DE614147C - Zweiwalzenmuehle mit Reibbarre - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
14. JUNI 1935 .

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 50 c GRUPPE 13

L 85078 III j50 c Tag der Bekanntmachung über die Erteilung des Patents: ιό. Mai

Firma J. M. Lehmann in Dresden *) Zweiwakenmühle mit Reibbarre

Patentiert im Deutschen Reiche vom 3. Januar 1934 ab

Die Erfindung bezieht sich auf eine Zweiwalzenmühle mit Reibbarre zum Feinvermahlen von leicht und schwer flüssigen Stoffen, wie Farben, Lacken o. dgl.
Bei den bekannten Zweiwalzenmühlen mit Reibbarre ist entweder nur eine einzige Reibbarre vorgesehen, die an eine der beiden Mahlwalzen angedrückt ist und mit dieser die Reibstelle für das Feingut bildet, oder es

to sind zur Verbesserung der Reibwirkung zwei oder mehrere Reibbarren an der einen oder auch an beiden Mahlwalzen angeordnet, um das Mahlgut an zwei oder mehreren Reibstellen, die der Anzahl der jeweils vorgesehenen Reibbarren entsprechen, nacheinander oder auch zugleich bearbeiten zu können. Die Erfindung erstrebt eine weitere Verbesserung der bekannten Zweiwalzenmühlen mit Reibbarren dadurch, daß den beiden

ao Mahlwalzen eine gemeinsame, mit zwei Reibflächen versehene Reibbarre zugeordnet ist. In Ausführung der Erfindung wird die Mühle so ausgebildet, daß das von den beiden Mahlwalzen vorgeriebene Gut mit der einen Reibfläche an der einen Mahlwalze unter Zurückhaltung aller gröberen Teilchen fertiggerieben wird, während das von dieser Reibstelle nicht durchgelassene gröbere Mahlgut zwischen der anderen Reibfläche und der anderen Mahlwalze unter einem dem Mahlgut angepaßten Druck weiter vorgerieben und von der Walze in den Einschüttkasten zurückgeführt wird. Die Andrückvorrichtung für die Reibbarre ist so eingerichtet, daß eine einzige Kraft das Andrücken der Reibbarre an die beiden Reibwalzen bewirkt und dieser Anpreßdruck nach Größe und Richtung veränderlich ist, um jede der beiden Reibflächen der _> Reibbarre mit dem gewünschten und erforderlichen Druck an die zugehörige Reibwalze anzudrücken. Die Andrückvorrichtung ist aber auch mit zwei verschieden gerichteten Drücken auf die Reibbarre wirksam, derart, daß die an den beiden Reibwalzen lastenden Anpreßdrücke unabhängig voneinander eingestellt werden können. Ein Sonderfall der Erfindung besteht darin, daß der Anpreß druck der Reibbarre für jede der beiden Reibwalzen derart einstellbar ist, daß die Maschine, unter Hinzunähme einer weiteren Abstreifvorrichtung mit Ablaufrinne an der anderen Walze, auch als doppelte Einwalzenmühle mit gemeinsamer Reibbarre betrieben werden kann, wobei die Walzen mit gleicher oder verschiedener Geschwindigkeit umlaufen.

Zur Erläuterung der Erfindung sind in der Zeichnung drei Ausführungsbeispiele schematisch veranschaulicht, und zwar zeigen:

die Abb. 1 und 2 eine Zweiwalzenmühle mit gemeinsamer Reibbarre und Abnahme an einer Walze und

*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden: Frits Fitter er in Dresden-Leubnits-Neuostra und Dr.-Ing. Adolf Müller in Niedersedlitz, Sa.

Abb. 3 eine Zweiwalzenmühle mit gemeinsamer Reibbarre und Abnahme an beiden Walzen unter Abwandlung als doppelte Einwalzenmühle.

Die beiden Reibwalzen ι und 2 werden von einem Einschüttkasten 3, 4 beschickt. An der Walze 1 ist ein Abstreichmesser 5 angeordnet, von dem das von der Walze abgenommene Mahlgut über'eine Ablauf rinne 6 in einen in der Zeichnung nicht dargestellten Sammelbehälter abfließt. Bei der Ausführungsform nach Abb. 1 ist auf die Reibbarre/ ein einziger nach Größe und Richtung veränderlicher Anpreßdruck 8 wirksam, der auf die beiden Reibflächen 9 und 10 der Reibbarre 7 entsprechend verteilt wird. Bei der Ausführungsform nach Abb. 2 sind zwei verschieden gerichtete Anpreßdrücke 11 und 12 vorgesehen, die unabhängig voneinander ao eingestellt werden können, wodurch die erforderliche verschiedene Anpressung der Reibflächen 9 und 10 der Reibbarre 13 erleichtert ist. Bei beiden Ausführungsformen nach Abb. 1 und 2 werden alle gröberen, von der Reibstelle 1, 9 vor der Reibbarre 7, 13 zurückgehaltenen Mahlgutteilchen von der anderen Reibfläche 10 der Reibbarre auf die Walze 2 spachtelartig als Schicht aufgetragen und, an der Reibstelle 2, 10 weiter vorgerieben, von der Walze 2 zu wiederholter Vermahlung in den Einschüttkasten 3 zurückgebracht. Die Ausführungsform nach Abb. 3 gestattet, tinter Hinzunahme eines Abstreichmessers 5 und einer Ablaufrinne 6 für die Walze 2 im Bedarfsfalle die Mühle auch als doppelte Einwalzenmühle mit gemeinsamer Reibbarre 14 zu verwenden, wobei der Anpreßdruck 15 der Reibbarre 14 für beide Reibwalzen 1 und 2 dem Mahlgut und der Walzengeschwindigkeit entsprechend eingestellt ist. Die Walzen können in diesem Falle mit gleicher oder verschiedener Geschwindigkeit betrieben werden.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Zweiwalzenmühle mit Reibbarre, dadurch gekennzeichnet, daß den beiden Mahlwalzen eine gemeinsame, mit zwei Reibflächen versehene Reibbarre zügeordnet ist.

2. Zweiwalzenmühle mit Reibbarre, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Reibfläche der Reibbarre mit der einen Mahlwalze einen Fertigreibspalt für das von den beiden Mahlwalzen vorgeriebene Gut und die andere Reibfläche unter einem dem von dem anderen Reibspalt nicht durchgelassenen gröberen Mahlgut angepaßten Druck einen weiteren Vorreibspalt mit der anderen Mahlwalze bildet, von der dieses Mahlgut in den Einschüttkasten zurückgeführt wird.

3. Zweiwalzenmühle nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anpreßdrücke der Reibbarre (13) gegen die beiden Reibwalzen (i, 2) unabhängig voneinander einstellbar sind.

4. Zweiwalzenmühle nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anpreßdruck der Reibbarre (14) gegen jede der beiden Reibwalzen (1, 2) gleichzeitig derart einstellbar ist, daß die Mühle als doppelte Einwalzenmühle mit gemeinsamer Reibbarre (14) betrieben werden kann, wobei die Walzen (1, 2) mit gleicher oder verschiedener Geschwindigkeit umlaufen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen