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Beschickungsvorrichtung für Siemens-Martin-, Blockwärme- und ähnliche
Öfen und Verfahren zu ihrem Betriebe Der Erfindungsgegenstand ist eine Beschickungsvorrichtung
für industrielle öfen, z. B. für Siemens-Martin-, Blockwärme-, Schmiede-, Glühöfen.
Er befaßt sich mit derjenigen Bauart, bei der in an sich bekannter Weise ein etwa
waagerecht angeordneter Schwengel oder Ausleger an der Katze heb-, wipp- und kippbar
angeordnet und mit einem Schließwerk für die Mulde oder den Block ausgerüstet ist.
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Das Neue der Erfindung besteht nun darin, daß ein drehbarer Oberteil
eine senkrechte, auflagefreie Führung trägt, in welcher der den Schwengel bzw. Ausleger
tragende schachtartige Unterteil heb- und senkbar beweglich ist. Der Antrieb für
die verschiedenen Schwengel- bzw. Auslegerbewegungen liegt auf dem erwähnten drehbaren
Oberteil und treibt den Schwengel unter Verwendung von Seilen oder anderen biegsamen
übertragungsmitteln an, wobei die Steuerung der einzelnen Schwengel- bzw. Auslegerbewegungen
mit Hilfe von Flüssigkeitskatarakten oder sonstigen Bremsvorrichtungen durchgeführt
wird. Es ergibt sich dadurch eine sehr einfache Handhabung der Beschickungsvorrichtung
durch Steuern von zwei Bremsen mit zwei oder drei Katarakten mittels eines einzigen
Steuerhebels.
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Bekannt ist eine Muldenbeschickungsvorrichtung, bei welcher die Schwengelantriebe
auf einem nicht drehbaren Katzfahrgestell angeordnet sind. Bei dieser Vorrichtung
wird der um eine senkrechte, drehbar gelagerte Säule (Stiel) drehbare Schwengel
durch diese Säule hindurch angetrieben.
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Demgegenüber arbeitet die neue Beschikkungsvorrichtung mit einer einfachen
Winde und einer Seilübertragung. Sie vermeidet die Durchführung der Antriebsmittel
durch hohle Achsen sowie die Übertragung vom feststehenden auf den drehbaren Teil,
ferner die Benutzung von Kegelrädern und ähnlichen Winkeltrieben. Der den Schwengel
bzw. Ausleger tragende Unterteil ist in sich steif und sicher in einem schachtartigen
Gerüst geführt.
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In vier verschiedenen Ausführungsbeispielen ist die Vorrichtung in
den Abb. i bis 5 in Seitenansicht dargestellt.
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Die Abb. i und 2 zeigen einen Muldenchargierkran, bei welchem die
Hub-, Wipp- und Kippbewegung von einer Winde mittels Seilübertragung mit Hilfe von
Flüssigkeitskatarakten getätigt wird.
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Abb. 3 zeigt einen Muldenchargierkran, bei dem die Hub- und Wippbewegung
wie vorher erreicht wird.
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Abb. q. zeigt eine Einschienenkatze mit Hub-, Wipp- und Kippbewegung
wie die Abb. i und 2.
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Abb.5 zeigt eine Blockohargiermaschine, bei welcher die Hub-, Wipp-,
Kipp- und Schließbewegung wie in Abb. i und :2 zuwege gebracht wird.
Bei
dein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach Abb. i und :z ist eine verfahrbare
Kranbrücke i angedeutet, auf der sich die Laufkatze 2 bewegt.. Letztere trägt den
drehbaren Oberteil 3 mit einem nach unten gehenden, senkrechten Führungsschacht
4, in dem ein Unterteil 5 verschiebbar angeordnet ist.
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Auf dem drehbaren Oberteil 3 liegt ein einmotorig angetriebenes Hubwerk
W, bestehend aus: Motor mit Rutschkupplung und Motorvorgelege, zwei Trommelvorgelegen
mit den Ritzeln R1 und R2 und den beiden Trommeln T1 und T2 mit dem Hubmittel 6.
Das Trommelritzel R2 für die Trommel T2 wird infolge der Reibung zwischen der Rutschkupplung
R und der Bremsscheibe B angetrieben und kann mittels der Bremse B, festgehalten
werden. Das Hubmittel 6, Seil, Kette o. dgl., wird durch die senkrechte auflagefreie
Führung 4 in dem schachtartigen Unterteil 5 über eine Seilrolle S geführt, die mit
einer Rutschkupplung R. und einer Bremsscheibe Bs,i, auf dem Schwengel Sch befestigt
ist. Letzterer ist im festen, aber drehbaren hinteren Schwengellager H sowie im
vorderen verschiebbaren Schwengellager V gelagert. Ferner sind die Flüssigkeitskatarakte
I und II eingebaut, deren Kolben K vom Hubmittel 6 bewegt und in ihrer Hubbewegung
von einer zwischen beiden Kolbenseiten pendelnden Flüssigkeit Fi beliebig festgehalten
werden können, weil ihr Lauf im Kanal C vom Hahn Ha (Abb. i) unterbrochen wird.
Mit dem Flüssigkeitskatarakt I wird die Höhenlage des gesamten Unterteiles 5, mit
Katarakt II die Schräglage des Schwengels um Winkel a in der senkrechten Ebene festgelegt.
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An Stelle der Flüssigkeitskatarakte können auch andere Bremsvorrichtungen
verwendet werden.
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Die Hub-, Wipp- und Kippbewegung des Schwengels Sch wird durch die
angetriebene Trommel T, bzw. die Trommeln T1 und T2 und das Hubmittel 6 unter Mitwirkung
der steuerbaren Flüssigkeitskatarakte I und II zuwege gebracht.
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Die Verriegelung der Mulde mit dem Schwengel wird hierbei in der Praxis
von Hand ausgeführt. Die hierzu erforderliche Vorrichtung ist nicht gezeichnet.
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Eine Muldenverriegelung mit Kraftantrieb ließe sich mit dem Schließwerk
des Ausführungsbeispiels nach Abb. 5 erreichen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach Abb. 3 sind Kranbrücke
i, Laufkatze z, drehbarer Oberteil 3, senkrechter Führungsschacht 4 und Unterteil
5 wie bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. i angeordnet.
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Auf dem drehbaren Oberteil 3 liegt ein einmotorig angetriebenes Hubwerk
W, bestehend aus: Motor mit Rutschkupplung und Motorvorgelege sowie Trommelvorgelege
und der Trommel T1. Das Hubmittel 6, Seil, Kette o. dgl., wird in. der senkrechten
auflagefreien Führung 4 von der Trommel zu seinem Festpunkt über eine Seilrolle
S1 geleitet, die zu einem im schachtartigen Unterteil 5 liegenden Gehänge G gehört
und mit dem vorderen verschiebbaren Schwengellager V verbunden ist. Im letzteren
und im hinteren drehbaren Schwengellager H ist ein Schwengel Sch gelagert,
der von einem kleinen an sich bekannten Drehwerk D, im Unterteil s um seine Längsachse
gedreht werden kann. Ferner sind auch hier, wie bei dem Ausführungsbeispiel nach
Abb. i und 2, zwei steuerbare Flüssigkeitskatarakte I und 1I eingebaut, mit welchen
die Höhen- bzw. Schräglage des Schwengels in der senkrechten Ebene eingestellt werden
kann.
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Die Hub- oder Wippbewegung des Schwengels Sch wird durch die
angetriebene Trommel T1 und deren Hubmittel 6, das über die Seilrolle S1 des Gehänges
G geführt ist, unter Mitwirkung der steuerbaren Flüssigkeitskatarakte I und II oder
anderen Bremsvorrichtungen hervorgebracht.
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Die Kippbewegung des Schwengels wird durch das Drehwerk D, im Unterteil
5 bewerkstelligt. Sie kann gleichzeitig mit den anderen Bewegungen geschehen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach Abb.4 ist ein befestigtes
Doppel-T-Eisen i gezeichnet, in welchem das verfahrbare Katzgerüst2 einer Einschienenkatze
läuft, an welchem ein senkrecht nach unten gehender Führungsschacht 4 angeschlossen
ist, in dem ein Unterteil 5 verschiebbar angeordnet ist.
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Die Katze ist ohne drehbares Oberteil 3 dargestellt.
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Im übrigen besteht der Erfindungsgegenstand aus denselben Mitteln
wie bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. i.
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Die Hub-, Wipp- oder Kippbewegung des Schwengels Sch wird auch
hier durch die angetriebene Trommel T"bzw. die Trommeln T1 und T2 und deren Hubmittel
6, das im Unterteil 5 über die Seilrolle S mit Friktionsscheibe R" geführt ist,
unter Mitwirkung der steuerbaren Flüssigkeitskatarakte I und ! I hervorgebracht.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach Abb. 5 ist ebenfalls
nur die Schiene einer verfahrbaren Kranbrücke i angedeutet, auf der sich die Laufkatze
2 bewegt. Letztere trägt wiederum den drehbaren Teil 3 mit einem nach unten gehenden
senkrechten Führungsschacht 4, in dem ein Unterteil 5 verschiebbar angeordnet ist.
Auf
dem drehbaren Oberteil 3 liegt auch hier, wie beim Ausführungsbeispiel nach Abb.
i und 2 beschrieben ist, ein Hubwerk W, bestehend aus denselben Einzelheiten. Sein
Hubmittel 6, Seil, Kette o. dgl., wird von der Trommel T1 durch die senkrechte auflagefreie
Führung 4 in den schachtartigen Unterteil 5 über die Seilrolle S, von dort nach
oben über die am drehbaren Oberteil 3 befestigte Seilrolle S1, von dort nach unten
über die Schließwerkseilrolle S2 und anschließend nach oben zur Trommel T2 geführt.
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Im Unterteil 5 ist im vorderen verschiebbaren Lager h und im hinteren
drehbaren Lager H der hohle Ausleger A gelagert, dessen Kopf ein Teil
einer Vorrichtung zum Festhalten von Blöcken ist, und auf dem die Seilrolle S mit
der Rutschkupplung R" und die Bremsscheibe Bs@h für die Bremse B" befestigt ist.
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Ferner ist dieses Ausführungsbeispiel durch ein Schließwerk zum Festhalten
des Blockes erweitert, das vom Hubmittel 6 mittels der Seilrolle S2 und den damit
in Verbindung stehenden Teilen D, E, F, G, J bei geöffnetem Katarakt HI getätigt
und durch den Flüssigkeitskatarakt III, wie auf Abb. i gezeichnet, in jeder Zwischenlage
festgehalten werden kann.
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Zur Bestimmung der Höhen- und Schräglage des Auslegers A in der senkrechten
Ebene sind wie früher die steuerbaren Flüssigkeitskatarakte I und 1I nach Abb. i
eingebaut.
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Die Hub-, Wipp- und Kippbewegung des Auslegers A sowie die Schließbewegung
wird durch die angetriebene Trommel T1 bzw. die Trommeln T1 und T2 und deren Hubmittel
6, welches im Unterteils über die Seilrolle S mit der Rutschkupplung R,,
geführt ist, unter Mitwirkung der steuerbaren Flüssigkeitskatarakte I, II und III
hervorgebracht.
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Die Wippbewegung kann auch nach dem Ausführungsbeispiel der Vorrichtung
nach Abb. 3 mit einem besonderen Drehwerk D,. im Unterteil 5 einzeln oder gleichzeitig
mit den anderen Bewegungen vorgenommen werden.
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Der Führer nimmt im Führerstand am Unterteil s Aufstellung und kann
von dort aus die Mulde, den Block und alle Vorgänge vor und im Ofen gut beobachten.
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Das Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach Abb. 5 kann ebenfalls
als Einschienenkatze mit oder ohne drehbaren Oberbeil 3 wie beim Ausführungsbeispiel
nach Abb. 4. ausgeführt werden.