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Antriebsvorrichtung für eine Maschine zum Gießen von Stereotypplatten
oder zum Hintergießen von Galvanos Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung
für- eine Maschine- zum Gießen von Stereotypplatten öder zum Hintergießen von Galvanos
mit :einer an eine Öffnung des Schmelzkessels anschließbaren Gießform und einem
Kesselauslauforgan zum Steuern des Metallausflusses. Bei Maschinen dieser Att ist
bereits vorgeschlagen worden, das Schließen und Öffnen der Gießform durch einen
m einem Zylinder arbeitenden, von Druckluft bewegten Kolben zu bewerkstelligen;
dabei werden aber die Preßluftleitungen von Hand -geöffnet und geschlossen.
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Demgegenüber erfolgen bei der Erfindung alle Bewegungen der Gießform
und des Kesselauslauforgans selbsttätig, wobei aber Änderungen des Übersetzungsverhältnisses
entsprechend der Plattengröße ohne Schwierigkeiten .ermöglicht werden, so daß die
Maschine immer mit der der Plattengröße angepaßten Leistung arbeitet.
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Zu diesem Zwecke wird gemäß der Erfindung das Druckfludium, das durch
Vermittlung Leines oder mehrerer Kolben nicht nur das Schließen und Anfahren und
Öffnen der Gießform, sondern auch das Öffnen und Schließen des Kesselauslauforgans
bewirkt, entsprechend den jeweils gewünschten Ruhe-und Bewegungszeiten von einer
langsam laufenden, zweckmäßigerweise von dem Druckpumpenmotor angetriebenen Welle
aus gesteuert. Bei dieser Anordnung können die Ruhe und Bewegungszeiten bequem für
jede Plattengröße :eingestellt werden, ohne die Geschwindigkeit der Bewegungen selbst,
z. ß. das Öffnen und Schließen des Metallauslauforgans oder der Gießform, zu ändern,
was bekanntlich für die Beschaffenheit des Gusses und für das Ablösen der Matrize
von der frisch gegossenen Platte wichtig ist.
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Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht ferner in dem Vermeiden
von jeder Art Kupplung, da der Übergang von Ruhe zur Bewegung und umgekehrt nicht
durch das Kuppeln und Entkuppeln der Nebenwellen mit einer stets laufenden Hauptantriebswelle
erfolgt, sondern durch das Steuernder Ventile. Durch den Wegfall von Kupplungen
fallen auch die Betriebsstörungen fort, die durch Beschädigungen der Kupplungen
und der anderen Maschinenteile entstehen.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise in verschiedenen
Ausführungsformen mit einer Ölpumpe zuin Erzielen der verschiedenen Bewegungen dargestellt,
und zwar zeigen: Abb. z und z ein Gesamtschema in der Seitenansicht und im Grundriß,
Abb.3 ein Schema der Vorrichtung zum Anhalten der Kolbenbewegung durch Offenhalten
des Ventils, Abb. .4 ;einen Schnitt durch einen Pumpenzylinder und durch eines der
Steuerventile;
Abb. 5 die Anordnung eines besonderen Zylinders zum
Bewegen der Gießform und eines zweiten Zylinders zum Öffnen und Schließen des Metallauslauforgans
an einem Gießwerk, Abb. 6 Beinen Längsschnitt durch zwei Druckzylinder mit Vorrichtungen
zum Sichern der Einlaßventile und Abb.7 die Anordnung eines :einzigen Zylinders
sowohl zum Bewegen der Gießform als auch des Metallauslauforgans.
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Durch-einen Motor i wird eine dreizylindrige Ölpumpe 2, 3, 4 angetrieben,
die das Öl aus einem Behälter 5 durch Saugventile 6, 7, '8 (Abb.3 und 4) ansaugt
und bei freiem Arbeiten der Saugventile das Öl durch Druckventile 9, 1o, i i in
die Druckleitungen 12, 13, 14, 15 fördert. In jeder Druckleitung ist noch ,ein Sperrventil
16, 17, 18, i9 vorgesehen, das zu der richtigen Zeit von einem Exzenter 20, 21,
22, a3 geöffnet und geschlossen wird. Die Exzenter 2o bis 23 sind auf einer Welle
24 befestigt, die von der Pumpenwelle mittels ,einer Schnecke 25 (Abt. i), eines
Schneckenrades 26, einer Schnecke 27 und eines Schnekkenrades 28 langsam etwa drei
Umdrehungen in der Minute) angetrieben wird. Die Druckleitung 12 führt zu dem oberen
Ende und die Druckleitung 13 zu dem unteren Ende eines Zylinders 29. Die Druckleitungen
14 und 15 führen zu den entgegengesetzten Enden eines Zylinders 3o. Von jedem Zylinderende
führt zu dem Ölbehälter 5 .eine Abläßleitung3i, in der Ventile32, 33, 34 35 vorgesehen
sind, von denen jedes durch ein Exzenter 36, 37, 38, 39 geöffnet und gesch@ossen
wird. Die Exzenter 36 bis 39 sind auf einer Welle 4ö befestigt, die von der Welle
24 mittels Kegelräder 41, 42 ihren Antrieb erhält.
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Auf der Welle 24 sitzt noch ein Exzenter 43, das nach Vollendung jeder
Umdrehung der Welle 24, was dem Gießen einer Platte entspricht, die Kupplung 44
in bekannter Weise ausschaltet Lind dadurch die Pumpen 2 bis 4 und die Zeitwelle
24 zum Stillstand bringt. Die Welle 24 trägt ferner ein Exzenter 45 (Abt. i bis
3), das in der Kühlzeit für die frisch gegossene Stereotypplatte die sämtlichen
Saugventile 6, 7, 8 offen hält und dadurch die noch laufende Pumpe so lange wirkungslos
macht, bis die Ventile 16 bis i g für das Schließen des Metallauslaufs und das Öffnen
der Gießform gesteuert werden. Alsdann gibt das Exzenter 45 die Saugventile wieder
frei, so daß der Pumpendruck die Kolben in den Zylindern 29, 3 0 wieder bewegen
kann.
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Im Betrebe wird die Kupplung 44 durch einen Fußtritt oder durch einen
Handhebel eingeschaltet. Dadurch wird die Pumpe 2 bis 4 und damit die Zeitwelle
24 in Bewegung gesetzt. Das Exzenter 21 (Abt. i) öffnet sofort das Ventil 17, so
daß das Öl durch die Leitung 14 in den Zylinder 3o unten eintritt und den Kolben
nach oben fördert. Dieser dreht durch das Gestänge 46 (Abt. 5) die Kurbel 47, die
mittels eines zweiten Armes 48 und einer Pleuelstange 49 die Kurbel 5o dreht, die
in bekannter Weise die Gießform schließt und sie gegen den Auslaß des Schmelzkessel:
drückt. Sobald die Gießform geschlossen und an den Schmelzkessel angefahren ist,
öffnet das Exzenter 22 das Ventil i 8, so daß das Preßöl durch die Leitung 13 in
den Zylinder 29 unten eintritt und den Kolben hebt. Dadurch wird das Auslauforgan
51 (Abt. 5) am Schmelzkessel durch die Pleuelstange 52 und die Kurbel 53 geöffnet.
In diesem Augenblick hebt das Exzenter 45 durch das Gestänge 54 (Abt. 3) sämtliche
Saugventile 6, ,^., 8, so daß kein Preßöl mehr in die Zylinder 29, 3o befördert
wird. Durch Verändern der Länge des Nockens des Exzenters 45 kann die Kühlzeit für
die gegossene Platte geregelt werden, ohne die übrigen Teile des Antriebes zu ändern.
Durch das Weiterdrehen der Welle 24 wird mittels des Exzenters 23 das Ventil ig
geöffnet und gleichzeitig mittels des Exzenters 45 die Saugventile 6 bis 8 wieder
freigegeben, so daß das Öl durch die Leitung 12 in den Zylinder 29 oben hineingepreßt
wird und den Kolben nach unten drückt. Gleichzeitig öffnet das Exzenter
3 9 das Auslaßventil 33 und gestattet, daß das in dem Zylinder 29 unterhalb
des Kolbens befindliche Öl durch die Leitung 31 in den Behälter 5 zurückläuft. Sobald
durch das Heben des im Zylinder 29 befindlichen Kolbens das Metallauslauforgan 51
geschlossen ist, öffnet das Exzenter 2o das Ventil 16, so daß die Pumpe das Preßöl
durch die Leitung 15 in den Zylinder 30 oben befördert und die Gießform. mittels
des Gestänges 46 bis 5o abfährt und öffnet. Gleichzeitig mit dem Öffnen des Ventils
16 öffnet das Exzenter 38 das Ventil 35 und läßt das in dem Zylinder 3o unterhalb
des Kolbens befindliche 01
durch die Leitung 3 i in den Behälter 5 zurückfließen.
Der Gießvorgang ist dann bei einmaliger Drehung der Welle 24 vollendet, und die
Kupplung 44 wird durch das Exzenter 43 selbsttätig ausgeschaltet, so daß die Pumpe
2 bis 4 und die Zeitwelle 24 zum Stillstand kommen.
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An Stelle der Sperrventile 16 bis ig und der bezüglichen Exzenter
2o bis 23 nach Abb. i kann auch eine Anordnung gemäß Abb. 6 Verwendung finden. Dort
sind an den Zylindern z9, 3o Einlaßventile 55, 56# 57, 58 vorgesehen, die durch
Zahnstangen 59, 6o an den Kolbenstangen sowie durch Zahnräder 61, 62 bzw. durch
Zahnräder 63, 64 durch
eine Welle 65 und die Exzenter 66, 67 geöffnet
werden, wenn der richtige Zeitpunkt eingetreten ist. Auch bei dieser Ausführungsform
wird das Exzenter 45 zum Heben der Saugventile 6 bis 8 in der Kühlzeit und das Exventer
43 zum selbsttätigen Auslösen der Kupplung 44 nach Vollenden des Gießvorganges verwendet.
Ferner müssen auch die Auslaßventile 32 bis 35 vorgesehen werden.
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Bei der Ausführungsform gemäß Abb.7 ist nur ein Zylinder a9 vorgesehen,
dessen Kolben durch eine Pleuelstange 68 den Zahnbogen 69 dreht. Von dem Zahnbogen
69 aus wird das Metallauslauforgan 5 i durch eine Pleuelstange 7o und eine Kurbel
53 geöffnet und geschlossen. Der Zahnbogen 69 steht mit einem kleineren Zahnrad
7 i in Eingriff, von dem aus in bekannter Weise die Gießform geöffnet und geschlossen
sowie an-und abgefahren wird. Dadurch, daß das Zahnrad 71 einen kleineren
Durchmesser hat als der Zahnbogen 69, findet eine Voreilung der Gießform statt,
so daß diese geschlossen ist, bevor das Metallauslauforgan 51 geöffnet wird. Während
des letzten Teils, der Bewegung des Zahnbogens 69 greift dieser nicht mehr in das
Zahnrad 7 i ein; dieses steht daher dann still und kann durch eine Genfer Sperrung
in bekannter Weise an: einem Drehen gehindert werden. Bei dem Rücklauf des Kolbens
im Zylinder 29 schließt sich zunächst das Metallauslauforgan 51, bevor der gezahnte
Teil des Zahnbogens 69 -mit dem Zahnrad 7 i wieder in Eingriff kommt und die Gießform
öffnet.
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Bei der Antriebsvorrichtung nach der Erfindung läßt sich nicht nur,
wie oben bereits bemerkt, das Exzenter q.5 zurr Regeln der Kühlzeit für die gegossene
Platte verstellen, sondern -es läßt sich auch. durch Auswechseln der Schnecken 25
und 27 und der Schneckenräder 26 und 28 die Drehgeschwindigkeit der Zeitwelle 24
je nach der Plattengröße ändern, ohne daß die Bewegungsgeschwindigkeit der Gießform
und des 17etallauslauforgans eine Änderung erleidet.
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In Druckereibetrieben, in denen mehrere Gießwerke benutzt werden,
kann das Druckfluidum öl, Wasser, Gas an einer Zentralstelle für alle Maschinen
aufgespeichert werden. In diesem Falle lassen sich auch die Exzenter ¢3 und ¢5 von
dem durch das Druckfluidum bewegten Kolben antreiben. Ferner läßt sich an manchen
Stellen der vorhandene Wasserleitungsdruck als Antriebsmittel verwenden.
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Schließlich kann der Antrieb der Zeitwelle 24 auch von einem besonderen
Uhrwerk oder Elektromotor erfolgen.