-
Anlaßvergaser Die Erfindung betrifft einen an. das Maschinensaugrohr
hinter- -der Leistungsdrossel angeschlossenen abschaltbaren Anlaßvergaser, bei dem
die zur Bildung des Anlaßgemisches zugeführte Brennstoffmenge sich während des Anlaßvorgangs
selbsttätig vermindert. Bei den bekannten Vorrichtungen dieser Art erhält :der Anlaßvergaser
seinen Brennstoff aus einem Hilfsbehälter, der durch eine tiefliegende Düse mit
der Schwimmerkammer des Hauptvergasers verbunden ist. Diese Anlaßvergaser liefern
zu Beginn des Anlassens ein brennstoffreiches Gemisch, solange der Brennstoffvorrat
im Hilfsbehälter ausreicht, und daraufhin :ein brennstoffärmeres Gemisch entsprechend
dem Brennstoffzulauf durch die tiefliegende Düse. Diese Düse ist so bemessen, daß
sie nur die für das Weiterlaufen der angesprungenen Maschine nötige Menge Brennstoff
liefert. Bei diesen Vergasern ist also der Brennstoffgehalt des Anlaßgemisches abhängig
von der Größe des Hilfsbehälters und der tiefliegenden Zulaufdüse. Bemißt man den
Hilfsbehälter so, daß sein Inhalt bei im Winter normalen Temperaturen zum Anlassen
ausreicht, so kann es vorkommen, daß bei sehr kalter Maschine (bei strenger Kälte)
der Brennstoffvorrat schon verbraucht ist, ehe die Maschine anspringt. Dann muß
das Anlassen unterbrochen und gewartet werden, bis der Hilfsbehälter von der Schwimmerkammer
her wieder gefüllt ist, worauf wieder ein Anlaßversuch unternommen werden muß.-
Bemißt man aber den Hilfsbehälter auch noch für die Tiefsttemperaturen groß genug,
so ist der Brennstoffverbrauch unter normalen Verhältnissen zu hoch.
-
Um diese Nachteile zu vermeiden, wird erfindungsgemäß eine Vorrichtung
geschaffen, die der Maschine ein brennstoffreiches Anlaßgemisch jeweils bis zum
Anspringen zuführt und erst daraufhin selbsttätig auf ein brennstoffärmeres Weiterlaufgemisch
umschaltet. Zu diesem Zweck ist in der gegebenenfalls unterteilten Brennstoffzuleitung
zum Spritzrohr des A.nlaßvergasers eine unter der Wirkung des von der Maschine erzeugten
Unterdrucks stehende Drossel- oder Absperrvorrichtung vorgesehen (die letztere im
Falle der Unterteilung der Zuleitung), mittels welcher der Brennstoffzutrittsquerschnitt
zum Spritzrohr verringert wird, sobald bei wachsender Drehzahl #der Maschine ein
Unterdruck von bestimmter Höhe entsteht.
-
Einige Ausführungsbeispiele gemäß der Erfind:u:ng sind in der Zeichnung
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i ein Ausführungsbeispiel im Schnitt, Abb. a ein
zweites Ausführungsbeispiel ebenfalls im Schnitt, Abb.3 ein drittes Ausführungsbeispiel
ebenfalls im Schnitt, Abb. ¢ eine Besonderheit aller Au.sfülirungsbeispiele in Ansicht.
-
In dein Mischrohr a eines Vergasers (Abb. i) ist eine Drosselklappe
b, ein Lufttrichter c und ein Spritzrohr d angeordnet.
Die Drosselklappe
b kann vom Führer durch ein nicht gezeichnetes Gestänge eingestellt werden. Das
Spritzrohr d ist an den Brennstoffraum einer Schwimmerkammer e angeschlossen. Die
Schwimmerkammer hat einen \T.ebenraum f, mit dem sie durch eine weite Öffnung g
verbunden ist. Dieser Nebenraum ist durch Kanäle h und i mit einer Leitung
k
verbunden, deren oberes Ende in den Hals eines Lufttrichters »t mündet.
Der Lufttrichter in ist an das Mischrohr a hinter der Drosselklappe
b angeschlossen. Der Kanal k hat einen größeren Querschnitt als der Kanal
i und kann durch ein Ventil zt geschlossen werden, das von einem Schwimmer o getragen
wird. Der Ouerscbnitt der Öffnung g wird zweckmäßig mindestens so groß gewählt als
der Gesamtquerschnitt .der Kanäle h und i.
-
Beim Anlassen der kalten Brennkraftmaschine ist die Drosselklappe
b annähernd geschlossen. Die vom Anlasser bewegte Maschine saugt infolgedessen durch
den kleinen Lufttrichter in Luft an und erzeugt an der Mündung der Leitung k auch
bei niederen Drehzahlen einen kräftigen Unterdruck. Dadurch wird aus der Leitung
k Brennstoff ausgespritzt, welcher der Leitung k zunächst in reicher Menge durch
die Kanäle la und i zuströmt. Wenn die Drehzahl der Maschine beim Anlassen beispielsweise
auf 40 bis 5o Umdr.rMin. gestiegen ist, ist die Saugwirkung in der Leitung k so
groß geworden, daß das Ventil zt auf seinen Sitz geht und den Kanal lt schließt.
Das Schließen des Ventils n kann veranlaßt werden durch die Saugwirkung an der Mündung
des Kanals lt oder auch schon allein .durch das Absinken des Brennstoffspiegels
im Nebenraum f. Der letztere Fall kann z. B. eintreten, wenn die öffnung g nicht
wesentlich größer ist als der Querschnitt der Kanäle h und i, weil dann die
durch lt und i abgesaugte Brennstoffmenge nicht schnell genug über die Öffnung g
ersetzt wird. Nach dem Abschluß des Kanals h erhält der Hilfsvergaser nur noch durch
den Kanal i, d. h. weniger Brennstoff als bisher, so daß das :durch den Hilfsvergaser
angesaugte Gemisch an Brennstoff ärmer wird. Der Kanal h bleibt von jetzt ab geschlossen,
auch wenn der Brennstoffspiegel im Nebenraum f wieder steigt, denn die Saugwirkung
in der Leitung k ist genügend stark, um das Ventil zt, entgegen dem Auftrieb
des Schwimmers o, auf seinem Sitz zu halten.
-
An Stelle eines Schwimmerventils 14 o kann gegebenenfalls auch ein
anderes Ventil gewählt werden, wie z. B. in Abb. :2 gezeigt. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist die Leitung k durch Kanäle p und q unmittelbar mit dem Brennstoffraum
der Schwimmerkammer c verbunden. Vor dem einen Kanal p ist eine federnde Scheibe
r angeordnet, die gewöhnlich den Kanal p offen läßt. Sie wird jedoch auf ihren Sitz
gezogen und dort festgehalten, sobald die Saugwirkung im Hilfsvergaser genügend
gestiegen ist.
-
Bei den bisher geschilderten Beispielen ist die Brennstoffleitung
k durch mehrere Kanäle lt, i mit der Schwimmerkammer verbunden. In Abb. 3
ist eine Ausführung .gezeigt, bei welcher die Leitung k . ,durch ,einen einzigen
Kanal k' an die Schwimmerkammer angeschlossen ist. In eiuein Verbindungsstück 1i
zwischen diesen beiden Teilen ist eine Kugel r' angeordnet, die in ihrer tiefsten
Stellung durch ein Stäbchen x gehalten wird. Die Kugel r' wird bei einem bestimmten
Unterdruck in der Saugleitung angehoben und legt sich dabei gegen ein Stäbchen y
oberhalb einer Verengung i'. In. dieser Stellung (gestrichelt gezeichnet) läßt die
Kugel nur noch eine geringere Brennstoffmenge zur Leitung k durch.
-
Die Wirkungsweise des Hilfsvergasers kann durch geeignete Bemessung
des Schwimmers, der Federscheibe r oder der Querschnitte der Kanäle lt,
i bzw. p, q (kalibrierte Düsen) leicht jeder Maschine angepaßt werden,
für die der Vergaser verwendet werden soll. Es ist insbesondere ohne weiteres möglich,
für den Kanal h oder p eine besonders große Brennstoffmeßdüse zu wählen,
die gegebenenfalls größer sein kann als die Meßdüse des Spritzrohrs d, so daß die
Maschine "während des ersten Teils .der Anlaßperiode ein besonders brennstoffreiches
Gemisch erhält. Auf den Weiterlauf der Maschine nach dem Anspringen hat die Bemessung
dieser Düse keinen nachteiligen Einfluß, da sie während dieses zweiten Teils des
Anlaßvorgangs geschlossen ist.
-
An Stelle eines einzigen Kanals k, p bzw. i, q können selbstverständlich
auch mehrere Kanäle gewählt werden.
-
Der Hilfsvergaser bietet außerdem den Vorteil, daß auch beim Anfahren
.der noch kalten Maschine mehr Brennstoff zugeführt werden kann als in den Fällen,
in denen die Maschine nur mit einem einzigen Vergaser ausgerüstet ist. Die Brennstoffmeßdüse
der üblichen Vergaser ist bekanntlich so bemessen, daß die Maschine bei Vollast
gerade daä richtige Gemisch erhält. Diese Düse ist infolgedessen vielfach nicht
groß genug, um den außerordentlichen Brennstoffbedarf der Maschine beim Anfahren
decken zu können. Durch geeignete Bemessung des Lufttrichters des Hilfsvergasers
kann man dafür sorgen, daß der Hilfsvergaser auch nach dem Öffnen der Gemischdrossel
noch kräftig mitspritzt, so daß die Maschine in diesem Fall nicht nur durch den
Hauptvergaser, sondern auch noch
durch den Hilfsvergaser Brennstoff
erhält. Sobald die Maschine warm ist, schaltet man den Hilfsvergaser durch einen
Schieber, eine Klappe o. dgl. ab, so daß die Maschine von jetzt ab nur noch Gemisch
aus dem Hauptvergaser erhält. Es ist zweckmäßig, das Abschalten des Hilfsvergasers
einem an sich bekannten Wärmefühler zu übertragen, der den Lufttrichter des Hilfsvergasers
schließt, sobald die Maschine die für den sicheren Weiterlauf bei Belastung nötige
Temperatur erreicht hat.
-
In Abb. q. ist der Schieber, welcher den Lufttrichter m beeinflußt,
mit s bezeichnet. Er hat eine dem Durchgang des Lufttrichters m entsprechende Bohrung
t und ist in der Stellung gezeichnet, in welcher der Hilfsvergaser eingeschaltet
ist. Der Arm u des Schiebers s ist durch eine Stangev mit einem Wärmefühler (Bimetall)
w so verbunden, der an irgendeiner geeigneten Stelle der Brennkraftmaschine, z.
B, des Auspuffs, befestigt ist. Wenn die Maschine nach dem Anlassen bzw. Anfahren
genügend warm geworden ist, schlägt der Wärmefühler nach links aus, wobei er den
Schieber s im Uhrzeigersinn dzeht und den Lufttrichter abschließt.
-
Für den Hilfsvergaser können gegebenenfalls zur Erhöhung der Saugleitung
an Stelle eines einzigen Lufttrichters mehrere hintercinandergeschaltete Lufttrichter
gewählt werden.