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Vergasereinrichtung Die Erfindung betrifft eine Vergasereinrichtung
für Kraftfahrzeuge, die aus einem Hauptvergaser und einem Hilfsvergaser besteht,
wobei der letztere im wesentlichen nur zum Anlassen der Brennkraftmaschine dient.
Bei den üblichen Vergasereinrichtungen dieser Art erhält der Hilfsvergaser (Anlaßvergaser)
seinen Brennstoff über eine tiefliegende Düse unmittelbar aus der Schwimmerkammer
des Hauptvergasers. Wenn nach dem Anlassen vergessen wird, den. Anlaßvergaser -rechtzeitig
abzuschalten, so spritzt der Anlaßvergaser neben dem Hauptvergaser noch mit, so
daß unnötig Brennstoff verbraucht wird und unter Umständen die Maschinenzylinder
sogar mit Brennstoff überschwemmt werden.
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Um dies zu vermeiden, wird erfindungsgemäß die Verbindung des Anlaßvergasers
mit der Schwimmerkammer des Hauptvergasers ganz oder teilweise unterbrochen, sobald
die Drosselklappe des Hauptvergasers geöffnet wird. Besonders zweckmäßig ist es,
den Startvergaser an den Druckraum der Beschleunigungspumpe des Hauptvergasers anzuschließen
in einer Weise, daß diese Verbindung ganz oder teilweise unterbrochen wird, sobald
der Pumpenkolben beim Öffnen der Drosselklappe des Hauptvergasers seinen Druckhub
beginnt.
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Zwei Ausführungsbeispiele gemäß der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt, und zwar zeigt: Abb. i eine Ausführungsform in Verbindung mit einem
Anlaßvergaser mit ungesteuertem Brennstoffzulauf, Abb. 2 eine Ausführungsform in
Verbindung mit einem Anlaßvergaser mit ventilgesteuertem Brennstoffzulauf.
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An einem üblichen, Hauptvergaser A mit Mischrohr =o, Gemischdrossel
i i, Lufttrichter 12, Hauptspritzrohr 13, Leerlaufkanal =q. und Schwimmerkammer
i5 ist eine Beschleunigungspumpe B angebaut, deren Kolben 16 von dem Hebel 17 auf
der Achse der Gemischdrossel =i angetrieben wird. Eine Feder 18 drückt den Kolben
16 gegen den Hebel 17. Der Kolben 16 ist in einem Zylinder =g beweglich, der durch
einen Kanal 2o (Abb. i) mit der Schwimmerkammer 15 verbunden, ist. An den
unteren Teil des Zylinders =g ist das Pumpenspritzrohr2i angeschlossen. Eine Kugel
22 verhindert das Abströmen des Brennstoffs durch den Kanal 2o beim Druckhub des
Kolbens 16.
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Der Anlaßvergaser C (Abb. i) besteht aus einem oben offenen Behälter
23, in dem ein Spritzrohr 24 angeordnet ist. Das Spritzrohr ist durch Bohrungen
25 mit demBehälterinnernverbunden. Der Behälter selbst erhält Brennstoff nur durch
eine unterhalb des Brennstoffspiegels G der Schwimmerkammer und unterhalb des Kolbens
16 in dessen höchster Stellung liegende Düse 26 in der Wand des Zylinders =g. Über
der Mündung des Spritzrohrs 24 beginnt ein Mischrohr 27, das hinter der Drosselklappe
=i in das Mischrohr =o des Hauptvergasers mündet und durch einen vom Führer einstellbaren
Drehschieber 28 absperrbar ist.
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Diese Vorrichtung wirkt wie folgt Beim Anlassen der kalten Brennkraftmaschine
ist
die Gemischdrossel ii geschlossen und der Schieber 28 geöffnet. Die vom Anlasser
angetriebene Brennkraftmaschine erhält also im wesentlichen nur Brennstoff aus dem
Anlaßvergaser C, und zwar gibt der Anlaßvergaser zunächst ein, sehr brennstoffreiches
Gemisch ab, bis der Behälter 23 leergesaugt ist. Darauf erhält die Maschine nur
noch diejenige Menge Brennstoff, die dem Anlaßvergaser über die Düse 26 und den
Pumpenzylinder i9 aus der Schwimmerkammer 15 zuströmt. Diese Brennstoffmenge ist
aber immer noch sehr groß, da sie ausreichen muß, um die noch nicht genügend erwärmte
Maschine in Gang zu halten.
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Wenn der Führer den Wagen in Bewegung setzen will, so schaltet er
den Hauptvergaser A ein, d. h. er öffnet die Gemischdrossel ii in entsprechendem
Maß. Wenn bei den bisher üblichen Vergasern nach dem Wegfahren mit der erwärmten
Maschine vergessen wird, den Startvergaser abzuschalten, so wird nicht nur aus dem
Spritzrohr des Hauptvergasers, sondern außerdem noch aus dem des Anlaßvergasers
Brennstoff abgesaugt, d. h. der Brennstoffverbrauch wird unerwünscht hoch. Bei dem
Vergaser nach Abb. i dagegen wird beim Öffnen der Gemischdrossel i1 der Pumpenkolben
16 nach unten gedrückt, so daß er die Düse 26 überdeckt. Infolgedessen bekommt der
Anlaßvergaser keinen oder doch nur noch sehr wenig Brennstoff (wegen des Kolbenspiels).
Der Anlaßvergaser wird also beim Einschalten des Hauptvergasers selbsttätig ausgeschaltet,
auch wenn der Schieber 28 des Anlaßvergasers unverändert in der Einschaltstellung
belassen wird.
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Besonders vorteilhaft ist die Erfindung bei Anlaßvergasern mit einem
oder mehreren Brennstoffkanälen, die durch ein Ventil gesteuert werden. In Abb.
2 ist das Spritzrohr 24 des Anlaßvergasers C durch zwei Kanäle 29 und 30 mit einem
Behälter 31 verbunden, der durch eine Öffnung 32 unterhalb des normalen Brennstoffspiegels
an den Pumpenzylinder i9 angeschlossen ist. In dem Behälter 31 ist ein Schwimmer
33 angeordnet, der einen Ventilkegel 34 trägt. Dieser Ventilkegel sperrt in der
tiefsten Stellung des Schwimmers 33 den Kanal 3o ab und wird in dieser Stellung
gehalten, solange der Unterdruck im Mischrohr des Anlaßvergasers genügend den Auftrieb
des Schwimmers überwiegt. Der Pumpenzylinder i9 ist durch, einen vom Kolben 16 übersteuerten
Kanal 35 mit der Schwimmerkammer 15 verbunden.
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Wenn die kalte Brennkraftmaschine mit diesem Anlaßvergaser C angelassen
wird, so wird der Maschine zunächst ein sehr brennstoffreiches Gemisch zugeführt,
da das Anlaßspritzrohr 24 durch den Kanal 29 und den Kanal 30 Brennstoff erhält.
Bei einer bestimmten Drehzahl der Maschine wird der Unterdruck im Anlaßvergaser
so groß, daß das Schwimmerventil 33/34 den Kanal 3o absperrt und nur noch der Kanal
29 Brennstoff liefert. Der Schwimmer 33 kann in diese Stellung kommen entweder durch
ein Sinken des Brennstoffspiegels im Behälter 31 oder durch die Saugwirkung am Ventil
34. Der Unterdruck im Anlaßvergaser hält dann den Ventilkegel 34 auf seinem Sitz.
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Wenn nach dem Anfahren bei geöffneter Drosselklappe ii auch noch der
Schieber des Anlaßvergasers offen ist, so kann es vorkommen., daß der Unterdruck
im Anlaßvergaser so stark sinkt, daß das Schwimmerventil 33/34 sich abhebt. Bleibt
nun die Verbindung des Behälters 31 mit der Schwimmerkammer auch nach dem Öffnen
der Gemischdrossel ungehindert bestehen, so erhält die Maschine in diesem Fall vom
Anlaßvergaser her ein sehr brennstoffreiches zusätzliches Gemisch, das unter Umständen
zu einer Überschwemmung der Maschine mit Brennstoff führen kann. Da aber bei dem
vorliegenden Ausführungsbeispiel der niedergehende Pumpenkolben 16 die Öffnung 32
überdeckt, sobald die Gemischdrossel ii etwas aus ihrer Schließlage herausbewegt
wird, so wird damit selbsttätig auch der Brennstoffzustrom von der Schwimmerkammer
15 zum Behälter 31 unterbrochen. Der Anlaßvergaser erhält deshalb auch bei geöffnetem
Kanal 30
keinen Brennstoff oder doch nur vorübergehend bis zur Leerung des
Behälters 31. Mit der neuen Vorrichtung wird also bei Anlaßvergasern mit Ventil
nicht nur der Brennstoffverbrauch vermindert, sondern, außerdem auch noch das unter
Umständen mögliche Überschwemmen der Maschine vermieden, wenn mit Haupt- und Anlaßvergaser
gefahren wird.
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Es ist zweckmäßig, den Brennstoffzulauf zum Anlaßvergaser beim Öffnen
der Gemischdrossel des Hauptvergasers nicht ganz zu unterbrechen, sondern, nur so
weit abzudrosseln, daß kein nennenswerter Mehrverbrauch an Brennstoff entsteht;
denn es ist beim Anfahren mit noch nicht genügend erwärmter Maschine erwünscht,
daß auch der Anlaßvergaser noch mitspritzt. Dies kann auf einfache Art dadurch erreicht
werden, daß der Pumpenkolben 16 mit einem geringen Spiel in den Pumpenzylinder i9
eingepaßt wird. Durch den Ringraum zwischen Kolben und Zylinder kann dann dem Behälter
31 auch bei niedergedrücktem Pumpenkolben noch eine geringe Menge Brennstoff zufließen.