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Überwendlichnähmaschine mit Nadel- und Greiferfadenregulierung Die
Erfindung bezieht sich auf eine schnelllaufende Überwendlichnähmaschine, d. h. eine
Nähmaschine, deren Umlaufzahl auf 5ooo Umdrehungen in der Minute gesteigert ist.
Der technische und wirtschaftliche Vorteil der Nähmaschine vorliegender Erfindung
liegt darin, daß trotz der erhöhten Umlaufzahl ein wesentlich dünnerer oder schlechterer
Faden verwendet werden kann, als bei den bekannten Maschinen möglich ist. So kann
beispielsweise noch rooer Nadelfaden verwendet werden, wie es sogar auch .möglich
ist, für den Nadelfaden Wolle zu benutzen.
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Diese Vorteile werden durch eine neuartige Nadel- und Greiferfadenregulierung
erreicht. Während bisher zum Zwecke der Fadenregulierung lediglich die Fadenabzughebel
durch Verdrehen um ihre Mittelachse verstellt werden konnten, was nur eine Regulierung
in beschränktem Umfang zuläßt, ist bei der Nähmaschine vorliegender Erfindung möglich,
sie in weitgehendstem Maße sowohl durch Verstellen der schwingenden Organe als auch
der für die Fadenregulierung verwendeten feststehenden Fadenösen zu verändern, so
daß die Bindung an jeder gewünschten Stelle erfolgen kann. Durch die feine Regulierbarkeit
der Einwirkung auf die Fäden wird einem Fadenbruch vorgebeugt und damit eine wesentliche
Steigerung der Leistung erzielt. Die Fäden werden viel weicher reguliert, und dadurch
sind die Ursachen der häufigsten Störungen von Anfang an vermieden. Die feine Regulierung
des Nadelfadens wird gemäß vorliegender Erfindung durch Einstellung zweier auf einer
geschlossenen Bahn schwingenden Abzughaken vorgenommen, während die beiden Greiferfäden
durch eine mit dem Nadelhebel schwingende Doppelöse und eine mit dem Greiferhebel
schwingende Fadenöse reguliert werden. Die Doppelöse ist ihrerseits zum Zwecke der
Fadenregulierung in der Längsrichtung verstellbar.
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Die Abzughaken sind geeigneterweise auf dem Antriebsgelenk des Nadelhebels
angeordnet und arbeiten mit drei feststehenden Fadenösen zusammen, welche ein gemeinsames
Aggregat bilden und als zwei Ösenpaare wirken. Die beiden Abzughaken nehmen den
beim Austritt der Nadel aus dem Stoff und dann wieder beim Niedergang der Nadel
überschüssigen Faden so auf, daß fortlaufend ein einwandfreier Einzug des Nadelfadens
in den Stoff erreicht wird. Der eine der Abzughaken zieht auch den für jeden Stich
notwendigen Faden von der Vorspannung ab, während der andere der Abzughaken als
Fadengeber wirkt und bei seinem Schwingen auf einer geschlossenen Kurvenbahn der
jeweiligen Nadelstellung entsprechend Faden freigibt oder anzieht. Die Nadel braucht
also den Faden nicht von der Spule und auch nicht von der Vorspannung abziehen,
sondern er wird ihr durch die beiden Abzughaken zugeführt.
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Bei der Regulierung der Greiferfäden
durch die schwingende
Doppelöse und die Fadenöse endet einerseits ein gemeinsamer Vorabzug statt und ferner
andererseits noch eine Fadenregulierung. Bei dem auf kler Vorderseite der Maschine
liegenden Yorabzug werden die von beiden Seiten durch die feststehenden Fadenösen
entgegengesetzt zulaufenden zwei Greiferfäden durch das vom Nadelhebel gesteuerte
und mit zwei Fadenösen versehene Fadenabzugsorgan reguliert. Dieses zieht den Faden
von den Spulen dann ab, wenn sich die beiden Greifer zur Nadel bewegen, während
die Fäden bei der Umkehr der Greifer freigegeben werden.
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Auch bei der eigentlichen Fadenregulierung werden die beiden Greiferfäden
von einem gemeinsamen Organ, welches die Bindung vornimmt, aus reguliert, und zwar
vom Üntergreifer aus. Auf dessen Nabe sitzt ein verstellbarer Ring, welcher, wieder
selbst verstellbar, zwei Fadenösen trägt, die je zwischen zwei feststehenden Fadenösen
schwingen. Diese Fadenösen geben Faden frei und nehmen so viel Faden auf bzw. ziehen
sie Faden nach, als die Greifer bei ihrer nächsten Bewegung zur Nadel wieder benötigen.
Sowohl die schwingenden als auch die feststehenden Fadenösen sind gemäß vorliegender
Erfindung verstellbar, um die Bindung an die jeweils gewünschte Stelle verlegen
zu können.
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Der Gegenstand vorliegender Erfindung ist auf den Zeichnungen in beispielsweisen
Ausführungsformen näher erläutert.
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Abb. i ist eine zum Teil geschnittene Vorderansicht der Maschine,
wobei das Tischgehäuse geöffnet ist und unwesentliche Teile weggelassen sind.
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Abb.2 ist eine Seitenansicht der Nadelfadenregulierung und des Greiferfadenab-Zugs.
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Abb. 3 ist eine Draufsicht auf die Vorrichtungen der Abb. 2 und Abb.
q. eine Draufsicht auf die Greiferfadenregulierung.
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Abb. 5 ist ein Schnitt durch die Fadenösen der Greiferfadenregulierung.
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Die überwendlichnähmaschine vorliegender Erfindung -ist in bezug auf
die Stichbildung und Fadenbindung z. B. von bekannter Bauart, d. h. es sind zwei
Greifer, ein Untergreifer i und ein Obergreifer 2, verwendet, die mit einer Nadel
3 zusammenarbeiten. Diese wird vom Antrieb q. mittels eines Lenkers 5 angetrieben
und durch den üblichen Nadelhebel 6 auf und ab bewegt.
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Gemäß vorliegender Erfindung ist nun eine besondere Nadelfadenregulierung
und eine mit Yorabzug versehene Greiferfadenregulierung vorgesehen.
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Die Reguliervorrichtung für den Nadelfaden 7 besteht im wesentlichen
aus zwei Fadenabzughaken 8 und 9, die mit drei feststehenden Fadenösen i o, i i
und i 2 zusammenarbeiten, durch welche der Nadelfaden 7 hindurchläuft (Abb. 2 und
3).
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Die Abzughaken 8 und 9 sind oben am Antriebslenker 5 angeordnet und
machen damit dessen Bewegungen mit. Nach Lösen der Schrauben 44, (Abb. 2) sind sie
einzeln auf und ab verstellbar. Sie sind gekrümmt und haben die aus Abb. 2 ersichtliche
Form.
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Die drei feststehenden Fadenösen io, i i und 12 bilden ein Aggregat
für sich und sitzen auf einer gemeinsamen Grundplatte 13, die, wie Abb. 3 zeigt,
mittels der Schrauben rd. auf der Rückseite der Maschine an deren Gestell 15 befestigt
ist.
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Die Abzughaken 8 und 9 schwingen zwischen den feststehenden Ösen io,
i i und 12 und arbeiten mit ihnen derart zusammen, daß beim Austritt der Nadel 3
auf dem Stoff der Abzughaken 8 den hierbei vom Abzughaken 9 frei werdenden Nadelfaden
7 aufbraucht, d. h. anzieht, indem er .ihn zwischen den beiden Ösen io und i i abwärts
zieht. Gleichzeitig zieht aber auch der Haken 8 Faden von der Vorspannung 38 bzw.
von der Spüle, damit die Nadel 3 den für jeden Stich benötigten Faden 7 zugeführt
erhält. Hat die Nadel 3 ihren oberen Umkehrpunkt erreicht, so ist der Abzughaken
8 an seinem tiefsten Punkt angelangt und läßt beim weiteren Schwingen den Nadelfaden
7 allmählich wieder los. Dieser wird nun umgekehrt vom Abzughaken 9 insoweit- angezogen
und aufgebraucht, als er nicht von der abwärts gehenden Nadel 3 be-, nötigt wird.
Durch die besondere Form des Abzughakens 9 wird überdies, wenn die Nadel 3 ihren
.tiefsten Punkt wieder überschritten hat, der Nadelfaden 7 noch weiter angezogen,
wodurch ein einwandfreier Einzug in das Arbeitsstück erzielt wird.
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Der Yorabzug der beiden Greiferfäden 16 und 17, von denen der Faden
16 zum Untergreifer i und der Faden 17 zum Obergreifer 2 läuft, ist auf der Vorderseite
der Maschine am Gestell 15 angebracht, so daß er und die Fäden 16 und 17 leicht
zugängig sind. Die Steuerung des Vorabzugs geht vom Nadelhebel 6 aus. Hierzu ist
an diesem ein weiterer Hebelarm i8 angeordnet, der eine winklig gebogene Stange
i9 mit zwei Fadenösen 2o und 21 trägt, also mit dem Nadelhebel 6 auf und ab schwingt.
Dieser Fadenzug, d. h. die Doppelöse 2o, 21, schwingt zwischen zwei feststehenden
Ösen 22":23 und 22', 23', die sich an einer U-förmig gebogenen Stange 24 befinden,
welche am Gestell 15 der Nähmaschine festgemacht ist. Die beiden Greiferfäden 16,17
gehen durch die feststehenden Ösen 22 und 23 zu den zwischen ihnen schwingenden
Ösen 2o, 21 und dann
durch die Ösen 22' und 23' sowie hierauf zur
Fadenregulierung. Die beiden Fäden 16 und 17 laufen somit, wie Abb. 1 und 3 zeigen,
von entgegengesetzten Seiten zum Vorabzug. Dieser zieht den Faden von den Spulen
ab, wenn sich die beiden Greifer 1 und 2 zur Nadel 3 bewegen, während die Fäden
16, 17 bei der Umkehr der Greifer 1, 2 wieder freigegeben werden. Diese Ösen 2o,
2I, 22, 23 und 22', 23' sind verstellbar. So ist der schwingende Doppelösenträger
19 im Hebelarm 18 nach Lösen einer Feststellschraube 23 axial und der feststehende
Ösenträger 24 nach Lösen einer Feststellschraube 28 auf und ab verstellbar. Letzteres
geschieht dadurch, daß die Grundplatte 26 des Osenträgers 24 mittels eines senkrechten
Schlitzes 27 auf und ab verstellt werden kann.
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Die Greiferfadenregulierung wird durch die Bewegung eines Mittels
gesteuert, das die Bindung der Fäden unmittelbar vornimmt. Beim Ausführungsbeispiel
ist dafür die Nabe 36 des Greiferhebels 37 vom Untergreifer 1 benutzt (Abb. 1 und
4), und zwar wird die Regulierung der beiden Fäden 16 und 17 durch zwei schwingende
Ösen 29 und 30 vorgenommen, die je mit zwei feststehenden Ösen 31 und 32
zusammenarbeiten. Die schwingenden Ösen 29 und 3o befinden sich an Armen 33 und
34, welche auf einem Ring 35 sitzen, der auf der Nabe 36 des Untergreiferhebels
37 festgemacht ist. Der Untergreiferfaden 16 geht durch die feststehenden Ösen 31
und die zwischenliegende Öse 29, welche zwischen den beiden Ösen 31 auf und ab schwingt,
undzumUntergreifer 1, während der Obergreiferfaden 17 durch die feststehenden Ösen
32 sowie durch die zwischenliegende Öse 30 läuft, die zwischen den Ösen 32 auf und
ab schwingt, und dann zum Obergreifer 2.
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Die Regulierung geht derart vor sich, daß die beiden schwingenden
Fadenösen 29 und 3o die von den Greifern 1 und 2 benötigten Fadenmengen freigeben,
wenn diese sich zur Nadel 3 bewegen. Bei der Umkehr der Greifer 1,:2 dagegen wird
die übrige Fadenmenge wieder aufgebraucht und gleichzeitig so viel Faden durch die
Fadenspannungsscheiben 38 abgezogen, als die beiden Greifer 1 und 2 bei der nächsten
Bewegung wieder benötigen.
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Die Fadenösen 29, 31 und 30, 32 sind verstellbar. So können die schwingenden
Ösenhalter 33, 34 nach Lösen der Befestigungsschrauben 39 axial verstellt werden
und die feststehenden Ösen 31, 32 seitlich. Letzteres geschieht mittels eines gemeinsamen
Schlitzes 40 und zweier Feststellschrauben 41.
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Von den feststehenden Ösen 31 geht der Unterfaden 16 durch ein Schutzrohr
42, bei dessen Auslaufende sich am Abwicklungspunkt des Unterfadens 16 eine lose
Führungsrolle 43 befindet.