DE615527C - Verfahren zur Gewinnung von Trimethylamin - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Trimethylamin

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DE615527C
DE615527C DEI48511D DEI0048511D DE615527C DE 615527 C DE615527 C DE 615527C DE I48511 D DEI48511 D DE I48511D DE I0048511 D DEI0048511 D DE I0048511D DE 615527 C DE615527 C DE 615527C
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DE
Germany
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trimethylamine
ammonia
mixture
acid
mixtures
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Expired
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DEI48511D
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English (en)
Inventor
Dr Paul Herold
Dr Werner Wustrow
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Trimethylamin Bei der technischen Herstellung von Methylaminen durch katalytische Umsetzung von Methanol mit Ammoniak entsteht bei der Trennung'des Reaktionsproduktes .durch Destillation u. a. ein Gemisch aus Ammoniak und Trimethylamin, aus dem .durch fraktionierte Destillation .die beiden Bestandteile nicht für sich allein gewonnen werden können, weil das Trimethylamin mit dem Ammoniak bekanntlich ein azeotropes Gemisch bildet. Das Trirnethylamin läßt sich dagegen zum Teil aus =solchen Gemischen mit Ammoniak durch Destillation gewinnen, in denen seine Menge größer ist als in dem azeotropen Gemisch.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Gemische von Trimethylamin und Ammoniak, welche die dem azeotropen Gemisch entsprechende Menge Ammoniak oder eine noch größere Menge enthalten, in vorteilhafter Weise verarbeiten kann, wenn man die erwähnten Gemische mit Säuren in einer zur Neutralisation nicht genügenden Menge behandelt. Es hat sich nämlich gezeigt, daß bei der Anwendung beschränkter Säuremengen zunächst im wesentlichen nur Ammoniak gebunden wird. Bei steigenden Säuremengen wird in allmählich wachsendem Maße auch Trimethylamin in das entsprechende Salz übergeführt. Aus praktischen Gründen ist es daher im allgemeinen zweckmäßiger, geringere Säuremengen anzuwenden, als sie zur Bindung des gesamten Ammoniaks erforderlich sind. Man erreicht dann leicht, daß das erhaltene Salz praktisch nur Ammoniak enthält, während aus dem verbleibenden Gemisch von freiem Ammoniak und freiem Trimethylamin durch Destillation unter Druck ein mehr oder weniger großer Teil des Trimethylamins in reiner Form gewonnen werden kann. Verwendet man eine größere Säuremenge, so kann man erreichen, daß der nicht gebundene Basenanteil praktisch nur aus Trimethylamin besteht. In diesem Falle enthält jedoch das Salz neben Salzen des Ammoniaks meist auch mehr oder weniger große Anteile an Trimethylaminsalzen.
  • Um nun einerseits möglichst ein trimethylaminfreies Salz herzustellen und andererseits das vorhandene Trimethylamin in möglichst hoher Ausbeute rein zu gewinnen, ist es zweckmäßig, sich in der Praxis damit zu begnügen, in einem Arbeitsgang nur einen gewissen Teil des eingeführten Trimethylamins in hochkonzentrierter Form zu gewinnen. Der übrige Teil des Trimethylamins wird nach der Behandlung mit Säure, aber vor der Trimethylamingewinnung in Form des azeotropen Gemisches mit Ammoniak abgetrennt und in einem weiteren Arbeitsgang wieder verarbeitet. Man arbeitet Bierbei zweckmäßig in der Weise, daß einem Gemisch, das zu etwa 4/5 aus Ammoniak und zu 1/5 aus Trimethylamin besteht, im ersten Arbeitsgang nur so viel Säure zugeführt wird, wie zur -Neutralisation etwa der Hälfte des Basengemisches ausreicht. Bei der anschließenden Destillation, zweckmäßig unter Druck, erhält man als erste Fraktion zunächst das azeotrope Gemisch aus Ammoniak und Trimethylamin, das neben dem Rest des Ammoniaks etwa die Hälfte -des eingeführten Trimethylamins enthält, sodann- destilliert etwas weniger als die halbe Menge .des Triinethylamins in hochprozentiger Form über. Das zurückbleibende Salzgemisch enthält nur unbedeutende Mengen von Trimethylamin und kann in bekannter Weise auf festes Ammoniumsalz aufgearbeitet werden.
  • Das abdestillierte azeotrope Gemisch wird zweckmäßig zur weiteren Trennung, gegebenenfalls mit frischemProdukt gemischt, von neuem der Säurebehandlung unterworfen.
  • Für das vorliegende Verfahren eignen sich sowohl anorganische als auch organische Säuren. Zweckmäßig verwendet man solche Säuren, deren Ammoniaksalze bei der Destillationstemperatur höchstens einen geringen Zersetzungsdruck besitzen. Man kann z. B. Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Benzolsulfonsäure u..dgl. verwenden. Bei Verwendung von Kohlensäure ist es jedoch zweckmäßig, das entstandene Ammoniumcarbonat wegen dessen Flüchtigkeit während der Herstellung oder jedenfalls vor der Destillation durch Umsetzung mit Calciumsulfat in nicht flüchtiges Ammoniumsulfat und Calciumcarbonat umzuwandeln.
  • Die Behandlung des Basengemisches mit Säuren kann. unter gewöhnlichem Druck durch Einleiten. des gasförmigen Gemisches in die mäßig stark konzentrierte Säure erfolgen. Hierbei ist es Jedoch erforderlich, für gute Kühlung und wirksames Mischen Sorge zu trägen. Das Einleiten wird erst dann abgebrochen, wenn das Bäsengemisch zum größten Teil unabsorbiert bleibt. Man kann das Verfahren auch kontinuierlich unter Anwendung eines Rieselturmes ausführen. Hierbei läßt man zweckmäßig mit der zu verwendenden Säure eine angesäuerte, hochkonzentrierte, wässerige Lösung des Ammoniumsalzes der gleichen Säure heiß durch den Turm herabfließen, während von unten her das TrimethylaminrAmmoniak-Gemisch gasförmig entgegenströmt. Von der unten den Turm verlassenden heißen Salzlösung wird ein Teil abgetrennt und in beliebiger Weise weiterverarbeitet, während ein anderer Teil der Salzlösung gegebenenfalls nach Abkühlung wieder mit Säure versetzt und von neuem durch den Turm geführt wird. Die in den Turm eingeführte Menge von gasförmigem Trimethylamin-Ammoniak-Gemisch wird so bemessen, daß nur etwa die Hälfte den Turm unabsorbiert verläßt.
  • Das Verfahren läßt sich besonders vorteilhaft unter Druck ausführen, wenn das Basengemisch in flüssigem Zustand vorliegt, da in diesem Falle das erhaltene Produkt unmittelbar der fraktionierten Destillation unterworfen werden kann, ohne daß noch eine Kompression erforderlich ist. Beim .diskontinuierlichen Arbeiten empfiehlt es sich, das Druckgefäß zugleich als Blase einer Druckdestillationskolönne auszubilden, wobei die Kolonne mit einem Dephlegmator als Rückflußkühler wirkt, wenn bei dein Einführen der Säure in das flüssige Basengemisch infolge der Neutralisationswärme das Gemisch zum Sieden kommt. Beispiel i In die Blase. einer Druckdestillationskolonne, in der sich Soo kg eines flüssigen Gemisches aus 75 Teilen Ammoniak und Teilen Trimethylamin befinden, werden nach und nach 2 22o kg 4oOloige Schwefelsäure eingepreßt. Gleichzeitig läßt man durch die in der Blase befindliche Schlange sowie durch den Dephlegmator der Destiltationskolonne kräftig Kühlwasser strömen; der Kondensator wird dagegen schwach erwärmt. Infolge der Reaktionswärme gerät die Mischung in der Blase zum Sieden. Nachdem die Säure völlig eingetragen ist, wird die Blase durch Einströmenlassen von Dampf in die in ihr befindliche Schlange erwärmt, während man durch den Kondensator langsam Kühlwasser strömen läßt. Unter gutem Rückfluß destillieren bei i2 at 38okg des azeotropen Gemisches aus Ammoniak und Trimethylamin mit einem Gehalt von 25 % Trimethylamin über. Hierauf folgt unter starkem Druckabfall eine Zwischenfraktion von io kg mit einem Gehalt von 53 % Trimethylamin, undschließlich geht bei i;6 atDruck 98%iges Trimethylamin in einer Menge von 74 kg über.
  • In der Destillierblase verbleiben 2 54o kg einer 46%igen Ammoniumsulfatlösung, die Trimethylamin nur in Spuren enthält und auf festes Ammoniumsulfat weiterverarbeitet werden kann.
  • Das abdestillierte azeqtrope Gemisch aus Ammoniak und Trimethylamin, das etwa die Hälfte des eingeführten Trimethylamins ent-Jiält, wird dem als Ausgangsstoff angewandten Gemisch aus Ammoniak und Trimethylamin zugemischt und von neuem dem beschriebenen Verfahren unterworfen.
  • Beispiele Durch einen mit Raschigringen gefüllten und mit einer Kühlvorrichtung versehenen Waschturm läßt man langsam ioo kg 4ooioige Schwefelsäure herabfließen, während gleichzeitig 5o kg eines dampfförmigen Geinisches aus 75 Gewichtsteilen Ammoniak und 25 Gewichtsteilen Trimethylamin von unten her entgegenströmen. Die Temperatur im Turm wird durch Kühlung nur so weit erniedrigt, daß neben dem von der Säure gebundenen Basenanteil in der Salzlösung nur geringe Mengen freier Basen entführt werden.
  • Das den Turm durch einen Rückflußkühler gasförmig verlassende Amingemisch wird nach dem Trocknen durch Tiefkühlung kondensiert und sodann unter gewöhnlichem Druck in einer Kolonne der fraktionierten Destillation unterworfen. Während der Destillation geht bei - 35 ° ein Gemisch aus 8 kg --Ammoniak und' 3 kg Trimethylamin über, und man erhält als Rückstand q. kg reines Trimethylamin.
  • Beispiel 3 In einem Dru.ckautoklaven, der mit Rühr-und Kühlvorrichtung versehen ist, wird ein mit Wasser aufgeschlämmter Brei aus 136 kg Calciumsulfat eingetragen; es werden sodann ioo kg eines Gemisches aus 75 Gewichtsteilen Ammoniak und 25 Gewichtsteilen Trimethylamin eingepreßt. Nach gutem Durchmischen werden allmählich 40 kg Kohlensäure, d. h. eine etwas geringere Menge als zur Umsetzung des Calciumsulfats in Calciumcarbonat benötigt wird, in den Autoklaven eingepreßt. .Hierauf wird längere Zeit bei der durch die Selbsterwärmung entwickelten Temperatur gerührt und danach das Gemisch in die Blase einer Druckdestillationskolonne gebracht. Bei Anwendung von Kühlwasser von gewöhnlicher Temperatur destilliert unter einem Druck von i2 at ein Gemisch aus q.o kg Ammoniak und 13 kg Trimethylamin über. Sodann tritt ein starker Druckabfall bis auf 1,5 at ein, worauf 7 kg reines Trimethylamin überdestillieren.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Trimethylamin aus Gemischen von Trimethylamin und Ammoniak, die Ammoniak in erheblichen Mengen enthalten, dadurch gekennzeichnet, .daß man die Gemische mit Säuren in zur Neutralisation nicht genügender Menge behandelt und das Trimethylamin aus dem frei bleibenden Anteil durch anschließende fraktionierte Destillation, gegebenenfalls unter Druck, gewinnt.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Gemische mit Säuren in geringerer Menge, als zur Neutralisation des vorhandenen Ammoniaks erforderlich ist, behandelt.
  3. 3. Verfahren gemäß Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Säure Kohlendioxyd in Gegenwart von Calciumsulfat verwendet.
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