wie überhaupt bei nicht ganz regelmäßiger
Formgestalt, kann es wertvoll werden, dem Sand beim Einblasen in die Form eine gewisse
Richtung zu erteilen; das läßt sich durch Einbau leitschaufelähnlicher Stege in
die Düsen erreichen. Bei den Abb. 12 und i i können die Verbindungsstege
3a zwischen dem Düsenkörper 3 und dem mittleren kohrkörper 31 zu diesem Zweck
vorteilhaft verwendet werden, bei entsprechender Form erteilen diese Einbauten dann
dem Sand beim Austritt aus der Düse eine drallartige Bewegung.
-
E_s besteht natürlich keine Notwendigkeit, die Düsen geradlinig zu
verfahren, wie das bei den. Zeichnungsbeispielen der Fall ist; es lassen sich auch
gebogene Düsen für entsprechend gebogene Kernbüchsen bzw. Formkästen verwenden;
es kann auch insbesondere statt einer langen, rohrartigen, starren Düse ein Gelenkrohr
oder ein Schlauch Anwendung finden, der während des Ein- und Ausfahrens entsprechend
geführt wird und der in seiner Gestalt der zu blasenden Form weitgehend angepaßt
werden kann. Naturgemäß lassen -sich auch zwei oder mehr Blasdüsen in Winkeln zueinander
anordnen und betreiben.
-
Um bei Anlagen, die im Sinne der Abb. 6 mit zwei oder mehreren gegeneinanderwirkenden
Blasdüsen ausgerüstet sind, deren entgegengesetzte, aber sonst übereinstimmende
Bewegung zu erzwingen, können die Druckzylinder 13 mit einer gemeinsamen hydraulischen
Steuerung oder mit einem anderen Steuermittel entsprechend ausgerüstet werden.
-
Wie schon erwähnt, bildet die in die Form einzuführende Düse ein Mittel,
um die eigentliche Preßstelle in ihrer Entfernung zur Arbeitsstelle, d. h. zu der
Stelle, an welcher der Sand angehäuft wird, verschiedenartig bzw. beliebig -zu bestimmen:
insbesondere kann man so dicht wie überhaupt denkbar mit der Düsenmündung an die
bestehende bzw. im Entstehen begriffene Sandfüllung herangehen. Durch jeweilige
verschiedene Wahl des Düsenabstandes von der letzteren Stelle kann man auf die Dichtigkeit
der Sandpackung einwirken, wobei von gleichbleibendem Blasdruck ausgegangen wird.
Man kann aber auch eine Regelung durch Veränderung des Blasdruckes vornehmen. Es
hat sich bei Versuchen gezeigt, daß bei Anwendung des üblichen Blasdruckes von 6
atü
der Sand -zu fest gepackt wurde; durch Herabsetzung des Blasdruckes
hat man es dann ganz in der Hand, die Festigkeit verschiedenartig einzuregeln.
-
Die lange, in die Form hineingeführte Blasdüse hat aber noch einen
weiteren', für die Praxis sehr bedeutungsvollen Vorteil zur Folge, sofern ein Kerneisen
zur Anwendung kommt. Bekanntlich trägt man auf Kerneisen vor ihrer Einführung eine
Flüssigkeit, z. B. Lehmwasser, auf, um das Anhaften des Sandes an ihnen zu fördern.
Durch den eingeblasenen Sand, der sich am Kerneisen entlang bewegte, wurde diese
Flüssigkeit nicht nur vom Kerneisen abgestreift, sondern vielfach und dann zumeist
unregelmäßig an die Formwandung übertragen. Die Folge war dann, daß der. Sand nicht
am Kerneisen, dafür aber an der Formwandung anhaftete, und daß infölgede'ssen die
Kerne beim Herausnehmen beschädigt wurden. Die bis. dicht an die Arbeitsstelle in
die Form hineingeführte Düse führt die Preßluft an dem Kerneisen vorbei, sie hält
sie von ihm also fern; das gilt wenigstens für die größte Länge des Kerneisens,
" welches mit der Preßluft nur hinter der Düsenmündung, und zwar -nur auf dem kurzen
Stück zwischen der Düsenmündung und der im Entstehen- begriffenen Sandpackung, in
Berührung kommt. Diese Schutzwirkung für die Kernspindelflüssigkeit wird noch verstärkt,
wenn, wie bei Abb. i i und i2, das Kerneisen innerhalb eines -Rohr- oder Hohlkörpers
31 liegt.