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Dampfbügelpresse mit Kolbenantrieb " -Gegenstand der Erfindung ist
eine Dampfpresse zum Bügeln, 'Appretieren usw. von Kleidungsstücken, Stoffen u.
dgl., die sich im wesentlichen dadurch kennzeichnet, daß die Drehachse des Preßarmes
eine auf ihr längs verschiebbare, sich mitdrehende Steuerscheibe aufweist, welche
die Umsteuerung des den Preßarm bewegenden Kolbens herbeiführt, sobald die Scheibe
durch ein federbelastetes Stellhebelsystem in der einen oder der anderen Richtung
auf ihrer Achse von Hand verschoben wird. -Diese Einrichtung hat also zur Aufgabe,
den beweglichen Bügelpreßarm jedesmal in seiner Endstellung zu verriegeln, so daß
er, namentlich bei der Bewegung vom feststehenden Arbeitstisch, niemals über die
äußerste Hochlage ausschwingen kann und ein Bruch der Maschinenteile unter allen
Umständen vermieden wird.
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Auf der Zeichnung bedeutet Abb. i einen senkrechten Längsschnitt durch
den Antriebsteil der Presse; Abb. ia ist ein senkrechter Schnitt durch das Zahnsegment;
Abb.2 stellt die Dampfbügelpresse von der Seite gesehen dar, und zwar bedeuten die
punktierten Linien ihre Umrisse und die ausgezeichneten Linien die Steuerung; Abb.3
ist der zugehörige Grundriß; Abb. q. bis 8 sind Einzelheiten der Steuerteile; Abb.9
zeigt den dazugehörigen Riegel in der Seitenansicht. An dem auf und nieder gehenden
Arm a ist eine bewegliche Preßplatte c nachgiebig befestigt. Die feststehende Gegenplatte
d ist auf einem Sockel e angeordnet, der seinerseits an einem Dreifuß f befestigt
ist. nie Steuerung des Armes a wird durch ein -Gelenksystem bewirkt, das aus der
verstellbaren Schubstange g, der Zahnsegmentdaumenscheite lt mit Lagerung auf der
Achse 1, der Zahnstange 1, welche einen Teil der Stange des Kolbens k bildet, der
in dem Zylinder 1 läuft, besteht. Die gesamte Gelenkverbindung wird von dem Gehäuse
m getragen, das am Ständer b durch die Bolzen n und o gehalten wird.
Der Kolben k wird durch Dampf aus einem Dampfkessel zur Speisung der Heizung, Appretur
und Trocknung sowie zum Betriebe der Schalt- und Steuerorgane in Bewegung gesetzt.
Der Dampfein- und -auslaß nach dem Schieberkasten a20 (Abt. 2) wird durch einen
Handhebel gesteuert, der an reiner Achse angreift, die mittels des Gestänges s den
in Abb. i angedeuteten Dampfabsperrschieberp betätigt.
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Auf der am Maschinenständer a2 gelagerten Welle ai ist der auf und
nieder schwingbare Arm a befestigt. Aüf der sich hin und her drehenden Achse ax,
welche zwei Keile a5 trägt, sitzt eine Scheibe a4, die, ebenso wie der Arm a, und
zwar gleichzeitig mit letzterem, eine hin und der pendelnde Drehbewegung ausführt.
Diese Scheibe a4 kann in der Längsrichtung der Achse ai durch eine Gabel a6 verschoben
werden, die auf dem unteren Ende
der Achse a7 befestigt ist. Am
oberen Ende letzterer sitzt der zweiarmige Hebel a$, der abwechselnd durch mit Druckknöpfen
a9, a10 versehene Stangen all betätigt werden kann. Zwei Schraubenfedern a12, die
sich einerseits gegen einen Stellring und andererseits gegen eine Wand des hohlgegossenen
Armes a legen, halten den Hebel a3 stets in seiner Mittelstellung (Abb. 3), d. h.
sie bringen den Hebel in die dargestellte Lage zurück, wenn letzterer nach der einen
oder anderen Seite zum Ausschlag gebracht wurde.
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Eine zweite Gabel als sitzt fest auf der drehbaren Achse a14, an welche
die Steuerstange ah des Schiebers a20 mittels des Lenkers als angeschlossen ist.
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Die Gabel als besitzt gegenüber der Scheibe a4 etwas Spiel (Abb. 3).
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Die Steuerscheibe a4 bildet das übertragungsorgan zwischen dem Steuergestänge
all, a$, a6 und dem Gestänge als, a14 und a15 zur Betätigung des Steuerschiebers
a20, mittels dessen der Richtungswechsel des Kolbenweges bzw. das Heben und Senken
des Preßarmes a herbeigeführt wird. - .
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Die Scheibe a4 besitzt auf ihrer Peripherie (Abb. 2, q, bis 8) zwei
nebeneinanderliegende, halbkreisförmige Ausnehmungen i und 2,- die durch den stehengebliebenen
Teil 3 voneinander getrennt sind. Dieser Scheibenteil ist an zwei- Stellen 7 und
8 einmal auf der Vorderseite und das andere Mal auf der- Rückseite mit Abschrägungen
versehen, von denen jene 7 nach der Ausnehmung 2 und jene 8 i nach der Ausnehmung
i. schräg abfällt.
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Die Scheibe a¢ arbeitet mit dein ortsfesten zylindrischen Riegel als
zusammen, dessen Längsachse parallel zur Achse a1 liegt, während die Scheibe a4
senkrecht zu ihr steht. Dieser Riegel ist mit Ausschnitten q, und 5 versehen, die
voneinander durch den stehengebliebenen Teil6 getrennt sind. .
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Über diesem Riegel kann. also die Scheibe a1 von ihrer Mittelstellung
aus einmal. nach rechts und einmal nach links und umgekehrt verschoben werden. Der
stehengebliebene Teil 6 ist an den zwei diagonal gegenüberstehenden Ecken 7' und
8' gebrochen, Diese gebrochenen Ecken bzw. Abschrägungen arbeiten mit den obenerwähnten
Schrägflächen 7 und 8 zusammen. Es arbeiten 'also zusammen: die , Flächen. 8, 8'
und 7, 7'.
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Die rbeitsweise der Vorrichtung ist folgende: Befindet sich die Maschine
in Ruhe, also in der in Abb. x- uncl i där-gestellten Läge, in welcher der Ärm
a mit seiner Preßplätte e auf der Heiz@Iatte d ' ruht, so befindet sich die
Steuerscheibe a4 in ihrer neutralen Mittelstel- . lung (Abb: j). Sobald die Gabel
a6 durch eine der beiden unter dem Einlluß .der Fe- ' dern alt stehenden Stangen
all zum Ausschlag gebracht wird, verschiebt sich die Steuerscheibe a¢ von der Mittelstellung
über die Rippe 6 des Riegels als hinaus entweder nach rechts oder nach links.
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Zum Verständnis wird angenommen, daß sie zuerst durch Anziehen der
mit dem Knopf a10 versehenen Stange all von ihrer Mittellage aus nach dem Beschauer
der Zeichnung zu auf dem Riegel als verschoben wird, wobei der Dampfzulaß bei p
bereits geöffnet ist. Bei dieser Verstellung der Scheibe a1 (Abb. q. bis 9) kommt
die Au§nehmung i über der Auskerbung q. zu stehen. Durch diese Verstellung der Scheibe
a4 wurde der Steuerschieber a2'0 so verschoben, daß sich der Arm a
unter dem
' Einfloß des Kurbelmechanismus mit seinem freien Ende nach oben bewegt und schließlich
die in Abb. i punktierte Lage einnimmt. Bei dieser Bewegung wird auch die Achse
a1 und somit gleichzeitig die Scheibe a4 in der Richtung des Pfeiles (Abb. q.) mitgenommen.
Die Einfalldrehbewegung der Scheibe a1 an der Ausnehmung q. wird durch das Aufeinändergleiten
der beiden Schrägflächen 8, 8' erleichtert, die sich unter dem Einfloß der Federn
a12 (von denen die eine zusammengedrückt _ und die andere gespannt ist) aufeinanderpressen.
Hat sich die Drehbewegung der Scheibe so weit fortgesetzt, daß jetzt die Ausnehmung
2 über dem Einschnitt q. angekommen ist, so schiebt sich die Scheibe a4 unter dem
Einfloß der Federn a12 wieder plötzlich in die Mittellage über der Rippe 6 zurück,
womit die Aufwärtsbewegung des Armes a stillgesetzt und der Arm festgehalten wird.
In dieser Lage der - Scheibe a1 wird nämlich der Dampfzulaß durch den Schieber a=0
vvieder abgeschnitten und -die Scheibe a4
durch die Rippe 6 verhindert, sich
wieder zu drehen. Die Scheibe- a¢ ist also verriegelt.
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Will man den in Abb. i in der punktiert gezeichneten Hochstellung
befindlichen Bügelarm wieder in die Schlußlage zurückbringen, so betätigt man jetzt
die zeit dem Knopf a9 versehene Stange all so, daß sich -die Steuerscheibe a4 über
den Ausschnitt 5 steilt (Abb. 4. bis 9). Hiermit ist der Schieber a20 umgesteuert.
Der Arm a und die Steuerscheibe a4
bewegen sich jetzt im Sinne des
Uhrzeigers (Pfeil in Abb. 5) so lange, bis die halbkreisförmige Ausnehmung i über
der Auskerbung 5 im Riegel al$ zu stehen kommt. In diesem Augenblick verschiebt
sich -die Scheibe a1 wiederum unter dem Einfloß der Federn a12 in die Mittelstellung
über der Rippe 6. Die Weiterbewegung 'des Armes wird also unter= Bunden und der
Arm blockiert.
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Dieses 'Spiel kann also-je nach Forderung der Bedürfnisse wiederholt
oder von neuem "begonnen werden.
Die beschriebene Vorrichtung dient
also zum selbsttätigen Stillsetzen der Bewegung des Armes a in der äußersten Hoch-
und Tiefstellung.