-
Bogen für Streichinstrumente Die Erfindung betrifft Bogen für Streichinstrumente,
deren Haarbezug in an sich bekannter Weise mit einer besonderen Spitzenfassung lose
in einer entsprechenden Ausnehmung der Bogenspitze durch Verkanten festgehalten
wird und mit einer Froschfassung an einem verstellbaren Teil im Frosch anschließt.
-
Die Erfindung besteht darin, daß in dem Metallgehäuse der Spitzenfassung
ein den Bezug haltender Klotz durch Umbiegungen der Metallgehäusewandung selbst
gesichert ist und die Froschfassung mehrere Lochungen besitzt, die wahlweise der
Verbindung mit dem verstellbaren Teil des Frosches dienen.
-
Im übrigen sieht die Erfindung noch besondere Ausgestaltungen im einzelnen
vor. Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß das Metallgehäuse für die Spitzenfassung
sich der Ausnehmung in der Bogenspitze sehr genau anpassen kann, weil es den Haarbezug
mit umschließt und infolgedessen dessen schwankende Dicke äußerlich nicht die gute
Anlage in der Aussparung der Bogenspitze stören kann. Durch die Anordnung mehrerer
Lochungen o. dgl. in der Froschfassung ist man ferner in die Lage gesetzt, Längenunterschiede
zwischen vorrätigen Bezügen und einem zu beziehenden Bogen auszugleichen. Diese
Möglichkeit hat eine ganz besondere Bedeutung, weil durch sie der Hygroskopizität
des Bezuges und seinen unter dessen Einfluß- eintretenden Längenänderungen Rechnung
getragen werden kann. Bei Witterungswechsel ist es möglich, die dadurch bedingte
Längenänderung durch Umstellen der Fassung auf ein anderes Halteloch zu berücksichtigen
und dann wieder den Bogen in denselben Grenzen durch die Stellschraube verstellen
zu können wie vorher. Hiergegen gab es bisher überhaupt keine Abhilfsmittel. Entweder
mußte die Stellschraube über eine reichlich große Länge wirksam gemacht sein, um
diese Schwankungen mit zu berücksichtigen, oder die Verstellungsgrenzen reichten
bei gewissen Witterungsverhältnissen nicht mehr aus.
-
Die Erfindung ist an einem Ausführungsbei. spiel in einer Zeichnung
erläutert.
-
Fig. x ist eine Ansicht des Bogens mit geschnittenen Fassungen und
Frosch; Fig. 2 ist eine vergrößerte Darstellung der Spitzenfassung im Schnitt; Fig.
3 ist eine Stirnansicht des Frosches von der Bogenspitze aus gesehen.
-
i ist der Haarbezug, der gemäß Fig. 2 in das Gehäuse der Spitzenfassung
und dessen Innenwandung entlang zusammen mit einer Klebmasse eingeführt und durch
einen Holzkeil 3 festgehalten wird, um den Seitenlappen q. herumgebogen, so daß
er völlig festliegt. Die
Umbiegung 5 der oberen Gehäusewandung schützt
die Haare gegen Durchscheuern. Die untere Gehäusewandung ragt um die Spitze 6 nach
vorn in eine Ausfräsung 7 in die Vorderwand der Ausnehmung der Bogenspitze. Die
durch Pfeil 8 angedeutete Zugspannung des Bogenbezuges erzeugt eine Verkantung der
Spitzenfassung in Richtung der eingezeichneten Pfeile g. Ist der Bezug hinreichend
gelockert, so kann diese Spitzenfassung ohne weiteres herausgenommen werden, und
sie ist ebenso ohne weiteres einzusetzen und hält sich dann von selbst.
-
Am Froschende sind die Haare durch die Hülse io ebenfalls unter Verwendung
von Klebmasse in ihrer erforderlichen Breite fest gefaßt. Nur zu Zwecken der Deutlichkeit
ist diese Hülse in derZeichnung in der Wandung stärker gezeichnet als in Wirklichkeit.
Diese Fassung steckt in der Stehhülse ix von entsprechendem Querschnitt und wird
in ihr durch einen federnden Stift 12 gehalten, der an der Stehhülse ii federnd
befestigt und durch eine der Bohrungen 13 der Fassung gesteckt ist. Die Stehhülse
trägt außerdem die übliche Stellmutter r4, jedoch aus Stahl, um eine vorzeitige
Abnutzung zu verhindern, durch welche die Stellschraubei5 hindurchtritt, die ihrerseits
im Frosch gelagert ist. Der Frosch sitzt fest auf der Stange. Die Stellhülse wird
an ihrem hinteren Teil von einem Bügel 17, unter den sie untergeschoben wird
und der mit seitlichen Lappen am Frosch angeschraubt ist, umfaßt. Sie ist infolgedessen
dreimal geführt, einmal durch diesen Bügel, dann durch die Schraubenmutter 1q. und
auch, durch die Nase 18, welche gleichzeitig als Halter des federnden Stiftes iz
ausgebildet ist und in einer Nut des Frosches sich führt. Ein Metallkeil 16 füllt
den Abstand zwischen den Haaren und der Stellhülse in Richtung gegen die Stange,
hat also nicht die Aufgabe des üblichen Keiles, die Haare auf die erforderliche
Breite auseinanderzudrängen, sondern nur die, ihnen als gleichmäßige Unterlage zu
dienen und den Druck beim Spiel aufzunehmen. Er kann verhältnismäßig leicht von
Hand eingesetzt werden und ist immer wieder verwendbar.
-
Will man einen Bezug auswechseln, so schraubt man zunächst die Stellschraube
15 heraus, wodurch sich die ganze Hülse ii aus dem Bügel 17 nach der Bogenspitze
zu herausziehen läßt. Gleichzeitig läßt sich nunmehr auch die Spitzenfassung des
Bezuges ohne weiteres von dem Bogen abnehmen. Man hebt nun die Schnappfeder der
Hülse ir an, so daß die Haarfassung io frei wird und diejenige des neuen Bezuges
eingesetzt werden kann. Währenddem kann man der Schnappfeder auf der Außenfläche
der Hülsen in einer vorgesehenen Vertiefung. neben dem Loch eine Raststellung in
gespanntem Zustand geben. Man setzt nun die Spitzenfassung des Bezuges ein, führt
die Stellhülse wieder unter den Bügel im Frosch und schraubt die Stellschraube ein.
Der vor dem Auswechseln des alten Bezuges entfernte Metallkeil wird schließlich
wieder eingeschoben.