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Einrichtung zur Bildung von Mittelwerten für gleichartige, auf mehreren
Meßstellen ermittelte veränderliche Größen, z. B. Zielentfernungen . In vielen Fällen
besteht keine Möglichkeit oder es bietet doch Schwierigkeiten, eine Meßgröße, insbesondere
eine Zielentfernung, laufend zu verfolgen bzw. zu erfassen. Gegenstand des Hauptpatents
ist eine Einrichtung, bei der die Meßpausen gleichsam überbrückt werden, d. h. bei
der der bzw. die Empfänger der einzelnen Aleßwerte während der Meßpausen mit einer
von einem Geschwindigkeitsregelgetriebe abgeleiteten Geschwindigkeit, die in der
im Hauptpatent näher angegebenen Weise eingestellt 'wird und der Geschwindigkeitsänderung
der Meßgröße entspricht, weitergedreht werden. Es ist infolgedessen möglich, mit
Hilfe dieses Einrichtung trotz diskontinuierlicher Zuleitung der einzelnen Meßwerte
die Größe und die Änderungsgeschwindigkeit der Meßgröße, z. B: der Zielentfernung,
kontinuierlich aufzuzeichnen oder in anderer Weise darzustellen. Infolge der Überbrückung
der M_eßpausen ergibt sich die Möglichkeit, die einzelnen Meßwerte zu beliebiger
Zeit zu erfassen und der Meßeinrichtung zuzuführen. Werden also, wie das im Ausführungsbeispiel
des Hauptpatents näher beschrieben ist, beispielsweise an vier örtlich getrennten
Meßstellen Meßwerte der gleichen Meßgröße ermittelt, so brauchen diese Meßwerte,
um sie mit Hilfe von Differentialgetrieben o. dgl. ermittehi zu können, nicht in
dem gleichen Zeitpunkt erfaßt werden, wie es der Fall sein müßte, -wenn die Meßpausen
nicht überbrückt wären. Jede Meßstelle känn vielmehr unabhängig von den anderen
Meßstellen ihre Meßwerte der vorgenannten Einrichtung zuführen. Zur Einstellung
des Geschwindigkeitsregelgetriebes auf die zur Überbrückung der Meßpausen erforderliche
Geschwindigkeit dient eine Vergleichseinrichtung, z. B. in Gestalt eines Differentialgetriebes,
in der der unter Zuhilfenahme der gemessenen Werte ermittelte Wert der Meßgröße
mit dem von dem Geschwindigkeitsregelgetriebe gelieferten Wert der Meßgröße verglichen
wird. Die Resultatwelle dieser Vergleichseinrichtung ist auf das Einstellorgan des
Geschwindigkeitsregelgetriebes geschaltet. -Die Erfindung bezweckt, den Grad der
Beeinflussung der Ausgangsgeschwindigkeit des =
Geschwindigkeitsregelgetriebes
durch die einzelnen Meßwerte gleichsam elastisch zu gestalten im Sinne- einer besseren
Anpassung an die verschiedenen Verhältnisse. Hierzu wird einmal erfindungsgemäß
Gebrauch gemacht von einem veränderlichen Übersetzungsgetriebe zwischen dem Einstellorgan
des Geschwindigkeitsregelgetriebes. und der Resultatwelle der vorgenannten Vergleichseinrichtung.
In Verbindung hiermit oder aber auch gegebenenfalls für sich allein wird erfindungsgemäß
eine künstliche Lose zwischen der Vergleichseinrichtung und derjenigen Welle benutzt,
über die der Vergleichseinrichtung der mit Hilfe der . gemessenen Werte. ermittelte
Wert der *Meßgröße zugeführt wird. , Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel.
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In Fig. i sind zur Erleichterung des Verständnisses die wesentlichsten
Teile des Ausführungsbeispieles nach dem Hauptpatent wiederholt unter Verwendung
der gleichen Bezugszeichen wie dort.
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bis 5c sind vier Empfänger; bezüglich ihrer hier nicht dargestellten
elektrischen Schaltung und näheren Ausbildung sei verwiesen auf das Hauptpatent.
Die Resultatwellen 6 bis 6c der vier Empfänger werden während der Übertragung bzw.
Zuführthig der einzelnen -Meßwerte zu den zugehörigen Empfängern durch diese entsprechend
den Meßwerten eingestellt, sofern sie nicht schon ohnehin je eine dem zugeleiteten
14leßwert entsprechende Einstellung besitzen. Während der Meßpausen werden die Resultatwellen
mit einer Geschwindigkeit verstellt, die vom Geschwindigkeitsregelgetriebe 28 abgenommen
und über die Teile 48, 49, 50, 51 zugeführt wird. Die Resultatwellen 6 bis 6c arbeiten
paarweise auf die Seitenräder der Differentialgetriebe 9 und io, die ihrerseits
wiederum auf die Seitenräder des Differentialgetriebes 13 arbeiten. Die Resultatwelle
dieses Differentialgetriebes arbeitet über das Differentialgetriebe 17, welches
zur Einleitung von etwaigen Korrekturen über die Teile 18 und i9 eingeschaltet ist,
auf die Welle 2o. Die Winkelstellung der Welle 2o (von einer bestimmten Ausgangsstellung
laufend, also gegebenenfalls über 36o° hinaus weiterzurechnen) ergibt ein Maß für
den jeweiligen Mittelwert der Meßgröße, z. B. der Zielentfernung, bezogen auf die
verschiedenen Meßstellen. Die Welle 2o ist über das Stirnradgetriebe 24 auf das
eine Seitenrad 25 eines Differentialgetriebes geschaltet, auf dessen anderes Seitenrad
27 die Resultatwelle des Geschwindigkeitsregelgetriebes arbeitet, also diejenige
Welle, welche die Ausgangsgeschwindigkeit des Geschwindigkeitsregelgetriebes 28
führt. Die an das Planetenrad 26 des zuletzt erwähnten Differentialgetriebes, welches
hier als Vergleichseinrichtung dient, angeschlossene Resultatwelle arbeitet über
das Getriebe 4o auf die Welle 4 i, die mit dem Einstellorgan des Geschwindigkeitsregelgetricbes,
im vorliegenden Falle der Vcr%%#citdung eines Reibradgetriebes, mit dessen Gangspindel
33 gekuppelt ist. Auf die nähere Ausbildung des Geschwindigkeitsregelgetriebes 28
braucht hier nicht eingegangen zu werden, da sie einmal aus der Zeichnung.hervorgeht
und außerdem im Hauptpatent des näheren beschrieben ist. Die Welle 41 gibt in ihrer
Einstellung ein Maß für die Ausgangsgeschwindigkeit des Geschwindigkeitsregelgetriebes
und damit auch, da die erwähnte Ausgangsgeschwindigkeit mit Hilfe der Vergleichseinrichtung25,26,27
der Drehgeschwindigkeit der Welle 2o stets angepaßt wird, ein Maß für die Änderungsgeschwindigkeit
der Meßgröße. An der Anzeigeeinrichtung 43 kann der jeweilige Wert abgelesen werden.
Außerdean wird mit Hilfe der Schreibfeder 46 der Verlauf der Änderungsgeschwindigkeit
aufgeschrieben. Um die Schreibfeder 46 und die Welle 41 auch mittels der Handkurbel
47 verstellen zu können, ist die mit den genannten Teilen über das Kegelradgetriebe
45 gekuppelte Welle 41 über eine Rutschkupplung 44 mit dem Getriebe 40 gekuppelt.
Die mit der Welle 2o über die Teile 21 gekuppelte Schreibeinrichtung 23 registriert
den durch die jeweilige Winkelstellung der Welle 2o dargestellten Meßwert.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach dem Hauptpatent ist für das Getriebe
40 eine unveränderliche Zahnradübersetzung verwendet. Gemäß vorliegender Erfindung
wird statt dessen, wie dargestellt, ein veränderliches übersetzungsgetriebe benutzt.
Dieses kann stetig veränderlich sein; in der Regel genügt jedoch, wie dargestellt,
ein Übersetzungsgetriebe mit zwei verschiedenen Übersetzungen. Im Ausführungsbeispiel
enthält das Getriebe 40 zwei feste Zahnräder 4o11 und 40b auf der Resultatwelle
des Differentialgetriebes 25, 26, 27 und eine auf der Nabe des einen Teiles der
Rutschkupplung 44 längsverschieblich, aber nicht drehbar angeordnete Buchse mit
zwei Zahnrädern 40c und 40d. Durch Längsverschiebung der die Zahnräder 40c und 4od
enthaltenden Buchse vermittels des Bedienungshebels 40e kann die große Übersetzung
(zwischen 4o11 und 40c) oder die kleine Übersetzung (zwischen 40b und 40d) eingeschaltet
werden. Weiterhin ist an der Handkurbel 47 bzw. der zugehörigen Welle eine Sperrvorrichtung
47- vorgesehen, die wahlweise ein- oder ausgeschaltet werden kann. Bei Einschaltung
verhindert sie die
Drehung der Welle 41 und damit die Verstellung
der Gangspindel 33.
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Die Arbeitsweise des Getriebes .1o und der Sperrvorrichtung 47a ist
folgende: Bei Inbetriebnahme der Gesamteinrichtung für einen bestimmten Fall wird
die Sperrvorrichtung 47a so lange eingeschaltet: bis der Bemittelte Meßwert, z.
B. die Entfernung, annähernd mit dein durch die Schreibvorrichtung 28 registrierten
Meßwert übereinstimmt, (l. h. bis die Stellung der Welle 2o und der Schreibeinrichtung
23 ungefähr dem wirklich vorhandenen Wert der \Ießgröße entspricht. Ist dies erreicht,
so wird die Sperrung 47a gelöst und bei 4o die Übersetzung ins Schnelle zur Welle
41 und damit zur Gangspindel 33 eingeschaltet, damit der Gang und somit die mit
Hilfe der Schreibvorrichtung.46 registrierte Änderungsgeschwindigkeit der Meßgröße
möglichst schnell an ihren richtigen Wert herankommt. Sobald dies erreicht ist,
wird die Übersetzung ins Langsame zur Wette 41 eingeschaltet. Die letztere Übersetzung
ist so gewählt, daß sie für den kontinuierlichen Betrieb, insbesondere für Bordverhältnisse,
die günstigsten Verhältnisse herbeiführt und ein zu starkes Pendeln der Einrichtung
verhindert.
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Unter den gleichen Gesichtspunkten ist eine künstliche Lose zwischen
der Vergleichseinrichtung 25, 26, 27 und der Welle 2o von Nutzen. Die künstliche
Lose ist im Ausführungsbeispiel bei 95 gezeigt. Sie besteht aus einer zwischen zwei
Anschlägen 2,1a und ,24.b des Zahnrades 24 beweglichen Nase 95a, die an einer Scheibe
95t gebildet ist. Die Scheibe 95b ist auf der Welle2o längsverschieblich, aber nicht
drehbar gelagert und kann mittels des Hebels 95c, der in eine um den Umfang der
Scheibe g S', bzw. ihrer N abe ' v erlaufende Rille mit leichtem Spiel .eingreift,
in der Längsrichtung der Welle 2o verstellt werden. Fig. 2 zeigt die künstliche
Lose in schaubildlicher Darstellung. Fig.3 und 4 zeigen die Seitenansicht der Lose,
und zwar in einer Stellung mit mittlerem Spiel und einer Stellung mit großem Spiel.
Das Zahnrad 24 ist naturgemäß auf der Welle 2o drehbar, aber nicht längsverschieblich
gelagert.
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Die Verstellung der Lose kann von Hand in gewissen Zeitabständen vorgenommen
werden. Da zur Erreichung des vorliegenden Zweckes das Spiel der Lose in Abhängigkeit
von der Meßgröße einzustellen ist, empfiehlt es sich, das Spiel der Lose in Abhängigkeit
. von der Meßgröße selbsttätig veränderlich zu machen. Im Ausführungsbeispiel ist
hierzu ein Zahnstangentrieb 96 verwendet, dessen Zahnstange, wie dargestellt, mit
dem Hebel verbunden ist, und dessen Zahnrad über ein Kegelradgetriebe 97 und ein
Stirnradgetriebe 98 - mit der Welle 2o . gekuppelt ist. Dadurch wird erreicht, -
daß . das Spiel . der Lose bei großen Meßwerten 'groß. und bei kleineren Werten-'entsprechend
kleiner ist. Damit ist die Gangvorstellung gegen zufällig, z. B. infolge Meßungenauigkeiten;
vom `Mittelwert der.Meßgröße abweichende Meßwerte in gewissem Maße unempfindlich.
Da derartige zufällige Abweichungen einzelner Meßwerte von dem durch die Welle 2o
dargestellten Wert der Meßgröße mit zunehmender Größe des Wertes der Meßgcöße naturgemäß
wachsen, ist, wie dargestellt, das Maß der künstlichen Lose bei größeren Meßwerten
größer als bei kleineren Meßwerten zu wählen.
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Aus , der obigen Darstellung geht hervor, daß das veränderliche Übersetzungsgetriebe
4o und die künstliche Lose 95 im wesentlichen die gleichen Zwecke verfolgen und
mithin vorzugsweise nebeneinander zu verwenden sind, obgleich sie auch je für sich
mit Nutzen verwendbar sind.