DE487928C - Einrichtung zur Auswertung von Schusstafelfunktionen zweier unabhaengiger Veraenderlicher fuer artilleristische Zwecke - Google Patents

Einrichtung zur Auswertung von Schusstafelfunktionen zweier unabhaengiger Veraenderlicher fuer artilleristische Zwecke

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DE487928C
DE487928C DEG72076D DEG0072076D DE487928C DE 487928 C DE487928 C DE 487928C DE G72076 D DEG72076 D DE G72076D DE G0072076 D DEG0072076 D DE G0072076D DE 487928 C DE487928 C DE 487928C
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DEG72076D
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Otto Gaedke
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Gesellschaft fuer Elektrische Apparate mbH
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Gesellschaft fuer Elektrische Apparate mbH
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Description

  • Einrichtung zur Auswertung von Schußtafelfunktionen-zweier unabhängiger Veränderlicher ' für artilleristische Zwecke Als Schußtafelfunktionen zweier unabhängiger Veränderlicher kommen hauptsächlich die Geschoßflugzeit T, die Geschoßtempierung t und der Aufsatz eines Geschützes co, ferner aber auch Drall, Luftdichte und Wind in Betracht, die sich beim Beschießen von außerhalb der Horizontalebene liegenden Zielen, z. B. Luftzielen, ergeben. Die beiden Veränderlichen sind die Entfernung e und die Höhe h des Zieles, d. h. sein senkrechter Abstand von der Horizontalebene, so daß sich diese Funktionen mathematisch ausdrucken lassen durch T = F (e, h) ; t = f (e, h) und cü = cp (e, h). Statt der Veränderlichen e und h kann man auch gewünschtenfalls die trigonometrischen Funktionen des Winkels einführen, unter dem das Ziel erscheint, bei Luftzielen z. B. des Geländewinkels. Diese drei Stücke sind bekanntlich in einem rechtwinkligen Dreieck enthalten, das durch Projektion der Entfernung auf die Horizontalebene entsteht. Diese Veränderlichen lassen sich durch Messung ohne weiteres bestimmen. Schwierig ist es indessen, als Funktionen von zwei von ihnen die Geschoßflugzeit, die Geschoßtempierung oder den Aufsatz eines Geschützes zu ermitteln. Es besteht zwar die Möglichkeit, diese Ermittlung mit Hilfe der Schußtafel vorzunehmen. Jedoch ist dies zeitraubend und umständlich und kann außerdem leicht zu Ablesefehlernführen. Man hat deshalb versucht, die erwähnten Funktionen mit Hilfe von mechanischen Einrichtungen selbsttätig zu ermitteln und hat zu diesem Zweck beispielsweise eine Art Reliefdarstellung angewendet. Diese bietet indessen erhebliche Schwierigkeiten der Herstellung und weist große Ungenauigkeiten auf, wenn man nicht unzulässig große Abmessungen anwenden will. Auch ist es bekannt, auf graphischem Wege die Auswertung derartiger Funktionen vorzunehmen, jedoch erfordert dieser Weg einen erheblichen Zeitaufwand, wie er für artilleristische Zwecke im allgemeinen, besonders aber gegen Luftziele, nicht zur Verfügung steht.
  • Die Erfindung bezweckt, die Nachteile der bekannten Einrichtungen zu vermeiden. Sie fußt auf der auf Grund zahlreicher Untersuchungen von Schußtafeln und Schießergebnissen gefundenen Tatsache, daß die erwähnten Funktionen sich mathematisch darstellen lassen als Summe zweier Faktoren, von denen der erste eine Funktion der einen Veränderlichen für den Wert o der anderen Veränderlichen darstellt, während der zweite Faktor dieser Summe das Produkt aus zwei Funktionen je einer der beiden Veränderlichen bildet. Demgemäß läßt sich beispielsweise die Geschoßtempierung t wie folgt darstellen: t (e, h) - t (e) 1, - o -I- f (e) ' g (h). Entsprechende mathematische Ausdrücke ergeben sich für den Aufsatz und für die Geschoßflugzeit. Diese mathematische Abhängigkeit läßt sich mit Hilfe verhältnismäßig einfacher und mit hoher Genauigkeit arbeitender Kurvengetriebe in die Praxis umsetzen. Gemäß der Erfindung werden zwei Kurvengetriebe benutzt, von denen das eine nach einer Funktion der einen Veränderlichen für den Wert o der zweiten Veränderlichen geschnitten ist, während das zweite Kurvengetriebe das Produkt aus einer Funktion der ersten Veränderlichen und einer Funktion der zweiten Veränderlichen ermittelt.
  • In den Abbildungen sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Abb. i zeigt schematisch die Ausbildung einer ersten Ausführungsform der Erfindung. In Abb. 2 ist ein Kurvenbild zur Erläuterung einer vereinfachten Ausführungsform der Erfindung dargestellt, die in Abb. 3 gezeigt ist.
  • In Abb. i wird durch Drehen einer Handkurbel i an einer Anzeigevorrichtung 2 fortlaufend oder intermittierend ein Entfernungswert eingestellt. Diese Einstellung wird über die Kegelräder 3 auf einen Kurvenzylinder q. übertragen. Die auf diesen Zylinder eingeschnittene Kurve stellt die schußtafelmäßige Abhängigkeit der Tempierung, des Aufsatzes oder der Geschoßflugzeit von der Entfernung für den Wert o der Zielhöhe dar und liefert somit den Wert des einen Gliedes der Gleichung. In der Kurve des Zylinders gleitet ein Stift 5, der über eine Zahnstange 6 und ein Ritzel 7 sowie Kegelräder 8 das eine Triebrad g eines Planetenrades io verstellt. Die Verstellung der Handkurbel i wird außerdem über die Welle ii des Zylinders q. auf eine Schraubenspindel 12 übertragen, auf der sich ein Kurvenkörper 13 axial verschiebt. Dieser Kurvenkörper ist entsprechend der unterschiedlichen Tempierung gegenüber dem Wert für h = o als Funktion der Entfernung geschnitten. Außerdem wird durch Drehen einer Handkurbel iq. an einer Anzeigevorrichtung 15 die Zielhöhe eingestellt. Die Einstellung der Handkurbel 1q. wird über Kegelräder 16 auf eine zweite Schraubenspindel i7 übertragen, auf der sich ein Kurvenkörper 18 axial verschiebt. Der Kurvenkörper 18 ist entsprechend dem unterschiedlichen Tempierungswert des Kurvenkörpers 13 als Funktion der Zielhöhe geschnitten. Die Multiplikation der Werte der Kurvenkörper 13 und 18 liefert somit das andere Glied der Gleichung als unterschiedliche Größe. Die Multiplikation geschieht auf folgende Weise: Auf jedem der Kurvenkörper 13 und 18 gleitet ein Stein ig und 2o. Beide Steine ig und 2o sind auf einem Hebelarrn verschiebbar gelagert, der um einen ortsfesten Punkt 22 schwenkbar ist. In nicht näher dargestellter Weise ist dafür Sorge getragen, daß beide Steine ig und 2o ständig an ihren Kurvenkörpern 13 und 18 anliegen. Mit dem Stein ig ist nun eine Zahnstange 23 fest verbunden, die mit einem Zahnrad 24 in Eingriff steht. Die Verzahnung der Teile 23 und 24 ist so gewählt, daß sich die Zahnstange 23 ohne Drehung des Rades 24 parallel zu sich selber verschieben kann und daß lediglich Längsverschiebungen der Zahnstange Drehungen des Rades 24 zur Folge haben. Die Drehung des Rades 24 wird dann über Kegelräder 25 auf das zweite Triebrad 26 des Planetenrades io übertragen, dessen Achse 27 sich entsprechend der arithmetischen Summe der Einstellungen der beiden Triebräder g und 26 einstellt. Die Einstellung der Achse 27 entspricht unter Berücksichtigung der oben angegebenen mathematischen Beziehung dann dem gesuchten Wert der. Geschoßtempiening, des Aufsatzes, der Geschoßflugzeit oder der zu ermittelnden Größe. Die Einstellung, die die Achse erfährt, wird dann entweder Geräten zugeführt oder an die Geschütze übermittelt.
  • In Abb. 2 ist ein Kurvenbild dargestellt, das zur Erläuterung einer vereinfachten Ausführungsform der Erfindung dient. Als Beispiel ist die Ermittlung des Aufsatzes als Funktion zweier Veränderlicher angenommen. Es sind ! dann als Abszissen die Entfernungswerte und als Ordinaten Winkelwerte aufgetragen. Darauf ist durch den Nullpunkt eine Gerade 28 gezeichnet, bei der die einzelnen Höhen vermerkt sind. Es sind dies Punkte 29, 30 usw. Von dem Endpunkt der Entfernungsteilung, der in dieser Abbildung beispielsweise mit ioo bezeichnet wird, sind nach den Höhenpunkten 29, 30 usw. Geraden gezogen. In die so entstehenden Dreiecke sind dann die Differenzkurven eingezeichnet, die die Differenz zwischen dem schußtafelmäßigen Aufsatz für die einzelnen Höhen vermindert um den Aufsatz für die Höhe o bei der entsprechenden Entfernung darstellen. Diese Kurven sind mit 31, 32, 32g, 11 32b, 32 c bezeichnet. Es wird nun zunächst für die einzelnen Entfernungen der Korrekturbetrag für den Aufsatz berücksichtigt, der sich aus den einzelnen Dreiecken ergibt, und darauf wird der Unterschied zwischen dem Dreieck und der zugehörigen Kurve, z. B. der Unterschied zwischen dem Dreieck o, 29, ioo und der Kurve 31, berücksichtigt. Dies hat den Vorteil, daß die aus den Dreiecken abgeleitete Grobkorrektur verhältnismäßig einfach gebildet werden kann 12 und die Differenz zwischen Dreieck und Kurve als verbleibender Feinbetrag stets nur verhältnismäßig klein ist, leicht durch kleine Kurvengetriebe mit großer Genauigkeit erhalten wird.
  • In Abb. 3 ist eine der Abb. 2 entsprechende Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Der Entfernungswert wird über eine Achse 33 sowie über Kegelräder 34 auf einen Kurvenkörper 35 übertragen, der entsprechend der Abb. x den Aufsatz als Funktion der Entfernung für die Zielhöhe o darstellt. Dadurch wird ein Stift 36 mit Zahnstange 37 entsprechend bewegt und diese Bewegung über Zahnräder 38 auf ein Planetengetriebe 39 übertragen. Außerdem wird die Einstellung der Welle 33 über Kegelräder 4o auf eine Schraubenspindel 41 übertragen, auf der ein Schlitten 42 axial verschiebbar angeordnet ist. Senkrecht zur Bewegungsrichtung des Schlittens 42 ist eine Zahnstange 43 verschiebbar angeordnet. Das eine Ende der Zahnstange ist mit einem geschlitzten Hebel 44 gelenkig verbunden. Der Hebel 44 ist um den Punkt 45 drehbar angeordnet. In seinen Schlitz 46 greift ein Stein 47 ein, der auf der Spindel 48 verschiebbar angeordnet ist. Die Schraubenspindel 48 ist ortsfestgelagert und wird über Kegelräder 49 und Welle 5o entsprechend der Zielhöhe verstellt. Durch die beschriebenen Verstellungen wird zunächst eine Grobkorrektur des mittels des Kurvenzylinders 35 gefundenen Bewegungsbetrages bewirkt. Der Vergleich der Abb. 3 mit der Abb. 2 zeigt, daß die Spindel 48 der Geraden 28 in Abb. 2 entspricht, während die Abszissenachse in Abb. 2 der Schraubenspindel 41, Abb. 3, entsprechend ist. Das diese beiden Teile enthaltende Getriebe der Abb. 3 liefert somit einen Korrekturbetrag, der den Loten von der Geraden 28, Abb. 2, auf die Abszissenachse entspricht. Dieser Betrag wird über ein Ritzel 51, das mit der Zahnstange 43 in Eingriff steht, über eine Welle 52 und Kegelräder 53 auf das Planetengetriebe 39 übertragen. Es muß nun noch eine Feinkorrektur bewirkt werden, die den Unterschied der Geraden ioo, 29, 100,=3o usw. der Abb. 2 gegenüber den Kurven 31, 32 usw. Rechnung trägt. Zu diesem Zweck ist in Abb. 3 das Getriebe 54 vorgesehen. Dieses enthält einen entsprechend dem erwähnten Unterschied geschnittenen Körper 55, der über die Welle 33 und die Kegelräder 56 entsprechend dem Entfernungswert gedreht wird. Auf dem Kurvenkörper gleitet das eine Ende einer Zahnstange 57, die auf einem Schlitten 58 verschiebbar angeordnet ist. Der Schlitten 58 ist auf einer Schraubenspindel 59 verstellbar angeordnet, die über Kegelräder 6o und 61 entsprechend dem senkrechten Abstand des Zieles von der Horizontalebene verstellt wird. Dementsprechend wird bei der Drehung der Schraubenspindel 59 der Schlitten 58 mit der Zahnstange 57 verschoben. Da, wie erwähnt, die Zahnstange 57 einseitig an dem Kurvenkörper 55 anliegt, so verschiebt sie sich bei der Verstellung des Schlittens 58 senkrecht zu dessen Verstellungsrichtung. Die Verstellung der Zahnstange wird über ein Ritzel 62 auf eine Achse 63 übertragen, die ein Planetengetriebe 64 einstellt, das über Welle 65 mit dem Planetengetriebe 39 in Verbindung steht. Die von dem Planetengetriebe 64 aus eingestellte Welle 66 ergibt dann die gesuchte Auswertung der Funktionen in dem Beispiel des Aufsatzes.
  • In entsprechender Weise können auch die Tempierung und die Flugzeit als Funktionen der Entfernung und der Zielhöhe ausgewertet werden. Statt Entfernung und Höhe können dabei auch, wie oben näher ausgeführt ist, trigonometrische Funktionen des Winkels eingeführt werden, unter dem das Ziel erscheint, bei Flugzeugen also des Geländewinkels. Will man die Tempierung _ mit Hilfe der neuen Kurvengetriebe ermitteln, so ergeben sich in Abb. 2 Differenzkurven, die auf der anderen Seite der zugehörigen Geraden liegen. Beispielsweise würde in diesem Falle die Kurve 31 im wesentlichen unterhalb der zugehörigen Geraden ioo, 2g liegen. Im übrigen verläuft die Ermittlung dieser Funktionen in entsprechender Weise, wie dies oben für den Aufsatz beschrieben ist. Statt der in den Beispielen dargestellten Kurvenzylinder können gewünschtenfalls auch gleichartig wirkende andere Getriebe Anwendung finden, beispielsweise Spiralrädergetriebe.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung zur Auswertung von Schußtafelfunktionen zweier unabhängiger Veränderlicher unter Anwendung von Kurven tragenden Anordnungen, dadurch gekennzeichnet, daß ein nach einer Funktion der einen Veränderlichen für den Wert o der zweiten Veränderlichen geschnittenes Kurvengetriebe (4) auf eine Welle (27) einwirkt, die von einem zweiten Kurvengetriebe (13, 18) entsprechend dem Produkt aus einer Funktion der ersten Veränderlichen und einer Funktion der zweiten Veränderlichen zusätzlich verstellt wird.
  2. 2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das erste den Grundwert liefernde Kurvengetriebe als drehbarer Kurvenzylinder (4) ausgebildet ist, während das zweite Kurvengetriebe zwei verschiebbare Kurvenführungen (13, 18) enthält, durch die ein gemeinsames Glied (24) verstellt wird, wobei die von beiden Kurvengetrieben (4 und 13, 18) abgenommenen Bewegungen, die den Korrekturwert darstellen, über ein Differentialgetriebe (9, io, 26) vereinigt werden.
  3. 3. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein eine Grobkorrektur lieferndes, Kulissengetriebe (46, 47), welches die Werte des Produktes als Dreiecksstücke nachbildet, und ein weiteres, die Feinkorrektur lieferndes Kurvengetriebe (55, 57) vorgesehen sind, welches die Unterschiede der Dreiecksstücke von der schußtafelmäßigen Form der für bestimmte Werte der zweiten Veränderlichen sich ergebenden Kurve berücksichtigt.
DEG72076D 1927-12-23 1927-12-23 Einrichtung zur Auswertung von Schusstafelfunktionen zweier unabhaengiger Veraenderlicher fuer artilleristische Zwecke Expired DE487928C (de)

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